Das Mirakel des Heiligen Kreuzes zu Elspe: Die dendrochronologische Untersuchung
Das Mirakel des Heiligen Kreuzes zu Elspe [[{{{3}}}|{{{4}}}]]
Die dendrochronologische Untersuchung
BearbeitenDie Dendrochronologie ist eine Naturwissenschaft zur Alterbestimmung von Holz .
Bäume sind durch klimatische und örtliche Gegebenheiten gewissen Schwankungen ausgesetzt. Dadurch verändern sich von Jahr zu Jahr die Zuwächse ihrer Jahresringe und geben für den Zeitraum des Wachstums ein karakteristisches Bild ab. Durch Vergleiche mit anderen Bäumen einer Region und Art und durch Überlappungen in den Wuchszeiträumen ist man heute in der Lage die so entstandene Jahresringtabellen bis etwa 12000 Jahre zurück auswerten. Durch Vergleiche der Tabellen kann der jeweilige Baum genau in den Entsprechenden Zeitraum eingeordnet werden.
Die in Aalen hergestellten virtuellen Schnitte mit höchster Auflösung wurden erneut zur Altersbestimmung nach Frankfurt zu Dr. Thorsten Westphal geschickt. Von diesem Schnitt wurde eine Jahresringtabelle angefertigt und mit den bekannten Ergebnissen verglichen.
Somit ist das Eichenholz des Korpus welcher 62 Jahresringe aufweist in die Zeit von 907 bis 968 einzuordnen. Das Fälldatum wäre nach dem Gutachten somit um/nach 989.
Auf das Eichenholz der Kreuzbalken mit immerhin 177 Jahresringen auf einer Breite von 18cm, also mit sehr engen Zuwächsen, fällt der Zeitraum von 978 bis 1154. Dieser Baum wäre somit um/nach 1175 geschlagen worden.
Zur Sicherheit hat Dr. Westphal diese virtuellen Schnitte an die Dendrochronologischen Laboratorien des DAI Berlin zu Dr. K.-U. Heußer und an das Labor des Landesdenkmalamtes Baden-Würtenberg, Arbeitsstelle Hemmenhofen zu Dr. A. Billamboz und W. Telgte geschickt, welche zu den selben Ergebnissen kamen.
Kreuz und Korpus passen zeitlich nicht zusammen
BearbeitenDie Tatsache das der Korpus um/nach 989 und der Kreuzbalken um/nach 1175 gefertigt worden ist, lässt des Schluss zu, da ja zwischen beiden 186 Jahre unterschied liegen, das Kreuz und Korpus zeitlich nicht zusammen passen.
Das Kreuz (Korpus) ist nach stilistischen Vergleichen mit Gero-Kreuz in Köln, oder dem Kreuz in Benninghausen, obwohl es erheblich kleiner ist, einzuordnen.
Beide sind erst viel später zusammengefügt worden.
Das Kreuz konnte als astronomisches Vermessungsgerät auch nur ohne den Korpus als solches eingesetzt werden. Zu welcher Zeitpunkt beide zusammengefunden haben, darüber lässt sich nur spekulieren.
Interessant ist auch die Tatsache dass das Kreuz an allen vier Enden abgeschnitten wurde, vielleicht um es als astronomisches Gerät unbrauchbar zu machen.
Beim Gero-Kreuz geht man in dem Gutachten davon aus, das der Baum der Kreuzbalken in einem Zeitraum von 971 bis 1012 gefällt wurde, der des Korpus um/nach 965.
Möglicherweise ist es der selbe Künstler gewesen oder stammt aus der selben Werkstatt, da nicht nur die stilistischen Vergleiche dieses zulassen sondern auch die Nähe zum Fälldatum. Liegen hier doch zwischen beiden nur 24 Jahre.
Diese kann nur ein Vergleich beider Untersuchungsergebnisse bringen.