Chemieunterricht/ Stufe 7/ Im Falle eines Unfalles

Es kann durchaus zu einem Unfall im Chemieunterricht kommen, auch bei Einhalten der Betriebsanweisungen und den Anweisungen des Lehrers, wobei die Gefahr bei Nichteinhaltung der Anweisungen viel größer ist. Wir können zwei Arten von Unfällen unterscheiden, zum einen die durch Feuer, zum anderen die durch Chemikalien.

Hier wird erklärt wie man sich bei so einem Unfall behandelt und während dessen handelt.

Brandbekämpfungsmittel/ Womit wird bekämpft und was ist das?

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Es ist euch vielleicht schon aufgefallen, aber man sollte es noch einmal erwähnen: In den Fachräumen Chemie stehen uns eine ganze Reihe von Feuerlöschmitteln zur Verfügung, denn es ist einer der Räume in einer Schule, wo man von einer erhöhten Feuergefahr sprechen darf. Also was steht uns zur Verfügung:

Feuerlöscher

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Er zählt zu den bekanntesten Löschgeräten überhaupt. Es handelt sich dabei um einen hohlen Metallzylinder gefüllt mit verschiedenen Löschmitteln zur Brandbekämpfung. Er steht unter recht hohem Druck, weshalb man sich bei seiner Benutzung nicht erschrecken und vor allem einen eventuell vorhandenen Schlauch gut festhalten sollte. Im Labor werden drei verschiedene Arten von Feuerlöschern eingesetzt, die einen Brand auf die gleiche Art und Weise ausschalten, dem Ersticken:

  • Kohlendioxid-Löscher
  • Pulver-Löscher (geeignet entweder für brennende Feststoffe, Flüssigkeiten und Gase oder für Flüssigkeiten und Gase oder für brennende Metalle, Kabelbrände,u.ä.)
  • Schaum-Löscher (zusätzlich eine Kühlwirkung)

Daneben gibt es noch Wasserlöscher (Löschwirkung: Kühlen), die aber im chemischen Labor wegen ihres begrenzten Einsatzgebietes nicht verwendet werden.

Löschdecke

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Die Löschdecke ist zwar im Allgemeinen weniger bekannt, was sich jedoch ändert sobald man in einem naturwissenschaftlichen Fach in der Schule unterrichtet wird. Es ist eine große, fast quadratische und feuerfeste Decke, die sich bei nicht Benutzung gefaltet in einem hohlen Metallzylinder befindet. Sie hat zwei Taschen an nebeneinander liegenden Ecken für die Hände zum Löschen.

Löschsand

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Löschsand ist zwar bekannter als die Löschdecke aber viele Menschen sehen ihn nicht unbedingt als Löschmittel. Es ist einfacher Sand der meistens trocken ist und von möglicherweise brennbaren Teilen gereinigt ist. Er wird meist von der Feuerwehr benutzt und über das Feuer geworfen.

Wasser ist wohl das bekannteste Löschmittel, welches auch am häufigsten zur Brandbekämpfung eingesetzt wird. Löschwasser stellt keine besondere Form des Wassers dar, sondern es handelt sich um gewöhnliches Leitungswasser.

Löschweise/ Womit löscht man was und wie geht das?

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Bei der Brandbekämpfung muss man einiges beachten, auch in Stresssituationen, da man bei dem falschen einsetzen von Löschmitteln sonst zu keinem guten Ergebnis kommt oder sogar einen Brand verschlimmern kann. Um ein gutes Löschergebniss zu erhalten muss man folgendes beachten:

Feuerlöscher

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Greift man zur Brandbekämpfung zum Feuerlöscher, handelt es sich meistens um einen größeren Flächenbrand, Brände an einer senkrechten Fläche oder Gegenständen.

Einen Feuerlöscher nur im äußersten Notfall einsetzen, um Personen zu löschen! Keinen Pulverlöscher verwenden!!! Möglichst einen Wasserlöscher verwenden!

Der Pulver- oder Kohlendioxid-Feuerlöscher erstickt die Flammen. Schaumlöscher löschen durch Kühl- und Erstickungswirkung. Wasserlöscher nur durch Kühlen. Bei dem Kohlendioxid-Löscher kann die Löschwirkung auf die Erstickung durch den Sauerstoffmangel zurückgeführt werden. Der Schaum- und Pulver-Löscher deckt Brandherd ab und isoliert ihn von Luft und erstickt so die Flammen.

Will man ein Feuer mit einem Feuerlöscher bekämpfen, so muss man ihn zu allererst aus der vorgesehenen Haltevorrichtung oder dem speziellem Wandschrank entnommen hat, sollte man den Löscher erst einmal am Griff fest halten oder auf dem Boden stellen. Jeder Feuerlöscher ist mit einer Plombe gesichert, das kann ein kleiner Metallstift oder ein leicht reißbarer Draht sein, diese Sicherung muss entfernt werden, andernfalls ist die Bedingung unmöglich. Hat man die Sicherung entfernt, ist der Löscher funktionsfähig und zum Löschen selber muss man so nahe wie nur möglich an das Feuer heran und sollte darauf achten eventuellen Wind immer im Rücken zu haben, weil sonst einem das Feuer entgegen schlägt. Dann bekämpft man den Brandherd, nicht die Flammen, also direkt und zielgerichtet auf die betroffenen Stellen am Feststoff selber, dazu betätigt man den Auslöser mehrmals kurz nacheinander. Man löscht, wie ein Stotterer spricht. Dies macht man, damit das Löschmittel nicht mit einmal verbraucht. Sollte der Feuerlöscher leer sein oder die Flammen werden zu groß, dann sollte man selber die Flucht ergreifen um nicht selber gefährdet zu werden.

Löschdecke

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Die Löschdecke wird hauptsächlich zur Bekämpfung eines Personenbrandes eingesetzt, also wenn die Kleidung einer beteiligten Person Feuer fängt. Auch kleinere Brände von brennbaren Flüssigkeiten, z.B. Speisefette, können damit gelöscht werden.

Die Löschdecke erstickt die Flammen.

Sollte eine Person in Flammen stehen, so muss man zu allererst die Löschdecke aus ihrem Metallzylinder ziehen und ausbreiten. An zwei nebeneinander liegenden Ecken befinden sich Taschen, in die man jeweils mit einer Hand greift. Jemand anders muss nun die in brandstehende Person ruhig stellen, weil Feuer Schmerzen verursacht wird die zu löschende Person sicherlich nicht ruhig sein, dies geschieht mit sanfter Gewalt, wie mit einer Ohrfeige. Der Grund ist einfach, weiterer Schmerz ist das was eine brennende Person zuletzt erwartet, sie erschrickt und bleibt für einen Moment ruhig. Nun wird die Decke und die brennende Person gelegt, um das Feuer zu löschen streicht man mit etwas druck über die Decke oder klopft auf sie. Bei starkem Brand wird die zu löschende Person in die Decke komplett eingerollt und wird dann, nachdem man sie auf den Boden gelegt hat, die Person über den Boden rollen. Da Verletzungen beim Personenbrand eigentlich immer auftreten, insbesondere Verbrennungen, muss die gelöschte Person bei großflächigen Verletzung, solche die größer als die Fläche einer Hand sind, unbedingt den Arzt aufsuchen.

Löschsand

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Der Löschsand eignet sich nur zur Löschung eines Flächenbrandes auf (kleiner) ebener Fläche, sprich nicht für Personen, Gegenstände, Großflächen oder der Senkrechten.

Der Löschsand erstickt die Flammen, weil er eine kleine Fläche zumindest abisolieren kann. Großflächen sollte man nicht mit Sand löschen, da die Menge an Sand die einem zur Verfügung steht viel zu klein ist, um alles abzuisolieren.

Sollte man einen kleinen Brand mit Sand löschen wollen, so muss man erst das Gefäß näher bringen und öffnen, indem sich der Löschsand befindet. Man schüttet den Sand nun großzügig auf die zu löschende Stelle, zuvor sollte man überschaut haben, ob man überhaupt genug Sand hat und man zu einem anderen Löschmittel greifen sollte. Hat der aufgeschüttete Sand den Brandherd erstickt, so kehrt man den Sand zusammen und entsorgt ihn

Wasser eignet sich zur Löschung von Flächenbränden, besonders von Großflächen. Es ist jedoch gefährlich mit Wasser zu Löschen, da Chemikalien zum Beispiel heftig reagieren könnten.

Wasser löscht einen Brand, weil es den betroffenen Brandherd kühlt und bei übermäßiger Dosis den Brand erstickt.

In Schulen gibt es selten Wasserspritzen zur Brandbekämpfung, genauso selten findet man Beregnungsanlagen. Ansonsten ist die Löschung mit Wasser einfach: es wird viel Wasser über den Brandherd gegossen, danach wird diesem Zeit zum Trocknen gelassen. Eine andere Möglichkeit ist es, das Wasser aus der Leitung mit Können geschickt zum Brandherd lenken. Dies kann allerdings nur funktionieren, wenn der Wasserhahn nicht weit vom Feuer entfernt ist. Als weitere Möglichkeit bleibt, Wasser in ein Gefäß zu füllen und den Brand gezielt zu löschen.

Wie man bei einem Brand handeln muss

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Kommt es nun doch zu einem Brand muss man einiges beachten und nicht vergessen, vieles geschieht zeitgleich, weshalb die Aufgaben geteilt werden. Auf alle Fälle muss Ruhe bewahrt werden um weitere Unfälle und Verletzte zu verhindern. Ist der Unfall im eigenen Raum passiert, muss schnell und präzise festgestellt werden um was für einen Unfall es sich handelt:

Sind Personen zu Schaden gekommen? Wo durch?

Was ist es für ein Brand? (Personenbrand, Großflächenbrand ...)

Wie groß ist dieser Unfall? Ist der Rat eines Experten nötig?

Bei einem Feuer

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Egal ob ein Feuer in dem eigenen Räumlichkeiten oder irgendwo anders ausgebrochen ist, ein Feuer bleibt ein Feuer und damit gefährlich. Sollte es im eigenen Chemieraum ausbrechen, wird sofort der Hausarlam oder der Feuermelder betätigt. Das sind kleine auf Brusthöhe angebrachte Kästen mit einem Knopf den man tief eindrücken muss. Davor muss man das dünne und zerbrechliche Schutzglas zerschlagen, es ist so dünn dass man das mit bloßer Hand kann.

Die Fenster müssen im Raum geschlossen werden, damit sich der eventuell inzwischen gelöschte Brandherd nicht noch einmal erneut entzündet oder hauptsächlich, damit der Brandherd erstickt. Es wird versucht das Feuer mit den zur Hand stehenden Brandbekämpfungsmitteln einzudämmen oder zu löschen'. Es wird das nächste Telefon benutzt um im Sekretariat oder der Schulleitung Bescheid zu geben wo das Feuer ausgebrochen ist. Die Feuerwehr muss gerufen werden, wenn der Brand nicht einzudämmen ist und bereits zu große Teile des Raumes brennen und nicht mehr mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen ist. Die Schüler müssen Ruhe bewahren und Panik vermeiden, um weitere Unfälle und Schäden zu vermeiden. Die Klasse sammelt sich und geht geschlossen aus dem Gebäude, auf dem Weg der auf dem Fluchtplan vorgegeben ist. Das Klassenbuch wird mitgenommen und die Türe geschlossen. Auf dem Sammelplatz auf dem Schulgelände wird die Vollständigkeit der Klasse geprüft und die Abwesenheitsliste beachtet, denn kranke Schüler die eingetragen sind, kann man bei der Aufzählung auslassen.

Das Schulgebäude darf erst nach ausdrücklicher Erlaubnis der Feuerwehr wieder betreten werden.

Zu Schaden gekommene Personen, die zum Beispiel Verletzungen, Rauchvergiftungen oder Verbrennungen haben, sollten sofort den Arzt aufsuchen.

Chemikalienunfälle

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Es kann bei dem Experimentieren mit Chemikalien auch zu Unfällen mit diesen kommen, meistens gelangt etwas der Chemikalie auf die Haut oder, zwar seltener aber möglich, in die Augen. Diese Art des Unfalles kann bei technischen Versagen, dem platzen eines Reagenzglases zum Beispiel, auftreten. Öfter jedoch liegt es an mangelnder Sicherheitskleidung, also menschlichem Versagen.

Eine andere Art von Chemikalienunfall, bei dem Menschen eher weniger geschädigt werden, ist zum Beispiel das Verschütten von Ölen oder der Verätzung von Gegenständen.

Behandlungsmittel/ Was wird wozu eingesetzt?

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In unserem Unterricht haben wir hauptsächlich Wasser gegen die Angriffe von Chemikalien. Dieses Mittel ist das Wirksamste das uns zur Verfügung steht, wenn ein Mensch zu Schaden kommt. Natürlich gibt es noch mehr Möglichkeiten einen Chemikalienunfall zu bekämpfen, allerdings ist dies seltener und man muss weitaus mehr beachten, so können uns Neutralisatoren und Bindemittel helfen.

Augenbrause

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Die Augenbrause oder Augendusche, ist eine an das Wasserleitungssystem angeschlossene Vorrichtung, zum Ausspülen der Augen. Sie wird eingesetzt, wenn einer Person Chemikalien ins Auge gelangt sind. Ohne großes Fragen wird die betroffene Person von einem Partner zur Augenbrause gebracht. Man setzt den Brausekopf an das geschädigte Auge und lässt das Wasser laufen. Der Partner hilft einem hierbei, denn der Einfluss von Chemikalien schmerzt im Auge und man wird das betroffene Auge versuchen zu schließen (Reflex!). Der Partner verhindert das, indem er das Auge offen hält. Die betroffene Person sollte möglichst schnell einen Arzt aufsuchen

Einfaches Wasser bekommt man natürlich aus dem Wasserhahn. Die Behandlung mit Wasser ist denkbar einfach: Die Stellen, die mit den Chemikalien in Kontakt gekommen sind, sind mit viel Wasser abzuspülen; am besten unter fließend Wasser. Sollten Reizungen oder Schäden der Haut hinterher festzustellen sein, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Neutralisatoren und Bindemittel

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Die Verwendung von Neutralisatoren und Bindemitteln ist im Chemieunterricht selten gegeben.

Neutralisatoren setzt man bei Schäden an Gegenständen ein. Man verwendet sie nur bei Säuren oder Laugen, es wird immer das entsprechende Gegenteil gewählt um ein Milieu wieder zu neutralisieren.

Bindemittel sind bei Verschütten von Motoröl, Treibstoffen und flüssigen Chemikalien oft verwendet. Es ist ein Granulat, welches man zum Beispiel auf eine ölverseuchte Stelle aufstreut. Dann lässt man die Substanz aufsaugen und entfernt das Granulat hinterher wieder.