Wozu dieses Buch? Wie in vielen Handwerksberufen wurde auch beim Bogenbau Wissen nicht aufgeschrieben, sondern der nächsten Generation mündlich weitergegeben. Mit der Einführung automatischer Schusswaffen, welche den Bogen ablösten, verschwand der Beruf des Bogenbauers und somit auch ihr Wissen grösstenteils. Erst Ende des 20. Jahrhunderts begann sich der Bogenbau wieder vermehrt auszubreiten. Und nach dem Jahre 2000 erschienen schliesslich mehrere Bücher zum Thema. Viel Wissen wird jedoch immer noch unter Bogenbauern direkt oder übers Internet ausgetauscht. Dieses Buch ist ein Versuch, einen Teil davon festzuhalten und allen zugänglich zu machen.

Wovon handelt dieses Buch? — Zuerst scheint der Bau eines Bogens simpel und schnell beschrieben, doch dieser Eindruck täuscht, denn Bogenbau ist ein unglaublich weites Thema. Bereits bei der Holzauswahl zeigt sich dies, plötzlich ist Holz nicht mehr einfach Holz, sondern: Sehr gut geeignet für den Bogenbau, auf Zug nicht stark belastbar, harzig und deshalb schwer zu verleimen, oder für Englische Langbögen geeignet. Aus Esche zum Beispiel lassen sich hervorragende Flachbögen bauen, vor allem bei hohem Spätholzanteil. Doch was genau ist Spätholz, und was ist dort anders?

So kann man überall ein bisschen genauer hinschauen. Gucken, was «hinter der Kulisse» geschieht. Auch das versucht dieses Buch.

Viel Spass beim Nachschlagen und Anschauen!