Biochemie und Pathobiochemie: Mitochondriales DNA-Depletionsyndrom-1
DefinitionBearbeiten
Das mitochondriale DNA-Depletionsyndrom-1 (MTDPS1) bzw. das neurogastrointestinale Encephalopathie-Syndrom (MNGIE-Syndrom) beruht auf einer hereditären Störung des Deoxypyrimidin-Salvage.
EpidemiologieBearbeiten
Sehr selten.
ÄtiologieBearbeiten
Ursächlich sind Mutationen im kernkodierten Gen TYMP resp. ECGF1 (22q13.32-qter), das für die mitochondriale Thymidin-Phosphorylase resp. platelet-derived endothelial cell growth factor 1 kodiert.
PathogeneseBearbeiten
Die Thymidin-Phosphorylase katalysiert die phosphorolytische Spaltung der Deoxynukleoside 2'-Deoxyuridin zu Uracil und Deoxythymidin zu Thymin und dient damit dem Recycling (Salvage) selbiger. Der Enzymblock führt zur Depletion an DNA-Bausteinen.
PathologieBearbeiten
- Nerv: Axonale und demyelinisierende Neuropathie.
- Skelettmuskel: Mitochondriale Myopathie mit ragged-red fibers (Gomori-Trichrom-Färbung) oder Normalbefund.
KlinikBearbeiten
- Beginn meist in der 1. bis 5. Dekade.
- Kachexie
- Myopathie: Ptose, progressives externer Ophthalmoplegie (PEO), gastrointestinale Motilitätsstörung evtl. mit Pseudoobstruktion.
- Neurologische Störungen: Diffuse Leukoenzephalopathie, periphere Neuropathie, Hörverlust.
DiagnostikBearbeiten
Labor:
- Thymidin und Deoxyuridin im Plasma erhöht.
- Nachweis der verringerten Thymidin-Phosphorylase-Aktivität in Leukozyten.
Mutationsanalyse.
DifferentialdiagnosenBearbeiten
Andere mitochondriale DNA-Depletionsyndrome (MTDPS):
- MTDPS2 - TK2-Gen
- MTDPS3 - DGUOK-Gen
- MTDPS4A und MTDPS4B - POLG-Gen
- MTDPS5 - SUCLA2-Gen
- MTDPS6 - MPV17-Gen
- MTDPS7 - C10ORF2-Gen
- MTDPS8A und MTDPS8B - RRM2B-Gen
- MTDPS9 - SUCLG1-Gen
Andere mitochondriale Erkrankungen
TherapieBearbeiten
Symptomatisch. Humangenetische Beratung.
KomplikationenBearbeiten
PrognoseBearbeiten
GeschichteBearbeiten
LiteraturBearbeiten
PMID 17549623 PMID 16294144 PMID 14720311 PMID 11166160 PMID 20301358 PMID 21143863
WeblinksBearbeiten
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