Betriebswirtschaft/ Betrieb und Markt/ Leistungserstellung


Betriebliche Funktionen bei der Leistungserstellung Bearbeiten

Als Leistungserstellung bezeichnet man alle Vorgänge in einem Betrieb. Die Produktion ist nur ein Teilbereich der Leistungserstellung.

Nach der erstellten Leistung unterscheidet man:

  • Rohstoffgewinnungsbetriebe
  • Betriebe des Produktionsbereichs im engeren Sinn = alle Betriebe, die Sachleistungen erstellen
  • Dienstleistungsbetriebe

Die betrieblichen Leistungsbereiche Bearbeiten

Im Zentrum steht der Produktionsvorgang:
Beschaffen --> Fertigen („Produzieren“) -->Absetzen. All diese Vorgänge müssen geplant, entschieden, organisiert und kontrolliert werden.
Der dritte wichtige Bereich ist die Finanzierung und die Investitionen.

Absetzen und Beschaffen Bearbeiten

Marktorientierung
Auch die beste Produktionsidee und eine perfekte Produktion führen nicht zum Erfolg, wenn man das Produkt oder die Dienstleistung nicht absetzen kann!
Mögliche Gründe: kein Bedürfnis, zu wenig Kaufkraft, Konkurrenz ist billiger, die Kunden sind nicht über die eigenen Produkte informiert

Beschaffen, Absetzen u. Unternehmenserfolg
Neben der Absatzentscheidung ist die Beschaffung dafür verantwortlich, ob Gewinne oder Verluste entstehen. Da in fast allen Bereichen ein Käufermarkt herrscht, können die Preise nicht beliebig erhöht werden, also muss man Druck auf die Lieferanten ausüben.

Produktionsfaktoren Bearbeiten

An erster Stelle steht die menschliche Arbeitskraft. Denn erst mit ihrer Hilfe ist es möglich das betriebliche Vermögen einzusetzen.

Menschliche Arbeitskraft Bearbeiten

Die menschliche Arbeitskraft teilt man in ausführende und leitende Arbeit Unter ausführender Arbeit versteht man:

  • das Bedienen von Maschinen
  • Einfache Büroarbeiten
  • Hilfstätigkeit

Zur leitenden Arbeit zählt z. B.:

  • Geschäftspolitik
  • Organisieren
  • Kontrollieren

Leistungsfähigkeit Bearbeiten

Die Leistungsfähigkeit eines Menschen ist abhängig von seiner:

  • Begabung
  • allgemeine und fachliche Bildung      
  • und Berufserfahrung

z. B.: Geschicklichkeit, mathematische Begabung, ...
z. B.: Buchhaltung, Computerkenntnisse, Rechtschreibkenntnisse, Textverarbeitung
 

Leistungswille Bearbeiten

Ebenso wichtig wie die Leistungsfähigkeit ist der Wille eine bestimmte Leistung zu erbringen. Der Leistungswille wird von folgenden Faktoren beeinflusst:

Befriedigung wirtschaftl. Bedürfnisse           

Befriedigung nicht wirtschaftl. Bedürfnisse

  • Existenzbedürfnisse (zB: Kleidung, Nahrung u. Wohnung, aber auch die Sicherheit des Arbeitsplatzes u. Sicherheit vor Not im Alter o. Krankheit) --> leistungsgerechte Entlohnung, Sozialleistungen, Äußere Arbeitsbedingungen, Arbeitszeitregelung
  • Luxusbedürfnisse


  • Sicherheitsbedürfnisse
  • Bedürfnis nach soz. Kontakt
  • Bedürfnis nach Anerkennung
  • Bedürfnis nach persönl. Entfaltung dh: seiner Fähigkeit entsprechend eingesetzt zu werden, Verantwortung tragen zu dürfen, Selbstgestaltung der Arbeit

Betriebliches Vermögen Bearbeiten

Das betriebliche Vermögen setzt sich aus Anlagevermögen und Umlaufvermögen zusammen. Das Anlagevermögen stellt die Ausstattung des Betriebes (z.B. Maschinen, etc) dar und steht für einen längeren Zeitraum zur Verfügung. Wirtschaftsgüter, die laufend umgesetzt werden, sowie Zahlungsmittel und Forderungen zählen zum Umlaufvermögen.

Anlagevermögen               

Sach-AV: z. B.: Grundstücke, Gebäude, Maschinen
Immaterielles AV: z. B.: Patente, Mietrechte, Software
Finanz-AV: z. B.: Beteiligungen

Umlaufvermögen:

Sach-UV: z. B.: Werkstoffe, Handelswaren, Betriebsstoffe
Finanz-UV: z. B.: Kassenbestand, Bankguthaben, Forderungen

Produktivität, Wirtschaftlichkeit & Rentabilität Bearbeiten

Wirtschaftlichkeitsprinzip:
„Ein bestimmtes Ergebnis soll mit dem geringsten Einsatz erzielt werden.“
„Mit einem bestimmten Einsatz soll das bestmögliche Ergebnis erzielt werden.“

Produktivität: Mengenmäß. Ausbringung / Mengenmäß. Einsatz
Wirtschaftlichkeit: Wertmäßiger Ertrag / Wertmäßiger Einsatz
Rentabilität in %: Gewinn * 100 / Kapitaleinsatz

Tendenzen Bearbeiten

1. Tendenz zum Ersatz von Arbeit durch Kapital bei gleichzeitiger Rationalisierung Bearbeiten

  • Roboterisierung in der Industrie
  • Computerisierung in allen Bereichen
  • Rationalisierung der Organisation durch Verringerung der Hierarchiestufen u Verringerung der reinen Verwalter.

2. Tendenz zur Verlagerung auf den Dienstleistungsbereich Bearbeiten

heißt dass die Zahl der Beschäftigten gleich bleibt jedoch der Wert der erzeugten Güter zurückgeht.
Gleichzeitig steigt der Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich und der Gesamtwert der erzeugten Güter oder Dienstleistungen

3. Tendenz zum Outsourcing Bearbeiten

d. h. Leistungen werden nicht mehr im eigenen Unternehmen, sondern von Fremdfirmen erbracht. Das verringert auf der einen Seite nicht nur den Einsatz von eigener Kraft (Dienstpläne schreiben, Aushilfen finden wenn jemand krank wird) sondern auch die Kosten. (Vorgesetzte und Mitarbeiter zu einem hohen Lohn bezahlen). Denn mit Fremdfirmen zu schaffen, ist auf Zeit günstiger.

4. Tendenz zur Globalisierung der Leistungserstellung Bearbeiten

d. h. Leistungserstellungen werden immer häufiger international ausgelagert, sodass meist nur noch die Entwicklung in hochentwickelten Ländern bleibt, ansonsten wird die Fertigung in "Billiglohnländer" verlagert.

5. Tendenz zur Vergrößerung der weltwirtschaftlichen Abhängigkeit Bearbeiten

durch die Globalisierung