Benutzer:Toni Grappa/ Lichtgestaltung

Licht und Plastizität

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Licht und Plastizität

Licht hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie plastisch wir einen Körper wahrnehmen. Im ersten Bild wurde ein Material verwendet, das über keine Glanzpunkte verfügt. Das Ergebnis ist eine flache, 2-dimensionale Abbildung des Objekts. Erst wenn Glanzpunkte, also Spiegelungen von Lampen hinzugefügt werden, erhält das Objekt eine gewisse Tiefenwirkung. Unser Auge interpretiert die Informationen dahingehend, dass helle Stellen näher am Betrachter liegen, dunkle Teile hingegen weiter weg. Dadurch ergibt sich im Auge des Betrachters eine Tiefenwirkung und das Objekt erscheint 3-dimensional. Noch verstärkt wird der Effekt durch das Hinzufügen von Schatten und das Objekt wirkt nun vollständig plastisch.

Die räumliche Position von Objekten zueinander und die Bedeutung des Schattens

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Schatten und Plastizität

Der Schatten ist auch dafür verantwortlich, dass dem Betrachter ein Eindruck über die räumliche Position verschiedener Objekte zueinander vermittelt wird. Im oberen Bild kann er nicht entscheiden, wie groß der Abstand zwischen Boden und Objekt ist. Erst durch den Schattenwurf wird der Abstand eindeutig definiert. Aus der Position der Schatten können wir auch Rückschlüsse auf die Position der Lichtquelle ziehen. Kleine Glanzpunkte deuten eher auf eine kleine Lichtquelle und hartes Licht hin. Eine großflächige Lichtquelle, z.B. ein grauer, verhangener Himmel, erzeugt ein diffuses und weiches Licht mit entsprechend schwachen Schatten und wenig Plastizität. Durch die Art der Glanzpunkte können aber auch Rückschlüsse auf die Art des Materials genommen werden (stark reflektierend, spiegelnd etc. mit den Assoziationen auf entsprechende Materialien).

Lichtqualität

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Lebendiges Licht

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lebendiges Licht

Ein großes Problem bei gerenderten Bildern ist, dass sie bisweilen einen künstlichen Eindruck vermitteln. Neben schlechten Materialeinstellungen ist dafür sicherlich auch das Lichtsetting verantwortlich zu machen. Charakteristisch für lebendiges Licht sind Verläufe von hell nach dunkel, Farbvariationen, verschiedene Reflexionen, helle Lichtflecken, Überstrahlungen (Glow ) und die Übertragung von Farben zwischen unterschiedlichen Objekten durch das zwischen ihnen reflektierte Licht (color bleeding). Darüber hinaus ergeben sich durch das verwendete Aufnahmegerät -die Kamera- Linsenfehler und Verzerrungen, die hier im weitesten Sinne zum Themenbereich "lebendiges Licht" hinzugezählt werden sollen.

Diffuses Licht

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diffuses Licht

Als diffuses Licht bezeichnet man ein „weiches“ Licht, das die Szene gleichmäßig ausleuchtet. Es entsteht als indirektes oder zerstreutes Licht. Im Extremfall kommt es aus allen Richtungen gleichmäßig. Es entstehen dabei kaum oder keine Glanzlichter und Schatten. Dadurch verliert das Objekt an Plastizität, aber seine Form und bisweilen die Farbe wird hervorgehoben.

Hartes Licht

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hartes Licht

Hartes Licht besteht aus einer starken Lichtquelle mit hoher Lichtintensität und erzeugt klar definierte, scharfe Schatten. Dadurch wird die Form und Struktur besonders hervorgeben und herausgearbeitet. Es handelt sich entweder um eine kleine Punktquelle oder eine, die parallele Lichtstrahlen aussendet.

Die Position der Lampen und ihre Wirkung

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Streiflicht

Im Streiflicht werden Konturen durch starke Schattierung überdeutlich dargestellt. Achten Sie darauf, dass der Schatten nicht vertikal genau in der Mitte verläuft und das Motiv "in zwei Hälften teilt". Besser ist eine leicht erhöhte Position der Lampe.

 
Unterlicht

Das Unterlicht erzeugt den ungewohnten Effekt, das die Schatten entgegen der gewöhnlichen Beobachtung von unten nach oben verlaufen. Diese ungewohnte Erfahrung wirkt verunsichernd und deswegen vermittelt diese Einstellung etwas dämonisches.

 
Vorderlicht

Das Vorderlicht, ein i.d.R. in unmittelbarer Nähe der Kamera positioniertes Frontallicht, leuchtet das Objekt stark aus und lässt es flach und ausdruckslos aussehen, da Schatten nicht auftreten.

Gegenlicht

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Gegenlicht in Blender gerendert
 
Pflanze im Gegenlicht


Das Gegenlicht verändert das Motiv vollständig, weil das Bild von sehr starken Kontrasten gekennzeichnet ist. Der unbeleuchtete Vorderteil des Objekts ist schwarz und umgeben von einer Korona hellen Lichts. Ferner tritt häufig die sogenannte Schleierbildung auf, eine Überstrahlung, die an den hellen Rändern entsteht (siehe Abb.xxx). Transparente oder teilweise transparente Objekte leuchten im Gegenlicht auf und werden durchstrahlt. Dabei können innen liegende Strukturen sichtbar werden, da das Licht wie eine Röntgenlampe arbeitet.


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Quelle: AV-Mediengestaltung, Werner Kamp u.a.

http://www.movie-college.de/filmschule/licht/plastizitaet.htm

http://www.movie-college.de/filmschule/filmgestaltung/lebendiges_licht.htm