Benutzer:Thirunavukkarasye-Raveendran/Jonglieren lernen für Anfänger - mit 3 Bällen
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- Learn juggling three balls 001 PD
Welche Bälle
BearbeitenMan nehme drei Jonglierbälle. Die gibt es zu kaufen - in Geschäften (oft zusammen mit Drachen, Einrädern und Puzzlespielen) oder online bestellen - einfach nach "Jonglierball Leder" suchen. Zu bevorzugen sind gefüllte Bälle (engl.: bean bags = Bohnenbeutel) zum Üben. Oberfläche Stoff, Kunstleder, Leder oder Rauhleder. Bitte keine Bühnenbälle (engl.: stageballs) - die sind aus Kunststoff und rollen nur weg wenn sie auf den Boden fallen. Dagegen bleiben die bean bags einfach liegen wenn sie runterfallen. Außerdem sind bean bags etwas weicher und prallen deshalb nicht so leicht von der Hand ab, wie Bühnenbälle. Bean bags erkennt man daran, dass sie zusammengenäht sind. Manchmal sind sie aus gleichfarbigen Stücken zusammengenäht.
Die bean bags sind in den ersten Tagen und Wochen relativ hart und noch sehr rund. Mit der Zahl der Abstürze werden sie etwas weicher und rollen dann nicht so schnell weg. Manche Jongleure bevorzugen weichere bean bags, weshalb sie ihre nagelneuen Bälle erst mal einige Minuten durchkneten um sie weich zu klopfen.
Es gibt auch Vollgummibälle und Glaskugeln für Jongleure, das ist aber nichts für Anfänger. Der Profi nimmt auch gerne mal 5 oder 9 Fußbälle. Auch das ist nichts für Anfänger.
Alternativen:
- Selber einen gefüllten Ball nähen, muss ja nicht richtig rund sein. Mit Bohnen füllen (bean bags = Bohnenbeutel) oder irgend einem körnigen Kram (Hirse, Reis, Linsen).
- Ein Paar Socken aus dem Kleiderschrank. Ist fast eine Kugel, rollt auch nicht weg. ABER die sind zu leicht. Da muss Gewicht rein: ein Stein, eine Hand voll Schrauben, ein Apfel.
- Ein Apfel. Mit Essen spielt man nicht - hat meine Oma immer gesagt. Wenn er runter fällt bekommt ihm das nicht. Zum Üben kann man sich ans Sofa stellen, dann fallen die Bälle bzw. der Apfel nicht so hart und könnte viele Abstürze überstehen. Außerdem muss man sich am Sofa nicht jedes Mal so tief Bücken um den Apfel oder Ball aufzuheben.
- Apfelsine (siehe: Apfel)
- Fast runde Steine. Wenn sie zu flach sind, dann ist das Fangen sinnlos schwer und verlängert die Lernphase sinnlos. Die Flugbahn könnte eiern wenn die Steine nicht rund genug sind. Kieselsteinchen sind viel zu klein.
- Golfbälle. Sind nicht ideal, weil etwas zu leicht und zu klein. Ich würde sie in einen Sockenknäuel stecken.
- Tennisball. Ist zu hart, weshalb er zu leicht von der Hand abprallt. Ist zu leicht, auch deshalb prallt er zu leicht von der Hand ab. Notfalls etwas aufschneiden und mit Kieselsteinen füllen.
- Mein Favorit sind Baseball-Bälle. Größe und Gewicht stimmen. Rollen vielleicht etwas zu leicht weg. Aber man hat auch nicht immer 3 Baseball-Bälle zu Hause rumliegen. Preislich nimmt sich das aber nicht viel zu Jonglierbällen.
- 3 kleine Bälle aus dem Kinderzimmer oder vom Hund. Das sind runde Kunststoffbälle. Die sind zu leicht und rollten sinnlos weg wenn sie runterfallen, wie Tennisbälle. Natürlich geht das, man macht sich nur das Leben unnötig schwer dadurch.
- 3 Münzen. 3x 2-Euro-Münzen. Damit kann man kaum jonglieren lernen. Da hat selbst der Fortgeschrittene Probleme. Die kleben beim Abwurf an der Hand und sind kauf zu sehen. Mit 1-Cent-Münzen ist es noch viel schwieriger.
So geht es nicht
BearbeitenWer hat nicht schon mal versucht ganz allein Jonglieren zu lernen? Hat es geklappt? Wahrscheinlich nicht. Die meisten versuchen dann das Jonglier-Muster "Schauer" (= Shower). Das sieht man irgendwo auf der Bühne und das kann man sich merken bis man zu Hause ist, während man die 20 anderen Muster nicht mal beim Hinschauen nachvollziehen konnte. Dann geht das Üben los und man gibt schnell auf, weil es nicht klappt.
Dieses Jonglier-Muster ist viel zu schwer für einen Anfänger. Da kann man sich auch gleich noch vornehmen am gleichen Tag auch noch Skispringen zu lernen und den dreifachen Salto vom 10-Meter-Turm - und am Nachmittag lernen wir noch Einradfahren. Das funktioniert NICHT! Bevor man sich an dieses Muster wagt, sollte man erst mal 4 Wochen jonglieren lernen.
Beim Shower gehen die Bälle immer im Kreis, wobei die linke Hand den Ball an die rechte weitergibt und die rechte Hand den Ball im hohen Bogen in die andere Hand wirft (oder umgekehrt).
Der Shower ist schwieriger als eine übliche Jonglage mit 3 Bällen. Beim Shower muss viel schnelle und auch wesentlich höher geworfen werden, als bei der üblichen 3-Ball-Jonglage.
Auch das ALTER stellt eine relative Begrenzung dar. Säuglinge, die kaum sitzen können, tuen sich mit dem Jonglieren anfangs sehr schwer. Meist haben Kinder erst mit 8 oder 10 Jahren die nötigen motorischen Fertigkeiten. Wenn sie Probleme haben einen zugeworfenen Ball überhaupt zu fangen, dann sollten sie lieber Roller fahren (Gibt es die eigentlich noch?) statt Jonglieren zu lernen.
Ein Ball - die wichtigsten Übungen
BearbeitenWir müssen zuerst lernen einen einzigen Ball sauber zu werfen und zu fangen. Das ist langweilig. Also gehen die meisten schnell zu zwei Bällen über, um dann festzustellen, dass sie immer wieder auch mit einem Ball üben müssen. Man muss den Ball 10x oder 100x hintereinander sauber werfen können, so dass er genau dort landet, wo man ihn hin haben will.
Übung 1:
- Wir werfen den Ball mit der rechten Hand hoch und fangen ihn wieder auf. Wir werfen ihn etwas Höher als wir selber sind. Etwas eine Kopfhöhe über den Kopf. Der Ball fliegt hoch - genau senkrecht. Und deshalb fällt er auch genau wieder senkrecht runter. Genau in die Hand die ihn geworfen hat. Dort wo der Ball die Hand verlassen hat bleibt die Hand stehen, bis der Ball wieder zurück kommt. Die Hand muss nicht zum Fangen nachkorrigieren, denn der Ball fällt genau dort runter wo die Hand auf ihn wartet.
Du musst beim Fangen leicht nachkorrigieren? Weil der Ball ab und zu mal einige Zentimeter weiter nach vorne oder hinten fällt? Der Ball landet immer etwas zu weit links? Du schaffst es 9x, aber beim 10. Mal wirfst du doch ziemlich daneben? Dann solltest du üben sauber zu werfen.
Wurftechnik: Wir werfen den Ball hauptsächlich aus dem Ellenbogen. Die Startphase beginnt mit gestrecktem Ellenbogen, die Hand mit dem Ball ist ganz unten. Um den Ball mit wenig Kraftaufwand werfen zu können, müssen wir die Beweglichkeit des Ellenbogens voll ausnutzen. Der Ball verlässt die Hand also erst, wenn die Hand oben in Höhe des Halses ist. Es gibt einige verkrampfte Anfänger, die den Ball mit einem einzigen kurzen Ruck werfen, nur aus dem Handgelenk, wobei die Unterarme fast waagerecht bleiben - als ob sie ein steifes Ellenbogengelenk haben. Die Bälle werden auch nicht locker aus der Gürtelhöhe abgeworfen. Der Ellenbogen muss arbeiten. Der Ball wird bitte auch nicht durch Anheben der Schulter hoch geworfen. Es muss elegant aussehen. Nur das ist energiesparend. Nur das funktioniert dann mit 3 oder 5 Bällen, wo man dann schon so genug Energie braucht, denn es muss dann viel höher und schneller geworfen werden.
Fangtechnik: Wir fangen den Ball nicht schlagartig auf. Die Hand wartet auf den runterkommenden Ball (hoffentlich kommt er fast an der erwarteten Stelle runter) etwa in Höhe des Halses. Der Ellenbogen ist angewinkelt, so als wenn wir einen aufgespannten Regenschirm halten. Die Handfläche ist allerdings offen. Die Fingerspitzen zeigen nach oben. Die Handfläche ist Richtung Ohren gedreht. Das Handgelenk ist nicht abgeknickt. Die Handfläche steht nicht ganz senkrecht, sondern ca. 30° geneigt, ungefähr 30 cm vom Kopf weg. Wir fangen den Ball aber nicht in dieser Handposition, sondern bewegen beim Fangen die Hand nach unten. Der Unterarm schwingt also während des Fangens im Ellenbogengelenk nach unten. Wir beschleunigen also unsere Hand kurz vor dem Fangen auf die Geschwindigkeit des fallenden Balls. Der eigentlich Ballkontakt ist dann erst, wenn wir den Unterarm waagerecht halten, wenn der Ellenbogen also 90 Grad aufgeklappt ist. Die restliche Wegstrecke nach unten benutzen wir dann als Bremsstrecke. Wenn man den Fall auf diese Art SANFT fängt, dann kann e nicht von der Hand abprallen. Man kann den Ball auf so eigentlich auf der flachen Handfläche fangen, ohne ihn noch mit den Fingern krallen zu müssen. Trotzdem greifen wir beim Fangen auch noch mit den Fingern zu. Aber durch dieses SANFTE Fangen haben wir viel mehr Zeit um mit den Fingern zuzugreifen.
Übung 2:
- Wir machen die Gegenprobe und fangen den Ball UNSANFT. Zum Fangen ist der Unterarm waagerecht. Wir lassen den Ball in die Hand klatschen und krallen ihn im richtigen Moment mit den Fingern. Das geht auch, ist aber schwieriger und sieht nicht so elegant aus. Nun die verschärft Gegenprobe. Die Hand wartet zum Fangen in der untersten Position (unter der Gürtellinie) - Beim Fangen beschleunigen wir nur die Hand nach oben, so dass der Ballkontakt eintritt, während wir den Unterarm waagerecht halten. Nun haben wir nur noch den Bruchteil einer Sekunde, um den Ball im richtigen Augenblick mit den Fingern zu krallen. Wenn wir zu spät kommen, dann wirkt unsere Handfläche eher wie ein Tennisschläger auf den Ball ein und er springt wieder nach oben. Das üben wir auch noch. Wir schlagen den Ball mit der flachen Handfläche sofort wieder nach oben, ohne ihn zu krallen. Sinn der Übung 2 ist es den Unterschied zwischen SANFTER und UNSANFTER Fangtechnik zu verstehen.
Der Oberarm ist beim Werfen und Fangen weitestgehend in senkrechter Position. Gerne wird der Fehler gemacht den Oberarm zu weit nach vorne zu bringen, so dass die Ellenbogen sehr weit vorkommen. Man steht dann fast da, also ob man ein Tablett hält. Das reduziert den Bewegungsumfang des Ellenbogens, denn statt dass die Hände in der tiefsten Position auf oder nahe dem Oberschenkel sind, sind die Hände dann bei gestrecktem Arm einen halben Meter vor dem Körper in Gürtelhöhe. So kann man nicht bequem jonglieren, und es sieht verkrampft und blöd aus. Also: Oberarme locker runterhängen lassen. Bei Miniwurfhöhen (wenn der Ball nur bis in Schulterhöhe geworfen wird), darf der Ellenbogen sogar etwas nach hinten genommen werden.
Übung 3:
- Schwung holen und pausenlos werfen. Bis jetzt haben wir den Abwurf aus der tieften Handposition losgeworfen. Die Beschleunigungsstrecke ging also von Gürtelhöhe bis Halshöhe. Da wir den Ball gleich 10x ohne Pause hintereinander hochwerfen und fangen wollen, übern wir erst noch einen kleinen Zwischenschritt: Wir machen jetzt einen einzigen Abwurf mit Fangen, ABER vor dem Abwurf holen wir Schwung. Dazu heben wir den Ball in Halshöhe, machen dort eine kleine Konzentrationspause und los gehts. Wir holen nach unten Schwung - also ganz locker den Ellenbogen Strecken, so dass der Ball unter die Gürtelhöhe kommt und locker hochwerfen. Natürlich ist das kein wirkliches Schwungholen, wir wollen uns einfach abgewöhnen, dass der Abwurf mit einer schwungvollen Abwärtsbewegung beginnt und dann die Hand gleich wieder zum Abwurf hoch federt. Wir pumpen sozusagen durch die Abwärtsbewegung Energie für den Abwurf in den Arm. Die Hand fällt also mit dem Ball nach unten und federt gleich wieder nach oben zum Abwurf. Und nun machen wir das werfen und fangen ohne Pause: Hand nach oben (Ellenbogen beugen) in die Startposition - runter schwingen - hoch federn - Ball hoch werfen - die Hand wartet in der oberen Position bis der Ball zurück kommt - wenn der Ball sich nähert beschleunigt die Hand nach unten - hat Ballkontakt bei 90° angewinkelten Ellenbogen (also Unterarme waagerecht) - UND NUN betrachten wir die letzte Phase des Fangens (in der der Ball abgebremst wird), bereits als Schwungholphase für den nächsten Abwurf. Wir werfen den Ball ohne Pause ständig wieder hoch.
Übung 4:
- Die schwache Hand. Rechtshänder haben bis jetzt sicherlich alle Übungen mit der rechten Hand gemacht. Da wir aber nicht nur mit einer Hand jonglieren wollen, muss jetzt linke Hand auch die Übungen 1 bis 3 machen. Die Übungszeit dafür muss doppelt so lange sein, denn unsere linke Hand ist viel ungeschickter. Wenn der Ball später beim Jonglieren immer wieder runter fällt, dann wird immer dieses linke Hand daran Schuld sein - wenn wir sie nicht besonders intensiv trainieren.
Übung 5:
- Wir nehmen einen Ball in die linke Hand und einen Ball in die rechte Hand. Wir werfen den Ball mit der rechten Hand SAUBER hoch und fangen ihn in der gleichen Hand wieder SANFT auf. - Kurze Verschnaufpause - Und wieder Konzentration - Nun den Ball in der linken Hand hochwerfen und in der gleichen Hand fangen. Es soll nicht schnell gehen sondern SAUBER und SANFT. Also lieber ein kleine Konzentrationspause, die man mit der Zeit immer kürzen halten kann.
Warum müssen wir unbedingt sauber werfen? - Weil man 3 Bällen nicht in verschiedene Richtungen hinterherlaufen kann. Der eine Ball fliegt 50 cm zu weit nach rechts, der andere fliegt 60%nbsp;cm zu weit nach links - während wir mit 3 Bällen jonglieren. Wenn wir diese UNSAUBER geworfenen Bälle gefangen haben stehen wir schon mit seitlich ausgestreckten Armen da - das sieht unschön aus. Wenn der 3. Ball jetzt noch 20 zu weit hinten runterkommt müssen wir auch noch einen Schritt nach hinten machen, um ihn nicht auf dem Kopf zu bekommen und irgendwie noch zu fangen. Wie wir diese unsauberen Bälle wieder in ein normale Startposition bringen, um sie im nächsten Wurf sauber zu werfen bleibt ein ungelöstes Problem. Meist erwischt man einen unsauber geworfenen Ball noch, aber beim nächsten Abwurf überkompensiert man dann in die Gegenrichtung und alles stürzt zusammen. Wenn man dann mit 5 Bällen jonglieren will hat man nur eine Chance: die Bälle müssen genau dort runter kommen wo man sie erwartet. SAUBER werfen ist eine unbedingte Voraussetzung für alle 122 Jongliermuster.
Übung 6:
- Stressabbau. Wir werfen den Ball mit der rechten Hand hoch und fangen ihn wieder mit der gleichen Hand hoch. Das ist langweilig. Also nutzen wir die Zeit während der Ball in der Luft ist für andere interessante Sachen. Wir könne dem Ball einen Vogel zeigen. Aber bitte schnell, denn das Fangen soll trotzdem sauber und SANFT sein. Jetzt folgt die richtige Übung: während der Ball in der Luft ist geht die wartende Fanghand 1x runter und wieder hoch in die Fangposition, so als ob sie noch einen zweiten Ball werfen will: also mit der leeren Hand "Schwung holen nach unten und wieder hoch". Die Zeit ist sehr knapp - deshalb tritt anfang STRESS auf. Jetzt aber der Reihe nach und ohne Stress: Als Zwischenschritt beachten wir den runterkommenden Ball nicht mehr. Wir werfen ihn also hoch und vergessen ihn - einfach nach dem Abwurf bewegungslos eingefroren bewegungslos stehenbleiben (Pantomime spielen) - die Hand bleibt nach dem Abwurf bewegungslos oben. Der Ball klatscht natürlich auf den Boden (hoffentlich genau SAUBER leicht vor und neben der Schuhspitze) - Aufgabe ist es den Ball nach dem Abwurf zu VERGESSEN. Also noch mal: Zum Start Hand mit Ball noch oben - Schwung holen nach unten - hochfedern und abwerfen - Ball VERGESSEN - jetzt aber zügig die Zwischenbewegung mit der nun leeren Wurfhand - leere Hand zackig nach unten - (jetzt irgendwann klatscht der Ball auf den Boden - aber den wollten wir ja total VERGESSEN) - leere Hand zackig nach oben in die Fangposition (auch wenn da heute kein Ball mehr vorbei kommt, denn der ist ja vorhin auf den Boden geklatscht). Das üben wir jetzt 10x und werden dabei immer schneller. Am schnellsten ist die leere Hand mit ihrer Zwischenbewegung, wenn die Hand so schnell nach unten geschwungen wird, dass der Handrücken auf den Oberschenkel klatscht und von diesem wieder abprallt und so noch schneller nach oben in die Fangposition schnellt. Noch mehr Zeit holen wir raus, wenn wir den Ball höher werfen - aber bitte SAUBER. Und nun bauen wir den Stress ab: Wir machen alles zügig - Ball hochwerfen - HALT FEHLER! - Die meisten Leute sehen ihrem hochgeworfenen Ball begeistert nach, um abzuschätzen wie sauber der Ball geworfen wurde. Das ist FALSCH, dabei geht eine entscheidende halbe Sekunde verloren. Die Aufgabe war doch: den Ball hochwerfen und VERGESSEN. Also Ball hochwerfen und sofort vergessen, also sofort weitermachen: die leere Hand geht gleich wieder runter, klatscht mit dem Handrücken auf den Oberschenkel, prallt ab und schnellt dadurch wieder hoch. UND ERST JETZT orientieren wir uns wo denn der runterkommende Ball ist. Wir konzentrieren uns also immer auf genau den nächsten Schritt und nicht schon auf den übernächsten Schritt. Wenn wir ehrlich sind muss unsere "leere" Handbewegung gar nicht so schrecklich schnell sein. Es muss nur zügig gehen: Abwerfen - runter - hoch - fangen. Eine einzige flüssige Bewegung, ohne sinnlose Pausen. Diese Bewegung ist nicht viel schneller als ein schneller Spazierschritt oder Applaus klatschen. Nur der anfängliche STRESS hindert uns an einer flüssigen Bewegung. Als Zwischenschritt lassen wird anfangs wie gesagt den zu fangenden Ball einfach auf den Boden fallen. Notfalls können wir das Runternehmen der leeren Hand etwas reduzieren - nicht bis zum Unterschenkel, sondern nur bis in Gürtelhöhe runtergehen. HAUSAUFGABE für ganz Kluge: Den Ball schön hoch werfen und die "Runter-Hoch-Bewegung" der leeren Hand gleich 2x ausführen und den Ball dann trotzdem noch fangen. Also "runter- hoch - runter - hoch". Der STRESS ist nur im Kopf. In Wirklichkeit haben wir ausreichend Zeit.
Übung 7:
- Richtig stehen. Bitte nicht im Sitzen oder Liegen üben. Offiziell wird empfohlen auf einem Bein als Standbein zu stehen und den anderen Fuß leicht vor zu setzen (Spielbein), so dass man zum Fangen von UNSAUBEREN Bällen nur das Gewicht auf das Spielbein verlagern muss, ohne einen Schritt machen zu müssen. Das sieht auch eleganter aus. Wenn man sich aber plump auf beide Beide stellt - etwas auseinander - geht es sicherlich auch. Wer sich zum Üben vor ein Sofa stellt, muss sich zum Aufheben der runtergefallenen Bälle nicht so tief bücken. UND die Bälle rollen nicht durchs ganze Zimmer und verschwinden hinter schwer erreichbaren Stellen. Und nun bitte alle bisherigen Übungen noch mal: mit der schwachen Hand und einer bewussten, richtigen Beinstellung.
Übung 8:
- Trockenübung. Wir legen ALLE Bälle weg, leere Hände. Rechte Hand hoch, linke Hand runter. Wechsel. Die rechte Hand geht langsam runter während die linke Hand langsam hoch geht. Beides synchron - wie ein komisch verdrahteter Roboter: Während der eine Ellenbogen gebeugt wird, wird gleichzeitig der andere Ellenbogen gestreckt - wie ein gegenläufiges Pendel, das die andere Seite in ihrem Schwung ausgleichen muss. Und nun werfen wir einen unsichtbaren Phantasie-Ball mit der rechten Hand rüber zur linken - ABER mit dieser gegenläufigen Roboterbewegung der beiden Arme. Also: rechte Hand hoch zur Startposition (linke Hand unten) - rechte Hand zum Schwungholen runter (linke Hand als Gegenpendel hoch) - rechte Hand hoch und Abwurf in Zeitlupe (gleichzeitg linke Hand hoch) - nun fliegt der Ball in Zeitlupe 3 Sekunden lang - wir schauen ihm in Zeitlupe hinterher - in dieser Zeit bleiben die Hände in ihrer Position eingefroren (rechte Hand oben - linke Hand unten) - jetzt müssen wir uns aber langsam auf des Fangen unseres unsichtbaren Balls mit der linken Hand vorbereiten. - Also: linke Hand hoch in die Fangposition (gleichzeitig die rechte Hand runter als Gegenpendel) - Fangbewegung mit der linken Hand abwärts (gleichzeitig rechte Hand hoch). Fertig. Konzentrationspause. Jetzt werden wir den unsichtbaren Ball mit der linken Hand zurückwerfen. Also: linke Hand zum Schwungholen wieder hoch (rechte Hand hoch) usw. ... Mit der rechten Hand fangen, Ball mit der Abwärtsbewegung abbremsen und die rechte Hand wieder hoch in Startposition (für den nächsten Wurfzyklus). Wir haben den Ball also 1x hin und her geworfen. Wie viele Auf-und-Ab-Bewegungen haben wir dazu gebraucht? - Startposition mit rechter Hand oben und Endposition mit der rechten Hand oben. 1.hoch-runter Abwurf. 2. hoch-runter linke Hand mit dem gefangenen Ball ist unten. 3. hoch-runter rechte Hand oben in Warteposition für den Ballfang. 4. hoch-runter rechte Hand hat gefangen und ist wieder hoch in die Startposition für einen weiteren Wurf. - Wir haben also 4 hoch-runter Bewegungen für den Hin- und Rückwurf gebraucht. - Wir werfen den unsichtbaren Ball noch ein paar mal hin und her.
Übung 9:
- Ein Ball von rechts nach links und zurück. SAUBER abwerfen, SANFT fangen. Nur dass der Ball jetzt nicht senkrecht hoch fliegt, sondern leicht zur anderen Seite rüber. Das muss jetzt aber wirklich lange geübt werden. Rechte Hand zur Startposition hoch - Konzentrationspause - runter - hoch - Abwurf zur anderen Seite - fangen - Konzentrationspause. Nicht vergessen mit dem anderen Arm gegenzupendeln. Ist die rechte Hand oben, dann ist die linke Hand untern - und umgekehrt. Ist die einer Hand in der Aufwärtsbewegung, dann ist die andere in der Abwärtsbewegung. Anfangs machen wir schon nach einem Wurf von rechts nach links eine Konzentrationspause. Dann erst nach zwei Würfen (rechts-links). Ohne kurze Konzentrationspausen vor dem Start gelingen weniger SAUBERE Würfe. Wir wollen das saubere Werfen automatisieren, nicht das schnelle UNSAUBERE Werfen. Nun machen wir die Konzentrationspausen immer VOR dem Abwurf mit der linken Hand (rechts-links Konzentrationspause). Zum Schluss machen wir die Konzentrationspause erst vor jedem dritten Abwurf. Also: Konzentration links-rechts-links, Konzentration rechts-links-rechts, usw.
Übung 10:
- Rechts-Links-Würfe mit modifizierter Wurfhöhe: Beide Richtungen müssen die gleiche Wurfhöhe erreichen. 1. Wir werfen besonders hoch - doppelte Kopfhöhe. 2. Wir werfen bis Gesichtshöhe. 3. Wir werfen bis Halshöhe. 4. Wir werfen vierfache Kopfhöhe. 5. Abwechselnd rechts-links-rechts Würfe und links-rechts-links Würfe - also drei Würfe zügig hintereinander ohne Pause aber auch ohne Stress. 6. Dabei steigern wir für jeden der drei zügig hintereinander folgenden Abwürfe die Flughöhe, die wir uns vorher vornehmen. 7. Wir reduzieren die Flughöhe für jeden der drei Abwürfe. 8. Wir modifizieren für jeden der drei Abwürfe die Flughöhe extrem (ganz niedrig, ganz hoch)
Übung 11:
- Höhe. Zimmerdecken sind meist 2,50 m hoch. Wird werfen den Ball so hoch wie möglich. Also bis kurz unter die Zimmerdecke. In höheren Räumen werfen wir den Ball auf doppelte und dann auf dreifache Körpergröße hoch. SAUBER hochwerfen, SANFT auffangen.
Übung 12:
- Ein Klaps auf den Po. Ein Klaps auf den Ball. Wir wollen unsere Wurftechnik verbessern. Wir werfen schwungvoll aus dem Ellenbogen hoch. ZUSÄTZLICH nutzen wir auch das Handgelenk um dem Ball noch etwas mehr Schwung zu geben. Spaßenshalber werfen wird den Ball nur aus dem Handgelenk. Die Unterarme bleiben dabei waagerecht und fast bewegungslos. Die Bälle fliegen so höchstens 20 oder 30 cm hoch. Wir machen also ganz kleine Würfe - senkrecht hoch oder zur anderen Hand rüber. Jetzt nehmen wir die Hände etwas weiter runter - zur Gürtellinie. Und halten die Unterarme wieder steifen. Auch in dieser Postion werfen wir nur aus dem Handgelenk. Wir schaffen es aus dem Handgelenk kaum bis zum Bauchnabel hoch. Aber wir haben jetzt schön das Werfen aus dem Handgelenk geübt. Jetzt die eigentliche Übung. Wir starten oben, holen Schwung nach unten und werfen aus dem Ellenbogen nach oben UND wenn die Hand waagerecht oder schon noch höher ist, geben wir noch eine lockere Ballbeschleunigung aus dem Handgelenk dazu - der Ball bekommt zum Abschied noch einen leichten Klaps mit den Fingern. Die Endposition der Hand ist: oben, Handfläche fast senkrecht und zum Ohr gerichtet. Der zusätzlich Handwurf soll nur leicht und angedeutet sein. Wie ein Bewegung mit der Peitsch: erst der Ellenbogen und zum Schluss knallt die Spitze der Peitsche (unserer Handklaps). - So ein armer Zirkusartist muss seine 7 Bälle ziemlich weit hoch werfen, ein Zirkuszelt ist sehr hoch. Und für 7 Bälle braucht man eine große Wurfhöhe, sonst ist die ganze Bewegung so schnell, dass sie nicht zu schaffen ist.
Übung 13:
- Pause. Das Bewegungsmuster beim Jonglieren soll als automatisierte Bewegung ablaufen. Dann ist auch der ganze Stress weg. Das kann mann nicht erzwingen. Das braucht seine Zeit. Nach 1-2 Stunden muss Schluss sein mit der Übung. Mehr Üben bringt am Anfang nichts. Leiber diszipliniert 30 Minuten täglich, dann kann man in einer Woche jonglieren. Also für heute: SCHLUSS JETZT!
Zwei Bälle - das Grundelement der Balljonglage
BearbeitenÜbung 13
- Aufwärmen. Wir wiederholen alle Übungen aus dem Abschnitt "Ein Ball" mit besonderem Augenmerk auf unsere schwache Hand.
Übung 14
- Wir nehmen einen roten Ball in die Linke Hand. Der Ball bleibt dort wie angewachsen während wir mit einem zweiten Ball die Übungen aus dem Abschnitt "Ein Ball" wiederholen. Wir müssen also lernen mit einem zweiten Ball in der Hand SAUBER abzuwerfen und SANFT aufzufangen. Nun nehmen wir den roten Ball in die rechte Hand und wiederholen nochmals die Übungen aus dem Abschnitt "Ein Ball".
Übung 15
- Wir werfen den roten Ball von der rechten in die linke Hand und kurz danach den grünen Ball von der linken in die rechte Hand. Das erzeugt wider STRESS. Deshalb eine kleine stressfreie Vorübung. Wir werfen den roten Ball von der rechten Hand zur linken Hand rüber, ABER wir fangen ihn nicht, sondern lassen ihn auf den Boden klatschen. Bitte sauber werfen, dann müsste der Ball jedes Mal fast an der gleichen Stelle auf den Boden klatschen. Schön wäre es, wenn wir dort zur Kontrolle einen Eimer, Schüssel oder einen Wall aus einer Decke haben. So können wir auch nachträglich stressfrei kontrollieren ob der Ball SAUBER geworfen wurde - nur dann landet er in der Zielzone (wo auch immer die liegt - aber sie muss konstant die gleiche sein). Wir werfen also den roten Ball aus der rechten Hand rüber und lassen ihn links auf den Boden klatschen. Kurze Konzentrationspause. Nun werfen wir den grünen Ball aus der linken Hand auf die rechte Seite und lassen ihn rechts auf den Boden klatschen. Auch dieser Ball sollte rechts am Boden immer ein einer nicht allzu großen Zielzone ankommen. Nun verkürzen wir die Zeit zwischen den Abwürfen: roten Ball rüberwerfen, linken Ball rüberwerfen. Aber bitte nicht Gleichzeitig, denn dann müssten sie in der Luft in der Mitte kollidieren - wenn man SAUBER wirft. Beim Abwurf des roten Balls pendeln wir bitte mit der anderen Hand dagegen: wie schon 1000x gehabt - wenn die eine Hand hoch geht, dann geht die anderen Hand runter, und umgekehrt. Egal ob sie einen Ball hält oder nicht. Egal ob sie als nächste Hand werfen oder fangen wird. Und das ist der Zeitabstand in dem wir die beiden Bälle abwerfen wollen und 3 Sekunden später in der Zielzone aufklatschen hören wollen. Also: rechte Hand in Startposition oben (linke Hand immer in der jeweiligen Gegenposition) - rechte Hand zum Schwungholen runter (linke Hand geht zur Startposition hoch) - rechte Hand zum Abwurf hoch (die linke Hand ist kurz unten und federt JETZT zum Abwurf hoch) - UND: Abwurf linke Hand.
Übung 16
- Rechts werfen, links werfen, links fangen, Plumps. Wir werfen den roten Ball aus der rechten Hand rüber. Gegenpendeln nicht vergessen. Das ist einfach. Nun werfen wir den grünen ball aus der linken Hand rüber und haben noch ein halbe Sekunde um mit der linken Hand den gerade eintreffenden roten Ball zu fangen. Purer STRESS. Deshalb lieber schon hoch und SAUBER werfen. Das Hauptproblem ist aber sich NACHEINANDER auf seine Aufgaben zu konzentrieren. Die linke Hand soll den grünen Ball SAUBER rüberwerfen und ERST DANACH den roten Ball fangen. Und was machen die meisten Anfänger? Sie konzentrieren sich auf das Fangen und versauen dadurch den SAUBEREN Abwurf ein halbe Sekunde davor. KEIN STRESS. Es ist genug Zeit. Es muss lediglich zügig gehen, aber nicht überhastet. Wenn das Fangen nicht mehr möglich ist, dann ist das egal. Der Abwurf MUSS SAUBER sein, denn sonst zählt auch das nachfolgende Fangen NICHTS. Null Punkt ohne einen sauberen Abwurf. Warum stößt der abgeworfene grüne Ball nicht mit dem unmittelbar danach ankommenden roten Ball zusammen? - Weil der Abwurf etwas unterhalb des ankommenden Balls erfolgt. Einfach schräg drunter werfen. ABER bitte nicht fast waagerecht abwerfen.
Bild 1 zeigt die Flugbahn. Wir konzentrieren uns bitte nur auf die linke Bildseite. Der ankommende Ball fällt ziemlich senkrecht in die Hand (kurz vor dem Fangen). Der vorher abgeworfene Ball hat dagegen eine geneigte Flugbahn (unmittelbar nach dem Abwurf). Das Bild stellt den Unterschied der Flugbahn etwas übertrieben dar. Die Bälle können sich während dieser Flugphase FAST berühren.
Bild 2: Bitte nur auf die linke Bildseite konzentrieren. Wer das nicht kann decke die andere Bildseite am Monitor am besten mit einem Zettel oder einer Hand ab! Achtet auf den Ballwechsel! Ein Ball wird abgeworfen, dann wird der andere Ball gefangen. Die Hand geht zum Abwurf hoch und danach wieder runter um den Ball zu fangen, wobei die Ballberührung erst stattfindet wenn der Unterarm ungefähr in horizontaler Position ist.
Bild 2: Noch mal - Der Ball wird so weit rüber geworfen, dass seine Fangpostion etwas weiter seitlich liegt, als bei unseren senkrechten Ballwurfübungen in einer Hand (senkrecht hoch und runter). Der Ball muss also einige Zentimeter weiter zur Mittelllinie geführt werden, bevor er in der Abwurfposition ist. Dieses "Rübertragen" ist ist fast unmerklich. Das ist keine waagerechte Bewegung, sondern eine Kreisbahn, die mit der Abwärtsbewegung vom Fangen und der Aufwärtsbewegung beim Abwerfen verschmilzt.
Und wieder Bild 2: Beim Rüberwefen des Balls legen wir den höchsten Punkt der Flugbahn nicht in die Mittellinie des Körpers, sondern weiter zur Seite. Ungefähr vor der Schulter oder wenigstens vor das Ohr.
Wo kommt der STRESS her? Die linke Hand wirft den Ball sauber ab, aber wir verlieren wertvolle Bruchteile einer Sekunde indem wir uns am Abwurf erfreuen, hinterherschauen ob er uns gut gelungen ist, am liebsten noch mit dem Taschentuch zum Abschied hinterherwinken. FALSCH! Werfen und vergessen. Alles andere kostet wertvolle Zeit. Wir können nach dem Abwurf sowieso nichts mehr ändern. Also TSCHÜSS und sofort die Konzentration auf den ankommenden Ball umschalten.
STRESS? - Lösung: Zuerst scheren wir uns nicht um den ankommenden Ball. Nach dem Abwurf scheren wir uns nicht mehr um den wegfliegenden Ball. Wir müssen zügig umschalten. Konzentriere dich auf die Dinge, die du gerade tust!
Übung 17
- Zwei Bälle nacheinander aus einer Hand abwerfen. Wir haben zwei Bälle in der rechten Hand. Konzentrationspause. Wir werfen einen Ball rüber in die linke Hand. Konzentrationspause. Wir werfen den zweiten Ball aus der rechten Hand rüber. Zum Schluss sind die beiden Bälle in der linken Hand. Einfach? SAUBER geworfen? Nun werfen wir den 1. Ball aus der linken Hand rüber. Konzentrationspause. Und danach werfen wir den 2. Ball rüber. Zum Schluss sind in der rechten Hand wieder 2 Bälle. Noch einmal. Dieses Mal aber etwas schneller. Zwischen dem Abwurf von 1. und 2. Ball liegt nur ein kurzes runter und hoch der rechten Hand. Also: Nach dem 1. Abwurf geht die rechte Hand gleich wieder zum Schwungholen runter und hoch zum zweiten Abwurf. Bitte SAUBER werfen. Kein unnötiger Stress, aber auch keine unnötige Zeitverzögerung. Nicht dem ersten Ball verträumt hinterherschauen. Wo landen die Bälle? - Das ist EGAL. Wahrscheinlich werden sie auf den Boden klatschen. Hoffentlich in einer konstant kleinen Landezone. Erst nach den beiden Abwürfen aus der rechten Hand kümmern wir uns um das Fangen mit der linken Hand. Je höher die beiden Abwürfe waren, um so mehr Zeit haben wir zum "Rüberschalten". Aber bitte UNBEDINGT beide Abwürfe bis zur gleichen Flughöhe bringen. Beliebter FEHLER: Für einen sauberen zweiten Abwurf ist keine Zeit, weil wir die Aufmerksamkeit schon halb zum Fangen umgeschaltet haben und deshalb der zweite Abwurf hektisch und viel zu hoch wird. Nun zum Fangen: Das ist ganz einfach. Einfach einen Ball nach dem anderen fangen. Nach unseren Berechnungen müsste in dem Moment wo der erste Ball den höchsten Punkt seiner Flugbahn erreicht hat, der Abwurf des zweiten Balls erfolgen. Es bleibt also eigentlich genug Zeit um seine Aufmerksamkeit nach dem 2. Abwurf auf das Fangen des 1. Balls umzuschalten. Und das üben wir jetzt - besonders die Abwürfe aus der schwachen Hand (das ist meist die linke Hand).
Übung 18
- Wir werfen nacheinander zwei Bälle aus der rechten Hand rüber. Wir fangen aber nur den ersten Ball, während wir den zweiten auf den klatschen lassen. Konzentrationspause. Nun werfen wir den einen Ball in der linken Hand wieder rüber in die rechte Hand. Das können wir noch steigern.Wir werfen zwei Bälle aus der rechten Hand in die linke Hand. Die rechte Hand wirft erst den roten Ball und dann den grünen Ball. Zügig hintereinander. Ist der rote Ball an seinem höchsten Punkt, werfen wir gerade den grünen Ball ab. Fangen wir den roten Ball, dann ist der grüne Ball an seinem höchsten Punkt. Der grüne Ball interessiert uns NICHT mehr -wahrscheinlich wird er sowieso auf den Boden klatschen. Aber der gefangene rote Ball muss zügig wieder rüber geworfen werden. Zügig! Ohne Stress aber auch ohne unnötige Pausen. - Das üben wir ein paar Mal. - Nun wollen wir uns auch für den grünen Ball interessieren. - Also: roten Ball aus der rechten Hand abwerfen - grünen Ball aus der rechten Hand abwerfen - roten Ball mit der linken Hand fangen und wieder in die rechte Hand werfen - unmittelbar nach dem Abwurf des roten Balls trifft der grüne Ball ein, den wir auch mit der linken Hand fangen. VORSICHT: Beim Abwurf des roten Balls aus der linken Hand besteht Kollisionsgefahr mit dem eintreffenden grünen Ball. Deshalb wird der grüne Ball schon fast automatisch etwas schräg unter dem roten Ball durch geworfen.
Übung 19
- Schnell hin und zurück. Zwei Bälle ohne große Pause von rechts nach links werfen. Es gibt ein kurze Phase, in der beide Bälle noch in der Luft sind, bevor das Fangen beginnt. Die linke Hand fängt den ersten Ball und wirft ihn zurück und fängt gleich darauf den zweiten Ball und wirft ihn zurück. Und wieder gibt es ein kurze Phase, in der beide Bälle noch in der Luft sind, bevor die rechte Hand beide Bälle fängt.
Übung 20
- Schlange. Zwei Bälle ohne große Pause von rechts nach links werfen. Es gibt ein kurze Phase, in der beide Bälle noch in der Luft sind, bevor das Fangen beginnt. Die linke Hand fängt den ersten Ball und wirft ihn zurück und fängt gleich darauf den zweiten Ball und wirft ihn zurück. Und wieder gibt es ein kurze Phase, in der beide Bälle noch in der Luft sind. Die rechte Hand fängt den ersten Ball und wirft ihn zurück und fängt gleich darauf den zweiten Ball und wirft ihn zurück in die linke Hand, usw. Kurz: rechte Hand wirft zwei Bälle, Flugphase, linke Hand wirft zwei Bälle, Flugphase, und wieder: rechte Hand wirft zwei Bälle, use.
Übung 21
- Zwei Bälle in der rechten Hand. Den ersten Ball hoch werfen, den zweiten Ball rüber werfen. Beide Bälle fangen. In der Endposition ist in jeder Hand je ein Ball. Also los: Zwei Bälle in die rechte Hand. Hand zur Startposition bis Brusthöhe oder Halshöhe hoch. Kurze Konzentrationspause. Runter mit der Hand zum Schwung holen und hoch zum Abwurf SENKRECHT nach oben. Schnell wieder (ohne Zeitverzögerung) mit der rechten Hand nach unten zum Schwung holen für den zweiten Abwurf und hoch für den zweiten Abwurf. Der zweite Abwurf geht aber nach links oben, damit der zweite Ball in der linken Hand landen kann. Und jede Bewegung einfrieren. Die Bälle sollen (als Zwischenschritt) erst mal auf den Boden knallen. Wir wollen einen sauberen und stressfreien Abwurf erlernen. Der erste Ball knall also rechts auf den Boden und der zweite Ball links auf den Boden. Nicht irgendwo sondern immer wieder in einer relativ kleinen Landezone. - Jetzt versuchen wir den ersten Ball auch wieder zu fangen. Also: Erster Abwurf senkrecht nach oben, zweiter Abwurf zur anderen Seite rüber. Und in diesem Moment kommt schon wieder der erste Ball senkrecht runter, den wir mit der rechten Hand in einer Abwärtsbewegung fangen und abbremsen. Mehrmals üben! - Nun versuchen wir beide Bälle wieder zu fangen. Also: Ersten Ball senkrecht nach oben werfen. Zweiten Ball nach links rüber werfen. Dritten Ball fangen. Und ERST JETZT den zweiten Ball mit der linken Hand fangen. - Jetzt machen wird noch mal alle Schritte dieser Übung von vorne und konzentrieren uns darauf, dass die Hände gegenläufig hoch-runter Pendeln, egal ob sie gerade einen Ball hält oder leer ist.
Übung 21
- Zwei Bälle in einer Hand. Hoch - rüber - rüber - hoch. Wir steigern die vorhergehende Übung. Ersten Ball senkrecht hoch werfen - zweiten Ball rüber werfen - ersten Ball rechts fangen - zweiten Ball links fangen - ersten Ball rechts fangen - (nun folgt die STEIGERUNG) - zweiten Ball mit der linken Hand senkrecht hoch werfen - ersten Ball mit der rechten Hand rüber werfen - den zweiten Ball, der senkrecht wieder runter kommt mit der linken Hand fangen - und mit der gleichen LINKEN Hand, die schon einen Ball hält, auch noch den ersten Ball fangen, der gerade von rechts oben kommt. Das ganze bitte ohne Stress und mit sauberem Gegenpendeln der Unterarme. Startposition: zwei Bälle in der rechten Hand. Endposition: zwei Bälle in der linken Hand. Nun tauschen wir die Seiten für die weitere Übung. Startposition: zwei Bälle in der linken Hand. Endposition: zwei Bälle in der rechten Hand.
Übung 22
- Außenwurf. Die rechte Hand hält EINEN Ball. Den werfen wir vor der Körpermitte, also vor dem Bauchnabel, senkrecht hoch, mit einer leichten Wurfneigung Richtung Schulter, so dass der Ball rechts neben unseren Fuß auf den Boden knallt. Anfangs ist es einfacher, wenn wir uns zum Abwurf leicht nach rechts neigen, manche neigen dabei auch den Kopf etwas nach rechts. Das gewöhnen wir uns aber bitte erst gar nicht an. Der Körper bleibt gerade. Der Ball soll in einem langen Oval fliegen. Wir fangen den Ball, der vor der Schulter runter kommt und machen beim Abbremsen und der Abwärtsbewegung der Hand eine leicht schräge Bewegung der Hand Richtung Bauchnabel, von wo sofort der nächste schräge Abwurf "nach außen geneigt" erfolgt. - In jeder Hand ein Ball. Die rechte Hand macht diesen ovalen "Außenwurf" (leicht nach rechts geneigte Flugbahn), Konzentrationspause, die linke Hand macht mit ihrem eigenen Ball diesen ovalen "Außenwurf" (leicht nach links geneigte Flugbahn). - Wir machen die Konzentrationspausen immer kürzer. - Nächster Schritt: die rechte Hand macht einen ovalen Außenwurf, und sofort folgt der ovale Außenwurf der linken Hand. Das Fangen interessiert uns jetzt nicht. Die Bälle sollen auf den Boden klatschen. Aber bitte in einer engen Zielzone rechts neben dem rechten Fuß und links neben dem linken Fuß. Die Bälle tauschen nicht die Seiten - der rechte Ball bleibt rechts, der linke Ball bleibt links. Wichtig ist der richtige Abstand zwischen den Abwürfen. Die Bälle sollen NICHT gleichzeitig geworfen werden. Wenn der erste Ball seinen höchsten Punkt erreicht hat, dann wird der zweite Ball abgeworfen. Da wir wie immer die beiden Unterarme im Wechseltakt bewegen, ergibt sich der Wurfabstand automatisch: Wenn die rechte Hand oben ist und der rechte Ball gerade die Rechte Hand verlässt, dann ist die linke Hand beim Schwungholen unten angekommen. Nun federt die linke Hand wieder hoch und macht ihren Ovalwurf. Der zweite Abwurf darf aber auch nicht so spät kommen, dass der erste Ball schon auf den Boden geklatscht ist. - STEIGERUNG: Wenn wird keine Pausen mehr machen, dann können wir pausenlos rechts hochwerfen und fangen und links hochwerfen und fangen - ABER: ineinandergeschachtelt. Also: rechts hochwerfen - links hochwerfen - rechts fangen UND runter-hoch Und gleich wieder hoch werfen - links fangen und Schwung holen und gleich wieder hoch werfen - rechts fangen und hoch werfen. Wir müssen unsere Konzentration nur abwechseln zwischen rechts und links umschalten. Wenn wir schön hoch werfen und SAUBER werfen kann das ein ziemlich langsames und stressfreies Tempo sein.
??? Bild zu Übung 22 einfügen: Die Wurfhand beschreibt eigentlich einen kleinen Kreis
Übung 23
Die rechte Hand hält zwei Bälle. Der erste Ball wird hochgeworfen - der soeben beschriebene Ovalwurf: vom Bauchnabel aus Richtung Schulter auf der Wurfseite. Um nun relativ zügig den zweiten Ball auf der gleichen Bahn hinterherzuschicken muss die Wurfhand wieder nach unten und dann zum zweiten Abwurf wieder nach oben - für den zweiten Ovalwurf. Dabei beschreibt die Hand eine kleine Kreisbewegung vor der Hüfte. ??? SIEHE Bild ??? Und schon wird der erste Ball wieder aufgefangen. Und gleich danach der zweite Ball. Es werden also zwei Bälle hochgeworfen - im leichten Bogen nach außen - und mit der gleichen Hand wieder aufgefangen. Der zweite Ball wird abgeworfen wenn der erste Ball seinen höchsten Punkt erreicht hat.
Übung 24
- Zwei Bälle kreisen in einer Hand. Nun dehnen wir die vorhergehende Übung aus. Aus zwei Abwürfen machen wir drei Abwürfe, dann vier, bis wird viele Abwürfe hintereinander schaffen.
Übung 22
- Zwei mal hoch und zwei mal rüber. Nun dehnen wir die vorhergehende Übung noch weiter aus. Wir werfen zwei Bälle aus der rechten Hand im Ovalwurf und fangen sie mit der gleichen Hand. ABER wenn wir den ersten Ball gefangen haben werfen wird ihn gleich rüber auf die andere Seite, noch bevor wir den zweiten Ball fangen. Nun mit der linken Hand den ersten Ball fangen. Dann mit der rechten Hand den zweiten Ball fangen und auch rüber werfen. WEITER
Übung 25:
- Steifer Ellenbogen. Jetzt üben wir wie es nicht sein sollte. Wir machen einen steifen Ellenbogen und nehmen die Ellenbogen deutlich vor und etwas hoch. So ist der Oberarm in einer schrägen Position, fast 45°. Dadurch sind die Hände fast in Höhe des Gesichts und nach vorne abgeknickt, damit der Handrücken waagerecht ist. In der Hand halten wir einen Ball und und werfen ihn schön und SAUBER von links nach rechts und zurück. Das geht, ist aber unbequem, ungenau und sieht schrecklich aus. Viele Anfänger jonglieren genau so. Sie machen die Bewegung hauptsächlich aus der Schulter und fast gar nicht aus dem Ellenbogen. Warum ist das Schwieriger: ein Oberarm zusammen mit dem Unterarm und der Hand hat ein viel größeres Gewicht, als nur der Unterarm mit der Hand. Und bei unseren schnellen hoch-runter Bewegungen stört diese Masse. Das kostet unnötig Kraft. Beispiel: einen Baseballschläger schnell hin und her zu schwingen ist viel anstrengender als mit einem Kaffeelöffel zu winken. - Wir üben jetzt bitte ganz bewusst diese ganz hässliche Jongliertechnik mit "steifem" Ellenbogen. Und dann machen machen wir das nie wieder so.