Benutzer:Methodios/Orthodoxe Ikonographie/Heiligengeschichte

Christenverfolgung unter Diokletian

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Diokletian wurde am 20. November 284 zum Kaiser erhoben, ernannte Maximian 285 zum Unterkaiser (Caesar) und am 1. März 286 zum Mitkaiser (Augustus) des Römischen Reichs. Demzufolge fand die Christenverfolgung unter Diokletian zeitgleich mit der Christenverfolgung unter Maximian statt. 293 ernannte Diokletian zwei Caesares als Unterkaiser: Constantius Chlorus (seit 289 Schwiegersohn des Maximian) für den Westen, und Galerius für den Osten, der im gleichen Jahr seine Tochter Valeria heiratete.

Durch ein Edikt der vier Tetrarchenkaiser vom 23. Februar 303 wurden reichsweit die schlimmsten Christenverfolgungen der Römischen Reiches eingeleitet, die "Diokletianischen Christenverfolgungen" im engeren Sinne. Den Kaisern schwebte eine ähnliche Vernichtung vor, wie sie bereits bei den Manichäern durch ein Edikt von 296 erreicht worden war. Nach der politischen Theologie der Tetrarchie waren Staat und Religion nicht zu trennen, so dass der Ausschließlichkeitsanspruch des Christentums ("Christus ist der Herr") mit dem Kaiserkult unvereinbar war. Eine Vernichtung des Christentums gelang nicht. Diokletian und Maximian traten nach 20-jähriger Regierungszeit gemeinsam am 1. Mai 305 zurück. Die durch das Edikt von 303 ausgelösten Christenverfolgungen wurden von den nächsten Tetrarchen (Vierfürsten) weitergeführt, so dass die Diokletianischen Christenverfolgungen bis zur Mailänder Vereinbarung 313 anhielten. Die "koptische Kirche" führte nach den Verfolgungen die Diokletianische Zeitrechnung (= Anno Diocletianii, AD), auch Ära der Märtyrer (= Anno Martyrum, A.M.) genannt, ein.


Vorgeschichte

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Pax Romana

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Römisches Reich 210
 
Städte im Römischen Reich

Während der Zeit des „Römischen Friedens“ (Pax Romana) vom Beginn der Herrschaft des römischen Kaisers Augustus im Jahre 27 vor Christus bis zum Beginn der römischen Reichskrise des 3. Jahrhunderts durch die Ermordung des letzten Kaisers aus der Dynastie der Severer, Severus Alexander, im Jahre 235 in Mogontiacum (Mainz) wuchs durch den stabilen Wohlstand die Einwohnerzahl des Imperiums auf geschätzt 70 Millionen.

 
Gotenzüge

Nachdem in den innerrömischen Kämpfen bis 249 bereits acht Soldatenkaiser und zehn Gegenkaiser gefallen waren, versuchte der Ursurpator Decius mittels reichsweiten Loyalitätskundgebungen für sein Kaisertum die Machtverhältnisse wieder zu festigen. Jeder römische Bürger mußte den Göttern, zu denen die früheren Kaiser gehörten, opfern: "Wer die Götter Roms nicht verehrt und dem allmächtigen Kaiser das Opfer verweigert, ist des Religionsfrevels [sacrilegium] und des Majestätsverbrechens [crimen laesae maiestatis] schuldig." Hierbei wurden die Christen auffällig, wodurch es erstmals zu systematisch im gesamten Römischen Reich durchgeführten Christenverfolgung kam. Viele Christen opferten pro forma, erkauften sich Opferbescheinigungen (sogenannte libelli) oder wichen über die Grenzen in den Bereich der Sassaniden, der Alemannen und erstmalig auch zu den Goten aus, welche im Jahre 251 unter ihrem König Kniva den römischen Kaiser Decius und seinen Sohn Herennius als Mitkaiser in der Schlacht von Abrittus (jetzt Rasgrad in Bulgarien) in der Dobrudscha erschlugen. Dieser erste Tod eines Kaisers gegen sogenannte Barbaren wurde als Strafe des Himmels angesehen. Da die Christenverfolgungen abrupt aufhörten, erhielten die christlichen Gemeinden nun reichsweit großen Zulauf, zumal die Krisenzeit noch lange nicht überwunden war. Das Blut der Märtyrer wurde so zum Samen der Kirche.

Valerian

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Römisches Reich 260

Nach vier weiteren Kaisern und vier Gegenkaisern hatte sich die innenpolitische Situation ab 254 mit den Kaisern Valerian und seinem Sohn Gallienus (Mitkaiser im Westen) wieder soweit stabilisiert, dass Valerian nach der Verteidigung der Reichsgrenzen im Osten im Jahre 257 die reichsweiten Christenverfolgungen gezielt mit einem Versammlungsverbot für Christen wieder aufnahm und 258 die christlichen Bischöfe verhaften und ohne Prozess hinrichten ließ. Die Christen wurden regelrecht dafür verantwortlich gemacht, daß der Frieden mit den römischen Göttern gestört war und es wegen dieser Störung des Staatskultes dem Reich schlechter erging als zu Zeiten der Pax Romanum vor 235. Erneut fielen viele Christen, vor allem Neugetaufte, vom Glauben ab oder wichen wieder in den Bereich des Sassanidenreiches (dort insbesondere nach Armenien), nach Iberien (Kartlien), in das Bosporanische Reich sowie zu den Alemannen und Goten aus. Doch schon 260 geriet Kaiser Valerian schmachvoll in persische Gefangenschaft als eine einmalige und beispielhafte Strafe Gottes für seine Vergehen gegen die Christen. Valerians Sohn und nun alleiniger Kaiser Gallienus hob die valerianischen Dekrete auf und ließ die Verfolgungen einstellen.

Valerian starb in Gefangenschaft. Er mußte dem Perserkönig als eine Art „lebendige Leiter“ zur Besteigung des Pferdes dienen. Nach seinem Tod wurde ihm die Haut abgezogen, diese dann mit Zinnober gefärbt und in einem Tempel als Warnung an Rom aufgehängt.

Gallienus

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Römisches Reich um 270
 
Römisches Reich 271

Durch diesen großen Verlust an Ansehen und Macht verlor das römische Kaisertum erhebliche Teile des Reiches nicht nur im Osten an die Perser oder an das Sonderreich von Palmyra, sondern auch im Westen. Hier entstand das Gallische Sonderreich (Imperium Galliarum), zu welchem anfänglich sogar noch Britannien und Spanien gehörten. Das Dekumatsland östlich des Rheins mußte sogar dauerhaft geräumt, der 550 km lange Obergermanisch-Raetische Limes aufgegeben werden. In diesem Bereich konnten die Christen als damalige Reichsfeinde unter alemannischer Gastfreundschaft große Teile der ehedem römischen Struktur übernehmen. Von hier aus verbreitete sich auch der alemannische Begriff kilche (chile) für Kirche in den germanischen Sprachraum.

Durch diesen herben Verlust für das römische Imperium nach fast 300 Jahren der Stabilität und des Wohlstandes herrschte eine Untergangsstimmung, welche den wieder erstarkten christlichen Gemeinden erneut starken Zulauf brachte. Die Verkündung der Erlösung und des ewigen Lebens nach dem Tode zog die damals oft verzweifelten Menschen stark an. Die missionarischen Bestrebungen des Christentums fielen daher auf einen äußerst fruchtbaren Boden.

Nach 260 gab es bis zur Ursurpation durch Diokletian (284) 24 Gegenkaiser (also durchschnittlich einen Gegenkaiser pro Jahr) und nach dem Tod von Gallienus 268 nochmals neun Kaiser bis Diokletian. Hinzu kamen zehn Kaiser des Imperium Galliarum bis 274 sowie der Kaiser Vaballathus von Palmyra.

Diokletian

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Römisches Reich 293-305

Im November 284 erkrankte der Kaiser der östlichen Reichshälfte, Numerian, an einer Augenentzündung und musste in einer geschlossenen Sänfte durch Kleinasien transportiert werden. Diese Gelegenheit nutzte Numerians Berater und Schwiegervater, der Prätorianerpräfekt Aper, zur Ermordung des Kaisers. Daraufhin rief die Armee Diokletian, den Befehlshaber der kaiserlichen Leibgarde, am 20. November 284 in Nikomedia zum römischen Kaiser aus. Nach dieser Ausrufung zum Imperator erschlug Diokletian seinen Rivalen Aper mit eigener Hand. Im Juli 285 kam es in der Schlacht am Margus (heute der Fluß Morava in Serbien) zum Kampf zwischen Diokletian und dem legitimen Kaiser Carinus, des älteren Bruders und Mitkaiser (für den westlichen Reichsteil) seines Vorgängers Numerian. Carinus wurde nach der Schlacht von seinen eigenen Leuten ermordet.

Zunächst stabilisierte Diokletian das Imperium durch das Herrschaftssystem der Tetrarchie. Zwei Seniorkaiser (Augusti) und zwei Unterkaiser (Caesares) herrschten über einen jeweils eigenen Reichsteil, wodurch sich immer ein Mitglied des Kaiserkollegiums in der Nähe der kämpfenden Truppen am Rhein, an der Donau und am Euphrat aufhalten konnte, was die Gefahr einer Usurpation verminderte. 285 ernannte Diokletian seinen alten Kameraden Maximian zum Caesar, am 1. April 286 sogar zum Augustus des Westens. Zur sakralen Legitimierung nahm Diokletian den Namen Iovius („Abkömmling des Gottes Jupiter“) und Maximian den Namen Herculius an. 293 ernannte Diokletian zwei Caesares als Unterkaiser: Constantius Chlorus (seit 289 Schwiegersohn des Maximian) für den Westen, Galerius für den Osten, der im gleichen Jahr Diokletians Tochter Valeria heiratete. Zusätzlich wurden die Caesares von den Augusti adoptiert, um die Tetrarchie zu stärken. Constantius als auch Galerius waren erfahrene Soldaten und somit für die Sicherung der Außengrenzen geeignet. Im Inneren teilte Diokletian die Provinzen in kleinere Verwaltungseinheiten, die Diözesen (lat. dioecēsis, von griech. διοίκησις), auf.

Christenverfolgung

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Edikt gegen die Manichäer 296

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Nach der politischen Theologie der Tetrarchie waren Staat und Religion nicht zu trennen. Dies führte von Anfang an zu einem Konflikt mit den Christen, aber auch mit den Manichäern, welche seit etwa 290 vor allem in Ägypten sehr erstarkt waren. Diokletian erließ 296 ein strenges Verfolgungsedikt gegen diese Religion, welche dadurch im römischen Imperium nahezu vernichtet wurde. Gegen das starke Christentum wurde vorerst noch nichts derartiges unternommen. Diokletians Frau Alexandra und Tochter Galeria Valeria wie auch Helena, die Frau des Caesars für den Westen, Constantius Chlorus, waren aktive Christen.

Edikt gegen die Christen vom 23. Februar 303

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Durch den Erfolg gegen die Manichäer ermutigt, drängte vor allem der Caesar des Ostens Galerius, der über Griechenland und den Balkan herrschte, auf eine nachfolgende Christenverfolgung. Mit dieser Maßnahme sollte die römische Staatsreligion gestärkt werden, indem die Verweigerer des Tempelopfers ausgeschaltet werden. Man erhoffte sich durch diese Intoleranz eine Rückkehr zur Pax Romanorum vor 235. Am 23. Februar 303 verabschiedeten die vier Kaiser in Nikomedia, der Hauptstadt des Diokletian, ein Edikt gegen die Christen. Diese verloren jetzt ihre Bürgerrechte. Alle Gemeindevorsteher, Bischöfe und Presbyter sollten eingekerkert und bis zum Abschwören ihres Glaubens verhört und gefoltert werden. Für alle, die das Kaiseropfer weiterhin verweigerten, war die Todesstrafe vorgesehen.

Es war das 19. Jahr der Regierung des Kaisers Diokletian, als überall ein Erlass des Kaisers angeschlagen wurde, wonach die Kirchen niederzureißen, die heiligen Bücher dem Feuer zu übergeben seien. (Eusebius, Historia Ecclesiastica 8.4)

Kirche und Ära der Märtyrer

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Die "koptische Kirche", welche sich seither als die "Kirche der Märtyrer" versteht, führte nach den Verfolgungen, welche vor allem den Ostteil des Römischen Reiches betrafen, die Diokletianische Zeitrechnung (= Anno Diocletianii, AD), auch Ära der Märtyrer (= Anno Martyrum, A.M.) genannt, ein. Der Beginn dieser von den Kopten bis heute verwendeten Zeitrechnung wurde im fünften Jahrhundert auf das Jahr 284 gelegt, dem Regierungsantritt von Diokletian. Als letztes Opfer und somit "Siegel der Märtyrer" dieser Verfolgung gilt den Kopten der alexandrinische Patriarch Petros I., der den Patriarchenthron von 300 bis zu seinem Martyrium im November 311 innehatte. Aus diesem Selbstverständnis und Selbstbewußtsein heraus erwuchs im Jahre 451 dann auch die Spaltung der koptischen (und syrischen) Kirche von der Orthodoxie auf dem IV. Ökumenischen Konzil von Calkedon.

Liste der Märtyrer

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In der Verfolgung unter Diokletian erlangten folgende Heilige die Krone des Martyrium:

  • Aaron von Quadra Legionum, heute Caerleon-on-Usk in Wales - 22. Juni
  • Acacius‎ (Achatius)
  • Achatius von Byzanz (griechisch Ακακιος, * ? in Kappadokien; † in Byzanz), auch Agathius, Acato von Ávila, Agario - Hauptmann in der römischen Armee, in Thrakien stationiert - 7. Mai und 21. Juli - nach einer Legende bekannten sich noch 9000 Achatius untergebene Soldaten und 1000 weitere Soldaten zum Christentum - sie wurden alle hingerichtet („Zehntausend Märtyrer“)
  • Acisclus in Córdoba - 17. November
  • Afra von Augsburg - 5. August
  • Agape, Chione und Irene - aus Aquileia † in Thessaloniki - 303 flohen sie wegen der Christenverfolgung unter Diokletian in die Berge, wurden dort aber gefunden und verhaftet - 16. April
  • Agapius und Gefährten in Caesarea Maritima - 20. November
  • Agathius Byzantium - 8. Mai
  • Alban von England aus Verulamium, heute St-Albans in England - 22. Juni

mit ihm starben sein Priester Amphibalus und sein bekehrter Henker Heraclius sowie 2000 weitere Märtyrer

  • Alexander von Bergamo, römischer Soldat in der Thebäischen Legion - 26. August
  • Alexander von Perga - s. Attius und Leontius von Perga
  • Anastasia - 22. Dezember
  • Anastasia von Sirmium
  • Anatolia von Rom und ihre Schwester Victoria - 23. Dezember
  • Anatolia von Tyra (Tyrus) - 9. Juli
  • Anthimos, Bischof von Nikomedia - 18. März, 3. September, und Gefährten (der Priester Glykerios, der Diakon Migdonius, der Diakon Theophilus, Agathia (Agape) , Antonia , Clericus der Ältere, die Jungfrau Domna , Dorotheus, Euthymios, Gorgonius, Indes, General Mardonius, Gouverneur Mygdonius, Nikostrates, Peter, Theophila, Secundos, Zeno, sowie 20.000 weitere Märtyrer - 28. Dezember und 30. Dezember)
  • Antiochos - Arzt aus Sebaste, verkündete das Evangelium in Kappadokien und Galatien - 16. Juli
  • Antonius von Antiochia, Celsus und Marcionilla
  • Antoninos, Nikephoros und Germanos, hl. Märtyrer - 13. November
  • Anysia von Thessaloniki - 30. Dezember
  • Aphian in Caesarea Maritima - 2. April
  • Apodemus von Saragossa
  • Artemon Priester in Laodicea in Syrien, Mönch, und Sisinios, Bischof - 13. April
  • Athanasia und ihre Töchter Theodotia, Theoktiste und Eudoxia - 31. Januar
  • Attius von Perga
  • Barbara von Heliopolis 4. Dezember - nach anderen Quellen: Barbara von Nikomedia - nach anderen Quellen Martyrium zur Zeit des Imperators Maximian (305-311)
  • Barlaam von Caesarea in Kappadokien - 19. November
  • Barlaam der Greis von Antiochia - 19. November
  • Basilissa von Nikomedia - 3. September
  • Bonifatius von Tarsus, Märtyrer - 19. Dezember
  • Maura und Britta von Tours
  • Cajus, Bekenner, und Crescens (Crementius), Bekenner in Saragossa - 16. April
  • Candidus bei Agaunum, heute St-Maurice in der Schweiz, senator militium, also Leutnant der Thebäischen Legion des Mauritius 10. März, 22. September, 27. Dezember (durch Maximian)
  • Caprasius von Agen‎, Bischof
  • Cassian von Tanger 3. Dezember - (sein traditionell angenommener Todestag)
  • Castulus in Rom, 26. März Hofbeamter (Kämmerer des Kaisers Diokletian ?), seine Witwe Irene 22. Januar pflegte den heiligen Sebastian
  • Cessianus
  • Chrysanthus und Daria (ehemalige Vestalin) in Rom 19. März
  • Chrysogonus von Aquileia, Bischof - von einem alten Priester namens Zoilus begraben 24. November, 22. Dezember
  • Chrysogonus von Rom (Aquileia) - gilt als Erzieher und Seelenführer der heiligen Anastasia - an einem 24. November Anfang des 4. Jahrhunderts wurde eine der ältesten Kirchen Roms, die ihm geweihte Kirche San Crisogono in Trastevere über einer alten Aula errichtet und 499 Chrysogonus als Stifter zugeschrieben
  • Claudius, Lupercus, Victorius 30. Oktober - Söhne des Marcellus von Tanger
  • Claudius, Nicostratos, Castorius, Sempronianus und Simplicius - fünf pannonischen Steinmetzen - sie sollen sich geweigert haben, eine von Diokletian befohlene Äskulapstatue herzustellen, und wurden daraufhin 304 bei Sirmium in der Save ertränkt 8. November - der Christ Nikodemus barg die Reliquien von Sempronianus, Claudius, Nikostratus und Castorius, die anschließend nach Rom in die Katakomben an die Via Labicana gebracht und verehrt wurden
  • Cosmas und Damian, aus Arabien, lebten in Aigeai in Kilikien, Uneigennützige Ärzte
  • Claudius, Asterius, Neones und Theonilla von Aigai - 29. Oktober
  • Crescentianus von Rom,
  • Crescentia (Amme) 15. Mai und deren Mann Modestus, die Erzieher des hl. Vitus
  • Cyriaca von Nicomedien , Tochter des Dorotheos, wurde zusammen mit fünf anderen - namentlich nicht bekannten - Frauen verbrannt 7. Juli
  • Cyriacus‎ von Marcellinus (Bischof von Rom) um 300 zum Diakon geweiht, † um 305 als Märtyrer während der Christenverfolgung in Rom, ein aus Alexandrien stammender Arzt
  • Cyril, Bischof von Gortyna auf Kreta 6. September
  • Dadas, Quinctillian und Maximus (Lektoren) 13. April
  • Demetrios, hl.Großmärtyrer - 26. Oktober
  • Dominica in Tropea in Kampanien in Italien
  • Domnius von Split - in Antiochien geboren - Bischof des Bistums Salona, heute das Erzbistum Split-Makarska - er wurde mit weiteren sieben Christen bei Salona dem Scharfrichter übergeben und enthauptet 7. Mai
  • Engratia (Enkratis, Encratides, Encratide, Engracia, Engratia), Jungfrau, Märtyrerin in Saragossa und 18 Gefährten 16. April
  • Dorothea, Christina, Kallista u. Theophilos - 6. Februar
  • Eleutherios von Konstantinopel - 4. August
  • Ephysius‎
  • Erasmus von Antiochia
  • Erasmus (Elmo) von Formiae - 4. Mai
  • Ermolaos, Hermippos und Hermokrates, Märtt. in Nikomedia - 26. Juli
  • Eulalia von Barcelona - 22. August - (12. Februar - Todestag)
  • Eulalia von Mérida - 22. August
  • Eulampios und Eulampia - 10. Oktober
  • Euphemia die Vielgelobte (Euphemia von Chalkedon) - 11. Juli - 16. September
  • Eutropios v. Amasea u. mit ihm Kleonikos u. Basiliskos, Märtt. - 3. März - 22. Mai
  • Expedit (Expeditus)
  • Exuperantius in Zürich in der Schweiz vgl. Felix
  • Exuperius in Agaunum, heute St-Maurice im Wallis in der Schweiz
  • Felix von Thibiuca - Bischof von Thiabara / Thibiuca † in Thiabara / Thibiuca, heute Henchir Zouitina bei Tebourba in Tunesien - 24. Oktober - 16. April
  • Felix Märtyrer * in Ägypten † in Turicum, heute Zürich in der Schweiz - zur Thebäischen Legion des Mauritius an
  • Felix und Fortunatus - 14. Mai - in Aquileia: 13. August
  • Fevronia, Hl.Märtyrerin - 25. Juni
  • Fidelis von Como - am Nordufer des Comer Sees - 28. Oktober
  • Firmin der Ältere von Amiens
  • Florian von Lorch - † in Lauriacum (Lorch) - und 40 Christen - 4. Mai
  • Gatianus von Tours - erster Bischof von Tours * in Rom (?) † 18. Dezember 301 in Tours in Frankreich
  • Georg der Siegesträger, Großmärtyrer - † 23. April um 303 in Nikomedia - sein Gedächtnis wird gefeiert am 23. April sowie am 3. November, 10. November und 26. November
  • Gloriosa von Laodicea - 26. Juli - † um 303 in Laodicea, heute Ruinen bei Denizli in der Türkei - mit mehreren Gefährten (Anfang des 4. Jahrhunderts war Laodicea die Hauptstadt der Provinz Phrygien)
  • Gorgonius von Rom († um 305 in Rom) 9. September - in einem frühchristlichen Friedhof mit dem Namen "Inter duas lauros" (Zwischen zwei Lorbeerbäumen) an der römischen Via Labicana bestattet
  • Gorgonius von Nikomedia - hielt eine hohe Position am Hofe des Kaisers inne - als die Christenverfolgungen begannen, gehörte er zu den ersten, die einen grausamen Tod fanden - Diokletian wollte die Christen in seinem Haushalt aufdecken und ordnete an, dass jeder den römischen Göttern opfern sollte - der erste, der offengelegt wurde, war Diokletians Kammerdiener Petrus Cubicularius - zwei Christen protestierten gegen das schonungslose Vorgehen: Gorgonius, ein Heeresoffizier, und Dorotheus, ein kaiserlicher Kämmerer - auch sie wurden für ihren Glauben getötet
  • Gregor von Spoleto - 24. Dezember - Priester † um 303 in Spoleto in Italien

Honorina

  • Herta (Hertula) von Rom - 12. April
  • Hirenarchos, hl. Mrt. und sieben Märtyrerinnen in Sebaste (Armenien) - 28. November
  • Illuminata
  • Innocentius - † bei Agaunum, heute St-Maurice im Wallis in der Schweiz - einer der christlichen Soldaten, der mit Mauritius und anderen Gefährten der Thebäischen Legion enthauptet wurde - 27. Dezember
  • Irenaeus von Sirmium († in Sirmium), erster Bischof von Sirmium, in der Provinz Pannonien, im heutigen Serbien nahe der Stadt Sremska Mitrovica 26. März und 23. August
  • Januarius von Benevent - * in Joppolo, Kalabrien; † in Pozzuoli - Bischof von Neapel sowie Bischof von Benevent - und sieben Gefährten in der Schwefelquelle bei Pozzuoli in den Campi Flegrei: die Diakone Socius, Proclus und Festus, der Lektor Desiderius sowie die Christen Gantiol, Eutychius, Acutius und Festus - 21. April, 19. September
  • Júlia und Máxima
  • Julian und Basilissa vermutlich aus Antinoë (Ägypten), wurden gegen ihren Willen von ihren Familien miteinander verheiratet, beschlossen jedoch, in strenger Enthaltsamkeit zu leben - Anfang des 4. Jahrhunderts starb Basilissa -kurze darauf wurde Julian während der Christenverfolgungen des Diokletian von einem Gouverneur namens Marcian gefangengenommen und zum Tode verurteilt - in Gefangenschaft bekehrte er Celsus, den Sohn Marcians, sowie dessen Mutter Marcanilla zum Christentum - beide wurden zusammen mit Julian, einem Priester namens Antonius und einem weiteren Mann namens Anastasius sowie weiteren Personen hingerichtet - 8. Januar, auch 6. Januar, 13. Januar, 13. Februar oder 21. Juni
  • Julius von Caerleon - † in Quadra Legionum, heute Caerleon-on-Usk in Wales - *Julius und Aaron neben Alban von England - gemeinsames Fest der drei am 22. Juni
  • Justina von Padua - † in Padua in Italien 7. Oktober
  • Justus von Triest - 2. November - † bei Aquileia in Italien - man warf ihn, nachdem man an seinen Händen und Füßen große Steine angebracht hatte, ins Meer - sein Körper wurde nach kurzer Zeit bei Tergeste – dem heutigen Triest - ans Ufer gespült und auf Grund der Vision eines Priesters namens Sebastian gefunden und begraben
  • Katharina von Alexandria - 24. November
  • Kassian - 13. August
  • Kassius - 10. Oktober
  • Leocadia von Toledo - 9. Dezember
  • Leontius von Perga
  • Marina, Großmärtyrerin = Margareta von Antiochia - * in Pisidien - 17. Juli
  • Mark und Marcellian in Rom - 18. Juni
  • Marcellus von Tanger - 30. Oktober
  • Maura und Britta von Tours
  • Mauritios und seine 70 Gefährten Heeresführer in Apamea in Syrien - unter den Märtyrern war auch der Sohn des Hl. Mauritius, Photinos; von den übrigen sind nur die Namen Theodor und Philipp bekannt - 22. Februar
  • Mauritius * in der Thebais - der Gegend um Theben, heute Ruinen bei Al-Uqsur in Ägypten † bei Agaunum, heute St-Maurice in der Schweiz - römischer Offizier, Anführer der 22., der thebäischen Legion, die in der Thebais ausgehoben worden war, nur aus Christen bestand und dann in Agaunum stationiert war - mit Mauritius gehörten zu den getöteten Führern Innocentius, Exuperius, Candidus und Victor 22. September und 27. Dezember - in Magdeburg: Ankunft der Reliquien: 25. Februar - in Magdeburg: Ankunft seiner Kopfreliquie: 28. September
  • Nabor - Soldat aus Nordafrika, nach Mailand versetzt, kam er dort zum Christentum, er desertierte während der Verfolgungen, wurde gefaßt, gefoltert und am 12. Juli (wohl schon 303) hingerichtet
  • Natalia von Nikomedien - Witwe, Wohltäterin * in Nikomedien, heute Ízmit in der Türkei † in Byzanz - Natalia war die Witwe des Märtyrers Hadrianus. Bis zu seiner Hinrichtung kümmerte sie sich um ihren Mann und andere zum Tod Verurteilte, nach seinem Tod um 303 ließ sie sich beim Grab ihres Mannes in Byzanz nieder - 26. August
  • Nicasius, Quirinus, Scubiculus und Pientia in Gallien
  • Nike (Nice) - 25. April
  • Onesiphorus und Porphyrius von Ephesus, hll. Mrtt. - 9. November
  • Pamphilus von Caesarea (Maritima) - 16. Februar
  • Pancharios von Nikomedia - 19. März
  • Großmärtyrer und Heiler Hl. Panteleimon - 27. Juli
  • Philomena von Rom 11. August
  • Porphyrius - s. Onesiphorus
  • Proculus von Pozzuoli - s. Januarius
  • Quatuor coronati - vier römische Militärbeamte im Heeresdienst (Cornicularii) - 304 weigertensie sich, die Statue des Aeskulap zu verehren, sie wurden gegeißelt, den wilden Hunden vorgeworfen und schließlich an den Thermen des Trajan in Rom hingerichtet -ursprünglich namenlos, erhielten die vier erst im 7. Jahrhundert die Namen Victorinus, Serverus, Carpophorus und Serveranius
  • Quiricus und Julitta - * in Iconium, dem heutigen Konya, Türkei; † in Tarsos, dem heutigen Tarsus, Türkei - 15. Juli
  • Quirinus von Sisseg = Quirinus von Siscia - Bischof von Siscia in Pannonia (heute Sisak, Kroatien) 4. Juni
  • Regula Märtyrerin † in Turicum, heute Zürich in der Schweiz - Schwester von Felix
  • Romanus von Caesarea
  • Sabinus von Assisi † in Spoleto - war Bischof einer Kirchengemeinde von Assisi, zusammen mit seinen Diakonen Exuperantius und Marcellus und weiteren Gefährten in Assisi gefangen genommen - 7. Juli, 1. Dezember und 30. Dezember n könne. Patron von Spoleto, Siena, Assisi und Fermo
  • Sabinus von Piacenza
  • Saturninus - Priester in Abitina in Africa proconsularis (heute Tunesien) - und Ampelius, Lektor, Emeritus, ein Lektor, Felix, ebenfalls ein Sohn des Priesters, Lektor, Saturninus der Jüngere, der Sohn des gleichnamigen Priesters, ein Lektor, Dativus, Senator, Ampelius, Berectina, Caecilia, Caecilianus, Clautus, Dacianus, Dativus, Eva, Faustus, Felix, ein weiterer Felix, Givalius, Hilarianus (Hilarion), der jüngste Sohn des Priesters, Honorata, Januaria, eine weitere Januaria, Januarius, Majora, Margareta, Maria, Tochter des Priesters, gottgeweihte Jungfrau, Martinus, Matrona, eien weitere Matrona, Maximianus, Octavius Felix, Pelusius, Pomponia, Prima, Quintus, Regiola, Restituta, Rogatianus, ein weiterer Rogatianus, Rogatus, Saturnina, Secunda, Thelica , Vincentius, Victoria, Victoria aus Karthago, Victorianus, Victorinus = Märtyrer der heiligen Bücher 11. Februar oder 12. Februar

Sebastian (* in Mailand oder Narbonne; † in Rom) römischer Soldat 20. Januar, 24. Oktober und 18. September und seine Gefährten Nikostratos, Zoe, Kastorios, Tranquillinos, Marcellinos, Mark, Claudius, Symphorian, Victorinus, Tiburtius und Castulus - 18. Dezember

  • Sergios
  • Serenus von Sirmium - 11. Februar
  • Severus, Victorinus, Carpophorus und Severianus - gest. in Albano - sie wurden auf dem dortigen Friedhof beigesetzt - ab dem 7. Jahrhundert übertrug man ihre Namen, vielleicht auf Grund einer Verwechslung, auf die anonymen Soldaten (Vier Gekrönten [Quattuor Coronati]) in Rom - Gedenktag zunächst der 8. August und später der 8. November - siehe Claudius etc.
  • Sophia von Rom 15. Mai
  • Susanna von Concordia in Rom 11. August - Nichte des Papstes Cajus und Tochter des hl. Gabinus, Diokletians Gattin Serena, selbst heimliche Christin, begrub die Tote in einem silbernen Sarg in den Katakomben des Calixtus
  • Theodotus, Thekusa und Gefährtinnen - 17. Mai, 18. Mai - 6. November (Thekusa und Gefährtinnen) - 7. Juni, 7. November (Theodotus) - † in Ankyra, heute Ankara in der Türkei - Theodotus starb zusammen mit Thekusa, Alexandra, Claudia, Thaina (Phaina, Phœne, Polactia), Euphrasia (Euphrosyne), Matrona und Julia (Julitta, Athanasia) - Theodotus wird auch als Bischof von Ankyra verehrt - Anlaß zu seiner Verfolgung gab der Martertod der sieben betagten Jungfrauen: Tecusa, Alexandra, Claudia, Euphrasia, Matrona, Julitta (Julia) und Phaine - sie wurden sämtlich in einem Teiche außerhalb der Stadt ertränkt - durch die Bemühungen des heil. Theodotus wurden ihre Leichname aufgefunden, aus dem Wasser gezogen und bestattet - einer der Teilnehmer, namens Polychronius, wurde ergriffen und heftig gefoltert - die Schmerzen überwältigten und verwirrten ihn so sehr, daß er, um seine Freilassung zu erlangen, den hl. Theodotus verriet, und den Ort angab, wo die Leichname der heil. Jungfrauen lagen - sie wurden auf Befehl des Statthalters sogleich ausgegraben und verbrannt - jetzt erkannte der Heilige, daß seinem Wirken ein Ziel gesetzt sei, und beschloß, sich freiwillig dem Richter vorzustellen - auf diese Weise konnte er hoffen, wenigstens seine Gehilfen zu retten
  • Theopont
  • Tiburtius von Rom 22. November
  • Ursus - 30. September - † in Solothurn in der Schweiz - wie Mauritius Angehöriger der Thebäischen Legion - mit seinem Gefährten Victor und 66 weiteren christlichen Soldaten entkam er demnach dem Massaker von Agaunum - dem heutigen St-Maurice im Wallis - und ging nach Salodurum - dem heutigen Solothurn
  • Valentin und Hilarius - 3. November - Priester bzw. Diakon † in Viterbo in Italien
  • Victor von Agaunum - † bei Agaunum, heute St-Maurice im Wallis in der Schweiz - gehörte nach der Überlieferung nicht unmittelbar der Thebäischen Legion an, weigerte sich aber, an dem Opfermahl nach der Hinrichtung des Mauritius und seiner neun Gefährten teilzunehmen und wurde daraufhin ebenfalls enthauptet - 22. September
  • Victor von Mailand * in Mauretanien; † Lodi (Lombardei), Italien 8. Mai - nach dem Zeugnis des Ambrosius der älteste bekannte Märtyrer in Mailand - wie Nabor und Felix stammte er demnach aus Afrika, war Soldat und wurde in Lodi gemartert - Bischof Maternus habe die Gebeine nach Mailand übertragen - neben Victors Grab bestattete Ambrosius seinen Bruder Satyrus - die Grabkapelle ist als Anbau von S. Ambrogio in Mailand erhalten
  • Victor von Solothurn - 30. September - † in Solothurn in der Schweiz - Angehörigen der Thebäischen Legion des Mauritius - mit seinem Gefährten Ursus und 66 weiteren christlichen Soldaten entkam er der Überlieferung nach dem Massaker von Agaunum - dem heutigen St-Maurice im Wallis -, und ging nach Solothurn, wo sie gefangen, ins Feuer getrieben, schließlich enthauptet wurden - sein Haupt soll Victor an die Stelle getragen haben, an der er begraben sein wollte, um dort der Totengebete teilhaftig zu werden
  • Viktor von Xanten - † in Xanten in Nordrhein-Westfalen ) - als Führer einer zur Thebäischen Legion des Mauritius gehörenden Kohorte war Viktor der Überlieferung nach von der Dezimierung in Agaunum - dem heutigen St-Maurice - nicht erfasst worden, fiel der Verfolgung unter Kaiser Maximian aber dann zusammen mit weiteren Gefährten in Xanten zum Opfer. -nach anderen Überlieferungen war er ein Gefährte des Gereon von Köln - 10. Oktober

Viktor von Marseille Soldat, Bischof - 21. Juli

  • Victoria von Rom - 23. Dezember - * in Monteleone Sabina bei Rieti in Italien - † um 250 oder um 303 in Rom - Schwester der Anatolia
  • Vincent, Orontius und Victor in Puigcerdà - 22. Januar
  • Vinzenz von Valencia auch Vinzenz von Saragossa (* in Huesca, röm. Provinz Tarraconensis; † in Valencia) Diakon des greisen Bischofs Valerius von Saragossa - Datianus, der Statthalter der Provinz Tarraconensis, ließ die beiden zur Zeit der Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian verhaften 11. November
  • Vitus (Veit) (* in Mazara, Sizilien; † um 304 in Lukanien, Süditalien) 16. Mai und 15. Juni - seine Eltern gaben Veit als Kind der Amme Crescentia und deren Mann Modestus zur Erziehung

Christenverfolgung unter Maximian

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Diözesen Ende des 4. Jhds.

Maximian war ab 285 Unterkaiser (Caesar) und ab 1. März 286 zusammen mit Diokletian (ab 284) Kaiser (Augustus) des Römischen Reichs. Demzufolge fand die Christenverfolgung unter Maximian zeitgleich mit der Christenverfolgung unter Diokletian statt. 293 ernannte Diokletian zwei Caesares als Unterkaiser: Constantius Chlorus (seit 289 Schwiegersohn des Maximian) für den Westen, und Galerius für den Osten, der im gleichen Jahr Diokletians Tochter Valeria heiratete.

Durch ein Edikt der vier Tetrarchenkaiser vom 23. Februar 303 wurden reichsweit die schlimmsten Christenverfolgungen der Römischen Reiches eingeleitet, die "Diokletianischen Christenverfolgungen" im engeren Sinne. Den Kaisern schwebte eine ähnliche Vernichtung vor, wie sie bereits bei den Manichäern durch ein Edikt von 296 erreicht worden war. Nach der politischen Theologie der Tetrarchie waren Staat und Religion nicht zu trennen, so dass der Ausschließlichkeitsanspruch des Christentums ("Christus ist der Herr") mit dem Kaiserkult unvereinbar war. Eine Vernichtung des Christentums gelang nicht. Diokletian und Maximian traten nach 20-jähriger Regierungszeit gemeinsam am 1. Mai 305 zurück. Die durch das Edikt von 303 ausgelösten Christenverfolgungen wurden von den nächsten Tetrarchen (Vierfürsten) weitergeführt, so dass die Diokletianischen Christenverfolgungen bis zur Mailänder Vereinbarung 313 anhielten.

Anastasia die Fessellöserin

Gedenktag: 22. Dezember

Die hl. Anastasia war Römerin von Geburt und die Gemahlin eines reichen Heiden, Pomplius, und wurde von Chrysogonos bekehrt. Unterwiesen im christlichen Glauben, widmete sie sich völlig dem Dienst an den gefangenen Bekennern Christi in den Gefängnissen. Von Land zu Land ziehend, besuchte sie die Gefangenen, tröstete sie, heilte ihre Wunden und kaufte sie mit Hilfe ihres Vermögens frei. Dafür wurde sie "die Fessellöserin" genannt. Schließlich wurde auch sie verhaftet und gefoltert, indem sie in Illyrien an vier Säulen gebunden und mit Feuer gesengt wurde. Der hl. Chrysogonos, ihr Lehrer, war lange im Gefängnis in Rom und wurde dann in Aquileja enthauptet. Die hl. Theodota war eine reiche Witwe in Nikäa. Sie nahm die Hl. Anastasia oft bei sich auf und erlitt das Martyrium mit ihren drei Kindern, von welchen das eine der Hl. Euodias war. Alle wurden nach Marterungen verbrannt. Der hl. Eutychianos und 120 andere Märtyrer wurden durch das Martyrium der Hl. Anastasia zu Christus bekehrt. Sie erlitten den Tod durch Enthauptung. Dies geschah unter dem römischen Kaiser Diokletian im Jahre 304. Der hl. Anastasia wurde in Konstantinopel im 4. Jahrhundert eine Kirche gestiftet, wo auch ihre Reliquien niedergelegt wurden.

https://www.orthpedia.de/index.php/Anastasia_die_Fessell%C3%B6serin


Antiochos, Märt.

Gedenktag: 16. Juli

Der heilige Märtyrer Anthiochos war Arzt aus Sebaste. Von seinem Bruder, einem Märtyrer, wurde er zu Christus bekehrt; danach verkündete er das Evangelium in Kappadokien und Galatien. Unter Kaiser Diokletian wurde er als Märtyrer enthauptet (im 4. Jahrhundert).

https://www.orthpedia.de/index.php/Antiochos,_M%C3%A4rt.


Antoninos, Nikephoros und Germanos, hl. Märtyrer

Ikone: Hl.Nikephoros von Caesarea

Gedenktage: 13. November

Der heilige Antoninos wurde zusammen mit dem hl. Nikephoros und dem hl. Germanos in Caesarea/Palästina während der Regierungszeit von Kaiser Maximian auf Betreiben von Herrscher Firmilian enthauptet.

https://www.orthpedia.de/index.php/Antoninos,_Nikephoros_und_Germanos,_hl._M%C3%A4rtyrer


Anysia von Thessaloniki

Gedenktag: 30. Dezember

Die heilige Anysia war Tochter reicher und frommer Eltern aus Thessaloniki. Einst begab sie sich zur Kirche und traf auf dem Weg einen heidnischen Soldaten, welcher sie aufforderte, der Sonne wegen eines heidnischen Feiertages ein Opfer zu bringen. Da die hl. Anysia sich als Christin weigerte, wurde sie von dem Soldaten im Jahre 304 niedergemetzelt.

Reliquien

Die Reliquien der hl. Anysia werden in der Kirche des hl. Demetrios in Thessaloniki verwahrt.

https://www.orthpedia.de/index.php/Anysia_von_Thessaloniki


Athanasia und ihre Töchter Theodotia, Theoktiste und Eudoxia

Ikone: Kyros und Johannes

Gedenktage: 31. Januar

Der Hl. Kyros war ein Heilmittelkundiger in Alexandria. Zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian (284-305) floh er in ein Kloster am Roten Meer, wurde Mönch und für seine Heilkunst berühmt. Schließlich wurde er doch festgenommen, gemartert und enthauptet (um 292 in Edessa, dem heutigen Urfa).

Zu selben Zeit der Christenverfolgung machte sich der Hl. Märtyrer Johannes, ein ehemaliger Soldat, auf den Weg nach Jerusalem. In Alexandria traf er den Hl. Kyros, und blieb dort.

Die Hl. Märtyrerin Athanasia und ihre Töchter Theodotia, Theoktiste und Eudoxia wurden wegen ihres christlichen Glaubens von Griechen gefangengenommen. Als die Hll. Kyros und Johannes dies hörten, gingen sie zu den Frauen hin, um sie in der Standhaftigkeit des Glaubens zu stützen, wurden selbst gefangen genommen, gefoltert und schließlich zusammen mit den Frauen enthauptet.

Die Reliquien der Heiligen Kyros und Johannes wurden im Jahre 412 von Kanop ins nahegelegene Manutin (Äthiopien) überführt. In diesem Ort befand sich ein heidnischer Tempel, und die ganze Gegend befand sich in der Gewalt von bösen Geistern. Bei einem Gebet des Hl. Kyrill, Patriarch von Alexandria, befahl ein Engel, die Reliquien der Heiligen Kyros und Johannes dorthin zu überführen. Die Reliquien wurden in die Kirche der Hll. Apostel und Evangelisten gebracht, die vom Patriarchen Theophilos erbaut worden war. Nach der Überführung der Reliquien hörte das Übel auf, zur Freude der Christen der Kirche in Alexandria. Die Kirche beschloss hiernach, den Tag der Überführung feierlich zu begehen.

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Barbara von Heliopolis

Hl. Großmärtyrerin Barbara

Die Heilige Großmärtyrerin Barbara (die „Fremde“) lebte und starb (306) in der Zeit des Imperators Maximian (305-311) in Heliopolis. Ihr Gedächtnis wird am 4. Dezember begangen.


Vita

Ihr Vater, der Heide Dioskuros, war ein reicher und bedeutender Mann in der Stadt Heliopolis (heute Baalbek im Libanon; andere Quellen berichten von Nikomedia, heute Izmit in der Türkei). Er war früh verwitwet und konzentrierte sich sehr auf seine einzige Tochter. Als er ihre bemerkenswerte Schönheit erkannte, beschloss er, diese vor fremden Augen zu verbergen. Dazu ließ er einen Turm erbauen, in dem sich außer Barbara lediglich heidnische Lehrer befanden. Aus diesem Turm erschloss sich ihr die weite Sicht auf die von Gott geschaffene Welt. Von da aus konnte sie die bewaldeten Berge erblicken, die schnell fließenden Flüsse, die mit farbenfrohen Blumen bedeckten Ebenen. Die junge Frau stellte sich die Frage nach dem Schöpfer dieser harmonischen und schönen Welt. Nach und nach verfestigten sich in ihr die Gedanken, dass leblose Idole – die von Menschenhand geschaffen waren und die ihr Vater und ihre Lehrer verehrten – nicht so eine Weisheit haben konnten, um so eine vollkommene Welt zu erschaffen. Die trug in ihrer Seele den Wunsch in sich, den richtigen Gott zu erkennen und ihr Leben in Jungfräulichkeit Ihm zu widmen. Der Ruhm von Barbaras Schönheit verbreitete sich rasch in der Stadt und viele hielten um ihre Hand an, aber sie, die zärtliche Überredung ihres Vaters nicht beachtend, verweigerte die Ehe. Barbara warnte ihren Vater, dass seine Sturheit tragisch enden könnte und dass diese sie für immer trennen würde. Dioskuros dachte, dass sich der Charakter seiner Tochter durch das eingeschlossene Leben verändert hätte. Er erlaubte ihr, sich aus dem Turm zu entfernen und gab ihr vollständige Freiheit in der Wahl der Freunde und der Bekannten. Die junge Frau traf in der Stadt junge Bekennerinnen des christlichen Glaubens, die ihr die Lehre über den Schöpfer der Welt, über die Dreiheit und den Sohn Gottes eröffneten. Nach einiger Zeit kam in die Stadt aus Alexandrien ein Priester, der als Kaufmann verkleidet war. Er spendete Barbara das Mysterium der Taufe. Zu dieser Zeit wurde für Barbara im Hause von Dioskuros ein prächtiger Turm errichtet. Auf Befehl des Hausherren bekam dieser zwei Fenster nach Süden. Aber Barbara, eine Abwesenheit ihres Vaters nutzend, bat darum, noch ein drittes Fenster in den Turm zu bauen, als Gleichnis der Dreiheit Gottes. Über dem Eingang zum Bad zeichnete Barbara ein Kreuz, welches fest in den Stein eingraviert wurde. Auf den steinernen Stufen des Bades verblieben ihre Fußspuren, aus denen eine Quelle entsprang, die später eine große Heilkraft bewies, die Simeon Metaphrastes, die Leiden der heiligen Märtyrerin beschreibend, mit der lebensspendenden Kraft des Flusses Jordan und der Quelle von Siloam verglich.

Martyrium und Tod

Als Dioskuros zurückkam und seinen Unwillen über den geänderten Bauplan ausdrückte, erzählte ihm seine Tochter von dem von ihr erkannten dreieinigen Gott, von der rettenden Kraft des Gottessohnes und von der Falschheit der Verehrung von Idolen. Dioskuros erzürnte, nahm ein Schwert und wollte sie enthaupten. Die junge Frau rannte von dem Vater davon, er folgte ihr nach. Der Weg führte in die Berge, die sich ihr öffneten und Unterschlupf in einer Höhle boten. Nach langer und erfolgloser Suche nach der Tochter sah Dioskuros auf dem Berg zwei Hirten. Diese zeigten ihm die Höhle, in der sich die Heilige verbarg. Dioskuros schlug seine Tochter erbarmungslos, dann ließ er sie bewachen und setzte sie dem Hunger aus. Letztendlich übergab er sie dem Herrscher über die Stadt, Marcianus. Die heilige Barbara wurde schrecklich gefoltert: sie wurde mit Sehnen ausgepeitscht, ihre Wunden wurden mit Geißeln aufgerissen. Nachts erschien ihr im Gefängnis der Erlöser Selbst und heilte ihre Wunden. Dann unterwarf man sie erneut Foltern, die noch schrecklicher waren. Unter denen, die sich in der Nähe der Märtyrerin befanden, war Juliana, eine Bewohnerin diese Stadt. Ihr Herz war erfüllt von dem Mitleid mit der Märtyrerin, der bekannten und schönen jungen Frau. Juliana hegte auch den Wunsch, sich für Christus dem Leiden hinzugeben. So fing sie an, laut die Folterer anzuklagen. Sie wurde festgenommen. Beide Märtyrerinnen wurden lange gefoltert: mit Krallen aufgerissen, die Brüste abgeschnitten, nackt unter Schmähungen durch die Stadt geführt. Auf die Gebete der heiligen Barbara sandte Gott einen Engel, der mit einer leuchtenden Bekleidung die Nacktheit der heiligen Märtyrerinnen verbarg. Die festen Bekennerinnen des Glaubens Christi, die heiligen Barbara und Juliana wurden enthauptet, die heilige Barbara durch Dioskuros selbst. Doch die Gerechtigkeit Gottes erfuhren die Folterer auf der Stelle. Marcianus und Dioskuros wurden beide vom Blitz erschlagen.

Reliquien

Im sechsten Jahrhundert wurden die Reliquien der beiden nach Konstantinopel überführt. Im zwölften Jahrhundert brachte diese die Tochter des Imperators Alexius Komnin (1081-1118), den russischen Grafen Michael Izyaslavic heiratend, nach Kiew. In der Wladimir-Kathedrale zu Kiew befinden sie sich noch heute.

Gebete

Troparion, 8. Ton

Lasst uns die heilige Barbara ehren. Denn die Verehrungswürdige hat die Netze des Feindes zerstört und wurde aus ihnen wie der Vogel befreit, durch die Hilfe und Kraft des Kreuzes.

Kontakion, 4. Ton

Dem in der Dreiheit fromm Besungenen folgend, hast du, ehrwürdige Dulderin, die Heiligtümer der Götzenbilder verlassen; mitten auf dem Kampfplatze, o Dulderin Barbara, hast die Drohungen der Tyrannen nicht beachtet mit mutigem Sinne, indem du, Ehrwürdige, mit lauter Stimme riefest: „Die Dreiheit ehre ich, die Eine Gottheit!“.

Verehrung

Die Hl. Barbara wird besonders von den Bergleuten und in den Gegenden, in denen Bergbau betrieben wurde, verehrt. In Deutschland sind dies vor allem das Erzgebirge in Sachsen, das Ruhrgebiet mit dem Niederrhein und das Saarland. Aber auch in anderen Regionen hat sich ihr zu Ehren ein reiches Brauchtum entwickelt.

Quellen und Links

https://www.orthpedia.de/index.php/Barbara_von_Heliopolis


Barlaam von Caesarea in Kappadokien

Gedenktag: 19. November

Während der Christenverfolgung wurde der heilige Barlaam an den Opfertisch eines Götzen gezwungen. Nach verschiedenen Folterungen legte man ihm Weihrauch und brennende Kohlen in die Hände - in der Hoffnung, dass er die brennende Substanz nicht in Händen halten könne und sie auf den Opfertisch werfe müsse. Dies wäre dann als Opfer des hl. Barlaam an den Götzen und als Abwendung vom Christentum zu verstehen gewesen.

Der Heilige aber behielt die brennende Kohle und den Weihrauch in seinen Händen, bis seine Finger abgebrannt waren. Er starb im Jahre 304 in Caesarea (Kapadokien), zur Zeit des Kaisers Diokletian.

https://www.orthpedia.de/index.php/Barlaam_von_Caesarea_in_Kappadokien


Basilissa von Nikomedia

Ikone: Basilissa von Nikomedia

Gedenktag: 3. September

Basilissa erlitt den Märtyrertod im Alter von erst neun Jahren. Sie habe allen Foltern so tapfer standgehalten, dass der römische Statthalter deshalb selbst Christ wurde. Dies geschah im Jahre 309 in Nikomedia, dem heutigen Izmit.

https://www.orthpedia.de/index.php/Basilissa_von_Nikomedia


Bonifatius von Tarsus, Märtyrer

3 Ikonen: Vonifatij

Hl. Märtyrer Bonifatius von Tarsus († 306) (Gedenktag: 19. Dezember).

Der junge Römer Bonifatius war kein Christ, wurde aber von einer reichen Römerin beauftragt, in Tarsus (Kilikien) Reliquien christlicher Märtyrer zu finden und nach Rom zu bringen. In Tarsus bekam er mit, wie die Christen aufgrund ihrer Überzeugung zu Tode gefoltert und getötet wurden, aber dennoch im Glauben nicht schwankten. Das machte so großen Eindruck auf ihn, dass er sich selbst bekehrte, öffentlich den Glauben bekannte, und schließlich ebenfalls als Märtyrer sein Leben hingab. Seine Begleiter brachten Bonifatius' Gebeine nach Rom, wo sie an der Via Latina beigesetzt wurden.

https://www.orthpedia.de/index.php/Bonifatius_von_Tarsus,_M%C3%A4rtyrer


Claudius, Asterius, Neones und Theonilla von Aigai

Gedenktag: 29. Oktober

Die Märtyrer Claudius, Asterius, Neones und Theonilla von Aigai in Kilikien litten um Christi willen im Jahre 285 unter Kaiser Diokletian (284-311). Nach dem Tod ihres Vaters wurden sie von ihrer Stiefmutter, die ihnen das Erbe missgönnte, als Anhänger Christi denunziert. Daraufhin wollte sie Licius, der Statthalter von Kilikien, durch verschiedene Torturen dazu zwingen, Christus abzuschwören und statt dessen den Götzen zu opfern. Die unbeugsamen Brüder wurden schließlich gekreuzigt und die hl. Theonilla nach der Folter ins Meer geworfen.

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Demetrios, hl.Großmärtyrer

2 Ikonen: Demetrios

Gedenktag: 26. Oktober

Der hl. Demetrios wurde in Saloniki (Thessaloniki in Griechenland) geboren. Er war Statthalter (Prokonsul) im Saloniki-Gebiet unter dem römischen Kaiser Maximian (305) und bekehrte ungeachtet des Verbotes viele zum Christentum. Als der Kaiser von Demetrios’ Glauben erfuhr, ließ er ihn und viele Christen der Stadt verfolgen und im Zirkus töten. Der hl. Demetrios selbst starb den Märtyrertod, indem er im Kerker erstochen wurde.

Der hl. Demetrios ist einer der am meisten verehrten Heiligen der Ostkirche, vor allem in Griechenland und besonders in Saloniki, durch Wallfahrer aber auch in der westlichen Kirche verehrt. Im 5. Jahrhundert wurde ihm zu Ehren eine Kirche in Saloniki erbaut. Sein Grab war im Mittelalter ein bedeutender Wallfahrtsort; aus ihm soll heilkräftiges Öl geflossen sein, es war Ziel von Prozessionen und Ort eines großen Marktes. Noch heute sind ihm allein in Griechenland über 200 Kirchen geweiht. Er gehört zu den "Heiligen Rittern", die in verschiedenen Zusammenstellungen vorkommen.

https://www.orthpedia.de/index.php/Demetrios,_hl.Gro%C3%9Fm%C3%A4rtyrer


Dorothea, Christina, Kallista u. Theophilos

Ikone: Dorothea

Gedenktag: 6. Februar

Die hl. Märtyrerin Dorothea lebte zur Zeit des röm. Kaisers Diokletian. Als im Jahre 288 (oder 300) der Statthalter Sapricios erfuhr, dass die hl.Dorothea Christin sei und nur Christum angehören wolle, ließ er sie vor Gericht bringen. Der Richter ließ die beiden Schwestern Christina und Kallista, die sich bereits von Christum losgesagt hatten, mit Dorothea sprechen, um sie ebenfalls zur Lossagung zu bewegen. Es geschah jedoch anders - die Schwestern bekannten sich wiederum öffentlich zu Christum. Deshalb wurden Christina und Kallista aneinander gebunden, in ein Feuer geworfen und verbrannt.

Als die hl.Dorothea mit dem Tod bedroht wurde, erwiderte sie, den wolle sie gerne erleiden aus Liebe zu ihrem Herrn, in dessen Garten sie sich ewiglich erfreuen und Rosen und Äpfel pflücken werde. Das hörte der Gelehrte Theophilos und rief der hl.Dorothea zu: "Wenn du zu deinem Gemahl in den Garten kommst, so schicke mir doch von den schönen Rosen und süßen Äpfeln welche zu!" Hinausgeführt betete die hl.Dorothea an der Richtstätte, als ein Engel mit einem Korb voller Rosen und Äpfeln erschien. Die hl.Dorothea schickte ihn zu Theophilos, neigte sich und wurde enthauptet.

Als er diese Gabe empfangen hatte, bekehrte sich Theophilos; er bekannte sich mit lauter Stimme, wurde ergriffen, vielfältig gemartert, nach erbetener Frist getauft und schließlich enthauptet, und sein Leichnam wurde zerstückelt den Tieren vorgeworfen.

Die hl.Märtyrerin Dorothea, die hll. Schwestern Christina und Kallista und der hl.Theophilos starben als Märtyrer in Caesarea, in Kappadokien, im Jahre 288 oder 300.

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Eleutherios von Konstantinopel

Ikone: Eleutherios von Konstantinopel.jpg

Gedenktag: 4. August

Der hl. Eleutherios stammte aus Byzanz und war Aufseher der Schlafgemache am Hofe des Kaisers Maximian (284-305). Als er Christ geworden war, richtete er in seinem Haus eine Kirche ein. Nachdem einer seiner Diener dies zur Anzeige brachte, forderte der von Kaiser ihm, das Christentum aufzugeben und den Götzen zu opfern. Da der hl. Eleutherios sich weigerte, ward er mit dem Schwerte enthauptet.

Seine Reliquien wurden später von Konstantinopel nach Teate (in Italien) gebracht.

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Erasmus

Erasmus (* um 240 in Antiochia; † 303 in Formia) war Bischof und Märtyrer. Sein Gedenktag ist der 4. Mai.

Leben

Der Hl. Erasmus war Bischof einer Stadt im Patriachat von Antiochien zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian. Zu Beginn der Verfolgungen flüchtete sich der Hl. Erasmus in den Libanon und lebte dort lange Zeit als Eremit. Als er entdeckt wurde, wurde er einem heidnischen Richter vorgeführt und in der Folge schwer misshandelt. Unter anderem wurde er mit bleiernen Kolben geschlagen und mit siedendem Pech und Schwefel übergossen, was er jedoch schadlos überstand. Ruhig stand er da in der flammenden Masse, die um ihn schäumte und kochte, und pries mit lauter Stimme den Herrn. Alle, die dieses wundersame Schauspiel mit ansahen, wurden zu Christus bekehrt; nur der Richter blieb verhärtet, ließ den Hl. Erasmus in schwere Ketten schmieden, in den Kerker führen und verbot, ihm Nahrung zu geben. Im Kerker erschien indes ein Engel, löste den Heiligen von seinen Ketten und führte ihn zum Hafen hinab, wo gerade ein Schiff die Anker lichtete, mit welchem der Heilige nach Italien gelangte. Gemäß der Verheißung des Engels bekehrte er dort viele zu Christus. Einmal predigte er mitten in einem Unwetter, und der Himmel über ihm und seinen Zuhörern blieb ruhig und klar. Die bei Gewittern manchmal auf hohen Stangen erscheinenden elektrischen Strahlenbündel sind nach dem Hl. Erasmus Sankt Elmsfeuer benannt. In Formia in Kampanien, in der Nähe der heutigen Ortschaft Gaeta, ging er um das Jahr 303 hochbetagt in Frieden zum Herrn.

Reliquien

Seine Reliquien ruhten bis zum 6. Jahrhundert in der Kathedrale von Formia. Als die Sarazenen die Stadt im 9. Jahrhundert zerstörten, wurden die Gebeine nach Gaeta gerettet. Reliquien des Heiligen befinden sich in Boulogne, Verona, Mainz, Köln und München.

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Ermolaos, Hermippos und Hermokrates, Märtt. in Nikomedia

Ikone: Märtt. ERMOLAOS in Nikomedia

Gedenktag am 26. Juli

Alle drei Heiligen waren Priester der Kirche in Nikomedia. Wegen ihrer Weigerung den Götzen zu opfern, wurden sie enthauptet, im Jahre 305.

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Eulalia, hl. Märtyrerin

Ikone: Eulalia, hl. Märtyrerin

Gedenktag: 22. August

Die heilige Märtyrerin Eulalia lebte in der Stadt Barkinon (heute Barcelona in Spanien). Als sie von der Verfolgung der Christen hörte, verließ sie ihr Elternhaus und ging in die Stadt. Dort bekannte sie sich öffentlich als Christin, obwohl sie erst 14 Jahre alt war. Sie wurde auf ein Kreuz gespannt und mit Fackeln gesengt, bis sie schließlich starb, um 303, unter dem römischen Kaiser Diokletian.

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Euphemia die Vielgelobte

Ikone: Großmärtyrerin EUPHEMIA

Gedenktag: 11. Juli, 16. September

Die Hochgepriesene Heilige Großmärtyrerin Euphemia war die Tochter christlicher Eltern, des Senators Philophronos und der Theodosia. Sie erlitt ihr Martyrium für Christus im Jahre 304 in der Stadt Chalcedon, gelegen gegenüber von Konstantinopel am Bosporus. Der Governeur von Chalcedon, Priscus, befahl allen Einwohnern, an einem heidnischen Festtag dem Bildnis des Ares zu huldigen und zu opfern, unter bedrohte alle mit Folter, die dies versäumen würden. Während dieses unfrommen Schauspiels verbargen sich aber 49 Christen in einem Haus und feierten heimlich den Gottesdienst für den wahren Gott. Unter ihnen war auch die Jungfrau Euphemia. Bald wurde das Versteck der Christen entdeckt, und sie wurden vor Priscus gebracht, um sich zu rechtfertigen. 19 Tage lang wurden sie verschiedenen Foltern und Qualen unterworfen, aber keiner von ihnen wurde schwankend im Glauben und wollte dem Bildnis opfern. Der Governeur, der außer sich war vor Wut und keinen anderen Weg mehr wusste, die Christen zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen, ließ sie zu Kaiser Diokletian bringen und behielt nur die Jungfrau Euphemia zurück, weil er hoffte, alleine würde sie schwach werden. Als die Hl. Euphemia von ihren Brüdern im Glauben getrennt war, betete sie inbrüstig zum Herrn Jesus Christus, er möge ihr für die bevorstehende Prüfung Kraft geben. Priscus forderte sie auf, zu widerrufen, und versprach ihr allerlei irdische Gnaden; dann aber gab er Befehl, sie zu foltern. Die Märtyrerin wurde an ein Rad mit scharfen Klingen geflochten, die in ihren Leib schnitten. Die Heilige betete laut, und da blieb das Rad stehen und ließ sich trotz aller Anstrengungen der Folterknechte nicht mehr bewegen. Ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, nahm Euphemia vom Rad und heilte ihre Wunden. Glücklich dankte die Heilige dem Herrn. Ohne das geschehene Wunder bemerkt zu haben, befahl der Folterer den Soldaten Victor und Sosthenes, die Heilige in einen rotglühenden Ofen zu stecken. Die Soldaten aber, da sie zwei furchteinflößende Engel inmitten der Flammen erblickten, weigerten sich, den Befehl des Governeurs auszuführen und begannen ebenfalls an den Gott zu glauben, dem auch Euphemia huldigte; und da sie dies mutig sofort bekannten, sahen Victor und Sosthenes ebenfalls ihrem Martyrium entgegen. Sie wurden wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen. Während der Hinrichtung riefen sie Gott um Gnade an und baten darum, sie im Himmlischen Königreich aufzunehmen. Eine himmlische Stimme antwortete ihnen, und sie gingen ins ewige Leben ein. Die wilden Tiere aber rührten ihre Körper nicht an. Die hl. Euphemia, von anderen Soldaten ins Feuer geworfen, blieb unverletzt. Mit Gottes Hilfe überstand sie auch viele weitere Stunden der Folter und Qual unbeschadet. Der Gouverneur hielt dies für Hexenwerk und befahl, eine neue Grube auszuheben und mit Klingen zu füllen und diese dann wieder mit Erde und Gras zuzudecken, so dass die Märtyrerin ihre bevorstehende Hinrichtung nicht bemerken würde. Aber auch hier wurde die hl. Euphemia errettet und schritt einfach über die Grube hinweg. Schließlich wurde sie verurteilt, den wilden Tieren im Circus zum Fraß vorgeworfen zu werden. Vor der Hinrichtung flehte die Heilige zum Herrn, er möge sie eines gewaltsamen Todes für würdig erachten. Aber keines der Tiere in der Arena rührte sie an. Endlich fügte ihr eine Bärin eine kleine blutende Wunde am Bein zu, und sofort starb die hl. Großmärtyrerin. Da gab es ein großes Erdbeben, und Zuschauer und Wachen rannten erschreckt davon, so dass die Eltern der Heiligen ihren Körper nehmen und nicht weit von Chalcedon würdig begraben konnten. Später wurde eine majestätische Kirche über dem Grab der Großmärtyrerin Euphemia errichtet, und dort fanden im Jahre 451 die Sitzungen des Vierten Ökumenischen Konzils statt. Dabei bestätigte Großmärtyrerin Euphemia den Orthodoxen Glauben auf wundersame Weise, indem sie die monophysitische Ketzerei entlarvte (dieses Wunders wird am 11. Juli gedacht).

Als die Perser im Jahre 617 Chalcedon einnahmen, wurden die Reliquien der Großmärtyrerin Euphemia nach Konstantinopel überführt (etwa um 620). Während der ikonoklastischen Ketzerei scheint der Schrein mit den Reliquien ins Meer geworfen worden zu sein; fromme Fischer fanden sie wieder. Danach wurden sie auf die Insel Lemnos und im Jahre 796 zurück nach Konstantinopel gebracht.

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Eutropios v. Amasea u. mit ihm Kleonikos u. Basiliskos, Märtt.

Ikone: EUTROPIOS KLEONIKOS u. BASILISKOS.jpg

Gedenktag: 3. März, 22. Mai

Die Heiligen Märtyrer Eutropios und Kleonikos waren Brüder des Heiligen Großmärtyrers Theodor Tyrone, der Hl. Basiliskos war sein Neffe. Die beiden ersten ließ Asklepiades in Pontos kreuzigen. Der Hl. Basiliskos starb in Komana auf Befehl des Statthalters Agrippa durch das Schwert. Das geschah im Jahre 308 unter Kaiser Maximian.

https://www.orthpedia.de/index.php/Eutropios_v._Amasea_u._mit_ihm_Kleonikos_u._Basiliskos,_M%C3%A4rtt.


Febronia, Hl.Märtyrerin

Weitergeleitet von Fevronia, Hl.Märtyrerin

Ikone: FEBRONIA

Gedenktag: 25. Juni

Die heilige Febronia erlitt ihr Martyrium in der Regierungszeit von Kaiser Diokletian (284-305). Sie wurde in einem Kloster in der Stadt Sivapolis in Assyrien erzogen; die dortige Äbtissin Bryaena war ihre Tante. Da diese um die Erlösung ihrer Nichte besorgt war, erlegte sie ihr strengere Regeln auf als den anderen Nonnen. Gemäß der klösterlichen Regel ließen die Schwestern an den Freitagen ihre sonstige Arbeit ruhen und verbrachten den ganzen Tag im Gebet und mit der Lektüre der Heiligen Schrift. Die Äbtissin teilte die hl. Febronia meistens zum Vorlesen ein.

Nachrichten über ihr frommes Leben breiteten sich überall in der Stadt aus. Die junge Witwe Hieria, eine Heidin, suchte sie auf, und unter dem Einfluss ihrer Leitung und Gebete ließ sie sich schließlich taufen und bekehrte auch ihre Eltern und weitere Verwandte zu Christus.

Diokletian sandte einen Trupp Soldaten unter dem Befehl von Lysimachus, Selenos und Primus nach Assyrien, um die Christen zu vernichten. Selenos, der Onkel von Lysimachus, war für seinen wilden Hass auf Christen bekannt, aber Lysimachus war von sanfterem Gemüt, da sich seine Mutter bemüht hatte, ihren Sohn für den christlichen Glauben zu begeistern, und selbst als Christin gestorben war. Lysimachus hatte mit seinem Angehörigen Primus darüber beraten, wie sie die Christen vor den Händen der Peiniger bewahren könnten. Als sich der Trupp dem Kloster näherte, verbargen sich dessen Bewohner; nur die Äbtissin Bryaena, ihre Assistentin Thomais und die hl. Febronia, die gerade schwer krank darniederlag, waren zurückgeblieben.

Der Gedanke, dass ihre Nichte in die Hände der Peiniger fallen könnte und diese sie beschmutzen würden, betrübte die Äbtissin sehr. Sie betete leidenschaftlich, dass der Herr sie beschützen und sie in ihrem christlichen Bekenntnis bestärken möge. Selenos gab Anweisung, alle Nonnen des Klosters zu ihm zu bringen. Primus aber mit seinen Soldaten fand nur die zwei alten Frauen und die hl. Febronia. Ihn dauerte, dass sie sich nicht verborgen hatten, und schlug den Nonnen vor zu fliehen. Diese aber entschieden, ihre Wirkungsstätte nicht zu verlassen, und vertrauten sich dem Willen des Herrn an.

Primus berichtete Lysimachus über die besondere Schönheit der hl. Febronia und empfahl ihm, sie sich zu nehmen. Lysimachus sagte, dass er keine Jungfrau verführen würde, die Gott geweiht sei, und bat Primus, die anderen Nonnen irgendwo zu verbergen, so dass sie Selenos nicht in die Hände fallen würden. Einer der Soldaten belauschte das Gespräch und berichtete Selenos davon. Die hl. Febronia wurde daraufhin mit gebundenen Händen und einer Kette um den Hals vor den Befehlshaber gebracht, der ihr befahl, sich von Christus loszusagen, wofür er ihr besondere Auszeichnungen und reiche Belohnung sowie die Ehe mit Lysimachus versprach. Die heilige Jungfrau aber blieb standhaft und antwortete furchtlos, dass sie einen unsterblichen Bräutigam habe, den sie gegen keinen sterblichen Mann austauschen würde. Selenos unterwarf sie daraufhin grausamster Marter; die Heilige aber betete: "Mein Erlöser, verlasse mich nicht in dieser schrecklichen Stunde!"

Die Märtyrerin wurde geschlagen, dass ihr das Blut aus den Wunden floss. Um ihr Leiden noch zu verschlimmern, wurde sie an einen Baum gebunden und unter ihr Feuer gelegt. Die Folter war so unmenschlich, dass das Volk zu murren begann und ein Ende der Quälerei forderte, da die Märtyrerin kein Schuldgeständnis von sich gab. Selenos aber machte weiter und spottete über die hl. Febronia, die allmählich verstummte; aus Schwäche konnte sie kein Wort mehr herausbringen. In seiner Wut gab Selenos Befehl, ihr die Zunge herauszureißen, die Zähne einzuschlagen und Hände und Füße abzuhauen. Das Volk konnte diese entsetzliche Szene nicht länger ertragen und floh die Folterstätte, wobei sie Diokletian und dessen Götter verfluchten.

In der Menge befand sich auch die Nonne Thomais, die später das Martyrium des hl. Febronia in allen Einzelheiten berichten sollte, und ihre Schülerin Hieria. Letztere trat hervor und tadelte Selenos vor aller Ohren für seine grenzenlose Grausamkeit. Dieser gab Befehl, sie festzunehmen; aber als er erfuhr, dass sie von hohem Stande war und er sie nicht ohne weiteres foltern konnte, sprach er: "Wegen deiner Rede soll sie jetzt noch größere Qualen erleiden." Schließlich enthaupteten sie die Heilige.

Als Lysimachus vom Richtplatz hinwegging, weinte er und zog sich in sein Viertel zurück. Selenos setzte sich zum Essen; aber er war nicht im Stande, etwas sich zu nehmen, und ging unruhig in seinen Gemächern auf und ab. Plötzlich geriet er völlig außer sich; zum Himmel emporblickend, redete er irre und brüllte wie ein Stier, fiel zu Boden, schlug sich den Kopf an einer Marmorsäule auf und starb. Als Lysimachus davon erfuhr, sagte er: "Groß ist der Gott der Christen. Er hat das Blut von Febronia gerächt, das so unrechtmäßig vergossen wurde!" Er besorgte einen Sarg, legte den Körper der Märtyrerin hinein und brachte ihn ins Kloster.

Als die Äbtissin Bryaena die verstümmelten Überreste der hl. Febronia sah, viel sie in Ohnmacht. Als sie ihre Sinne wiedererlangt hatte, ließ sie die Klostertore öffnen, auf dass alle kommen konnten, um die heilige Märtyrerin zu verehren und Gott zu preisen, welcher ihr solche Langmut im Leiden für Christus verliehen hatte. Lysimachus und Primus beendeten ihre Götzenanbetung, ließen sich taufen und wurden Mönche. Hieria gab all ihren Reichtum dem Kloster und ersuchte Äbtissin Bryaena, sie dort an Stelle der hl. Febronia aufzunehmen.

Fortan wurde im Kloster der Tag des Märtyrertodes des hl. Febronia jedes Jahr feierlich begangen. Während der Vigil erschien den Nonnen stets die hl. Febronia an ihrem üblichen Platz in der Kirche. Die Reliquien der Heiligen bewirkten zahlreiche Wunder und Heilungen. Das Leben der hl. Febronias wurde von der Nonne Thomais einem Augenzeugen zur Niederschrift diktiert.

Im Jahr 363 wurden die Reliquien der hl. Febronia nach Konstantinopel übertragen.

Bald nach dem Tod des hl. Febronia ließ der Bischof von Nisibis, der Hl. Jakob, eine Kirche bauen und dorthinein einen Teil der Reliquien der heiligen Märtyrerin überführen.

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Hirenarchos, hl. Mrt. und sieben Märtyrerinnen in Sebaste

Ikone: Märtyrer HIRENARCHOS in Sebaste

Gedenktag: 28. November

Der heilige Märtyrer Hirenarchos war aus Sebaste in Armenien und lebte während der Herrschaft von Kaiser Diokletian (284-305). Als er jung war, leistete er den Märtyrern im Gefängnis Beistand, welche gefoltert worden waren. Einmal sah er, wie eine Frau wegen Christus gefoltert wurde und ihr Leid tapfer erduldete. Der hl. Hirenarchos staunte sehr darüber, welch großen Mut die Christen gegenüber dem Tyrannen bewiesen, obwohl sie doch eigentlich so schwach waren.

Erleuchtet durch die göttliche Gnade, bekannte sich auch Hirenarchos zu Christus. Er erduldete Qualen durch Feuer und Wasser und wurde dann zusammen mit sieben heiligen Frauen enthauptet, im Jahre 303.

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Katharina von Alexandria

Ikone: Hl. KATHARINA von Alexandria

Gedenktag: 24. November

Von fürstlicher Geburt, lebte die hl. Katharina in Alexandria und zeichnete sich durch ungewöhnliche Schönheit, Weisheit und Gelehrsamkeit aus. Auch auf dem Gebiet der Heilkunde war sie erfahren. Von einem Einsiedler zum Christentum bekehrt, wurde sie einer wunderbaren Erscheinung gewürdigt, in welcher Christus sie Seine Braut nannte und ihr einen Ring gab.

Als der römische Kaiser Maxentius während eines Militärzugs in der Stadt auch von den Christen heidnische Opfer verlangte, intervenierte sie und fragte, warum der Kaiser nicht seinem Aberglauben abschwöre und sich zu Christus bekenne. Der Kaiser verlangte auch von ihr das Götzenopfer. Katharina weigerte sich und bestand darauf, ihr Recht und ihre besseren Argumente in einer Diskussion zu beweisen. Der Kaiser lud die 50 besten Philosophen ein, die aber allesamt gegen die kluge Argumentationen Katharinas die Waffen strecken mussten. Auch die Frau des Kaisers, Augusta, ließen sich selbst taufen.

Der Kaiser führte nun Ekatherina in Versuchung, bot ihr Geschenke und sogar die Ehe mit ihm selbst an. Da sie sich weigerte, ließ der Kaiser sie mit bleikugelbesetzten Geißeln auspeitschen und ins Gefängnis werfen. Schließlich sollte Katharina gerädert und gevierteilt werden, doch die Räder brachen und töteten stattdessen die Folterer. Das Martyrium der hl. Katharina sehend, bekehrte sich die hl. Augusta, die Frau des Maxentius, sowie der Heerführer Porphyrius und 200 Krieger zum Christentum. Als seine eigene Frau ein Bekenntnis zur Macht des Christengottes ablegte, ließ der Kaiser Katharinas Brüste abreißen und seine ganz von ihr bekehrte Garde enthaupten. Wenig später ließ er Katharina enthaupten. Dies geschah im Jahre 306 in Alexandria.

Gläubige ergriffen ihren Leib und entführten ihn auf den Berg Sinai, wo deshalb das Ekatherinakloster entstand.

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Kassius

Der hl. Kassius (auch Cassius) war der Überlieferung nach ein Soldat der Thebaischen Legion und wurde zusammen mit dem Heiligen Gereon enthauptet. Er gehört zu den 4 Kölner Stadtpatronen. Sein Gedächtnis wird gefeiert am 10. Oktober.

Cassius und Florentius

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Mauritios und seine 70 Gefährten

Ikone: Mauritios

Gedenktag: 22. Februar

Der Heilige Mauritios war ein Heeresführer in Apamea in Syrien. Während der Christenverfolgung wurde er vor Kaiser Maximian als Christ beschuldigt, mit seinen Gefährten an einen Teich gebracht und dort mit entblößten Körpern an Bäume gebunden, auf dass sie von Insekten zerstochen würden. Erst nach zehn Tagen erlagen sie ihren Qualen, um das Jahr 304.

Unter den Märtyrern war auch der Sohn des Hl. Mauritius, Photinos; von den übrigen sind nur die Namen Theodor und Philipp bekannt.

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Mauritius

geb. in der Thebais - der Gegend um Theben, heute Ruinen bei Al-Uqsur in Ägypten † bei Agaunum, heute St-Maurice in der Schweiz - römischer Offizier, Anführer der 22., der thebäischen Legion, die in der Thebais ausgehoben worden war, nur aus Christen bestand und dann in Agaunum stationiert war - mit Mauritius gehörten zu den getöteten Führern Innocentius, Exuperius, Candidus und Victor 22. September und 27. Dezember - in Magdeburg: Ankunft der Reliquien: 25. Februar - in Magdeburg: Ankunft seiner Kopfreliquie: 28. September

Thebäische Legion

Zu Beginn der Zerrüttung des römischen Imperiums von außen durch immer neue Wellen einfallender Barbarenhorden seit Mitte des 3. Jahrhundert und im Inneren durch den Zerfall der geistigen Werte, der sich durch die verweichlichte Lebensweise seiner Bürger eingeschlichen hatte, bemühte sich Kaiser Diokletian († um 312) gegen Ende des 3. Jahrhunderts, mit durchgreifenden Reformen das Reich nach außen und innen wieder zu stabilisieren. Neben der Teilung des Reiches in eine östliche und einen westliche Hälfte und der Einführung der Tetrarchie (Viererherrschaft) mit den neuen Hauptstädten Nikomedia in Kleinasien, Sirmium auf dem Balkan, Mailand in Norditalien und Trier in Nordgallien, erweiterte er auch die Armee und rekrutierte eine mobile Reservearmee von der Größe eines Drittels des bisherigen Heerbestandes. Gleichzeitig bemühte sich Diokletian, die althergebrachte römische pantheistische Staatsreligion wiederzubeleben. Er war nämlich der Meinung, dass die Schicksalsschläge, welche das römische Reich in den letzten Jahren heimgesucht hatten, Ausdruck des Zornes der alten römischen Gottheiten wären, welche durch neue Kulte aus dem Osten, besonders durch das rasch sich ausbreitende Christentum, allmählich verdrängt wurden.

Schon vor seinem Edikt vom 23. Februar des Jahres 303, welches alle Christen zu Staatsfeinden erklärte, bekämpfte er den christlichen Glauben, indem er von allen Staatsdienern als Zeichen ihrer Treue ein Götzenopfer verlangte. In Ägypten, wo der christliche Glaube bereits fest verwurzelt war, wurden zusätzlich zu der bereits bestehenden sogenannten "Traianischen" Legion zwei neue Legionen ausgehoben, die "Tretia Diokletiana Thebaeorum" und die "Prima Maximiana Thebaeorum". Beide Armeen, die jeweils 6600 Soldaten zählten, bestanden mehrheitlich aus Christen. Eine dieser neuen Armeen wurde zur Unterstützung des Mitkaisers Maximians nach Westen versetzt, um über die Heerstraße, welche von Norditalien bis nach Nordgallien reichte, den Aufstand der Bagudae unter Amandus und Aelianus im Jahre 285 niederzuschlagen.

Die einzelnen Heeresverbände der Thebäer wurden von Liguiria nach Turin und Mailand, über Agaunum in den Alpen, nach Colonia Agrippina (dem heutigen Köln) und von Köln aus weiter bis Xanten verteilt. Der Hauptteil der Armee befand sich in Agaunum, dem heutigen St.-Maurice-en-Valais in den Alpen, auf einer zwischen Bergrücken liegenden, nur durch den engen Rhonedurchbruch schwer zugänglichen Hochebene. Die leitenden Offiziere der Thebäer waren Mauritius, der Oberkomanierende, Exuperius, der Instruktionsoffizier, der Militärsenator Candidus, der die Soldaten mittleren Alters befehligte, Innocentius und Vitalis. Weitere Militärführer waren Ursus und Victor, welche weiter nördlich in Solothurn, dem damaligen Castell Salodurum, stationiert waren.

Vor Beginn der Kampfhandlungen wurde den abkommandierten Abteilungen der christlichen Thebäer nun befohlen, das vor Kriegsbeginn übliche heidnische Opfer zu bringen. Als sie sich unter Hinweis ihrer Zugehörigkeit zu Christus weigerten, dies zu tun, und die zur Bestrafung ihrer Kameraden bestimmten Thebäer ebenfalls den Befehl verweigerten, ergrimmte der in der Nähe weilende Kaiser Maximian in rasender Wut und befahl, die Kohorten zu dezimieren. Hierzu wurde jeder zehnte Soldat durch das Los bestimmt, zur Hinrichtung abgeführt und mit dem Schwert enthauptet. In der Meinung, die Thebäer hierdurch eingeschüchtert zu haben, erließ Maximian erneut der Befehl, den Göttern zu opfern und alle anzuzeigen, die sich noch immer davon ausschließen würden,. Über diesen neuerlichen gotteslästerlicher Befehl geriet das ganze Heer der Thebäer in Aufregung.

Martyrium und Tod

Maximian erfuhr davon und ließ auf der Stelle eine zweite Dezimierung der Thebäer durchführen. Hier nun erwiesen sich der Oberbefehlshaber Mauritius, Exuperius, der Feldscherer, und der militärische Rat Candidus als wahre Wohltäter, indem sie die Truppen gemeinsam anspornten und aufforderten, unerschütterlich dem christlichen Glauben die Treue zu halten, vor dem Martyrium nicht zurückzuschrecken, sondern dem Beispiel ihrer gemarterten Kameraden zu folgen und kein Götzenopfer darzubringen. Gleichzeitig wurde an Maximian ein Schreiben gerichtet, in welchem sie ihre Loyalität gegen den Kaiser bekräftigten, dass sie bereit seinen, ihre Tapferkeit gegen jedweden Feind unter Beweis zu stellen, wozu sie ja auch bisher alle Strapazen auf sich genommen hätten, nur nicht gegen Unschuldige, und dass man ihrem Fahneneid für den weltlichen Kaiser kein Vertrauen schenken dürfe, wenn sie einen Eidesbruch gegen den einzigen wahren Gott begehen würden, wozu sie durch das verlangte Götzenopfer aufgefordert werden. Statt ihnen weiter zu befehlen, sich zu Christus bekennende Kameraden anzuzeigen, wurde Maximian aufgefordert, die Thebäer in ihrer Gesamtheit als Christen anzusehen, die nicht nur das verlangte Götzenopfer ablehnen, sondern sich auch nicht scheuen würden, für ihren Glauben an Christus den Tod und jedes Martyrium zu erdulden, ohne Widerstand zu leisten - und das, obwohl sie alle noch in Waffen stünden.

Der erzürnte Maximian sah nun ein, dass die Herzen der Thebäer in ihrer Treue zu Christus stark geblieben waren, und gab die Hoffnung auf, ihre ruhmvolle Standhaftigkeit brechen zu können. Daher entschloss er sich zu dem Befehl, den Rest der Thebäer ohne Unterschied niedermachen zu lassen. Die einzelnen Heeresabteilungen wurden von abkommandierten Soldaten umstellt und gingen allesamt, einer nach dem anderen, ohne Widerstand zu leisten in den Tod. Die Zahl der zu Agaunum ermordeten Thebäer betrug etwa 520 Mann. Unter diesen befanden sich die Heiligen Mauritius, Exuperius, Candidus, Innocentius und Vitalis. Ihr Gedenktag ist der 22. September.

Die anderen Kohorten der Legion befanden sich an diesem Tag entweder auf dem Marsch oder waren in anderen Städten entlang der Militärstraße stationiert. Auch sie legten das Blutzeugnis für Christus ab. So wurden in Soloturn Ursus und Victor zusammen mit 66 Kameraden enthauptet. Ihr Gedächtnistag ist der 30. September.

Der Überlieferung nach fand ihre Hinrichtung an der Brücke am “Treibiskreuz” statt. In Zürich wurden die Heiligen Felix und Regula, ein thebäisches Geschwisterpaar, welches sich in der monastischen Askese übte und die ersten ins Römerreich eindringenden Alemannensippen zu missionieren suchte, und Exuperantius hingerichtet. Zur Zeit der Reformation wurden die Häupter der Heiligen Felix und Regula wegen ihrer drohenden Vernichtung nach Andermatt geschafft. Ihr Gedenktag ist der 11. September; während in Trier der Heiligen Thebäer Tyrsus, Palmatius, Bonifacius und ihren Kameraden am 4. und 5. Oktober gedacht wird.

Des weiteren siegten gegen den gottlosen Maximian die Heiligen Cassius und Florentius mit ihrer Kohorte in Bonn. Gedenktag ist der 10. Oktober, der Heilige Gereon mit 318 Legionären in Köln, ebenfalls am 10. Oktober, die Heiligen Viktor und Mallousus mit 330 Kameraden in Xanten, auch am 10. Oktober. Die Überlieferung erwähnt weitere Thebäer in Norditalien, so die Heiligen Maurilius, Georgius und Tiberius in Pinerolo, die Heiligen Maximinus, Casius und Secundus, deren Reliquien in Turin in der Kirche San Giovanni Baptista liegen, wo auch das Grabtuch Christi ausgestellt wird, Severinus und Licinius in Mailand, die Heiligen lOctavus, Solutor und Adventor in Turin, die Heiligen Constantinus, Alverius, Sebastianus und Madius in den Kottischen Alpen, den Heiligen Alexander in Bergamo, den Heiligen Antonius in Piacenza, den Heiligen Secundus in Ventimilia und noch viele andere. Erwähnt seien noch Thebäergräber in Pfeffikon, in Nyon, und in Schötz, wo der Heilige Nikasius, dessen Reliquien dort ruhen, verehrt wird. Die Thebäergräber in Basel-Augst und Unterhallau gingen in der Reformation verloren.

Ein Heiliger Märtyrer mit dem Namen Viktor gehörte nicht zur Legion. Dieser war Veteran und stieß auf seiner Reise zufällig auf Leute, die sich an den von den ermordeten Thebäern hinterlassenen Gütern gütlich taten. Als diese ihn einluden, es ihnen gleichzutun, und er den Grund ihrer Fröhlichkeit erfuhr, wurde er von Abscheu vor dieser Einladung erfüllt, und suchte sich zu entfernen. Da wurde ihm die Frage gestellt, ob er auch Christ sei, und als er zur Antwort gab, so sei es, und dass er immer Christ bleiben werde, stürzten sie sich vereint auf ihn und brachten ihn um. So wurde der Heilige Viktor den oben genannten Heiligen Märtyrern zugesellt. Der grausame Maximian aber endete auf folgende Weise: als er seinem Schwiegersohn Konstantin, der bereits Kaiser geworden war, einen Hinterhalt legen wollte, wurde der Verrat rechtzeitig aufgedeckt und Maximian bei Marseille gefangen genommen. Nicht lange dannach endete er durch den Strick.

Wunder

Die Leiber der Heiligen Thebäer zu Agaunum wurden später dem Heiligen Bischof Theodor von Agaunum offenbart. Er ließ eine Basilika zu Ehren der Heiligen Märtyrer erbauen, in welcher sich viele Wunder ereigneten; so beteiligte sich beim Bau der Basilika auch ein Zimmermann, von dem man wusste, dass er noch Heide war. Als sich nun am Sonntag alle in der Kirche versammelten, blieb er allein in der Bauhütte zurück. Da erschienen ihm auf einmal die Heiligen Märtyrer, packten ihn und spannten ihn wie zur Folterung ein. Er bekam Schläge und wurde von ihnen getadelt, dass er als einziger am heutigen Feiertag nicht in der Kirche sei, und was ihm überhaupt einfiele, sich als Heide an diesem heiligen Bauunternehmen zu beteiligen. Hierauf rief der Zimmermann den Namen Christi an und bekehrte sich von seinem Irrtum. Ein weiteres Wunder ereignete sich an einer Frau, deren Füße gelähmt waren. Diese ließ sich auf einer Bahre von weit her hertragen und wurde von Bediensteten auf Händen in die Basilika getragen. Sie konnte dann aber auf den eigenen Füßen wieder in ihre Herberge zurückkehren und erzählte später Allen von diesem an ihr geschehenen Wunder. Viele andere Wunder, die nicht einzeln überliefert sind, ereigneten sich durch die Kraft Gottes an den Gräbern der Heiligen Leidensdulder, wie die Genesung von Besessenen und Heilungen vieler anderer Kranker.

https://www.orthpedia.de/index.php/Theb%C3%A4ische_Legion


Onesiphorus und Porphyrius von Ephesus, hll. Mrtt.

Ikone: ONESIPHOROS und PORPHYRIOS von Ephesus.jpg

Gedenktag: 9. November

Die heiligen Märtyrer Onesiphorus und Porphyrius von Ephesus litten während der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian (284-305). Sie wurden geschlagen und mit Feuer gesengt. Danach banden sie die Heiligen an wilde Pferde, die sie über die Steine schleiften, woraufhin die Märtyrer Onesiphorus und Porphyrius starben. Gläubige bargen die Überreste der Heiligen und begruben sie ehrenvoll.

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Kosmas und Damian (Arabien)

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Gedenktag: 17. Oktober

Die Märtyrer und Uneigennützigen Kosmas und Damian, die Vorbilder der römischen Uneigennützigen waren, stammen aus Arabien. Die orthodoxe Kirche verehrt nämlich drei uneigennützige Ärzte Cosmas und Damian. Die ersten starben eines natürlichen Todes in Kleinasien. Die Kosmas und Damian (von Rom), Hll. Uneigennützige|zweiten waren auch Märtyrer, lebten jedoch in Rom, wie oben schon erwähnt.

Die hier erwähnten heiligen Märtyrer und Uneigennützigen Kosmas und Damian lebten in Aigeai in Kilikien zu Zeiten der römischen Kaiser Diokletian und Maximilian. Sie zogen durch Städte und Dörfer, verkündeten Christus und heilten Kranke Kraft Christi. Für die geleistete Hilfe nahmen die heiligen Ärzte keine Gegenleistung an, da sie die Heilung als Wirkung Gottes ansahen. Archimandrit Justin Popovic beschreibt ihre Heilungen wie folgt:


"Aber als sie den Christlichen Glauben annahmen fingen sie an umsonst eine große Anzahl Kranker zu behandeln und das nicht mit irgendwelchen Kräutern oder anderen gekochten Arzneien, sondern mit der Kraft Christi. Denn während sie durch die Städte und Dörfer gingen predigten sie Christus und heilten die Kranken in Seinem Namen" [1]


In Kilikien nahmen Heiden die heiligen Ärzte gefangen und brachten sie vor den Herrscher Lysias (um 303). Damit sie sich dem christlichen Glauben entsagen, ließ er die Heiligen unmenschlich schlagen und dann ins Meer werfen, aber ein Engel Gottes brachte sie heil an das Ufer. Da sie jedoch nicht starben, dachte der Hegemon Lisios, es würde sie ein Zauber beschützen, woraufhin womöglich ein solcher Dialog folgte:


"- Sagt mir, mit welchem Zauber habt ihr euch aus dem Meer befreit? Ich möchte auch eure Lehre teilen.

- Wir sind Christen und kennen keine Zauber. Wir haben bloß die Kraft Christi welche uns von allen Leiden beschützt"[2]


Danach wurden sie verbrannt, erhängt, gefoltert, gesteinigt und mit man beschoss sie mit Pfeilen. Doch diese Mordversuche brachten alle nichts und die Heiligen Brüder blieben auch weiterhin unverletzt. Erst danach befahl Lysias sie mit einem Schwert zu köpfen, womit die Heiligen Brüder ihr weltliches Leben beendeten.

Zusammen mit den heiligen Ärzten wurden auch die Brüder Leontios, Anthimos und Euprepios umgebracht.

Die Heiligen Gebeine der uneigennützigen Märtyrer in Deutschland

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So wie es aussieht, kamen die Gebeine dieser Heiligen Märtyrer von zwei unterschiedlichen Menschen nach Deutschland.

Zuerst brachte der Essener Stiftgründer und Hildesheimer Bischof Altfrid ihre Gebeine in seine Stiftskirche im Jahre 850.[3][4] Dort werden diese Gebeine bis zum heutigen Tage aufbewahrt. Diese Reliquien werden jedes Jahr am ersten Sonntag nach dem 26. September im Essener Dom aufgestellt.[5] Ebenso ist es Tradition geworden, dass an diesem Tag die russisch-orthodoxe Kirchengemeinde der Heiligen uneigennützigen Märtyrer Cosmas und Damian in Essen vor den Gebeinen eine Andacht hält. Die Gebeine selbst wurden früher nie aus dem Dom gebracht. Erst im Jahre 2010, genauer gesagt am 13.-14. November, wurden die Gebeine zum ersten Mal aus dem Dom gebracht und in einer anderen Kirche aufgebahrt. Dabei handelte es sich um die serbisch-orthodoxe Gemeinde des Heiligen Erzdiakons Stephan in Essen.[6]

Weitere Gebeine dieser Heiligen brachte der Erzbischof Adaldag (* um 900; † 28. April 988 in Bremen) von Hamburg-Bremen (937 bis 988) im Jahre 965 aus Rom nach Bremen.[7][8][9] Diese wurden jedoch eingemauert und vergessen. Erst an Ostern 1334 wurden sie wieder entdeckt und bekamen an Pfingsten 1335 einen neuen Platz zur Aufbahrung.[10]

Im Jahre 1400 bis 1420 wurde der Schrein für die Bremener Gebeine gebaut, welcher dann 1649 ohne die Gebeine verkauft wurde. Dieser wurde dann später der St.-Michaels-Kirche in München verschenkt zur Aufbewahrung der dort vorhandenen Gebeine dieser Heiligen. Auch in der heutigen Zeit wird dieser Schrein mit den Gebeinen in der St.-Michaels-Kirche in München aufbewahrt.[11][12]

Nachdem der Schrein aus Bremen verkauft wurde, wanderten die Bremener Gebeine durch verschiedene Kirchen in Bremen. Die so häufigen Umzüge dieser Gebeine führten dazu, dass sie von Propst August Sandtel der Propsteikirche St. Johann 1968 als unecht vermutet wurden. Im Jahre 1994 begrub sie Propst Klaus Plate „unter dem Fußboden der neu errichteten "Krypta" unter dem Mittelschiff“.[13]

Richtschwert der Heiligen Cosmas und Damian

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Im Essener Dom befinden sich neben den Gebeinen der Heiligen Märtyrer, angeblich auch das Richtschwert mit dem sie enthauptet wurden. Oft wird dieses Schwert als Zeremonialschwertes, Prunkschwert, Richtschwert der Heiligen Kosmas und Damian oder auch Essener Schwert bezeichnet.[14][15]

Zu den Umfang des Schwertes gilt:


Das Schwert ist heute etwa 94 cm lang, wovon 80,5 cm auf die Klinge und 13,5 cm auf das Heft entfallen. Die Parierstange hat eine Länge von 14 cm. Die Breite des Klingenblatts an der Parierstange beträgt 5,5 cm, in der Mitte der Klinge 4,5 cm. Ungefähr 10 cm vom Ort (der Klingenspitze) entfernt geht die gleichmäßige Verjüngung der Klinge in eine stärkere Zuspitzung über. Die Länge der Schwertscheide beträgt 82 cm, sie ist am Mundstück 7,5 cm, in der Mitte 6,5 cm und am Ortbeschlag 5,5 cm breit. Die Klinge wiegt 823,8 g, der Knauf 238,7 g und die Parierstange 254,5 g.[16]


Wahrscheinlich war das Schwert ein Geschenk des Kaisers Otto des Großen an seine Enkelin, der Essener Äbtissin Mathilde im Ende des 10. Jahrhunderts. Während dieser Zeit wurde das Schwert öfters verziert und geschliffen.

Bis zum 15. Jahrhundert hatte dieses Schwert keinen religiösen Wert. Erst im 15. Jahrhundert, als die Herkunft dieses Schwertes endgültig verloren ging, bekam es einen religiösen Wert bei den Gläubigen. Die Innenschrift Gladius cum quo decollati fuerunt nostri patroni („Das Schwert mit dem unsere Patrone enthauptet wurden“)[17] auf dem Schwert bestärkten diese Meinung, da die Schutzpatronen eben durch ein Schwert enthauptet wurden.

Die Frage, ob dieses Schwert wirklich das Richtschwert der Heiligen Märtyrer sei oder eher ein Reichsschwert, blieb lange Zeit unbeantwortet. Um dieser Frage auf die Spur zu kommen „wurde das Schwert ab 1989 in einem interdisziplinären Forschungsprojekt untersucht und restauriert“.[18] Nach den Ergebnissen dieser Forschungen wird die Herkunft dieses Schwertes auf die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts geschätzt. Damit könnte dieses Schwert nicht das Richtschwert der Heiligen Märtyrer sein.

Gedächtnis

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17. Oktober nach julianischen Kalender (entspricht dem 30. Oktober nach gregorianischem Kalender)

Troparion (8. Ton)

Heilige Ärzte und Wundertäter, seht unsere Schwachheiten an: Umsonst habt ihr empfangen, gebt auch uns umsonst.

Kontakion (2. Ton)

Die Ihr die Gnadengabe der Heilungen empfangen habt, schenket die Gesundheit der in Nöten Befindlichen, wundertätige, ruhmreiche Ärzte; doch durch Eure Heimsuchung schluget Ihr auch den Hochmut der Feinde nieder, die Welt heilend durch Wunder.

Lobpreis

Wir preisen Euch hoch, o ruhmreiche Wundertäter Kosmas und Damian, und verehren Euer ehrwürdiges Leiden, das Ihr um Christus willen erduldet habt.

Gemeinden

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Patronat

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  • Stadt Essen, Deutschland

Einzelnachweise

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  1. Јустин Поповић, Archimandrit, „Житија Светих за Октобар“, 17. Октобар
  2. Святые бессребреники Косма и Дамиан аравийскиe, Јустин Поповић, Archimandrit, „Житија Светих за Октобар“
  3. „Bescheidenheit als Mordmotiv. Cosmas und Damian - Patrone von Stift und Stadt Essen“
  4. „В германском Эссене совершен православный молебен перед мощами святых Космы и Дамиана Аравийских“
  5. Besondere liturgische Angebote
  6. Orthodoxe Kirche demonstriert ihre Einheit
  7. Adaldag auf Wikipedia
  8. Cosmas und Damian auf Wikipedia
  9. Cosmas und Damian-Schrein
  10. Cosmas und Damian auf Wikipedia
  11. Cosmas und Damian auf Wikipedia
  12. Cosmas und Damian-Schrein
  13. Cosmas und Damian auf Wikipedia
  14. Zeremonialschwert (Essen)
  15. Prunkschwert
  16. Zeremonialschwert (Essen)
  17. Ebd.
  18. Ebd.

vgl. https://www.orthpedia.de/index.php/Kosmas_und_Damian_(von_Arabien),_Hll._Uneigenn%C3%BCtzige

Kosmas und Damian (Rom)

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Kosmas und Damian (von Rom), Hll. Uneigennützige

Ikone: Hll. Uneigennützige Kosmas und Damian

Die hll. Märtyrer und uneigennützigen Kosmas und Damian, zwei Blutsbrüder, lebten in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts. Ihre Eltern waren vornehme und reiche Römer. Als Christen erzogen sie ihre Kinder nach den Geboten und Lehren des Herrn, bemühten sich ihnen vor allen eine lebendige Erinnerung an das Gedenken Jesu Christi einzuprägen und danach erst erlaubten sie ihnen sich auch den weltlichen Wissenschaften zu widmen.

Die Heilkunst gefiel ihnen am meisten. Mit Liebe erlernten sie die verschiedenen Krankheitsbilder der Menschen, und erwarben sich mit Eifer das Wissen um die Heilkräfte verschiedener Kräuter und Pflanzen. Das Wort des Evangeliums „die Kranken heilt, Aussätzige macht rein, Tote weckt auf, treibt die Dämonen aus; umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebt es auch“ (Mt 10,8) berührte sie tief. Sie beschlossen ihr ganzes Leben dieses Gebot einzuhalten. Der Herr segnete ihr Vorhaben und gab ihnen eine besondere Gabe - die der ärztlichen Behandlung und die der Heilung. Jede Erkrankung verlor ihre Kraft. Leidende Menschen und Tiere wurden gesund, sobald die heiligen Ärzte ihnen ihre Hände auflegten. Die Wundertäter nahmen nicht nur keine Gegenleistung für die Heilung, sonder halfen sogar noch den Mittellosen. Ihre ganze Habe, die ihnen ihre Eltern nach dem Tod hinterlassen hatten, verkauften und verteilten sie Armen. Auf diese Weise erwiesen sie sich im vollen Sinne des Wortes als Uneigennützige.

In einer Zeit der fürchterlichen Christenverfolgung, als die Heiden herrschten, entschlossen sie sich ihre Gnadengabe zur Ehre des Namens Christi zu benutzen. Hierfür liefen sie durch Rom und die Orte, Städte und Dörfer seiner Randgebiete, und warben noch vor der Anwendung ihrer Heilkunst für die Lehre des Christentums. “ Ihr sollt wissen - ” : so sprachen sie zu den Kranken, “-, dass wir nur unsere Hände auf euch legen, und mit unserer Kraft nichts zu tun vermögen, sondern alles vollbringt die allmächtige Kraft Christi, des einigen wahren Gottes. Wenn ihr wahrhaft an Ihn glaubt, dann werdet ihr gesund.” Die Kranken glaubten, und erhielten die Gesundung. [152] Auf diese Weise wuchs die Herde Christi täglich. Es versteht sich von selbst das eine solche Tätigkeit vor der heidnischen Regierung nicht verborgen bleiben konnte. Wenn in dieser Zeit schon Christen gefoltert und hingerichtet wurden, was sollten da offene Bekenner und Verkünder Christi für sich erwarten? Über die heiligen Kosmas und Damian wurde eine Eingabe an den Kaiser eingereicht.

Zu jener Zeit residierte in Rom Kaiser Karin, ein Sohn von Mark Aurel Kara, der nach dem Tod desselben, im Jahre 283 n. Chr. zusammen mit seinem Bruder Numerian die Kaisermacht erhalten hatte. Als Kaiser Karin die Anschuldigung erhalten hatte, schickte er unverzüglich Krieger aus, um die christlichen Ärzte festzunehmen und vor Gericht zu stellen. Ihren ständigen Aufenthaltsort hatten die Heiligen in einer Siedlung in der Nähe Roms, wo sich der Besitz ihrer Eltern befand. Dorthin machten sich die Soldaten auf. Auf dem Dorf angekommen fragten sie nach Kosmas und Damian. Die Gläubigen verstanden, dass Gefahr droht und benachrichtigen sofort die Heiligen, mit der Bitte sich irgendwo zu verstecken, wenigsten für eine gewisse Zeit. Die Heiligen selbst wollten sich den Soldaten stellen, da sie von dem Verlangen brannten für Christus zu leiden, aber die Gläubigen, die sich in einer großen Menge versammelt hatten, flehten sie an ihr Leben nicht um ihrer selbst willen zu schonen, sondern um der Rettung vieler Willen. So wurden die, in Freiheit verbliebenen, Heiligen in einer Höhle versteckt.

Nachdem die Soldaten lange erfolglose Durchsuchungen angestellt hatten, nahmen sie voll Zorn einige angesehene Männer der Ortschaft fest, schmiedeten sie in Ketten, und führten sie nach Rom. Sobald Kosmas und Damian davon erfuhren, verließen sie unverzüglich die Höhle, holten die Soldaten ein, und baten um Loslassung der Unschuldigen, an deren statt sie sie festnehmen sollte, wie ihnen befohlen worden war. Da wurden Kosmas und Damian in Ketten eingeschmiedet. So wurden sie nach Rom gebracht und blieben in Ketten bis zum nächsten Tag.

Am folgenden Tag wurde über sie Gericht gehalten, und zwar vom Kaiser selbst. Als man sie Sträflinge vor den Kaiser brachte, fragte sie der Herrscher: “Seid ihr diejenigen, die unsere Götter bekämpfen? Indem ihr durch magische Hinterlist Krankheiten heilt verführt ihr das einfache Volk, von den väterlichen Göttern und Gebräuchen abzufallen. Also bringt den Göttern ein Opfer dar, die so Langmütig gegen euch sind, dass sie euch bis jetzt noch nichts Böses taten.”

“Wir verführen niemanden, - antworteten die Heiligen, - wir kennen keine Magie, nie taten wir jemandem Böses, sondern wir heilen Krankheiten durch die Kraft unseres Heilandes Jesus Christus indem wir Sein Gebot einhalten: „Heilt die Krankheiten, reinigt die Aussätzigen, Tote weckt auf, Teufel treibt aus; umsonst habt ihr es empfangen umsonst gebt es auch“ (Mt 10,8). Wir streben keinen Besitz an, sondern die Rettung der Seelen der Menschen. Erkenne auch du Kaiser, den wahren Gott - und verlasse die törichten Götzen.

- „Ich habe euch nicht zum Klugreden hergerufen, sondern damit ihr den Göttern opfert! - schrie der Kaiser.

- „Wir bringen dem einigen Gott Opfer dar, -antworteten die Heiligen. -”Unser Gott ist der Schöpfer alles Geschaffenen, und deine Götzen - sind Werke von Menschenhand. “

- „Beleidigt nicht die ewigen Götter, - rief Karin, -betet sie an, im anderen Fall erwarten euch Foltern.”

Da antworteten die heiligen Uneigennützigen voll Heiligen Geistes und sagten: “Du wendest dich vom wahren Gott ab, deshalb möge sich, - zu Deiner Beschämung, dein Gesicht von seinem Ort abwenden.”

Bei diesen Worten veränderte sich das Gesicht des Imperators augenblicklich und wurde schief. Das Volk, welches dies sah, rief aus: “Groß ist der christliche Gott, und es gibt keinen Gott außer Diesem! “ Da glaubten viele an Christus und baten die heiligen Ärzte, dass sie den Kaiser heilten; der Kaiser selbst bat sie darum.

- „Nun weiß ich in Wahrheit, -sprach er, “dass ihr Diener des wahren Gottes seid. Ich bitte euch, dass ihr so wie ihr viele Kranken geheilt habt, jetzt auch mich gesund macht. Ich glaube, dass es keinen anderen Gott gibt, außer dem Gott, den ihr verkündigt.”

- „Wenn du an Ihn glaubst von ganzem Herzen, dann heilt Er dich.” antworteten die Heiligen.

Da rief der Kaiser aus: “Ich glaube an Dich Herr Jesus Christus, wahrer Gott, erbarme Dich meiner und gedenke nicht meines früheren Ungehorsams!”

Nach diesen Worten kam sein Hals wieder zurecht und sein Gesicht stand wieder am vorigen Ort. Da erhob er sich von seinem Platz, und brachte zusammen mit dem ganzen Volk dem Herrn Dank dar.

Und die Heiligen wurden mit Ehren in ihr Haus entlassen.

Die benachbarten Bürger, die von dem Vorfall hörten, kamen um die Heiligen zu begrüßen, nahmen sie mit Freuden auf, jubelten und priesen Gott. Wie früher begannen die Heiligen wieder die Städte und Dörfer zu durchwandern, Kranke zu heilen und Ungläubige zu Christus zu führen. Dennoch dauerte ihr Leben nach diesen Ereignissen nicht mehr lange. Der Teufel erdachte nach dieser misslungenen Versuchung ein neues Mittel.

Der berühmte Arzt, bei welchem die Heiligen gelernt hatten, stellte fest, dass sein Ruhm gegenüber dem der heiligen Ärzte mehr und mehr verblasste, und entbrannte in Neid. Der Neid aber führte zum Mord, und damit wiederholte sich die Geschichte mit Kain.

Er rief die beiden Ärzte zu sich und überredete sie heuchlerisch mit ihm zusammen in die Berge zu gehen, um Heilpflanzen zu sammeln. Dort angekommen schlug er vor, dass jeder für sich allein Kräuter sammelt, damit sie insgesamt mehr zusammen bringen. Die Brüder gehorchten auch diesem Vorschlag und trennten sich von einander.

Darauf nur hatte der heimtückische Lehrer gewartet. Die Einsamkeit ausnützend erschlug er mit Steinen zuerst einen, dann den anderen. In der Nähe befand sich ein kleiner Fluss. Am Ufer dieses Flusses vergrub er die Leiber der Heiligen. So litten die Heiligen uneigennützigen Ärzte Kosmas und Damian.

Dies geschah zu Lebzeiten desselben Imperators Karin, also nicht nach 285 n. Chr. Aus ihrer Lebensbeschreibung und dem Urtext ihrer Vita geht hervor, dass sie schon in jungem Alter Märtyrer wurden. Nach dem Sieg des Christentums in Rom wurde einer der ehemaligen heidnischen Tempel in eine Kirche umgewandelt und den Heiligen Uneigennützigen Kosmas und Damian geweiht. Ein Mosaik, in der ihnen geweihten Kirche zu Rom, welche von Bischof Felix IV. im Jahre 520 bis 530 errichtet wurde, gilt als die älteste Darstellung der hll. Kosmas und Damian.


Gebete
Troparion (8. Ton)

Heilige Ärzte und Wundertäter, seht unsere Schwachheiten an: Umsonst habt ihr empfangen, gebt auch uns umsonst.

Kontakion (2. Ton)

Die Ihr die Gnadengabe der Heilungen empfangen habt, schenket die Gesundheit der in Nöten Befindlichen, wundertätige, ruhmreiche Ärzte; doch durch Eure Heimsuchung schluget Ihr auch den Hochmut der Feinde nieder, die Welt heilend durch Wunder.

Lobpreis

Wir preisen Euch hoch, o ruhmreiche Wundertäter Kosmas und Damian, und verehren Euer ehrwürdiges Leiden, das Ihr um Christus willen erduldet habt.

Gedächtnis

1. Juli nach julianischen Kalender (entspricht dem 14. Juli nach gregorianischem Kalender)

https://www.orthpedia.de/index.php/Kosmas_und_Damian_(von_Rom),_Hll._Uneigenn%C3%BCtzige

Florian von Lorch

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Bild: Das Martyrium des Florian, um 1530, Galleria degli Uffizi in Florenz

Bild: Verurteilung des hl. Florian. Detail des Florianstors der Laurentius-Basilika in Lorch

Bild: Der Steintrog im Hochaltar der St. Laurenz-Basilika und der Plexiglas-Sarg als Innensarg des Steintroges mit den Reliquien. Der Bronzedeckel des Steintrogs trägt die Inschrift: "OSSA SS. MARTYRUM LAUREACENSIUM DENUO SUO LOCO CONDITA 1968", "Gebeine der heiligen Märtyrer von Lorch, abermals an ihrem Ort verwahrt 1968".

Der Heilige Florian (* 3. Jahrhundert, vermutl. in Cannabiaca, wohl heute Zeiselmauer bei Tulln in Österreich; † 4. Mai 304 in Lauriacum, dem heutigen Lorch in Enns, Oberösterreich) war Offizier der römischen Armee. Sein Gedenktag ist der 4. Mai, die Übertragung seiner Gebeine wird gefeiert am 28. April und 2. November.

Leben

Der Hl. Florian lebte um das Jahr 304 zur Zeit der diokletianischen Christenverfolgung, als ehemaliger Soldat, auf Grund seiner vornehmen Herkunft, im Range eines Kanzleivorstand in Cetium, dem heutigen St. Pölten. Damals wie heute, mussten die Christen verschiedene Kämpfe bestehen, die sie von den Tyrannen mit gottergebener Geisteshaltung ertrugen. Dadurch erhielten sie Anteil an den Verheißungen Christi, nach welchen derjenige, der mit Christus leidet, auch mit ihm verherrlicht wird. Diejenigen, die sich den Prüfungen nicht gewachsen fühlten, versteckten sich damals in den Bergen oder in Felsenhöhlen und versuchten sich so vor den üblen Strafen in diesem Leben zu retten. Als das Verbot der Ausübung des christlichen Glaubens von Kaiser Diokletian erging, begab sich dessen Statthalter Aquilinus in das Lager Lauriacum, das heutigen Lorch, und begann energisch nach Christen zu suchen. Bald hatte man Vierzig Heilige ergriffen und nach vielen Foltern, die sie alle siegreich zum Ruhme Christi bestanden, in den Kerker geworfen.

Gefangennahme

Als der Hl. Florian von diesen Vorgängen in Lauriacum erfuhr, sagte er, obwohl er in Cetium wohnte, zu den Seinen: "Ich muss nach Lauriacum zum Statthalter gehen und dort für Christi Namen verschiedene Martern auf mich nehmen." Damit nahm er Abschied von den Seinen und machte sich auf den Weg. Als er bereits in die Nähe des Lagers Lauriacum gekommen war und eine Brücke, die über den Fluss führte, wie gewohnt betreten hatte, traf er auf eine Militärkolonne, die aus seinen früheren Kameraden bestand und die ausgeschickt waren, um nach Christen zu suchen. Er fragte sie wohin sie gingen und sie antworteten ihm: "Hast du denn nicht von den Vorschriften des Kaisers gehört, die zum Statthalter gelangt sind? Darin befehlen sie allen Menschen, den Göttern zu opfern. Wer sich aber weigert, soll nach verschiedenen Foltern umkommen." Als der selige Florian dies hörte, sagte er: "Brüder und Kameraden, was sucht ihr noch andere, denn auch ich bin ein Christ! Geht also und meldet dem Statthalter, dass ich Christ bin und dass ich hier bin." Jene aber führten ihn gefangen zum Statthalter und sprachen: "Was suchen wir noch andere, denn auch Florian, unser Kanzleivorstand, bekennt sich als Christ." Da sprach der Statthalter zu ihm: "Florian, was sagt man da von dir? Komm, opfere den Göttern, wie ich und deine Kameraden, damit du mit uns lebst und nicht nach den Verordnungen der Kaiser mit den Verächtern bestraft wirst." Der selige Florian aber antwortete: "Das werde ich nicht tun, du aber handle wie dir befohlen ist." Da wurde der Statthalter zornig und befahl Gewalt anzuwenden, damit er unter Zwang opfere. Der selige Florian aber erhob seine Stimme zum Herrn und sprach: "Mein Herr und mein Gott, auf Dich habe ich gehofft und Dich kann ich nicht verleugnen, sondern Dein Streiter bin ich und Dir bringe ich das Opfer des Lobes dar. Deine Rechte schütze mich, denn gepriesen sei Dein Name im Himmel und auf Erden. Herr, gib mir die Kraft durchzuhalten und nimm mich auf in die Schar Deiner heiligen Streiter, die sich vor mir zu Deinem heiligen Namen bekannt haben. Herr lege mir das weiße Gewand Deiner Stärke an und festige mich in Deinem Heiligen Geist. Lass auch nicht zu, dass ich vom Teufel niedergerungen werde, sondern sei mir Führer auf dem Weg der Gerechtigkeit und festige mich in Deiner Kraft, damit ich Dich rühme und Dir lobsinge, der Du gepriesen bist in Ewigkeit. Amen."

Martyrium

Als der Statthalter das hörte, verlachte er ihn und sagte: "Was redest du da für dummes Zeug und verspottest die Verordnungen der Kaiser? Opfere den Göttern!" Der selige Florian aber entgegnete: "Auch als ich noch den irdischen Kriegsdienst leistete, habe ich doch heimlich meinen Gott verehrt und von Ihm konnte mich auch der Teufel nicht trennen. Du hast zwar Gewalt über meinen Körper, meine Seele aber kannst du nicht berühren, denn nur Gott hat Gewalt über sie. Bis heute habe ich mich den Befehlen der Richter gebeugt, ich war gehorsam wie es sich für einen Soldaten gebührt. Dazu aber kann mich keiner überreden, dass ich den Dämonen opfere, denn sie verdienen es nicht. Ich bete keine Hirngespinste an." Da befiel den Statthalter blinde Wut und er befahl, ihn mit Knüppel zu schlagen. Der selige Florian aber sprach: "Tobe nur soweit du Macht hast über meinen Leib, das habe ich dir ja schon zugestanden. Wenn du aber wissen willst, wie wenig ich deine Foltern fürchte, dann lass einen Scheiterhaufen anzünden, und ich werde ihn im Namen meines Herrn besteigen." Die Soldaten aber fingen an, ihn zu schlagen, und währen er noch geschlagen wurde, sprach der Statthalter zu ihm: "Florian, opfere den Göttern und befreie dich dadurch von den Folterqualen." Der selige Florian aber antwortete: "Meinem Herrn und Gott Jesus Christus bringe ich das reine Opfer. Er hat mich für würdig befunden, mich in dieser Stunde zu geleiten und Er hat mich in diesen Jubel versetzt, der mich jetzt erfüllt." Nach diesen Worten des heiligen Mannes, ließ ihn der Statthalter wiederum schlagen. Unter Schlägen aber sang der selige Florian mit so heiterer Miene, als sei er in einem Zustand großer Freude und Verzückung. Da befahl der Statthalter, man solle seine Schultern mit scharfen Eisen brechen. So geschah es und der selige Florian pries Gott noch mehr und bekannte sich immer wieder als Christ. Als sich der Statthalter gänzlich besiegt sah, sprach er das Urteil über ihn und bestimmte, dass man ihn zum Ennsfluss führen und dort von der Brücke hinabstoßen solle. Auf Befehl des Statthalters brachten ihn die Soldaten also am 4. Mai dorthin. Nach diesem Urteilsspruch ging der selige Florian freudig und jubelnd in das ewige Leben, das der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben. Und auch als er dort angelangt war, wo sie ihn hinunterstoßen mussten, war er immer noch so heiter, als würde er zum Bade geführt. Sie befestigten einen großen Stein an seinen Hals, er aber bat die Soldaten, die ihn festhielten, um die Erlaubnis, zum Herrn beten zu dürfen. Und mit zum Himmel emporgehobenen Händen stand der selige Florian gegen Osten gewendet und sprach: "Herr Jesus Christus nimm meine Seele auf." Und so betete er fast eine Stunde lang, so dass die, welche ihn geführt hatten, Scham empfanden und sich fürchteten, ihn anzurühren. Da kam aber einer voll Wut herbei und sprach zu ihnen: "Was steht ihr da herum und vollzieht nicht den Befehl des Statthalters?" Mit diesen Worten stieß er ihn von der Brücke in die Enns und sogleich brachen die Augen dessen, der ihn von der Brücke herunter gestürzt hatte, wie alle Umherstehenden es gesehen haben.

Wunder

Als der Fluss den Märtyrer Christi aufgenommen hatte, geriet er wie von Furcht ergriffen in größere Bewegung, und mit gewaltigen Wogen legte er den Leichnam auf einem emporragenden Felsen an einem bestimmten Ort nieder. Da kam auf göttliches Geheiß ein Adler geflogen und beschützte ihn mit in Kreuzform ausgebreiteten Schwingen. Da offenbarte sich der selige Florian einer Frau, die von Herzen Gott ergeben war, damit sie ihn an einem geheimen Ort in der Erde bestatte; und er bezeichnete mit genauen Angaben den Ort, wo sie ihn finden könne und wo sie ihn bestatten solle. Nach dieser Offenbarung spannte die Frau ihre Zugtiere ein, eilte zum Fluss, suchte den Leichnam und fand ihn. Aber aus Furcht vor den Heiden verbarg sie ihn unter Reisig und Laubwerk und tat so, als sei sie unterwegs, um ihr Gärtchen einzufrieden. Sie führte ihn aber zu dem Ort, den er ihr bestimmt hatte, und unterwegs geschah es, dass die Tiere in der Hitze vor Durst müde wurden. Sie blieben stehen und wollten keinen Schritt weiter gehen. Da betete die Frau bangen Mutes zum Herrn, Er möge ihr in Seiner göttlichen Barmherzigkeit zu Hilfe kommen, und sogleich brach an demselben Ort eine sprudelnde Quelle hervor, die zum Zeugnis ihrer Verdienste bis heute andauert. Und so gelangten die gestärkten Tiere zu dem Ort, den der selige Florian bezeichnet hatte und konnten sich nicht weiterbewegen. Dort bestattete ihn die Frau in der Erde. Wegen der drohenden und sehr grausamen Verfolgung, tat sie dies heimlich und mit Hast. An diesem Ort geschehen Heilungen durch die Gnade, die ihm von Gott übergeben worden ist. Dämonen werden ausgetrieben, Fiebernde geheilt und alle Kranken, die in echtem Vertrauen hoffen, werden Barmherzigkeit erlangen. Während dieser Ereignisse aber sind die 40 Bekenner, von denen oben die Rede war, im Kerker gestorben. Dies alles aber geschah in Ufernoricum im Ort Lauriacum, in einer Zeit, als Diokletian und Maximian als Christenverfolger wüteten, als Aquilinus die Geschäfte als Statthalter führte, unter der Herrschaft unseres Herrn Jesus Christus, dem Lob und Preis ist in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.

Reliquien

Im Jahre 1900 fand man bei Renovierungsarbeiten im Kirchenraum mit Leinen umwickelte Gebeine von wenigstens 31 Menschen, Männern und Frauen, die vermutlich zu Beginn des 4. Jahrhunderts gelebt haben, dabei wurde auch ein Sargdeckel entdeckt, der zusammen mit den Leinentüchern in das 4. Jahrhundert datiert wurde.

Literatur

  • Johannes Hollnsteiner: Florian. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 254 f.

Weblinks

  • Wikipedia: Florian von Lorch.
  • Ökumenisches Heiligenlexikon: Hl. Florian.
  • Ökumenisches Heiligenlexikon: Ausgrabungen zu den 40 Märtyrern.

https://www.orthpedia.de/index.php/Florian_von_Lorch

Georg der Siegesträger

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Georg der Siegesträger, Großmärtyrer

Griechisch-Orthodoxe Ikone des Hl. Georgios des Großmärtyrers

Hl.Georg der Siegesträger, Großmärtyrer

Hl.Georg der Siegesträger, Großmärtyrer

Märtyrerin Alexandra von Rom, die Kaisserin

Märtyrer Anatolios

Kaiser Diocletian

Der heilige Georg (* im 3. Jahrhundert in Kappadokien; † 23. April um 303 in Nikomedia) war ein Märtyrer, der zu Beginn der Christenverfolgung unter Diokletian (284–305) das Martyrium erlitt. Sein Gedächtnis wird gefeiert am 23. April sowie am 3. November, 10. November und 26. November.

Besondere Berühmtheit erlangte die Geschichte vom Kampf des Heiligen Georg mit einem Drachen, der in einem See bei der Stadt Beirut hauste und die Stadt mit seinem Gifthauch verpestete. Die Einwohner mussten ihm ihre Söhne und Töchter, also Menschen opfern, um seinen Grimm zu stillen. Eines Tages traf das Los die Königstochter, die nach herzzerreißendem Abschied von den Eltern an den See vor die Stadt ging. Da erschien ihr der Hl. Georg, und als der Drache auftauchte, schwang er, mit dem Zeichen des Kreuzes, die Lanze und durchbohrte das Untier, das zu Boden stürzte. Er veranlasste die Königstochter, den Drachen mit ihrem Gürtel in die Stadt zu ziehen, wo alle die Flucht ergreifen wollten. Doch der Hl. Georg sprach zu ihnen, dass er von Christus selbst gesandt wurde, den Drachen zu töten, weswegen sich nun die Leute zu Christus bekehren sollten. Und tatsächlich ließen sich daraufhin der König der Stadt und all sein Volk taufen. Die Verehrung des Hl. Georg ist vor allem im Osten verbreitet. Der Hl. Georg und die heiligen Großmärtyrer Demetrios und Theodor sind die meistverehrten Heiligen der Orthodoxen Kirche.


Herkunft

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Der hl. Georg war aus Kappadokien ( nach J. Stadler Berytos in Phönikien) gebürtig. Seine Eltern waren gottesfürchtige Christen, die ihn von klein auf in der Frömmigkeit großzogen. Noch in der Kindheit verlor er seinen Vater, der für das Bekenntnis für Christus gemartert wurde. Die Mutter von Georg zog danach von Rom wo sie bis dahin gelebt hatten, zusammen mit Georg nach Palästina um, wo sich ihre Verwandtschaft und reiche Besitztümer befanden. Als der hl. Georg herangewachsen, war zeichnete er sich durch ein schönes Gesicht, Männlichkeit und körperliche Kraft aus, und wurde deshalb vom Tribun, dem zuständigen Heerführer, in eine Eliteeinheit des Heeres aufgenommen.

Militärzeit

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Im Militärdienst zeichnete er sich durch solche Tapferkeit und durch seine Fähigkeiten als militärischer Stratege aus, dass er in Kürze in den Rang eines Chilarchen, eines Tausendschaftführers erhoben wurde. Kaiser Diokletian, der noch nichts vom Christsein des hl. Georg wusste, schätzte ihn so sehr, dass er ihn in den Rang eines Komiten erhob, der den Kaiser auf allen seinen Reisen begleiten musste und gleichzeitig sein Berater war. Zu dieser Zeit war die Mutter des hl. Georg bereits gestorben. Kaiser Diokletian war ein eifriger Götzendiener und Vorkämpfer des Götzendienstes. Besonders verehrte er den Götzen Apollon, den man im gesamten griechisch - römischen Kulturkreis des Heidentums für den Gott der Sonne und der Erleuchtung des Verstandes hielt, auch für den Beschützer der Wohlfahrt des Staatswesens und Vorhersager der Zukunft. Der Dämon, welcher in dem Götzenbild hauste, welches Kaiser Diokletian verehrte, weissagte allenthalben über die Zukunft. Seine Vorhersagen trafen aber nie ein.

Befragung des Diokletian

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Einmal befragte Diokletian den Götzen Apollon über den Grund dafür. Der Dämon antwortete ihm darauf, “Ich kann deshalb die Zukunft nicht zutreffend vorhersagen, weil mich gerechte Menschen verwirren und darum lügen auch in den Götzentempeln die dreifüßigen Zauberhocker auf denen die Opferpriester sitzen, wenn sie die Götter befragen: die Gerechten machen unsere Kraft zunichte.“ Diokletian fragte darauf die Opferpriester, was das für Gerechte wären, wegen denen der Gott Apollon nicht wahrsagen könne. Die Opferpriester antworteten ihm, das auf der Erde die Christen die Gerechten sind. Darüber wurde Diokletian mit Zorn und Grimm gegen die Christen erfüllt und erneuerte die gegen diese eingestellte Verfolgung.

Erneute Christenverfolgung

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Er zog sein Schwert gegen die gerechten, unschuldigen und sündlosen Menschen Gottes und schickte Befehle zu ihrer Bestrafung in alle Teile seines Reiches. Und da füllten sich die Gefängnisse mit Bekennern des Wahren Gottes, anstelle von Ehebrechern, Räubern und nichtsnutzigen Menschen. Die bis dahin gebräuchlichen Foltern wurden als unbefriedigend aufgehoben und an ihrer Stelle grausamere Foltermethoden entwickelt, die bei der Mehrzahl der Christen täglich und überall angewandt wurden. Von allen Seiten, besonders aber aus dem Osten des Reiches, wurden dem Kaiser viele schriftliche Verleumdungen gegen die Christen zugestellt. In diesen Denunziationen wurde mitgeteilt, dass die Menschen, welche die kaiserlichen Gesetze nicht erfüllten und sich Christen nennen, eine solche Mehrzahl ausmachen, dass man sie entweder ihn ihrem Glauben belassen oder gegen sie zum Krieg rüsten muss. Da rief der Kaiser von überall her seine Beamten und Vorsteher in die Hauptstadt Nikomedia zu einem Rat zusammen, ließ sich die Fürsten und Kriegsobersten und den gesamten Senat versammeln, und seinen Grimm gegen die Christen offenbarend, befahl er, dass jeder nach dem ihm gegebenen Maß an Verständnis, seine Meinung äußern solle, wie man mit den vom Heidentum Abgefallenen umgehen solle. Nach vielen Reden von Versammlungsteilnehmern, gab der Folterknecht die Erklärung ab, dass es nichts ehrwürdigeres und nützlicheres gäbe, als die Verehrung der altväterlichen Götter. Als alle dem Ausspruch des Kaisers zustimmten, fuhr er fort: “Wenn ihr alle so denkt, und zu handeln wünscht, und ihr meine Liebe für Wert achtet, dann bemüht euch mit allen Mitteln in unserem gesamten Reich den christlichen Glauben auszurotten, der unseren Göttern zuwider ist. Damit ihr dies erfolgreicher ausführen könnt, werde ich euch mit allen Kräften persönlich helfen.“ Alle nahmen dieses kaiserliche Wort mit Beifall auf. Diokletian und der Senat versammelten sich noch ein zweites und ein drittes Mal zum Rat über die Ausrottung des Christentums. Dann erstellten sie eine Bekanntmachung an das Volk über den Beschluss, damit dieser als unbedingter Befehl gelte.

Bekenntnis des Hl. Georg

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Als dem hl. Georg klar wurde das das Vorhaben des Kaisers das Christentum mit Gewalt zu vernichten nicht abgewandt werden konnte, urteilte er, dass die Zeit gekommen sei für die Rettung seiner Seele zu arbeiten. Und sogleich verteilte er all sein Gold Silber und kostbare Kleider an Arme. Den Sklaven die er bei sich hatte gab er die Freiheit, und über diejenigen die sich auf seinen Besitztümern in Palästina befanden bestimmte er, dass die einen die Freiheit bekämen, und andere denen übergeben wurden die keine besaßen. Am dritten Tag, als die Abschlusserklärung des Kaisers und seiner Fürsten über die gesetzlose Ermordung der schuldlosen Christen stattfinden sollte, wies der tapfere Soldat Christi Georg alle Menschenfurcht von sich und erfüllt nur von Gottesfurcht trat er mit hellem Angesicht und männlichem Verstand mitten in diese ehrlose und gesetzlose Zusammenkunft und wendete sich an den Kaiser mit folgender Rede: “O Kaiser, und ihr, Fürsten und Ratgeber! Ihr seid aufgestellt zur Beachtung guter Gesetze und gerechter Urteile, aber wie rasend richtet ihr euren Grimm gegen die Christen indem ihr Gesetzlosigkeit sanktioniert und falsche Anordnungen über das Verurteilen von unschuldigen und niemanden beleidigt habenden Menschen erlasst. Ihr verfolgt diese und foltert, wodurch ihr auch diejenigen zu eurer wahnsinnigen Ehrlosigkeit zwingt, welche gelernt haben in Frömmigkeit zu leben. Denn eure Götzen sind - keine Götter! Lasst euch nicht durch diese Lüge verleiten. Jesus Christus - ist der einige Gott, der eine Herr in der Herrlichkeit Gottvaters, durch welchen alles erschaffen ist, und alles besteht durch Seinen Heiligen Geist. Entweder lernt selbst die Wahrheit kennen und erlernt Frömmigkeit, oder stört durch eure Unvernunft nicht diejenigen, welche die wahre Frömmigkeit kennen gelernt haben.“ In Verwunderung über die Worte des hl. Georg und seinen unerwarteten Freimut, wandten alle ihre Augen auf den Kaiser, in Ungeduld erwartend was dieser dem Heiligen antworten würde. Dem Kaiser aber gelang es vor Verwunderung nicht sich zu fassen, sondern wie vom Donner gerührt, saß er da in Schweigen, den Zorn an sich haltend. Schließlich gab er durch ein Zeichen seinem ihm zum Rat beistehenden Freund Magnentius, der im Range eines Ministers stand, zu verstehen, dass dieser Georg antworten solle. Magnetius rief den Heiligen zu sich und sagte ihm: “Wer hat dich zu solchem Freimut und Großreden angetrieben?” “Die Wahrheit”, antwortete der Heilige. “Was ist das für eine Wahrheit? “ - sagte Magnentius. Georg sagte: “Die Wahrheit, da ist - Christus selbst, der von Euch verfolgt wird.” “Das heißt, dass auch du Christ bist?“ - fragte Magnetius. Darauf antwortete der hl. Georg: “Ich bin ein Knecht Christi, meines Gottes, und auf Ihn hoffe ich, mit freiem Willen bin ich unter euch erschienen um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen.“ Über diese Worte des Heiligen beunruhigte sich die gesamte Zusammenkunft und alle begannen zu sprechen, einer das der andere jenes und es erhob sich ein ungeordnetes Geschrei und Aufstöhnen, wie dies in einer zahlreichen Menschenversammlung zu sein pflegt. Da befahl Diokletian das wieder Ruhe einkehre, und seine Augen auf den Heiligen richtend, erkannte er ihn und sprach: “Ich habe schon früher deinen Adel bewundert, o Georg! Dein Äußeres und deine der Ehre würdige Männlichkeit achtend, habe ich dich eines nicht geringen Ranges gewürdigt. Und heute, wo du dir zum Schaden freche Worte sagst, gebe ich dir aus Liebe zu deiner Intelligenz und Kühnheit, wie ein Vater den Rat und ermahne dich, damit du nicht deinen militärischen Ruhm und Rang verlierst und die ungebrochenen Blüte deiner Jugend dem Martyrium auslieferst. Opfere den Göttern und du erhältst von uns noch größere Ehren. “ Der hl. Georg antwortete: - “O Kaiser, wenn du selbst durch mich den wahren Gott kennen lerntest und Ihm das Ihm liebe Opfer des Lobes darbrächtest! Er würde dich eines besseren Reiches würdigen, - eines unsterblichen, denn jenes Reich dessen du dich jetzt erfreust – ist unbeständig, nichtig und rasch vergeht es, und gleichzeitig mit ihm aber vergehen auch seine kurzlebigen Freuden. Und garkeinen Nutzen erwerben diejenigen, welche von diesen verführt sind. Nichts von diesen kann meine Frömmigkeit schwächen, und keine Marter kann meine Seele einschüchtern oder meinen Verstand zum Wanken bringen.“

Martyrium Georgs

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Diese Worte des hl. Georg brachten den Kaiser zur Raserei. Ohne den Heiligen seine Rede beenden zu lassen, befahl der Kaiser seiner Leibgarde Georg mit Knüppeln aus der Versammlung zu vertreiben und ins Gefängnis zu werfen. Als die Krieger die Anordnung des Kaisers sogleich ausführten, und bereits eine Speerspitze den Leib des Heiligen berührte, wurde ihr Eisen weich, wie Zinn, und verbog sich. Der Mund des Märtyrers aber füllte sich mit Lobpreis Gottes. Ins Gefängnis geführt streckten die Krieger den Märtyrer auf der Erde aus, schlugen seine Füße in einen Block und beschwerten seine Brust mit einem großen Stein. So war der Befehl des Marterers. Der Heilige aber ertrug dies alles indem er Gott ohne Unterbrechung Danksagung darbrachte vom Abend bis zum folgenden Tag. Als der neue Tag aufleuchtete, rief ihn der Kaiser erneut zu Peinigungen, und Georg unter der Schwere des Steins ganz erdrückt sehend, fragte er ihn: - “Hast du dich besonnen, Georg, oder bleibst du noch bei deiner Widerborstigkeit.“ Der hl. Georg, der unter dem schweren Stein, der auf ihm lag ganz zerdrückt war, konnte so eben von sich geben: - “O Kaiser, du denkst doch wohl nicht, dass ich so kraftlos geworden wäre, um bereits nach einer so geringen Qual meinen Glauben zu verwerfen. Du wirst, indem du mich folterst eher erschöpft werden, als ich, der ich gefoltert werde.“ Darauf befahl Diokletian ein großes Rad herbeizubringen unter welches Bretter gelegt wurden, welche mit scharfen Eisen bestückt waren. Auf dieses Rad ließ er den entkleideten Märtyrer binden, und das Rad drehend seinen Leib durch die scharfen Eisen zu zerfleischen. Der hl. Georg in Stücke zerschnitten zerdrückt wie ein Halm ertrug seine Qual tapfer. Zu Beginn betete er mit lauter Stimme zu Gott, dann leise, für sich, Gott dankend, lies er nicht einen Seufzer laut werden, sondern blieb wie schlafend oder gefühllos. Da hielt der Kaiser den Heiligen für gestorben und brachte mit Freuden seinen Göttern Lob dar, und wandte sich mit folgenden Worten an Georg: - “Wo ist nun dein Gott, Georg; warum hat er dich nicht aus einer solchen Qual befreit?“ Danach befahl er, Georg, weil er ihn für gestorben erachtete vom Rad loszulösen, und selbst eilte er in den Götzentempel des Apollon. Plötzlich verfinsterte sich die Luft und ein schrecklicher Donnerschlag ertönte, und viele hörten eine Stimme von Oben: - “Fürchte dich nicht Georg, Ich bin bei dir.“ Ein großes und ungewöhnliches Licht erschien und ein Engel Gottes in der Gestalt eines wunderschönen hellgesichtigen Jünglings der von Licht erstrahlte, stand plötzlich neben dem Rad und legte seine Hand auf den Märtyrer und sagte: - “Freue dich!“ Da wagte niemand an des Rad und den Märtyrer heranzutreten, solange als die Erscheinung andauerte. Als der Engel verschwand, stieg der Märtyrer vom Engel losgelöst und von seinen Wunden geheilt selbst vom Rad herunter. Unversehrt am Leibe rief der der hl. Georg den Herrn an. Beim Anblick dieses Wunders überfiel die Krieger ein großer Schrecken und fassungslos berichteten sie dem gerade den unreinen Götzen ein Opfer darbringenden Kaiser, der sich im Götzentempel aufhielt, von dem Vorgefallenen. Den Kriegern folgte der hl. Georg und stellte sich im Götzentempel vor den Kaiser hin. Zunächst glaubte der Kaiser nicht, dass vor ihm der hl. Georg stand, sondern hielt ihn für jemanden der ihm ähnlich sah. Die den Kaiser Umstehenden blickten unverwandt auf Georg und überzeugten sich, dass dies wirklich er ist, ja und der Märtyrer selbst verkündete mit lauter Stimme: - “Ich bin Georg.” Schrecken und Fassungslosigkeit verschloss allen lange den Mund. Zwei von den Männern die sich dort befanden, Anton und Protoleon, die mit dem Rang der städtischen Richter geehrt waren, und schon früher Katechumenen im christlichen Glauben geworden waren, wurden beim Anblick dieses göttlichen Wunders im Bekenntnis Christi vollkommen gefestigt und riefen aus: - “Ein Gott ist groß und wahr, der christliche Gott! “ Der Kaiser befahl auf der Stelle die beiden zu fassen, ohne Verhör vor die Stadt zu führen und mit dem Schwert hinrichten zu lassen. Die Kaiserin Alexandra war auch im Götzentempel anwesend, und als sie die wunderbare Heilung des Märtyrers sah, und von der Erscheinung des Engels hörte, erkannte sie die Wahrheit. Aber als sie mit Freimut Christus bekennen wollte, hielt sie der Eparch zurück und bevor noch der Kaiser hiervon erfuhr, befahl er sie in den Palast fortzuführen. Der übelhandelnde Diokletian aber, der gut zu tun nicht verstand, befahl, Georg in eine mit Steinen ausgelegte Kalkgrube zu werfen und ihn dort für drei Tage einzugraben. Als der Heilige zur Grube geführt wurde betete der Heilige folgendermaßen zum Herrn: - “Retter der Betrübten, Zuflucht der Verfolgten, Hoffnung der Hoffnungslosen, Herr, mein Gott! Erhöre das Gebet Deines Knechtes, schaue auf mich und erbarme Dich meiner. Errette mich von der widerlichen Heimtücke und gewähre mir bis zum Ende das Bekenntnis Deines Heiligen Namens zu bewahren. Gib mich nicht preis, Herrscher, wegen meiner Sünden, damit meine Feinde nicht sprechen: “Wo ist sein Gott geblieben?“ Zeige Deine Kraft und verherrliche Deinen Namen in mir, Deinem unnützen Knecht. Sende mir einen Engel, einen Beschützer für mich Unwürdigen, - Du hast den Ofen von Babylon in Tau umgewandelt und hast Deine Jünglinge unversehrt bewahrt, denn Du bist gesegnet in Ewigkeit. Amen.“ So betend und seinen ganzen Leib mit dem Kreuzeszeichen bezeichnend ging Georg in die Grube, sich freuend und Gott verherrlichend. Nachdem sie den Märtyrer gebunden und gemäß der Anordnung, in ungelöschten Kalk eingegraben hatten, entfernten sich die Diener des Kaisers. Am dritten Tag befahl der Kaiser die Knochen des Märtyrers aus der Kalkgrube herauszunehmen, denn er dachte, dass Georg dort verbrannt sei. Als die Diener kamen und den Kalk zur Seite schaufelten, da fanden sie den Heiligen entgegen aller Erwartungen unversehrt, lebendig, gesund und losgelöst von den Fesseln. Er stand da mit hellem Gesicht, erhob die Hände zum Himmel und dankte Gott für alle Seine Wohltaten. Die Diener und das Volk, die hierbei anwesend waren, gerieten in Schrecken und Verwunderung, und wie aus einem Mund verherrlichten sie den Gott Georgs, und nannten Ihn groß. Von dem Vorgefallenen unterrichtet, befahl Diokletian auf der Stelle den Heiligen zu ihm zu führen und voll Verwunderung sprach er zu ihm: - “Wie kommt eine solche Kraft in dich Georg, und mit welchen Zauberkünsten gehst du um, - erzähle uns. Ich denke, dass du dich mit Absicht als einen Christen ausgibst, um Zauberkunststücke zu zeigen, und mit deinen Zaubertricks alle in Erstaunen zu versetzen, und dich durch diese als groß zu zeigen.” “O Kaiser“ - antwortete der Heilige, - „ich hielt dafür, dass du deinen Mund nicht zum Freveln am allmächtigen Gott auftun könntest, dem alles möglich ist, und welcher die auf Ihn Hoffenden aus den Nöten errettet. Aber du als vom Teufel verblendet, bist in eine so tiefe Verirrung und Ausweglosigkeit gefallen, dass du diejenigen Wunder meines Gottes als Magie und Zauberei bezeichnest, die ihr mit eigenen Augen erblickt habt. Ich weine über eure Blindheit, und nenne euch Verfinsterte und unwürdig meiner Antwort.“ Da befahl Diokletian eiserne Stiefel herbeizubringen, lange Nägel zu erhitzen und dies durch die Sohlen zu treiben, den Märtyrer diese Stiefel anziehen zu lassen und ihn so unter Schlägen bis zum Gefängnis zu treiben. Als sie den Märtyrer mit solchen Schuhen beschuht jagten, lästerten die Folterer, sprechend: - “Was für ein schneller Läufer bist du Georg, wie schnell du läufst! “ Der Märtyrer aber, unmenschlich gequält, unterzog sich den grausamen Schlägen und sprach zu sich: -”Lauf, Georg, damit du es erlangst, denn du läufst nicht wie ins Unbekannte.“ Dann rief er Gott an und sprach: -”Schau vom Himmel herab, Herr, betrachte meine Mühsal, und erhöre das Aufseufzen Deines beschlagenen Knechtes, denn meine Feinde haben sich vermehrt und mit ungerechtem Hass hassen sie mich, um Deines Heiligen Namens willen. Aber Du selbst heile mich, denn sie zermalmen meine Knochen und gib mir Geduld bis zum Ende, damit mein Feind nicht sage, ich habe ihn überwunden.” Mit diesem Gebet lief der hl. Georg ins Gefängnis. Dort eingeschlossen, ermattete sein Leib, dessen Füße zerfleischt waren, aber im Geiste ermattete er nicht. Den ganzen Tag und die ganze Nacht hörte er nicht auf Gott Danksagung und Gebet darzubringen. Und in dieser Nacht wurden mit Gottes Hilfe seine Füße von ihren Wunden geheilt und sein ganzer Leib wurde wieder unversehrt. Am Morgen wurde der hl. Georg an dem Ort wo der Pranger steht dem Kaiser und allen seinen obersten Beamten vorgestellt. Als er sah, dass der Märtyrer normal ging und keine verkrüppelten Beine hat, so als wenn er keine Wunden empfangen hätte, sagte ihm der Kaiser voll Verwunderung: -”Was ist Georg - gefallen dir etwa meine Stiefel?” -”Sehr gefallen sie mir”, - antwortete der Heilige. Dann sagte der Kaiser: -”Höre auf frech zu sein, sei bescheiden und gefügig und leg die Zauberei ab, bringe den barmherzigen Göttern ein Opfer dar, damit du dir nicht durch viele Qualen dieses süße Leben verwirkst.” Der hl. Georg antwortete: - “Wie unverständig seid ihr, die ihr die Kraft Gottes als Zauberei bezeichnet und ohne Scham auf eure dämonische Verblendung stolz seid!” Mit zornigem Blick auf den Heiligen blickend, unterbrach Diokletian mit grimmigem Schrei seine Rede und befahl den vor ihm Stehenden auf den Mund zu schlagen; er soll lernen, sagte der Folterer, den Kaiser nicht zu ärgern. Dann befahl er Georg mit Ochsenziemern zu schlagen, bis zu dem Grad, dass sein Fleisch nicht mit Blut vermengt auf die Erde fiel. Grimmig gefoltert verlor der hl. Georg nicht die Helligkeit seines Gesichts. Überaus verwunderte sich hierüber der Kaiser und sagte zu den Umstehenden: -”In Wahrheit, dies kommt nicht von der Standhaftigkeit und der Stärke Georgs, sondern von den magischen Zaubertricks.“ Da sagte Megnentius zum Kaiser: -”Hier ist ein Mann, der in der Magie bewandert ist. Wenn du es befiehlst ihn herbeizuführen, wird Georg bald besiegt sein, und dir gehorsam werden.“ Auf der Stelle wurde der Magier herbeigeführt und Diokletian, sprach zu ihm: -”Das was dieser unsaubere Mensch Georg hier vorgeführt hat, haben die Augen aller Anwesenden gesehen; aber wie er das vollbracht hat, wisst nur ihr, die ihr in derselben Kunst (Schlaumeierei, Schläue) bewandert seid. Entweder also besiege oder zerstöre seine Zauberkunst, und mache ihn uns gefügig, oder nehme ihm jetzt hier mit Zauberkräutern das Leben, damit er den ihm zugemessenen Tod erleide, nämlich durch dieselben Listen, die er selbst erlernt hat. Nur deshalb habe ihn auch bis jetzt am Leben gelassen.“ Der Magier, Athanasius mit Namen, versprach alles was befohlen war am folgenden Tag auszuführen. Nachdem der Kaiser Befehl gegeben hatte den Märtyrer im Gefängnis scharf zu bewachen, entfernte er sich vom Richtplatz, und der hl. Georg ging ins Gefängnis und rief Gott an: -”Zeige, Herr Deine Güte an mir, festige meine Schritte, zu Deinem Bekenntnis und bewahre meinen Weg in Deinem Glauben, damit überall Dein allheiliger Name gepriesen werde.” Am Morgen erschien der Kaiser erneut auf dem Richtplatz und setzte sich auf einen erhöhten Platz, wo er für alle zu sehen war. Auch Athanasius der Magier kam, voll Stolz über seine Weisheit und brachte mehrere Zaubertränke in verschiedenen Gefäßen mit, um sie dem Kaiser und allen Anwesenden zu zeigen. Und Athanasius sprach: -”Mag der Verurteilte nun herbei geführt werden, damit er die Kraft unserer Götter und meiner Zaubereien erkennt.” -”Wenn du willst das dieser Geistesschwache dir in allem gehorcht, dann soll er diesen Trank austrinken.” Ein anderes Gefäß nehmend fuhr der Magier fort: -”Wenn es dir gefällt, dass er eines bitteren Todes stirbt, dann soll er diesen austrinken. “ Da wurde der hl. Georg gerade vor in das Gericht geführt. Und Diokletian sprach zu ihm: -”Jetzt, Georg wird deine Zauberkunst zerstört werden und aufhören. “ und er befahl dem Heiligen mit Gewalt den ersten Zaubertrank einzuflößen. Als er ohne Zögern ausgetrunken hatte, verblieb Georg unversehrt, sich freuend und lachend über die dämonische Verblendung. Vor Wut kochend befahl der Kaiser, ihm mit Gewalt nun auch den anderen Trank einzuflößen, mit dem tödlichen Gift. Noch bevor der Heilige abwartete, dass man ihm mit Gewalt den Giftbecher eingab, nahm er diesen freiwillig, leerte ihn und blieb unbeschädigt, weil er durch die Gnade Gottes vom Tod bewahrt wurde. Der Kaiser und seine gesamte Beamtenschaft wunderten sich; auch Athanasius der Magier fiel in Verwunderung und Ratlosigkeit. Nach einiger Zeit sagte der Kaiser zum Märtyrer: -”Bis zu welchem Grad, Georg, wirst du uns mit deinen Taten in Erstaunen versetzen? Und wie lange wirst du und sie Wahrheit verschweigen, mit welchen Zaubertricks, du es dahin gebracht hast die dir zugefügten Martern zu verachten und unversehrt zu bleiben von dem Todestrank. Sag uns alles der Wahrheit gemäß, die wir deine Worte mit Demut in uns aufnehmen wollen. Der selige Georg antwortete: -”Denke nicht, o Kaiser, dass ich mit menschlichem Vorsatz den Martern keine Beachtung schenke. Nein, ich werde durch die Anrufung Christi und Seiner Kraft gerettet. Ich hoffe auf Ihn, nach Seiner geheimen Lehre halten wir die Martern für nichts.” Und Diokletian sprach: -”In was besteht die geheime Lehre deines Christus? “ Georg antwortete: -” Er verkündet, dass eure Bosheit nichts erlangt, und lehrte Seine Jünger, dass sie nicht diejenigen fürchten sollen die den Leib töten, da sie die Seele nicht töten können. Denn er sagte: Auch ein Haar von eurem Haupt wird nicht umkommen, und wenn ihr etwas tödliches trinkt, wird es euch nicht schaden. Höre zu o Kaiser, diese truglose Verheißung an uns, von welcher ich dir kurz verkünde: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich tue, auch tun. “

Georg erweckt einen Toten

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-„Was ist das für ein Werk, Sein Werk, von dem du sprichst?” -fragte Diokletian. Der Heilige antwortete: -”Die Blinden sehend machen, die Aussätzigen reinigen, kraft zu laufen geben den Lahmen, Gehör den Tauben, die unreinen Geister austreiben, die Toten auferwecken, dieses und dem ähnliches sind die Werke Christi. Sich an Athanasius den Magier wendend fragte ihn der Kaiser: -”Was sagst du hierzu?” - “Ich verwundere mich, - antwortete Athanasius, - „wie er deine Sanftmut lästert, indem er Lügen erzählt in der Hoffnung deiner Herrscherhand zu entgehen. Wir, die wir täglich viele Wohltaten von unseren unsterblichen Göttern genießen, haben noch nie gesehen, dass diese einen Toten auferwecken. Dieser aber, der auf einen toten Menschen hofft und an den gekreuzigten Gott glaubt, spricht ohne Scham, dass Er große Werke vollbracht hat. Deshalb möge Georg, der vor uns allen bekannt hat, dass sein Gott solche Wunder vollbringt, und dass die an Ihn Glaubenden von Ihm die gewisse Verheißung bekommen haben, ebensolche Werke zu tun, wie Er sie vollbrachte, vor dir, O Kaiser und uns allen einen Toten auferwecken. Dann werden auch wir uns seinem Gott unterwerfen, als dem Allmächtigen. Siehe, von hier aus ist in der Ferne ein Grab zu sehen, in welchem ein vor nicht langer Zeit Verstorbener liegt, den ich im Leben kannte. Wenn Georg diesen auferweckt, dann überzeugt er uns wirklich.” Der Kaiser erstaunte über diesen Vorschlag von Athanasius. Das Grabmal, dass ihnen angezeigt worden war befand sich in einer Entfernung von einer halben Stadie. Es muss hinzugefügt werden, dass das Gericht in einem ehemaligen Theater außerhalb der Stadtmauern abgehalten wurde. Das Grab befand sich ebenfalls außerhalb der Stadt, weil nach dem Brauch der Griechen die Verstorbenen außerhalb der Stadt beigesetzt wurden. Und der Kaiser befahl dem Märtyrer, dass er, um die Kraft seines Gottes zu beweisen den Toten auferwecke. Magnenzius erbat vom Kaiser als Oberen Beamten, dass Georg die Ketten abgenommen würden. Nachdem die Ketten dem Georg abgenommen waren, sagte Magentius zu ihm: -”Georg, zeige die wunderbare Kraft Deines Gottes, und du wirst uns alle zum Glauben an Ihn führen. “ Und der Heilige sprach zu ihm: -”Mein Gott, der alles aus dem Nichts geschaffen hat, hat die Kraft durch mich diesen Toten aufzuerwecken; ihr aber, die ihr im Geiste verfinstert seid, könnt die Wahrheit nicht erkennen. Aber um des anwesenden Volkes Willen vollbringt mein Herr das um was ihr bittet um mich zu versuchen, -damit ihr dies nicht der Zauberkunst zusprecht. Wahr ist das Wort des Magiers, der zu euch geführt wurde, dass weder die Zauberkunst, noch die Kraft eurer Götter jemals einen Toten auferwecken konnten. Ich aber, vor dem Angesicht aller hier im Kreis Stehenden, rufe allen vernehmbar meinen Gott an.“ Nachdem er dies gesprochen hatte, kniete Georg nieder und betete lange unter Tränen zu Gott; dann erhob er sich und mit lauter Stimme rief Georg zum Herrn: -”Ewiger Gott, barmherziger Gott, Gott aller Kräfte, Allmächtiger, beschäme nicht die auf Dich Hoffenden, Herr, Jesus Christus; erhöre mich, Deinen demütigen Knecht in dieser Stunde, Du, der Du an jedem Ort und bei allen Wundern und Zeichen Deine hll. Apostel erhört hast. Gib diesem bösartigen Geschlecht das erwünschte Zeichen und erwecke den Toten, der im Grab liegt, zur Schande der Dich verleugnenden, zu Deinem Ruhm, zum Ruhm des Vaters und des Allheiligen Geistes. Oh Herrscher, zeige den Versammelten, dass Du der Einzige Gott der ganzen Welt bist, damit sie Dich erkennen, allmächtiger Herr, dem sich alle unterwerfen und Seinem Ruhm - in Ewigkeit. Amen.“ Als er “Amen” gesagt hatte erdröhnte ein Donnerschlag und die Erde begann zu beben, so stark, dass alle außer sich gerieten. Da fiel der Grabdeckel zur Erde, das Grab öffnete sich und der Verstorbene wurde lebendig und kam aus dem Grab heraus. Im Angesicht dieser Schau wurden alle zu Tode erschreckt. Und auf der Stelle verbreitete sich im Volk das Gerücht von dem Geschehen und viele weinten und verherrlichten Christus, als großen Gott. Der Kaiser aber und alle bei ihm Seienden, waren von Furcht und Unglauben erfüllt, und sagten zuerst, dass Georg ein großer Zauberer sei, und nicht den Toten auferweckt habe sondern irgendeinen Geist und ein Gespenst, um die Zuschauer zu verführen. Dann, als sie sich vergewissert hatten, dass vor ihnen kein Gespenst sondern ein wirklicher Mensch steht, der von den Toten auferweckt wurde, und den Namen Christi anruft, gerieten der Kaiser und seine Großen in eine große Ratlosigkeit und Verwunderung und Georg schweigend umringend waren sie außer Stande irgendeine Entscheidung zu treffen. Athanasius aber fiel dem Heiligen zu Füßen und bekannte Christus als den Allmächtigen Gott, und bat den Märtyrer, dass dieser ihm seine Versündigungen verzeihe, die er im Unwissen begangen habe. Nachdem eine lange Zeit verstrichen war, gab Diokletian dem Volk ein Zeichen zu schweigen und sagte: -”Seht ihr nicht die Verführung, o Männer, die Bosheit und Arglist dieses Magiers? Des allerunwürdigsten Athanasius, der dem ihm ähnlichen Magier beistand, und Georg kein Gift zu trinken gab, sondern irgendeinen Zaubertrank, der ihm helfen sollte uns zu verführen. Sie gaben einem lebendigen Menschen das scheinbare Aussehen eines Toten und mit Magie ließen sie ihn vor unseren Augen sich erheben, so dass es aussah, als würde er auferstehen von den Toten.“

Gefangenschaft Georgs

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Nachdem er das gesagt hatte, befahl der Kaiser, ohne Verhör und vorhergehende Foltern Athanasius zu enthaupten und den von den Toten Auferstandenen; den hl. Märtyrer Christi Georg aber befahl er im Gefängnis zu halten und in Ketten zu schmieden, solange er mit den Regierungsgeschäften beschäftigt sei und nicht überlegt habe, wie weiter mit dem Märtyrer zu verfahren sei. Ins Gefängnis geführt freute sich der hl. Georg im Geiste und dankte Gott: -”Ehre sei Dir Herrscher, dass Du diejenigen nicht beschämt hast, die auf Dich hoffen. Ich danke Dir dafür, dass Du mir in allem geholfen hast und Dich mir mit jedem Tag große Wohltaten erzeigst und mich Unwürdigen mit Deinen Gnadengaben schmückst. Würdige mich Gott, mein Gott, bald Deine Herrlichkeit zu schauen, und den Teufel bis zur Neige zu beschämen.“ Als der Großmärtyrer Georg im Gefängnis war, kamen Menschen zu ihm, die wegen seiner Wunder an Christus glaubten, sie gaben der Wache Geld, fielen dem Heiligen zu Füßen und ließen sich von ihm im heiligen Glauben unterrichten. Durch die Anrufung des Namens Christi und das Kreuzeszeichen heilte der Heilige auch Kranke die in großer Zahl zu ihm ins Gefängnis kamen. Unter den Besuchern war ein gewisser Mann, mit Namen Glikerios, ein einfacher Bauer, dessen Ochse vom Berg in den Wald zu Tode gestürzt war. Weil er von der Wundertätigkeit des Heiligen gehört hatte, kam Glikerios zu ihm und wehklagte über den verreckten Ochsen. Der Heilige lächelte und sagte ihm: -”Geh Bruder, trauere nicht. Christus, mein Gott, bringt deinen Ochsen wieder zum Leben.“ Der Bauer ging mit dem festen Glauben an das Wort des Märtyrers und fand tatsächlich seinen Ochsen wieder am Leben. Da kehrte er auf der Stelle wieder zu Georg zurück und auf dem Weg durch die Stadt, rief er laut aus: -”Wahrhaftig, groß ist der christliche Gott!” Hierfür wurde er von Kriegern gefangen genommen und berichteten über ihn dem Kaiser. Diokletian wurde von Zorn erfüllt, wollte ihn auch nicht sehen, und befahl ihn sogleich vor der Stadt zu enthaupten. Zum Sterben für Christus ging Glikerios mit Freude, wie zu einem Festmahl vor den Kriegern her, und rief mit lauter Stimme Christus als Gott an, und betete, dass Er sein Blutvergießen als Taufe annehme. So starb Glikerios. Bald darauf berichteten einige Männer, die dem Beamtenrat angehörten, dem Kaiser, dass Georg vom Gefängnis aus das Volk aufwiegelt, viele von den Göttern abbringt zum Glauben an den Gekreuzigten, und mit seiner Magie Wunder wirkt, so dass alle zu ihm strömen. Bei dieser Gelegenheit rieten sie dazu, dass Georg erneut der Folter übergeben würde, und für den Fall, dass er nicht bereut, und sich den Göttern zuwendet, auf der Stelle zum Tode verurteilt wird. Darauf rief der Kaiser den Magnetius und befahl, für Morgen die Gerichtsversammlung beim Apollotempel vorzubereiten, um den Märtyrer vor den Augen des Volkes zu foltern. Als in dieser Nacht der hl. Märtyrer betete und eingeschlummert war, sah er im Traum den erschienenen Herrn, Welcher ihn mit den Händen aufrichtete, umarmte, küsste und ihm eine Krone auf das Haupt setzte. und dabei sprach: “ -Fürchte dich nicht, sondern sei standhaft und du wirst für würdig befunden mit Mir zu herrschen. Werde nicht schwach, bald wirst du zu Mir kommen und empfängst das dir vorbestimmte.” Vom Schlaf erwacht dankte der Heilige mit Freuden dem Herrn und die Wache rufend sprach er zu ihr: -”Ich bitte dich Bruder um eine Sache; sag meinem Diener, dass er herbeikommen soll. Ich muss ihm etwas mitteilen.” Der Wachsoldat rief den Diener, welcher ständig vor dem Gefängnis stand und sorgfältig alle Ereignisse um den Heiligen, seine Taten und seine Worte aufschrieb. Als der Diener ankam verbeugte er sich bis zur Erde vor seinem Herrn, der in Eisen geschmiedet war, und sich an seine Füße schmiegend vergoss er viele Tränen. Der heilige richtete ihn von der Erde auf, befahl ihm sich zu fassen und erzählte ihm die Vision, die er gehabt hatte: -”Kind! bald ruft mich der Herr zu Sich, du aber nimm nach meinem Ausgang aus diesem Leben meinen demütigen Leib, und bringe ihn gemäß der Anweisung, die ich vor Beginn meines Martyriums niedergeschrieben habe, und überführe ihn mit der Hilfe Gottes nach Palästina in unser Haus, und erfülle alles so, wie es in meinen Aufzeichnungen steht mit Gottesfurcht und festem Glauben in Christus.“ Der Diener versprach unter Tränen den Auftrag auszuführen. Der Heilige umarmte ihn mit Liebe, verabschiedete sich von ihm und entließ ihn in Frieden. Am anderen Morgen, als gerade die Sonne aufging, setzt sich der Kaiser auf den Richtplatz und seinen Zorn an sich haltend, begann er sanftmütig mit Georg sich zu unterhalten, der von sein Angesicht gerührt worden war: -”Weißt du etwa nicht o Georg, dass ich von Menschenliebe und Barmherzigkeit gegen dich erfüllt bin, und mit Herzensgüte deine Übertretungen ertrage? Meine Götter sind Zeugen dafür, dass mir um deine Jugend leid ist, wegen deiner blühenden Schönheit, deines Verstandes und deiner Standhaftigkeit. Ich wollte dich zum Mitherrscher an zweiter Stelle nach mir haben, wenn du nur wünschtest die Götter anzuerkennen. Sage uns nun, wie du darüber denkst? “ Der hl. Georg sagte: -”O Kaiser, du hättest mir gleich zu Beginn solche Milde gewähren sollen, und mich nicht mit so schrecklichen Foltern peinigen sollen.“ Mit Genugtuung hörte der Kaiser diese Rede des Märtyrers und sprach: -”Wenn du mir mit Liebe gehorsam sein willst, wie einem Vater, dann gebe ich dir für all die Folter, die du ertragen musstest viele Ehrenbezeugungen.” Georg antwortete: -”Wenn es dir gefällt, Kaiser, gehen wir in den Tempel, um die Götter zu sehen, die ihr verehrt.“ Der Kaiser erhob sich mit Freuden und ging mit seinem ganzen Regierungsrat und dem Volk in den Tempel des Apollon, ehrenvoll den hl. Georg mit sich führend. Mit einem Ruf begrüßte das Volk den Kaiser und pries die Stärke und den Sieg seiner Götter. In den Tempel gelangt, wo ein Opfer vorbereitet war, blickten alle voll Schweigen auf den Märtyrer, denn alle erwarteten ohne Zweifel, dass er den Göttern opfern würde. Der Heilige trat zur Götterstatue des Apollon, streckte nach ihm die Hand aus, und fragte den Geistlosen, wie einen Lebenden: -”Willst du, von mir ein Opfer annehmen, als Gott?” Bei diesen Worten machte der Heilige das Kreuzeszeichen. Der Teufel aber, der in der Götzenstatue wohnte rief laut: -“Ich bin kein Gott, und keiner der mir ähnlichen. Der einzige Gott ist Der, den du bekennst. Wir aber sind Abtrünnige von den Engeln, die Ihm dienen; wir sind überwunden von Neid, verführen die Menschen.“ Da sprach der Heilige zu dem Dämon: - ”Wie könnt ihr es dann wagen hier zu leben, wenn ich hier hergekommen bin, ein Diener des wahren Gottes?” Bei diesen Worten des Heiligen, erhob sich ein Lärmen und Weinen, das von den Götterstatuen ausging. Darauf fielen sie auf die Erde und zerbarsten. Und sofort richteten sich die Opferpriester und viele aus dem Volk voll Wut gegen den Heiligen, begannen ihn zu schlagen und zu binden und führten ihn zum Kaiser: -“Töte diesen Magier, O Kaiser, bringe ihn um bevor er uns umbringt!” Das Gerücht von diesem Aufruhr und Klagen, verbreitete sich in der ganzen Stadt und gelangte bis zum Gehör der Kaiserin Alexandra. Während sie bis zu diesem Augenblick den Glauben an Christus geheim gehalten hatte, hatte sie nicht länger die Kraft ihr Bekenntnis zu verschweigen, und begab sich eilends dorthin wo sich der hl. Märtyrer Georg aufhielt. Den Volksaufruhr sehend und in der Ferne den Märtyrer, welchen sie gefesselt hielten, versuchte die Kaiserin vergeblich durch die Menschenmenge zu ihm zu gelangen und rief mit lauter Stimme: -”Gott Georgs, hilf mir, der Du der Einzige Allmächtige bist.“ Als das Geschrei des Volkes sich legte, befahl Diokletian den Märtyrer zu sich zu führen, und sich in seinem Grimm wie ein Besessener aufführend, sagte er zu dem Heiligen: -”Mit einer solchen Art Dankbarkeit vergiltst du, Unverschämter, für meine Mildtätigkeit, und dies ist die Weise, wie du den Göttern opferst!” Der hl. Georg antwortete ihm: -”Ja, so bin ich gewohnt deine Götter zu ehren. O, verstandloser Kaiser, schäme dich doch dein Heil den Göttern zuzuschreiben, die weder sich selbst helfen können, noch die Anwesenheit von Knechten Christi ertragen können! “

Georgs Tod

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Als der Heilige dies gesagt hatte, war die Kaiserin schließlich durch die Menschenmenge in die Mitte gelangt, und bekannte freimütig vor allen, Christus der wahre Gott ist. Sie warf sich vor den Füßen des Märtyrers nieder, schimpfte auf die verstandlosen Folterer, und verfluchte deren Götzenanbetung. Wie der Kaiser seine Gemahlin sah, wie sie vor den Füßen des Märtyrers mit solcher Entschlossenheit Christus pries und die Götzen verachtete, verfiel er in große Ratlosigkeit und sagte zu ihr: -”Was ist mit dir geschehen, Alexandra, wie kannst du dich an diesen Magier und Zauberer halten, und dich mit solcher Schamlosigkeit von den Göttern lossagen? “ Sie aber wandte sich von ihm ab und gab dem Kaiser keine Antwort. Darüber wurde Diokletian noch mehr mir Grimm erfüllt, so dass er bereits weder sie noch Georg foltern ließ, sondern auf der Stelle folgendes Todesurteil über beide ausrief. -”Den allerbösesten Georg, welcher sich als Nachfolger des Galiläers erwies, und sowohl mich als auch die Götter viel gelästert hat, befehle ich zusammen mit Alexandra, der Kaiserin, die durch seine Zauberkunst ähnlich wie er selbst verdorben wurde, und im Wahnsinn die Götter schmäht, mit dem Schwert hinzurichten.“ Die Soldaten nahmen den Märtyrer fest, und mit Ketten umwickelt führten sie ihn vor die Stadt. Ebenfalls die zuallerhöchstgeborene Kaiserin wurde abgeführt, welche ohne zu widerstreben Georg folgte, bei sich betete, und häufig zum Himmel aufsah. Auf dem Weg wurde die Kaiserin erschöpft und bat um Erlaubnis sich setzen zu dürften. Als sie sich gesetzt hatte, lehnte sie ihr Haupt gegen die Mauer und übergab ihren Geist dem Herrn. Als der Märtyrer Christi Georg dies sah, pries er Gott und eilte, zu Gott betend, damit auch er den Weg würdig vollende. Als Georg sich dem Ort näherte, der für die Hinrichtung bestimmt war, da rief er mit lauter Stimme folgendes Gebet: -”Gepriesen bist Du, Herr mein Gott, denn du hast mich nicht den mich Verfolgenden zur Beute überlassen, noch meine Feinde über mich frohlocken lassen, und hast meine Seele wie einen Vogel aus den Netzen befreit. Erhöre mich auch jetzt, Herrscher, erscheine mir Deinem Knecht in dieser letzten Stunde, und erlöse meine Seele von den Schlichen des Fürsten der Luft, und von seinen unreinen Geistern. Rechne die Verfehlungen gegen mich, die aus Unwissen begangen wurden nicht als Sünden an, sondern gewähre ihnen Vergebung und Liebe, damit auch sie, Dich erkennen, und Anteil in Deinem Reich erhalten, zusammen mit Deinen Auserwählten. Nimm auch meine Seele zusammen mit denen welche Dir von Urzeiten her wohlgefällig sind an, habe Nachsicht mit meinen Sünden, die ich wissentlich und unwissentlich beging. Gedenke meiner, Herrscher, der Deinen ruhmreichen Namen ausruft, denn Du bist gepriesen und verherrlicht in Ewigkeit. Amen.“ Betend neigte der hl. Georg mit Freude sein Haupt unter das Schwert verschied also am 23 Tag des Monats April, würdig sein Bekenntnis erfüllend und den Glauben unversehrt bewahrend. Deshalb wurde er auch mit der ausgewählten Krone der Wahrheit gekrönt. Als tapferer Krieger einen solchen Triumph großartiger Heldentaten, und eine solche Zurüstung gegen die Feinde und solch glänzendem Sieg, erringend, wurde er der unvergänglichen und ewigen Krone gewürdigt. Durch seine Gebete mögen auch wir des Anteils der Gerechten gewürdigt werden, und des Stehens zur Rechten am Tag der zweiten Ankunft des Herrn unseres Jesus Christus, Dem aller Ruhm gebührt, Ehre und Anbetung in der Ewigkeit der Ewigkeiten. Amen.

Reliquien

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Die Reliquien des hl. Georg befinden sich in Lydda in Palästina. Teile seiner Reliquien, sein Speer und seine Standarte befinden sich in der nach ihm benannten Kirche in Rom aus dem V. Jahrhundert. Reliquien seines Hauptes befinden sich im Altar in der Krypta der Sankt Georgskirche auf der Insel Reichenau. Weitere Reliquien des Heiligen befinden sich in Limburg an der Lahn.

Wunder des hl. Großmärtyrers Georg

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Der Überlieferung nach erhob sich unweit von Berytos wo er bestattet war täglich ein Drache aus einem See, welcher Menschen raubte und fraß und die Stadt in große Verzweiflung brachte. Alle waren ratlos. Der König der Stadt und das Volk der Heiden beschlossen das Ungetüm zu besänftigen, indem jeder nach dem Los einen Sohn oder eine Tochter dem Ungetüm ausliefern sollte, der König nicht ausgeschlossen. Als schließlich die Reihe an die Königstochter kam, befahl derselbe nach rührendem Abschied in großem Gram dieselbe prächtig gekleidet an den bestimmten Ort zu bringen. Nach der Vorsehung Gottes erschien aber der hl. Georg als ritterlicher Jüngling auf einem weißen Ross mit einem Speer in der Hand und besiegte, ungeachtet der wiederholten Warnungen der Jungfrau diesen Lindwurm durch einen Stoß in seinen Rachen. Als das Ungeheuer gebunden, mit dem Gürtel der Jungfrau, in die Stadt gebracht und von den Bewohnern getötet worden war, bekehrte sich der König und mit ihm mehr als 25000 Männer, ungerechnet der Frauen und Kinder zu Christus. Am Ort des Kampfes mit dem Drachen wurde eine Kirche zu Ehren der Gottesmutter und des hl. Georg errichtet. Bei der Weihe der Kirche entstand eine heilkräftige Quelle unter dem Altar der Kirche. Auf die Fürbitten des hl. Georg wurden gefangengenommene Kinder zu ihren Eltern zurückgebracht. Von tödlichen Schlangenbissen verwundete erlangten Heilung, so auch der Ochse eines armen heidnischen Bauern, worauf sich der Bauer zu Christus bekehrte. Aus diesem Grund wird der hl. Georg auch als Viehheiliger verehrt. In Rußland pflegten die Bauern nach dem Winter ihr Vieh das erste Mal am Georgstag wieder auf die Weide zu treiben, wobei Herden und Hirten mit den vom Palmsonntag hierfür aufbewahrten Weidenzweigen und mit Weihwasser gesegnet wurden.

https://www.orthpedia.de/index.php/Georg_der_Siegestr%C3%A4ger,_Gro%C3%9Fm%C3%A4rtyrer


Januarius von Benevent

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Januarius von Benevent

Ikone: Januarius, Bischof von Benevenuto

Der Hl. Januarius (* in Joppolo, Kalabrien; † 304/305 in Pozzuoli) war ein Märtyrer und Bischof von Neapel und Benevent. Sein Gedächtnis wird gefeiert am 19. September.

Der hl. Januarius war als Bischof von Neapel mit dem Diakon Sossius befreundet, welcher in der Kirche von Miseno (Misenum) in der Nähe von Neapel diente. Denselben besuchte er öfters, wobei sie geistliche Gespräche führten, an denen auch die Leute aus dem gläubigen Volk, zu ihrer Erbauung, teilnahmen. Bei einem dieser Besuche sah der hl. Bischof einmal auf dem Haupte des hl. Sossius, während dieser in der Kirche mit feurigem Eifer das Evangelium verkündete, eine leuchtende Flamme, was der hl. Bischof den Anwesenden mit der Erklärung deutete, dass der Diakon bald mit dem Martyrium verherrlicht würde, was auch wirklich geschah. Es wütete nämlich die im Jahre 303 begonnene Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian und seinem Statthalter Dracontius in Campanien, bei welcher der hl. Sossius im Alter von etwa 30 Jahren als eifriger Christ angeklagt wurde. Der Statthalter ließ den hl. Sossius vorführen und verlangte von ihm, dass er den Göttern opfere. Als dieser standhaft verweigerte, wurde er zuerst unmenschlich geschlagen und dann nach dem benachbarten Pozzuoli in einen schrecklichen Kerker gebracht. Hier wurde er von dem hl. Diakon Proculus und zwei gläubigen Bürgern der Stadt, den hll. Eutyches und Acutius besucht. Als sich diese über die am hl. Sossius verübte Grausamkeit klagend äußerten, wurden sie ebenfalls auf Befehl des Statthalters geschlagen und in den Kerker geworfen. Als Bischof Januarius davon hörte machte er sich auf, um besonders seinem Freund dem hl. Diakon Sossius beizustehen. Als Timotheus den Statthalter Dracontius ablöste wurde auch Bischof Januarius verhaftet und nach Nola geführt. Hier wurde der Heilige nach seiner Weigerung den Göttern zu opfern für drei Tage in einen brennenden Ofen geworfen, aus welchem er jedoch ganz unversehrt hervorging, während mehrere von den umstehenden Heiden, durch die aus dem Ofen herausschlagenden Flammen, schwer verletzt wurden. Hierüber erzürnt, ließ der Statthalter ihn grausam peitschen und dann ins Gefängnis werfen. Inzwischen hatten zwei von seinen Geistlichen, nämlich der Diakon Festus und der hl. Leser Desiderius von der Gefangennahme ihres Bischofs gehört und eilten daher zum Besuch nach Nola. Dabei wurden auch sie gefangengenommen und wegen ihrer Standhaftigkeit in Ketten geschmiedet und zusammen mit dem hl. Januarius vor seinem Wagen nach Pozzuoli geführt und dort zu den vier anderen Gefangenen eingekerkert. Wieder zusammengeführt war die Freude der Freunde groß. Sie lobten Gott und ermunterten einander im Kampf. Am folgenden Tag wurden alle zusammen in Gegenwart des Statthalters und einer großen Volksmenge im Amphitheater vorgeführt, um von wilden Tieren zerrissen zu werden. Unbeweglich standen sie da, und bezeichneten sich nur mit dem Kreuzzeichen. Als sich die Tiere in großer Wut auf sie losstürzten, duckten sich diese unversehens in ihrer Nähe, wurden mild wie zahme Haustiere, schmiegten sich an die Füße der heiligen Bekenner und leckten sie. Alles Volk staunte und murrte, so dass Timotheus sich fürchtete und beschämt den Befehl gab, die hll. Märtyrer zur Enthauptung abzuführen. Als sie fortgebracht wurden, wurde Timotheus mit Blindheit geschlagen. Daraufhin lies er den hl. Janurius zurückführen und bat um seine Fürbitte, damit er sein Augenlicht wiedererlange. Auf die Fürbitte des Heiligen erhielt er seine frühere Sehkraft wieder. Danach ließ er den hl. Januarius aus Furcht vor den Kaisern und weil sich eine Zahl von 5000 Zuschauern bereits zum Christentum bekehrt hatte, aber dennoch enthaupten. An einer Schwefelquelle in der Nähe von Pozzuoli wurden die Urteile vollstreckt. Die Leichname der Heiligen wurden auf einem in der Nähe liegenden Hügel ehrenvoll beigesetzt.

Reliquien

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Später wurden die Reliquien der Heiligen erhoben; die der hll. Proculus, Eutyches und Acutius wurden wahrscheinlich an einem 18. Oktober nach Pozzuoli gebracht, die Reliquien der hll. Festus und Desiderius nach Benevent, und die des hl. Sossius am 23. September nach Miseno. Die erste Übertragung der Gebeine des hl. Bischofs Januarius geschah wahrscheinlich unter dem hl. Bischof Severus von Neapel, welcher um das Jahr 412 starb, an einem 19. September. Als Kaiser Ludwig II. gegen die Saracenen im Krieg lag, wurden im Jahre 871 einige Reliquien des hl. Januarius nach Reichenau übertragen, und von dort wiederum ein Teil nach Rheinau und nach Prag gebracht. Der hl. Bischof Januarius wurde im Jahre 304 unter Kaiser Diokletian in Puteoli bei Neapel enthauptet. Seine Reliquien wurden 835 von Neapel nach Benevent übertragen und 1491 nach Neapel zurückgebracht. Teile seiner Reliquien, und der seiner Gefährten, der hll. Proculus, Eutyches und Acutius, kamen 838 nach Mittelzell auf der Insel Reichenau, wo sie in einem Reliquienschrein, aus dem 12. Jahrhundert, welcher den Heiligen darstellt, aufbewahrt werden. Die Reliquien des hl. Januarius befinden sich in Neapel und sind durch viele Wunder verherrlicht, unter denen folgende zu erwähnen sind: a) Die nach der Überlieferung von den Christen in einem Glasfläschchen gesammelten Blutstropfen des hl. Januarius sollen, als sie dem Haupte gegenüber aufgestellt worden waren, flüssig geworden sein und zu kochen begonnen haben. Noch jetzt wiederholt sich dieses Wunder beim Fest des hl. Januarius in seiner Kirche zu Neapel. b) Große Ausbrüche des Vesuv bei Neapel wurden auf Anweisung des hl. Januarius bei drohender Gefahr zum Stillstand gebracht. c) Der verstorbene Sohn der Witwe Maximina (Maximilla) wurde durch Auflegung eines Bildes des hl. Januarius wieder auferweckt.

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Marina, Großmärtyrerin

Ikone: Die Hl. Marina

Ikone: Die Hl. Marina schlägt den Teufel

Reliquiar der Hl. Marina von Antiochien

Marina von Antiochia, (* 289 in Pisidien; † um 305) war Jungfrau und Märtyrin an der Wende vom 3. zum 4. Jahrhundert. Im Westen wird sie Margareta genannt und zählt zu einer der 14 Nothelfern. Ihr Gedenktag ist der 17. Juli.

Herkunft und Kindheit
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Die Eltern der hl. Marina waren Adelige aber Heiden. Ihr Vater Edessij war Priester. Ihre Mutter starb, als Marina noch ein Säugling war, und ihr Vater gab sie einer Stillmutter, die Christin war und sie im orthodoxen Glauben erzog, ungefähr 15 Kilometer von der Stadt entfernt. Marina wuchs in der ländlichen Stille zu einem schönen Mädchen heran. Besonders schön war ihre Seele. Sie lebte zur der Zeit der Christenverfolgungen. Einmal unterhielt sich die 12-jährige Marina mit einem Christen, einem gottesfürchtigen Menschen. Durch ihn hörte sie von unserem Herrn Jesus Christus, und im selben Moment empfand ihr reines Herz wahren Glauben, und sie gewann den Herrn von ganzem Herzen lieb. Nachdem sie mehr über Ihn erfahren hatte, begann Marina in dieser schrecklichen Zeit der Verfolgungen, furchtlos vom Heiland zu predigen und verlangte danach für Ihn zu leiden und ihr Blut für den Erlöser hinzugeben. Sie wollte die Hl. Taufe annehmen, fand aber keinen Priester. Da erfuhr Marina, dass die für den Herrn erlittenen Qualen, zusammen mit dem vergossenen Blut die Hl. Taufe ersetzen, und sie verlangte nach der Bluttaufe. Als Ihr Vater erfuhr, dass die Tochter Christus liebte, begann er sie von allen Kräften seiner Seele zu hassen. Marina aber strebte, als sich der irdische Vater von ihr abwandte, von ganzem Herzen zum himmlischen Vater, und suchte nur in Ihm Unterstützung und Trost. Als Marina bereits 15 Jahre alt war ging sie einmal auf das Feld hinaus um die dort weidenden Schafe ihres Vaters zu betrachten. Auf dem Weg traf sie den Verwalter Olymbrios, ein schlimmer Verfolger der Christen. “Woher kommst du, Jungfrau? Wer ist dein Vater? Wie heißt du?“, begann er das junge Mädchen auszufragen.

Gefangennahme und Martyrium
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Marina antwortete bescheiden, wessen Tochter sie ist, wie ihr Name lautet und fügte demütig hinzu, dass sie Christin sei, und nannte den Herrn ihren himmlischen Bräutigam. Als der Verwalter hörte, dass sie an Christus glaubt, befahl er sogleich den Soldaten, sie mit sich in die Stadt zu führen. Die Magd des Herrn ging mit den Soldaten und betete, dass der Herr sie in den Leiden stärke. In der Stadt angekommen übergaben die Soldaten auf Befehl des Verwalters Marina einigen ehrbaren Frauen. Zu Beginn verhielt sich der Hauptmann teilnahmsvoll dem jugendlichen Mädchen gegenüber, in der Hoffnung, dass sie sich vom Herrn lossagt und darin einwilligt mit ihm in den Ehebund einzutreten. Deshalb versuchte er am anderen Tag, als er befahl sie zum Verhör vorzuführen, Marina mit allen Mitteln dazu zu überreden den Göttern zu opfern. Aber die Braut Christi blieb unbeugsam. Als der Gewalthaber einsah, dass sie sich niemals von ihrem himmlischen Gemahl lossagen wird, verflog augenblicklich seine Anteilnahme an der jugendlichen Christin und er übergab sie schrecklichen Foltern. Marina wurde erbarmungslos mit Ruten geschlagen; so sehr, dass das Blut in Strömen aus den tiefen Wunden rann. Das Volk sah mit Teilnahme auf die jugendliche Marina, und viele weinten. Der wild gewordene Verwalter aber befahl sie mit riesigen Nägeln an einen Pfahl zu schlagen und mit eisernen Haken ihren bluttriefenden Leib zu zerreißen; Fleischbrocken fielen auf die Erde und die bloßen Knochen wurden sichtbar. Sogar der bösartige Gewalthaber bedeckte vor dem blutigen Anblick sein Gesicht mit den Händen und wendete sich ab, nicht in der Lage einem solchen Anblick standzuhalten. Nach diesen Foltern befahl er Marina in einen tiefen, finsteren Kerker zu werfen, der von dämonischen Ungeheuern besetzt war. Und hier unter der Erde, wo nicht ein Strahl des von Gott geschaffenen Sonnenlichts hinabdringt, fand sich die jugendliche Großmärtyrerin allein. “Erneuere mein Herz!”, betete die zerquälte und von den Foltern ganz erschöpfte Marina, ”Heile meinen zerrissenen Leib!” Schwarze Nacht trat auf, der Teufel begann die Braut Christi zu ängstigen. Verschleierte Hammerschläge von noch weiter unten, teilten sich verhallend mit. Die Wände des Kerkers erbebten, ein mattes Licht zeigte sich, wie feuriger Rauch, und aus diesen finsteren Flammen tauchte die höllische Schlange auf. Um ihren schrecklichen, widerlichen Leib wand sich eine zahllose Menge aller möglichen Reptilien. Dann öffnete die Schlange, sich herabneigend ihren Schlund, aus dem ein schrecklicher Gestank hervorging, und näherte sich der Heiligen, bereit sie zu verschlingen. Und mit einem Mal spürte die hl. Marina, dass sich ihr Haupt bereits in dem übelriechenden Schlund befand. Da sammelte sie alle ihre Kräfte, schrie zum Herrn, und bekreuzigte sich – und in einem Augenblick zerschmolz vor ihren Augen das Innere der Schlange, und Marina war befreit. Die Erde tat sich auf, und die Schlange, mit all ihren Reptilien verschwand in der Hölle, und die Großmärtyrerin erstrahlte in himmlischem Lichte. Erfüllt von Dankbarkeit gegen den Herrn ihren Erlöser wendete Marina ihren Blick nach Oben. In himmlischer Höhe erblickte sie ein goldenes Kreuz von blendendem Glanz. Auf der Spitze des Kreuzes saß eine schneeweiße Taube. “Freue dich Marina! Täublein Christi! Du hast den boshaften Feind besiegt! Freue dich und sei fröhlich, Tochter des oberen Jerusalem! Der Tag deines Jubels ist angebrochen. Mit den klugen Jungfrauen gehst du ein, in das Brautgemach deines Bräutigams.” So wunderschön sprach die himmlische Taube zur Taube Christi. Unbeschreibliche Freude erfasste Marinas Herz. Und in dieser Freude spürte sie auf einmal, dass sich ein Wunder an ihr vollzog. Ihr zerrissener Leib wurde in einem Moment geheilt, und in einem Augenblick wurde sie wieder gesund und wunderschön. Erfüllt von Liebe und Dankbarkeit zum Herrn wachte sie vor dem Unfassbaren in heißem Gebet. Sie bemerkte nicht wie die Nacht verfloss und der Tag anbrach. Da rief der Verwalter die Großmärtyrerin erneut aus dem Kerker. Gestern eben noch am Leben, stand sie nun in leuchtender Schönheit und Gesundheit vor ihm. Der Herrscher und das ganze Volk erstarrten vor Verwunderung. “Oh Marina!”, rief der Verwalter aus, “Wie sehr sorgen sich die Götter um dich, erzeige ihnen deine Dankbarkeit und bringe ihnen ein Opfer dar!” “Mein Herr hat mich geheilt”, antwortete die Großmärtyrerin. Da befahl der erbitterte Verwalter ein Bündel brennender Kerzen herbeizubringen und ihren entblößten Körper zu brennen. Schweigend ertrug dies die Heilige, indem sie sich mit ihrer Seele zu Gott wandte. Von den Verbrennungen wurde sie ganz schwarz, aber sie ertrug männlich alle schrecklichen Schmerzen. “Herr!”, betete sie, “Du hast mich gewürdigt durch das Feuer zu gehen. Würdige mich auch durch das Wasser der Taufe zu gehen!” Als er die Heilige vom Wasser sprechen hörte, rief der Tyrann aus: "Durst hat die Verfluchte, man muss ihr zu trinken geben! " Und sogleich trugen sie einen riesigen Zuber herbei. Die Henker banden sie und warfen sie in den Zuber, der bis unter den Rand gefüllt war. Die Heilige freute sich; ihr schien es, dass der Herr ihr Gebet erhört hatte. Sie glaubte fest, das dieses Wasser ihr die Taufe ersetzt. Aber als sie sie gerade ins Wasser gelassen hatten, erbebte plötzlich die Erde, die Schnüre am Leib der Heiligen lösten sich, das wunderschöne Haupt der Heiligen erstrahlte von himmlischem Lichte, und auf sie nieder senkte sich langsam eine weiße sonnenförmige Taube. Tiefer und tiefer schwebte die Paradiesbotin, berührte das Haupt der Großmärtyrerin und erhob sich erneut in die Höhe. Heimliche Christen, die zu diesem Zeitpunkt in der Menge standen, sahen diese Taube. Marina stand im tiefen Wasser aber ging nicht unter, sondern sang indem sie den großen Namen der Allheiligen Dreieinigkeit lobpries: Vater, Sohn und Hl. Geist. Da erschien plötzlich über der Heiligen eine feurige Säule, die bis zum Himmel reichte. Auf ihrer Spitze strahlte ein durchsichtiges Kreuz wie aus Kristall, das helle Strahlen warf. Die auffliegende Taube lies sich auf der Spitze des Kreuzes nieder, und eine Stimme wurde vernehmbar, die alle hörten: “Friede sei dir, Braut Christi Marina! Aus den Händen des Herrn empfange die unentwindbare Krone und ruhe im himmlischen Königreich!”

Bekenner im Volk und Tod
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Die Menge erbebte vor dieser wunderbaren Stimme. Alle sahen Marina aus dem Wasser hervorgehen, - geheilt von den schrecklichen Verbrennungen und erstrahlend in nicht irdischer Schönheit. Eine große Anzahl des Volkes glaubte da an Christus. “Wir sind auch Christen! Auch wir sind Christen! Bereit sofort für IHN zu sterben!”, hörte man Stimmen aus der Menge. Der Eparch entsetzte sich über die große Menge der Gläubigen und befahl im Jähzorn den Soldaten ohne Erbarmen die neuen Christen zu töten. Daraufhin wandte sich die Menge zur Flucht, aber die neuen Christen blieben starkmütig und ohne zu wanken am Ort stehen, so dass an diesem Tag Fünfzehntausend umgebracht wurden. Diese Bekenner wurden mit dem eigenen Blut getauft und so in einem Augenblick von ihren Sünden gereinigt. Gekrönt mit der Märtyrertod gingen sie in die andere Welt, in die ewige Freude und Seligkeit. Dann sprach der Gewalthaber auch über Marina das Todesurteil aus. Vor der Hinrichtung betete die Großmärtyrerin lange für alle Menschen. Und plötzlich erbebte die Erde und vor Schreck erzitterte das Volk. Der verängstigte Henker fiel zu Boden. Der Herr Jesus Christus Selbst erschien vom Himmel her Seiner Braut, und rief sie in Seinen ewigen Frieden, indem Er Seine Hände ausstreckte um ihre herrliche Seele aufzunehmen. Erfüllt von unsagbarer Freude richtete Marina ihren Henker auf und bat ihn rasch die Hinrichtung an ihr zu vollziehen. Ruhig neigte sie ihr Haupt unter das Schwert. So beendete die hl. Großmärtyrerin Marina ihr Martyrium. Zeuge ihrer Leiden war der Knecht Gottes Theothim; er sah auch alle himmlischen Erscheinungen über der hl. Marina. Er schrieb alles was er gesehen und gehört hatte zum Nutzen der Gläubigen, und zur Ehre und dem Gedächtnis der geliebten Braut Christi Marina auf; zum Ruhm unseres menschenliebenden Heilandes Selbst. Ihm und dem Vater und dem Heiligen Geiste sei auch durch uns Ehre und Ruhm, jetzt und in unendliche Ewigkeiten. Amen.

Reliquien

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Bis zur Einnahme Konstantinopels durch die Kreuzritter im Jahr 1204, waren die Reliquien der heiligen Großmärtyrerin im Panteponteia-Kloster. Laut anderen Quellen waren sie in Antiochia bis 908 und waren von dort nach Italien überführt worden. Heute sind sie in Athen in einer der Märtyrerin gewidmeten Kirche, ihre ehrwürdige Hand ist im Vatopädi-Kloster auf dem heiligen Berg Athos.

Patronate

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In Deutschland ist die karolingische Justinuskirche in Frankfurt-Höchst seit dem 13. Jahrhundert der hl. Marina geweiht. Im saarländischen Bebelsheim wurde die hl. Marina 1809 Kirchenpatronin, nachdem dort innerhalb von 15 Jahren 40 junge Frauen nach der Geburt ihres Kindes verstorben waren.

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http://www.in2greece.com/english/saints/marina.htm http://ocafs.oca.org/FeastSaintsViewer.asp?SID=4&ID=1&FSID=102042

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Pancharios von Nikomedia

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Gedenktag: 19. März

Herkunft

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Pancharios wurde in der Mitte des 3. Jahrhunderts auf dem Gebiet von Villach (slowenisch Beljak, italienisch Villaco) im Süden Kärntens (Österreich) geboren. Die römische Siedlung war vor allem ein Heilbad und nannte sich Santicum. Sie befand sich im heutigen Stadtteil Warmbad-Judendorf im Süden des Ortes in der Nähe der Thermalquellen. Bereits die Römer bauten hier ein Warmwasserbecken. So entwickelte sich Santicum zu einem Verkehrsknotenpunkt, in dessen Nähe außerhalb des Ortes auf einer schmalen Hangterrasse des Tscheltschnigkogels ein frühchristlicher Kirchenbau entstand. Bereits die Eltern von Pancharios waren Christen und zogen ihn im Glauben auf.

Offizier und Hofbeamter

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Pancharios diente in diesen unruhigen Zeiten der Reichskrise des 3. Jahrhunderts zunächst in der Armee, wo er es zum Offizier und Anführer einer Garde brachte. Hierdurch gewann er das Vertrauen und die Freundschaft von Diokletian, der sich zum Befehlshaber der Protectores Domestici, der kaiserlichen Leibgarde, hochgedient hatte. Als Diokletian am 20. November 284 in Nikomedia zum römischen Kaiser ausgerufen wurde, machte er diese Stadt in der Nähe des asiatischen Ufers des Marmarameeres zu seiner Residenz und umgab sich mit getreuen Gefolgsleuten, unter ihnen Pancharios. Nach seiner militärischen Laufbahn auch unter Kaiser Maximian (Augustus ab 1. April 286) bekleidete der hl. Pancharios als Freund Diokletians wichtige Stellungen am kaiserlichen Hof.

Christenverfolgung Diokletians ab 303

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Apostasie und darauffolgender Brief der Mutter
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Um seine blendende höfische Karriere bis hin zum Verwalter des Hofes nicht zu gefährden, verleugnete Pancharios zu Beginn der ab dem 24. Februar 303 von Nikomedia ausgehenden Christenverfolgungen den Herrn. Hiervon erfuhr seine Mutter - sein Vater war um diese Zeit bereits verstorben, worauf sie sich mit einem Brief voller Schmerz und Kummer an ihn wandte, den auch seine Schwester unterzeichnete. Sie erinnerten ihn an das furchtbare Gericht, was uns alle am Ende der Zeiten erwartet, und bei dem alle, welche Christi um vergänglicher Annehmlichkeiten und Vorteile willen verleugnet haben, in ewige Pein eingehen werden: "Du darfst keinen Menschen fürchten, aber unbedingt mußt du Gottes Gericht fürchten. Du hättest deinen Glauben an Christus vor Königen und Fürsten bekennen sollen und ihn nicht verleugnen dürfen. Gedenke Seiner Worte: "Wer mich vor den Menschen verleugnet, den werde auch Ich vor Meinem Vater im Himmel verleugnen." [Matthäus 10,33]"

Beim Lesen dieses Briefes ging der hl. Pancharios in sich, erkannte seine Sünde und warf sich zu Boden, um Gott um Sein Erbarmen anzuflehen. Einige mißgünstige Höflinge, die ihn belauscht hatten, ergriffen die Gelegenheit, um ihn bei Diokletian anzuzeigen. Dieser ließ ihn rufen und fragte ihn zornig, ob er "Nazaräer" sei. Diokletian hatte das Kaisertum stärker denn je sakralisiert und wollte mit der Zerschlagung der Kirche und Ausrottung ihrer Anhänger das Römische Reich stabilisieren. Aber dennoch antwortete Pacharios dem damals mächtigsten Mann des Imperiums ohne Furcht: "Jawohl, Majästät! Nazaräer und Jünger Christi, meines Retters!"

Verurteilung und Märtyrertod 303
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Voller Zorn über seinen nun ehemaligen Freund ließ der Kaiser den Senat zusammenrufen, um dem hl. Pancharios einer standesgemäßen Gerichtsverhandlung zu überantworten. Der hl. Pancharios wurde zur öffentlichen Ausgeisselung im großen Amphitheater der damaligen Hauptstadt des Römischen Reiches verurteilt und danach dem Gouverneur von Nikomedia übergeben, der ihn enthauptete. So erlitt der hl. Pancharios den Märtyrertod für Christus im Jahre 303, um ewig mir Ihm zu leben.

Literatur

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  • Das Synaxarion - die Leben der Heiligen der Orthodoxen Kirche. In 2 Bänden. Gestützt auf die 6-bändige Ausgabe des Hl. Klosters Simonos Petra. Zweiter Band. März bis August. Kloster des Hl. Johannes des Vorläufers, Chania (Kreta) 2006, ISBN 960-88698-0-3, S. 82.
  • Nikolaj Velimirović: Der Prolog von Ochrid. Verlag Johannes A. Wolf, Apelern 2009, ISBN 978-3-937912-04-2, S. 189.
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Panteleimon

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Panteleimon, Großmärtyrer und Heiler

Ikone: Der Großmärtyrer und Heiler Panteleimon

Ikone: Der Großmärtyrer und Heiler Panteleimon, 11 Jh., Enkaustik

Ikone: Der Großmärtyrer und Heiler Panteleimon, 13 Jh.

Ikone: Der Großmärtyrer und Heiler Panteleimon, 13 Jh., Sinai

Das Kloster des Großmärtyrers Hl. Panteleimon auf dem Berg Athos

Großmärtyrer und Heiler Hl. Panteleimon

Gedenktag: 27. Juli

Der Großmärtyrer und Heiler Hl. Panteleimon wurde unter dem Namen Pantaleon in der Stadt Nikomedia in die Familie des bekannten Heiden Eustorgios geboren; seine Mutter Hl. Euvula war Christin und wollte ihren Sohn im christlichen Glauben aufziehen, starb aber bereits, als der spätere Großmärtyrer noch ein Kind war. Sein Vater gab ihn in eine heidnische Grundschule, und nach seinem Abschluss begann er ein Studium der Medizin bei Euphrosynos, einem bekannten Arzt aus Nikomedia. Pantaleons medizinisches Talent kam auch Kaiser Maximian (284-305) zu Ohren, der ihn in seinen Palast befahl.

Zu dieser Zeit lebten die Märtyrer und Priester Hermolaus, Hermippos und Hermokrates, die die Verbrennung von 20.000 Christen in der Kirche von Nikomedia im Jahre 303 überlebt hatten, versteckt in der Stadt. Mehrmals sah der Heilige Hermolaus, wie Pantaleon an seinem Versteck vorbeiging, und einmal rief er den Jüngling zu sich hinein und sprach zu ihm vom christlichen Glauben. Seitdem besuchte Pantaleon den Hieromärtyrer Hermolaus täglich.

Eines Tages geschah es, dass der Jüngling auf der Straße sah, wie ein Kind von einer großen Schlange gebissen worden war, die noch in der Nähe war. Pantaleon begann zum Herrn Jesus Christus zu beten, dass das tote Kind wieder auferstehen und das giftige Reptil sterben möge. Er gelobte, wenn seine Gebete erhört würden, werde er ein Nachfolger Christi werden und sich taufen lassen. Er sah, wie das Kind ins Leben zurückkehrte und die Schlange in Stücke zersprang.

Also ließ sich Pantaleon vom heiligen Hermolaus taufen und erhielt den Namen Panteleimon („All-Barmherziger“). In Diskussionen mit Eustorgius bereitete er diesen auf den Übertritt zum Christentum vor; und als der Vater sah, wie sein Sohn einen blinden Mann heilte, indem er den Namen Jesu Christi anrief, begann auch er zu glauben und wurde zusammen mit dem Mann, der sein Augenlicht wiedererlangt hatte, getauft.

Nach dem Tod seines Vaters widmete Hl. Panteleimon sein Leben den Geplagten, Kranken, Bedürftigen und Mittellosen. Alle, die zu ihm kamen, behandelte er kostenlos und heilte sie durch die Anrufung Jesu Christi. Er besuchte auch die Gefängnisinsassen, vor allem Christen, von denen die Gefängnisse übervoll waren, und heilte ihre Wunden.

Rasch verbreitete sich der Ruf des barmherzigen Arztes in der gesamten Stadt, und die Menschen missachteten die anderen Ärzte und wandten sich nur noch an Hl. Panteleimon um medizinischen Beistand.

Das rief den Neid der anderen Ärzte hervor, die dem Kaiser zutrugen, dass Hl. Panteleimon christliche Gefangene behandelte. Maximian versuchte den Heiligen davon zu überzeugen, die Vorwürfe zu entkräften und den Götzen zu opfern, aber Hl. Panteleimon bekannte sich als Christen und heilte vor den Augen des Kaisers einen Gelähmten, indem er den Namen Christi anrief. Erzürnt darüber, dass auch der geheilte Lahme Christus huldigte, ließ Maximian diesen hinrichten und Hl. Panteleimon den grausamsten Martern unterwerfen.

Der Herr erschien dem Heiligen und stärkte ihn für den bevorstehenden Prozess. Großmärtyrer Panteleimon wurde an einem Baum aufgehängt und mit eisernen Nägeln geschunden, mit Fackeln gesengt, auf einem Rad gestreckt, in siedendes Öl geworfen und schließlich mit einem schweren Stein um den Hals ins Meer geworfen. Während all diesem blieb der Märtyrer aber unverletzt und tadelte mutig den Kaiser.

Zur selben Zeit wurden die Priester Hermolaus, Hermippos und Hermokrates vor das heidnische Gericht gebracht. Alle drei bekannten sich entschieden zu ihrem Glauben an den Erlöser und wurden enthauptet.

Auf Befehl des Kaisers wurde der Großmärtyrer Panteleimon den wilden Tieren im Zirkus vorgeworfen, um von ihnen zerrissen zu werden. Diese aber leckten ihm die Füße und wollten seine Hände berühren. Das Publikum erhob sich von den Sitzen und rief: „Groß ist der Christengott!“. Erzürnt befahl Maximian seine Soldaten, jeden mit dem Schwert niederzuhauen, der den Namen Christi lobte, und Panteleimon zu enthaupten.

Der Heilige wurde zur Hinrichtungsstätte gebracht und an einen Olivenbaum gebunden. Während der Großmärtyrer betete, schlug ihn einer der Soldaten mit dem Schwert; aber das Schwert wurde weich wie Wachs und verletzte ihn nicht. Als der Heilige seine Gebete beendet hatte, ertönte eine Stimme und rief den Leidensdulder beim Namen und lud ihn ein ins Himmlische Königreich. Als sie diese himmlische Stimme hörten, fielen die Soldaten vor dem heiligen Märtyrer auf die Knie und erbaten seine Verzeihung. Die Henker wollten die Hinrichtung nicht fortsetzen, aber Großmärtyrer Hl. Panteleimon wies sie an, den Befehlen des Kaisers zu gehorchen, da sie sonst nicht zusammen mit dem Heiligen das künftige Leben teilen würden. Unter Tränen küssten die Soldaten den Heiligen und sagten ihm Lebewohl.

Als der Märtyrer enthauptet wurde, floss Milch aus seinen Wunden. Im Augenblick seines Todes brachen aus dem Olivenbaum, an den er gebunden war, die Früchte hervor. Viele derer, die Zeugen der Hinrichtung wurden, glaubten fortan an Christus. Der Körper des Heiligen, der ins Feuer geworfen worden war, blieb von den Flammen unbehelligt und erhielt ein christliches Begräbnis. Die Diener des Großmärtyrers Hl. Panteleimon, Laurenz, Vassos und Provian, wurden Zeugen seiner Hinrichtung und hörten die himmlische Stimme. Sie überlieferten die Geschichte vom Leben, Leiden und Märtyrertod des Heiligen.

Die heiligen Relikte des Großmärtyrers Hl. Panteleimon sind in der gesamten Christenwelt verteilt. Sein allerehrwürdigstes Haupt befindet sich heute im Russischen Kloster des Großmärtyrers Hl. Panteleimon auf dem Heiligen Berg Athos.

In der Orthodoxen Kirche wird Großmärtyrer Hl. Panteleimon als großer und mächtiger Heiliger und Schutzpatron der Soldaten verehrt. Sein ursprünglicher Name Pantaleon, der „ganz wie ein Löwe” bedeutet, erklärt diesen Aspekt seiner Verehrung. Sein Taufname Panteleimon, also „All-Barmherziger“, bezieht sich auf seine Verehrung als Heiler. In den westlichen Kirchen wird er als Schutzheiliger der Ärzte angesehen. Diese beiden Aspekte seiner Verehrung gehören insofern zusammen, als Soldaten öfter als andere Wunden erhalten und daher häufiger einen Arzt oder Heiler benötigen. Daher wenden sich auch Christen, die den geistlichen Kampf aufgenommen haben, an den Heiligen mit der Bitte, ihre geistlichen Wunden zu heilen.

Der Name des heiligen Großmärtyrers Hl. Panteleimon wird während des Mysteriums der Krankensalbung, während der Weihung des Wassers und bei Gebeten für Kranke angerufen.

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Quirinus von Sisseg

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Quirinus von Sisseg

Quirinus von Sisseg († 4. Juni 308 oder 309 in Sabaria - heute: Szombathely, Ungarn) war Bischof von Sisseg (auch: Siscia, oder Sisak) im heutigen Kroatien. Sein Gedächtnis wird gefeiert am 4. Juni.

Der Hl. Quirinus war zu Beginn des 4. Jahrhunderts Bischof von Sisseg in Pannonien, im heutigen Kroatien. Unter dem Statthalter Maximin, einem fanatischen Christenverfolger, verließ er seine Diözese nach dem Worte des Herrn: “Verfolgt man euch in einer Stadt, so begebet euch in eine andere.“ Aber der Hl. Bischof Quirinus wurde von den Dienern Maximins verfolgt, eingeholt, gefangengenommen und verhört. Er wurde aufgefordert, den Götzen zu opfern, was er ablehnte. Dann wurden ihm die Folterinstrumente gezeigt und ihm vorgeschlagen, nur zum Schein die Götter zu verehren; dann würde er auf freien Fuß gesetzt, ja sogar zum Priester des Jupiter, obersten Schutzgottes des römischen Reiches, ernannt. Der Hl. Bischof aber antwortete, dass er bereits Hohepriester sei und sich selbst dem Wahren Gott, der ihn zu jedem guten Werk stark mache, als Opfer darbringe. Daraufhin wurde der Hl Quirinus in Ketten gelegt und in den Kerker geworfen.

Im Kerker warf er sich sogleich auf die Knie und betete dafür, dass Gott all jene, die in diesem Gefängnis saßen, im wahren Glauben erleuchte. Gegen Mitternacht erhellte plötzlich ein Licht den ganzen Kerker. Der Kerkermeister erschrak zutiefst und kam zu dem Heiligen gelaufen, warf sich vor ihm auf die Knie und rief: “O Heiliger! Bitte deinen Gott für mich, denn ich glaube, es gibt keinen anderen Gott, als den, welchen du anbetest.“ Der Hl. Bischof Quirinus tröstete ihn und würdigte ihn der Hl. Taufe und Salbung.

Nach drei Tagen wurde Bischof Quirinus zu Amantius, dem Statthalter von Oberpannonien, geschickt. In schwere Ketten gelegt wurde der Bischof durch alle Städte geführt, die an der Donau lagen, bis Amantius Befehl gab, ihn nach Sabaria zu bringen, um ihn dort zu richten. Als dies bekannt wurde, kamen viele christliche Frauen zu ihm ins Gefängnis, um ihm zur Stärkung und Erfrischung Brot und Wein zu bringen. Als der Hl. Bischof die Gaben segnete, fielen die Ketten plötzlich von seinen Händen und Füßen ab.

Amantius ließ den Hl. Bischof ins Theater führen und gab sich alle Mühe, den Heiligen sowohl durch Drohungen als auch durch Schmeicheleien zum Abfall zu bewegen. Der Hl. Bischof aber blieb unerschütterlich und lächelte nur, als man ihm mit dem Tod drohte. Darauf gab Amantius den Befehl, den Hl. Bischof mit einem Mühlstein um den Hals in die Donau zu werfen. Der Befehl wurde auf der Stelle ausgeführt; aber statt in der Donau zu versinken, blieb der Hl. Quirinus lange Zeit auf der Wasseroberfläche, ohne unterzugehen. Das Volk staunte über diese Erscheinung, denn der Heilige versank nicht nur nicht in der Tiefe, sondern gab auch noch Ermahnungen an die am Ufer stehenden Menschen, Gott treu zu bleiben und sich weder durch Strafen noch durch den Tod dazu bewegen zu lassen, sich vom wahren Gott abzuwenden. Dann aber begann er, aus Furcht, die Märtyrerkrone zu verlieren, Gott darum zu bitten, ihn untergehen zu lassen, und sprach: “Es ist kein Wunder für Dich, Herr Jesus, dass Du den Lauf der Flüsse aufhältst, wie Du dem Menschen die Gewalt gibst, auf dem Wasser zu gehen, wie Du sie dem Hl. Apostel Petrus gabst. Dieses Volk sieht in mir einen wunderbaren Beweis Deiner Macht: verleihe aber auch mir, o mein Gott, was ich noch zu wünschen übrig habe, was allen anderen Dingen vorzuziehen ist: das Glück, für Dich zu sterben.”

Kaum hatte er diese Worte gesprochen, versank er in der Tiefe. Sein Leib wurde in geringer Entfernung von der Stelle, wo er untergegangen war, gefunden und dort begraben. Über seinem Grab wurde später eine Kirche errichtet.

In der Zeit der Völkerwanderung im 5. oder 6. Jahrhundert wurden Quirins Gebeine nach Rom gebracht. Noch heute werden sie an der Via Appia Antica bei San Sebastiano im Mausoleum Platonia aufbewahrt.

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Sebastian

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Sebastian

Der Hl. Sebastian

Büstenreliquiar mit der Hirnschale des hl. Sebastian in Ebersberg

'Der Hl. Sebastian (* in Mailand oder Narbonne, † 288 in Rom) war ein römischer Soldat und Märtyrer. Sein Gedächtnis wird gefeiert am 20. Januar, sowie am 24. Oktober und 18. September.

Der Hl. Märtyrer Sebastian wurde in Narbonne in Gallien geboren und lebte in Mailand, woher seine Familie ursprünglich stammte. Er war christlich erzogen worden und zeichnete sich besonders durch seine Liebe zu den Bekennern und Märtyrern Christi aus. Unter Kaiser Carinus wurde er Soldat. Als er als solcher nach Rom gelangte, hörte er von zwei noch jungen Christen namens Markus und Marcellinus, die wegen ihres Glaubens an Christus zum Tode verurteilt worden waren; und unter dem Eindruck der bitteren Tränen ihrer Eltern und Verwandten, die nahe daran waren, den Mut zu verlieren, eilte Sebastien zu diesen und ermutigte sie durch glühende Worte zum Festhalten im Glauben. Hierdurch wurden nicht nur die beiden Brüder Markus und Marcellinus mit neuer Kraft erfüllt, sondern auch die Umstehenden von solcher Rührung erfüllt, dass eine Frau namens Soe, die Gattin des Nikostratus, in dessen Haus die Bekenner bewacht wurden, dem Hl. Sebastian zu Füßen fiel und um seinen Segen bat. Sie war seit sechs Jahren stumm und hoffte durch den Segen des Heiligen, ihre Sprache wiederzuerlangen. Nachdem Sebastian das Kreuzeszeichen über ihrer Zunge gemacht hatte, konnte Soe sogleich wieder vernehmlich sprechen. Sie bekannte sich daraufhin zu Christus und pries Ihn als ihrem Herrn und Gott. Hierdurch bekehrte sich auch ihr Mann zu Christus, die Verwandten von Markus und Marcellinus und noch viele andere, die von dem an Soe geschehenen Wunder erfuhren. Nikostratus nahm daraufhin alle in sein Haus auf, wo sie im christlichen Glauben unterrichtet wurden, und ein Priester namens Polykarp alle taufte. Bei der Taufe wurde Tranquillinus, der Vater von Markus und Marcellinus, von der Gicht geheilt. Dies erfuhr der römische Statthalter Chromacius, der ebenfalls schwer gichtleidend war. Dieser fasste daraufhin ebenfalls den Entschluss, Christ zu werden. Nachdem Sebastian ihn im christlichen Glauben unterwiesen und getauft hatte, wurde auch er von der Gicht geheilt. Aus Dankbarkeit dafür ließ er alle neubekehrten Gefangenen frei, schenkte auch seinen Sklaven die Freiheit und legte sein Amt nieder. Als Kaiser Carinus im Jahre 283 starb, wurde Diokletian sein Nachfolger, der wiederum Maximinian zu seinem Mitkaiser machte. Als Diokletian von dem Mut und der Tapferkeit des Hl. Sebastian hörte, gewann er ihn so lieb, dass er ihn in den Rang eines Hauptmanns erhob. Nach der Abreise Kaiser Diokletians nach Nikomedia blieb Sebastian in Rom zurück und genoss die besondere Achtung durch Kaiser Maximinian. Um diese Zeit erhielt der ehemalige Statthalter Chromacius die kaiserliche Erlaubnis, sich aufs Land zurückzuziehen, wo er den Rest seiner Tage mit mehreren Neubekehrten verbringen wollte. Da sie aber noch unvollkommen im christlichen Glauben unterrichtet waren, bemühten sie sich darum, dass ihnen entweder Sebastian oder der Priester Polykarp als Lehrer dienten. Aus Sehnsucht nach dem Bekennertod für Christus wollten Sebastian und Vater Polykarp Rom aber nicht verlassen. Deshalb wandte man sich an Cajus, den damaligen Bischof von Rom, und bat ihn um eine Entscheidung. Bischof Cajus war dafür, dass Sebastian in Rom blieb, weil er einen hohen Rang in der Armee bekleidete und so leichter für verfolgte Brüder eintreten konnte.

Christenverfolgung
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Als drei Jahre nach dem Amtsantritt Diokletians die Flamme der Christenverfolgung stärker als jemals zuvor aufloderte, verbargen sich der Bischof von Rom und andere Gläubige in der Wohnung eines kaiserlichen Offiziers mit Namen Kastulus, der selbst Christ war, direkt im Palast des Kaisers; und nur besonders eifrige Gläubige gaben sich in der Öffentlichkeit als Christen zu erkennen, und begaben sich dadurch selbst dem Tod in die Hände; so die vom Hl. Sebastian geheilte Soe, die ergriffen wurde, als sie auf dem Grab des Hl. Apostels Petrus betete. Sie wurde an den Füßen über einem Feuer aufgehängt und durch Rauch und Dampf erstickt. Ihr Gatte Tranquillinus, durch den Mut seiner Gemahlin befeuert, wurde auf dem Grab des Hl. Apostels Paulus im Gebet ergriffen und gesteinigt. Nikostratus und seine Gefährten Klaudius, Kastor und Viktorian wurden ebenfalls bald darauf ergriffen, zuerst gefoltert und dann ins Meer geworfen. Von einem Verräter angezeigt, wurde auch Tiburtinus festgenomen und enthauptet. Kastulus wurde ebenfalls verraten, festgenommen, dreimal gefoltert und anschließend lebendig begraben. Zuletzt wurden Markus und Marcellinus ergriffen. Sie wurden mit den Füßen an einen Pfahl genagelt, und so ließ man sie 24 Stunden schmachten. Zuletzt wurden sie mit Lanzenstichen getötet. Währenddessen benutzte Sebastian seinen freien Zugang zu den Gefängnissen, um seinen gefangenen Brüdern beizustehen, ihnen Mut zuzusprechen und, durch das Beispiel der Märtyrer beflügelt, andere zu Christus zu bekehren. Als er schließlich deswegen beim Kaiser angezeigt wurde, der nicht wusste, dass Sebastian Christ war, ließ er ihn zu sich kommen, um dies aus seinem eigenen Munde zu erfahren. Sebastian bekannte sich furchtlos zu Christus. Darüber erbittert befahl der Kaiser, ihn an einen Baum zu binden und von einer numidischen Bogenschützeneinheit beschießen zu lassen. In der Meinung, er sei tot, wurde er liegen gelassen. Die Witwe des Hl. Märtyrers Kastulus, Irene, die den Hl. Bekenner ehrenvoll beisetzen lassen wollte, kam heimlich herbei, um seinen Leichnam zu holen. Als sie dabei bemerkte, dass noch Leben in ihm war, ließ sie den Heiligen in ihr Haus bringen, wo er durch ein Wunder augenblicklich geheilt wurde.

Trotz der Bitten vieler Brüder, sich nun zu verbergen, trat der Hl. Sebastian nach einigen Tagen erneut vor den Kaiser und seine Mitkaiser. Hierzu begab er sich auf die Stiege, über welche der Kaiser, wenn er in den Tempel gehen wollte, herabsteigen musste, und hielt ihm öffentlich die Sinnlosigkeit seiner Grausamkeit vor Augen, mit welcher er die Christen verfolge, welche seine treusten Untertanen seien und unablässig für das Wohl des Kaisers beteten. Überrascht, die Stimme des totgeglaubten Sebastian zu hören, fragte der Kaiser ihn, ob er derselbe Sebastian sei, den er mit Pfeilen totzuschießen befohlen hatte. Sebastian antwortete: “Ja, ich bin es. Mein Herr Jesus Christus hat mir das Leben erhalten, um allem Volk Zeugnis zu geben von der Wahrheit seiner Lehre und von deiner Grausamkeit gegen seine heiligen Diener. Höre auf mit solcher Verfolgung und vergieße nicht länger unschuldiges Blut, wenn deine Herrschaft von Dauer sein soll.” Durch diese Worte mit Wut erfüllt, ließ der Kaiser den Heiligen ergreifen und in die Rennbahn schleppen, wo er mit Geißeln, Stöcken und Ruten so lange geschlagen wurde, bis er seinen Geist aufgab. Sein heiliger Leib wurde in die „cloaca maxima” geworfen. Dies geschah an einem 19. oder 20. Januar im Jahre 288.

Reliquien

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Wenig später erschien der Hl. Sebastian einer frommen Christin namens Lucina im Traum und zeigte ihr den Ort, wo sein Leichnam zu finden sei. Lucina barg den Leichnam des Heiligen und bestattete ihn ehrenvoll auf dem Friedhof des Kallixtus, zu Füßen der hll. Apostel in der heute nach dem Hl. Sebastian genannten Katakombe, an der Via Apia. Seine Reliquien befinden sich in dem steinernen Sarkophag unter dem Altartisch. Eine große Reliquie des Hl. Sebastian befindet sich in der Reliquienkammer im Residenzmuseum in München.

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Vitus (Veit)

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Hl. Veit

Ikone: Der Hl. Veit

Ikone: Die Hll. Modestus und Crescentia

Der hl. Veit auch lat. Vitus genannt (* in Mazara, Sizilien; † um 304 in Lukanien, Süditalien) starb unter Diokletian mit seinen Pflegeeltern Modestus und Crescentia als Märtyrer. Sein Gedenktag ist der 16. Mai und 15. Juni.

Herkunft und Leben

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Der hl. Vitus lebte zur Zeit der Diokletianischen Verfolgungen in Sizilien. Seine Geburtsstadt war Mazzara an der Westküste Siziliens. Als Säugling wurde er, nach damaligem Brauch reicher Bürger, den christlichen Eheleuten Modestus und Crescentia zum Säugen und zur Erziehung übergeben. Seine Amme Crescentia fasste sogleich den Entschluss, das Kind taufen zu lassen und es in den Regeln der Gottesfurcht aufzuziehen. Ihr Ehemann Modestus meldete darüber Bedenken an, da der Vater des Knaben, Hylas, sehr dem Heidentum anhing und sie möglicherweise für die christlichen Aufzucht des Kindes strafen würde. Crescentia aber hörte nicht auf ihn, sondern bat ihren Mann immer wieder darum, dass das Kind getauft würde. Schließlich willigte Modestus ein und brachte den Knaben heimlich zu einem Priester, der ihn taufte. Als er mit dem Kind zurückkam, nahm Crescentia das Kind mit zärtlicher Liebe auf die Arme und küsste es und betete: “Jetzt, o Dreieiniger Gott, gib Deinen Segen dazu, damit das Kind, welches heute den wahren Glauben empfangen hat, darin wachse und durch seinen Wandel würdig wird, in Dein Reich einzugehen, das Du ihm verheißen hast.” Unter den wachsamen Augen der frommen Eheleute wuchs das Kind zu einem engelgleichen Knaben empor. Sein Herz brannte in der Liebe zu Jesus und empfand große Abscheu vor jeder Sünde. Mit erst 12 Jahren verlieh Gott dem heranwachsenden Vitus bereits die Gabe der Wunder. Allein durch das Kreuzeszeichen heilte er Blinde, machte Stumme reden, heilte Kranke und befreite Besessene von bösen Geistern. Als Hylas erfuhr, dass sein Sohn Christ ist, stellte er ihn deswegen, unter vier Augen, zur Rede; Vitus bekannte vor seinem Vater ohne Scheu, dass kein anderer Gott existiert, als der Gott der Christen, und dass er nur an Diesen glaubt. Voller Entrüstung darüber, versuchte Hylas seinen Sohn durch Schmeicheleien und Drohungen, ja selbst durch Tränen vom wahren Glauben abzubringen. Vitus aber sprach zu seinem Vater: “Wüsstest du, o Vater, wie groß und herrlich der Gott der Christen ist, du würdest sogleich deine Götter verlassen und Den anbeten, der Himmel und Erde gemacht hat, und seine Diener mit unaussprechlicher Seligkeit erfüllt.“ Hylas aber wollte sich nicht bekehren lassen, sondern ging sogar soweit, seinen Sohn dem Statthalter zu übergeben und wegen seiner Verachtung der Götter vor diesem anzuklagen. Valerian versuchte nun ebenfalls durch Schmeicheleien und Drohungen den hl. Vitus zum Abfall zu bringen, weil er aber ebensowenig ausrichtete wie Vitus sein Vater, befahl er den Henkern ihn aufs Schärfste mit Ruten zu schlagen. Aber als die Henker mit der Geißelung beginnen wollten, erstarrten ihnen und dem Statthalter Valerian, unter unsagbaren Schmerzen, die Hände. Der Statthalter schrieb dies der Zauberei zu und bat Vitus um Hilfe. Dieser machte vertrauensvoll das Kreuzeszeichen über die erstarrten Glieder und sogleich waren sie geheilt. Nun übergab Valerian Vitus seinem Vater wieder, da er sich nicht getraute ihm noch mehr Leid anzutun. Hylas aber versuchte nun mit Hinterlist seinen Sohn zu verderben. Eines Tages führte er ihn in eine prächtiges Gemach, und schloss seinen Sohn darin ein. Als sich Vitus verwundert umblickte, sah er mehrere leicht gekleidete Mädchen, die auf ihn zu eilten und durch Liebkosungen zur Sünde verführen wollten. Vitus aber warf sich in Entsetzen auf die Knie und rief Gott zu Hilfe. Da erfüllte plötzlich himmlischer Glanz das Raum, ein Engel stellte sich zwischen den Jüngling und die Mädchen, und nun wagte keine mehr, sich Vitus zu nahen. Hylas aber, der durch eine Öffnung das Vorkommnis beobachtete, fühlte plötzlich heftige Schmerzen in beiden Augen und erblindete. Als Vitus seinen Vater aufschreien hörte, liess er die Türen öffnen und eilte seinem jammernden Vater der vergeblich seine Götter anflehte, zu Hilfe. Er machte das Kreuzeszeichen über den Augen seines Vaters und sogleich war der Schmerz weg und die Augen sahen wie zuvor. Allein, nun hielt Hylas seinen Sohn für einen Zauberer, liess ihn in einen finsteren Kerker einschließen und sann auf andere Mittel seinen Sohn gefügig zu machen. In der Nacht aber, als Vitus zu Gott flehte, öffnete sich plötzlich die Tür des Kerkers, und seine Pflegeeltern Modestus und Crescentia traten ein, trösteten ihn, lösten seine Ketten. Danach verließen sie gemeinsam auf einem Schiff Sizilien, das sie nach Lucanien in die Nähe von Neapel brachte, wo sie in den Hafen von Pästum einliefen und sich an dem Fluss Siler (jetzt Selo) niederließen. Hier wurden die Bekenner von einem Adler gespeist. Aber bald hatte der hl. Vitus neue Martern zu erleiden. Nachdem sein Aufenthalt bekannt geworden war verklagte man ihn trotz seiner Wohltätigkeit, die er dem besessenen Sohn des Statthalters erwiesen hatte, welchen er gesund gemacht hatte zu mannigfachen Foltern. Man lies alle drei in einen glühenden Kessel der mit flüssigem Blei, Harz und Pech angefüllt war stürzen. Vitus, Modestus und Crescentia gingen aber unverletzt, wie aus einem heilsamen Bad, aus diesem wieder hervor. Danach wurde ein hungriger Löwe auf sie gehetzt, welcher so durchdringend brüllte, das es die Zuschauer kaum aushielten. Vitus bekreuzigte sich und schritt mutig auf den Löwen zu, worauf sich dieser vor ihm niederwarf und seine Füße leckte. Schließlich wurden alle drei auf die Folter gespannt. Auf das Gebet des hl. Vitus aber entstand ein heftiges Erdbeben, durch welches viele Götzentempel und Häuser in der Stadt einfielen wobei viele Menschen ihr Leben verloren.

Tod und Reliquien
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Der hl. Vitus aber und seine Begleiter und Mitstreiter, der hl. Modestus und die hl. Crescentia fanden sich an ihren früheren Aufenthaltsort am Flusse Siler versetzt. Hier gaben sie in Frieden ihre heiligen Seelen, in der Form von zum Himmel aufsteigenden weiße Tauben, auf. Eine Frau, mit Namen Florentia, welche drei Tage später im Flusse Siler in Todesgefahr geriet, wurde durch eine Erscheinung des hl. Vitus gerettet. Sie erhielt den Auftrag die hll. Leichnamen, welche drei Tage durch herbeigeflogene Adler beschützt worden waren zu bestatten. Florentia begrub die drei Heiligen dort, wo sie sie aufgefunden hatte, am Ufer des Flusses Siler. Im Jahre 775, unter der Regierung König Pippins, wurden die Reliquien des hl. Vitus nach Paris in das Kloster des hl. Märt. Dionisius, unter dem Abte Fulrad, übertragen. Seither war das Kloster vor Blitzschlägen und anderem Ungewitter gefeit. Im Jahre 836 kamen die Reliquien des hl. Vitus, anlässlich der Verbannung des Abtes Hilduin, des Hauptgegners von Kaiser Ludwig, aus St Denis nach Corvey in Westfalen. Bei der Übertragung geschahen viele Wunderheilungen an Kranken, Lahmen und Blinden. Später schenkte Kaiser Heinrich I. eine Armreliquie dem rechtgläubigen König Wenzelslaus von Böhmen, welcher den Grund für den zu Ehren der Reliquien des hl. Vitus errichteten St. Veitdom zu Prag legte. Weitere Reliquien sind im Dreifaltigkeitskloster Buchhagen.

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