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Mukoviszidose ist eine Erkrankung des Bronchial- und Verdauungstrakts einerseits und des Immunsystems andererseits. Bronchialtrakt besteht aus Luftröhre, Lunge, Bronchialsystem; Verdauungstrakt aus Dünn- / Dickdarm, Bauchspeicheldrüse. Solltest Du die Krankheitsbezeichnung (Mediziner) "Zystische Fibrose" (CF) in diesem Zusammenhang einmal hören, so bedeutet dies ein- und dasselbe (ist nur ein wissenschaftlicherer Ausdruck dafür).

Mukoviszidose ist die häufigste Autoimmunerkrankung der weißen Bevölkerung. Sie tritt in Europa im Verhältnis 1 zu 2.500 auf. Mukoviszidose wird vererbt und ist nicht ansteckend.

Die Ursache dieser Erkrankung ist ein Gendefekt. Nur wenn beide Elternteile diesen Gendefekt in sich tragen und ihn an das Kind weitervererben, erkrankt es an Mukoviszidose. Wird nur ein defektes Gen vererbt, tritt die Krankheit nicht auf, obwohl das Kind dann Genträger ist und somit selbst weitervererben kann.

Die Erkrankung führt dann in vielen Organen des Körpers zur Bildung eines zähflüssigen Schleims. Als Folge kommt es zur Verstopfung der Organe und zu Funktionsstörungen. Am häufigsten sind die Lunge und die Verdauungsorgane wie Bauchspeicheldrüse, Leber und Darm betroffen. Der Schweiß von Mukoviszidose – Betroffenen ist ungewöhnlich salzig. Das Ausmaß der Erkrankung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Mukoviszidose kann bis heute nicht geheilt werden. Doch Dank verbesserter Therapiemöglichkeiten hat sich die Lebenserwartung und Lebensqualität der Betroffenen in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Es gibt inzwischen gesicherte Erkenntnisse, was Dir hilft.

Verdauung bei Mukoviszidose – was ist hier anders?

Um besser zu verstehen, warum eine gute Ernährungstherapie wichtig für die Behandlung der Mukoviszidose ist, erläutern wir kurz die Verdauungsvorgänge bei Gesunden und Mukoviszidose Betroffenen.

Ein wichtiges Organ für die Verdauung der Nahrung ist die Bauchspeicheldrüse. Sie produziert einen Verdauungssaft (enthält sog. Enzyme) und gibt diesen in den Dünndarm ab. Diese Enzyme werden für die Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydrataufspaltung benötigt. Sie sind also dafür zuständig, die aufgenommene Nahrung, die aus dem Magen in den Dünndarm weitergeleitet wird, in ihre Einzelbestandteile zu zerlegen. Erst diese zerlegten Nahrungsbestandteile können über die Dünndarmwand in das Blut aufgenommen werden und so den Körper mit energiereichen Nährstoffen versorgen.

Bei 80 – 90 % der an Mukoviszidose Erkrankten ist die Funktion der Bauchspeicheldrüse gestört. Zähflüssiger Schleim verstopft die Ausführungsgänge der Bauchspeicheldrüse, sodass keine Verdauungsenzyme in den Dünndarm gelangen können. Die aufgenommene Nahrung kann ohne Enzyme nicht in ihre Bestandteile zerlegt und damit auch nicht vom Körper zur Energiegewinnung herangezogen werden.

Wird diese Verdauungsstörung nicht behandelt, führt dies zu Fettstühlen, d. h. nicht verdaute Fette werden mit dem Stuhlgang wieder ausgeschieden. Weitere Symptome wie Bauchschmerzen und Blähungen aber auch breiige Durchfälle, faulig übel riechender Stuhl, große Stuhlmeng sind in diesem Zusammenhang typisch. Auch Brechdurchfall (Fachwort: Diarrhöe) wurde schon beobachtet.

Durch die gestörte Verdauung kommt es zu großen Energieverlusten über den Stuhl. Zusätzlich können Bauchschmerzen und Blähungen den Appetit vermindern. Ein andauernder Energiemangel führt zu Untergewicht und Wachstumsstörungen. Dies wirkt sich negativ auf die Leistungsfähigkeit der Lunge aus und beeinflusst damit den gesamten Krankheitsverlauf. Gegensteuern kann man mit Gabe von Vitamin D und Eisen.
Eine frühzeitige Behandlung mit Enzymen und eine ernährungstherapeutische Betreuung sind daher empfehlenswert. Gegebenenfalls muss auf eine parenterale Ernährung mit fettlöslichen Vitaminen zurückgegriffen werden.