Benutzer:Dalmas~dewikibooks/Dreadlocks

Zusammenfassung des Projekts Bearbeiten

[ [Kategorie: Buch] ]

Dieses Buch steht im Regal Diverse.

  • Zielgruppe: Alle die sich für kreative Frisuren interessieren
  • Lernziele: Eine Dreadlocks-Frisur anfertigen und pflegen können
  • Sind Co-Autoren gegenwärtig erwünscht? Ja, sehr gerne!
  • Richtlinien für Co-Autoren: -
  • Projektumfang und Abgrenzung zu anderen Wikibooks: Vor allem soll es um die Herstellung und richtige Pflege gehen
  • Themenbeschreibung: Das Herstellen und Pflegen von Dreadlocks
  • Aufbau des Buches: Herstellung und Pflege



Einleitung Bearbeiten

 
 
 
Kurze, ungehäkelte Dreadlocks.
 
Rastafari mit Dreadlocks.

Dreadlocks, kurz Dreads (von englisch dread = Furcht) oder auch Filzlocken sind Strähnen verfilzter Kopfhaare. Diese können sich unter Umständen selbst entwickeln, wenn das Haar für eine längere Zeitperiode nicht gekämmt, geschnitten oder rasiert wird, die Verfilzung wird jedoch meist durch Hilfsmittel künstlich herbeigeführt.

Manche Dreadlock-Träger (so genannte Dread-Heads) verzieren ihre Haare zusätzlich mit verschiedenem Schmuck wie Perlen aus Holz, Metall oder Fimo oder auch anderen Materialien.

Dreadlocks werden in Europa und den USA meist als modische Frisur getragen. In manchen Kulturkreisen, beispielsweise bei den Rastafari, können sie aber auch religiöse oder spirituelle Hintergründe haben.

Dieses Buch soll eine Anleitung geben, wie man seine Haare in schöne, gepflegte Dreadlocks verwandeln kann.

Herstellung und Entstehungsweise Bearbeiten

Traditionell entstehen Dreadlocks selbstständig durch langsames Verfilzen, wenn das Haar nicht geschnitten oder gekämmt wird. Aus Zeitgründen wird der Verfilzungsprozess heute oft künstlich beschleunigt. Träger so genannter Natur-Dreadlocks lehnen dies ab, einzige Hilfsmittel zur Entstehung sind für sie Kernseife und eine Bommelmütze, die das ganze Jahr über getragen wird.

Die künstlichen Herstellungsweisen sind manchmal schmerzhaft für die Kopfhaut, dies hängt jedoch von der Sensibilität der Kopfhaut und der Vorsicht desjenigen ab, der die Dreadlocks macht. Des weiteren können nach der Herstellung einige Tage lang Kopfschmerzen auftreten, die durch die starke Zugbelastung auf die Kopfhaut entstehen. Diese Schmerzen verschwinden allerdings nach spätestens einer Woche von alleine, wenn sich die Kopfhaut an die Belastung gewöhnt hat.

Mindesthaarlänge Bearbeiten

Eine Mindesthaarlänge von etwa sieben Zentimetern sollte gegeben sein. Je kürzer das Haar, desto häufiger muss es nachgefilzt werden, so ist eine Mindestlänge von zehn bis fünfzehn Zentimetern besonders für dickere Dreadlocks vorteilhafter.

Beim „Dreaden“ ist je nach Umfang der Dreadlocks mit einem Längenverlust der Haare von zwanzig bis vierzig Prozent zu rechnen. Weiter verliert das Haar dabei durch übermäßigen Spliss an Länge.

Arbeitszeit Bearbeiten

Die Arbeitszeit bei künstlich hergestellten Dreadlocks richtet sich nach der Haarlänge und -fülle, nach der Anzahl und Dicke der einzelnen Dreadlocks sowie nach der angewendeten Methode und beträgt zirka acht bis sechzehn Stunden.

Vorbehandlung Bearbeiten

Waschen Bearbeiten

Kurz bevor man sich Dreadlocks macht oder machen lässt, sollte man die Haare mit Kernseife oder Waschpulver waschen und anschließend mit einer Mischung aus Kieselerdepulver und Wasser einsprühen (etwa drei gestrichene Eßlöffel und der Rest Wasser in eine Sprühflasche geben). Zum Schluß sollte man die Haare heiß fönen, damit sie trockener werden. Diese Behandlung unterstützt den natürlichen Verfilzungsprozess.

Abteilen Bearbeiten

Die Haare werden zunächst grob in vier Abschnitte abgeteilt, von denen drei mittels Haargummis oder -spangen hochgesteckt werden, damit sie nicht im Weg sind. Nun werden, am besten am Hinterkopf beginnend, gleichmäßige Strähnen abgeteilt und am besten mit Hilfe von speziellen Dreadgummis aus dem Afro-Shop (alternativ eignen sich auch Zahnspannen-Gummis, die man beim Kieferorthopäden erhält) am Ansatz fixiert. Es sollte dabei beachtet werden, dass die Haare ungefähr um das Doppelte in die Dicke wachsen. Die Maße sollten bei Durchschnitts-Dreadlocks zirka bei einem mal einem Zentimeter liegen. Die Einteilung kann als Quadrat oder rund erfolgen.

Methoden Bearbeiten

Backcombing-Methode Bearbeiten

Nach dem Abteilen werden die Haare mit Hilfe eines feinzinkigen (Metall)kammes (z. B. einem Hundefellkamm aus dem Tierbedarf, damit die Zinken nicht abbrechen) fest und möglichst schnell zur Haarwurzel / zum Haaransatz bzw. zur Kopfhaut hin gekämmt / aufgebauscht / toupiert. Dabei ist darauf zu achten, dass sich keine Schlaufen bilden. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis die Strähnen fest sind. Es wird Strähne für Strähne bearbeitet (auch hier beginnt man am besten am Hinterkopf und arbeitet sich langsam nach vorne). Dieser Vorgang ist sehr langwierig. In den ersten Wochen stehen die Dreadlocks meist senkrecht vom Kopf ab (das ändert sich, wenn sie schwerer sind und sich „ausgehangen“ haben).

Strähnchen-Methode Bearbeiten

Nach dem Abteilen werden hier die Haarspitzen einer Strähne mit den Fingern gegeneinander verrieben, so dass kleine Knoten entstehen. Wenn genug Knoten vorhanden sind, wird die Strähne auseinander gezogen, bis die Knoten auf die Kopfhaut rutschen. Hier wird der Knoten massiert, so dass er in Form gebracht und noch fester wird. Dann wird erneut damit begonnen, Knoten zu machen. Der Vorgang wiederholt sich so lange, bis jede abgeteilte Strähne fertig ist. Auch dieser Vorgang ist sehr langwierig.

Kombination Bearbeiten

Beliebt ist auch eine Kombination aus beiden Methoden, bei der die Ansätze mit der Strähnchenmethode und der Rest via Backcombingmethode bearbeitet werden.

Rubbel-Methode Bearbeiten

Eine Alternative besteht in der Rubbel-Methode. Viele Schwarze machen damit ihre Dreadlocks. Zu Beginn werden die noch kurzen Haare (vier bis maximal fünfzehn Zentimeter lang) zirka zwei bis dreimal in der Woche mit Waschpulver gewaschen und mehrmals täglich für einige Minuten mit einem trockenen Waschlappen oder harten Handtuch „frottiert“. Dabei werden die Haare fest in kreisförmigen Bewegungen auf der gesamten Kopfhaut gerieben. Nach zirka einem halben bis ganzem Jahr bildet sich ein starker Filzhaufen, der dem Afro-Look ähnelt. Nun schneidet oder reißt man einzelne gleichmäßige Strähnen heraus, die bald von alleine verfilzen, und fixiert diese mittels Dreadgummis am Haaransatz.

Nachbehandlung Bearbeiten

Wachs Bearbeiten

Bei Bedarf werden die Dreadlocks mit speziellem Haarwachs (zum Beispiel Dread-Wachs aus dem Afro-Shop) eingerieben, indem man eine etwa erbsengroße Menge auf den Händen verteilt und die Dreadlocks jeweils einzeln fest zwischen ihnen verreibt / rollt). Es sollte sehr sparsam mit dem Wachs umgegangen werden.

Es sollte auch darauf verzichtet werden, diese Wachsbehandlung zu wiederholen (Wachs sollte nur bei ganz frischen Dreadlocks verwendet werden), da die Dreadlocks dadurch lediglich verkleben und der eigentliche Verfilzungsprozess dadurch beeinträchtigt oder sogar verhindert wird.

Häkeln Bearbeiten

Am Ende werden die Spitzen, die nicht verfilzt sind, mit Hilfe einer meist zirka zwischen 1 bis 2,5 Millimeter dicken Häkelnadel in die Dreadlocks eingehäkelt und gegebenenfalls mit einem zusätzlichen Dreadgummi fixiert.

Auch die herausstehenden, nicht verfilzten Haare werden in die Dreadlocks eingehäkelt, indem man die Häkelnadel durch den Dread sticht, die „losen Haare“ herumwickelt und sie hindurch zieht. Dieser Prozess sollte in jeder freien Minute durchgeführt werden, damit die Dreadlocks gepflegt bleiben.

Ergebnis Bearbeiten

 
Frische Dreadlocks nach dem Häkeln (links) und ältere (rechts).

Bei allen Methoden muss man etwa ein bis zwei Jahre warten und immer wieder nachbessern (häkeln), bis sehr fester Filz entsteht und die Dreadlocks gepflegt aussehen und nicht mehr aufgehen. Dreadlocks sind nie „fertig“, man muss immer wieder nachbessern, damit sie gepflegt bleiben.

Dreadlocks filzen nicht schneller oder besser, wenn man sie mit Lebensmitteln (wie Honig, Ei oder Zuckerwasser), Kleber oder Ähnlichem behandelt. Alles was klebt (also auch Haarwachs, -spray oder -gel) verhindert den langwierigen Selbstverfilzungsprozess und es können Reste dieser Produkte in den Dreadlocks verbleiben, die unter Umständen zu Schimmelbildung und Juckreiz führen können.

Haltbarkeit Bearbeiten

Sehr entscheidend für die Haltbarkeit der Dreadlocks ist die Nachbehandlung durch das Häkeln (besonders am Ansatz). Daher variiert die Haltbarkeit von Dreadlocks zwischen wenigen Monaten bis hin zu unendlich, je nach Einsatz des Trägers. In der Regel sind Dredlocks allerdings eine dauerhafte Frisur, der man sich nur durch einen Haarschnitt, eine Rasur oder sehr mühevolles Herauskämmen entledigen kann (bei sehr frischen Dreadlocks, die nicht älter als drei Monate sind, geht das Herauskämmen noch recht gut, nach dem vollständigen Verfilzungsprozess ist es sehr schwierig und zum Teil sehr schmerzhaft).

Pflege (Waschen) Bearbeiten

Generell können Dreadlocks (bis auf frisch gefertigte) genauso gewaschen werden wie normales Haar. Manche Dreadheads waschen ihre Haare jedoch etwas seltener als Menschen mit normalem Haar.

Außerdem können sich zu oft gewaschene Dreadlocks leichter auflösen und die meisten Haarshampoos enthalten Conditioner, also Glättungsmittel, die den natürlichen Verfilzungsprozess der Haare aufhalten oder verhindern, was hier nicht erwünscht ist.

Es kommt hinzu, dass sich Dreadlocks mit Wasser voll saugen, so dass der Trocknungsprozess sehr langwierig ist und die Haare schlimmstenfalls von innen schimmeln können (bei guter Trocknung an der Luft kann das allerdings nicht passieren). Auch sollten die Haare oft heiß gefönt werden, um dem Schimmel vorzubeugen und zusätzlich die Haarstruktur trockener zu machen, was den Verfilzungsprozess beschleunigt.

Als Haarshampoo sind neben speziellem Dreadlocks-, Anti-Schuppen- (Dreadlocks neigen häufiger zu Schuppenbildung) und Coffeinhaarshampoo (zur Kräftigung, da Dreadlocks häufig brüchig sind) auch normales Duschgel, Kernseife, Salz- bzw. Meerwasser oder Totes-Meer-Salz, sowie eine Mischung aus jeweils einem Teil Kochsalz, Wasser und Kernseife, die so genannte Terrormische, beliebt. Manche Dreadheads besprühen ihre Haare mit einer Mischung aus Wasser und Kieselerde, damit sie trockener werden.

Menschen mit einer starken Natur-Krause müssen ihre Dreadlocks nicht mit speziellem Haarshampoo waschen, da ihre Haarstruktur den natürlichen Verfilzungsprozess der Haare begünstigt.

Rastafari verzichten ganz auf künstliches Haarshampoo. Sie reiben ihre Dreadlocks zur Pflege beim Waschen mit Aloe-Vera-Blättern ein.