Atlas der alternativen Behandlungsmethoden: Homöopathie



Homöopathie

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Konzept: Die Homöopathie wurde um 1800 von Samuel Hahnemann begründet. Grundlage ist das sog. Ähnlichkeitsprinzip, das behauptet: Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt (similia similibus curentur). Das heißt, das richtige Mittel zur Behandlung einer Krankheit soll die gleichen Symptome beim Gesunden hervorrufen können. Damit das Mittel beim Kranken wirkt, muss es weiterhin „potenziert“ werden. Dies erfolgt durch Verdünnen, Verschütteln und Verreiben. Bei hochpotenzierten Mitteln ist nach dieser Prozedur rein rechnerisch kein Molekül der Ausgangssubstanz mehr in der Lösung vorhanden.

Beurteilung: Die spezifische Wirkung von Medikamenten beruht darauf, dass die Moleküle des Arzneimittels mit den Molekülen des Körpers direkt oder indirekt interagieren. Sind keine Wirkstoffe in der Lösung, so erscheint eine Wirksamkeit sehr fraglich. Die Wirkung könnte nun als einzig mögliche Erklärung dadurch gewährleistet sein, dass die „heilende Information“ beim „Potenzieren“ auf das Verdünnungsmedium übergeht. Wie das geschehen soll, ist unklar, zumal Wasser nicht gerade ein ideales Speichermedium ist. Wasser kann durch sog. Clusterbildung der Wassermoleküle zwar komplexere Strukturen bilden, diese sind allerdings zu kurzlebig, um darin irgendwelche Informationen in Form von „Abdrücken“ zu speichern. Wasser ist also sehr vergesslich und es ist auch kein Zufall, dass die Menschheit zum Speichern von Informationen lieber Materialien im festen Aggregatzustand benutzt als im flüssigen. Weiter stellt sich die Frage, warum beim Potenzieren nur gute Informationen verstärkt werden und nicht evtl. auch schlechte, z.B. die von Verunreinigungen. Ebenso unklar ist wie diese Informationen im Körper wirken sollen. Insgesamt ist das Konzept der Homöopathie mit dem derzeitigen wissenschaftlichen Weltbild eher schlecht kompatibel. Daher überrascht es auch nicht, dass in den letzten 200 Jahren kein überzeugender Wirksamkeitsnachweis gelungen ist.

Im Allgemeinen sind Homöopathika gut verträglich, Nebenwirkungen sind zumindest bei Hochpotenzen nicht zu befürchten. Anders sieht es aus, wenn Homöopathie als Alternative zu einer spezifisch wirksamen Therapie begriffen wird. So schreibt der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) z.B. zum Thema Impfen: „Bestehen medizinische Kontraindikationen oder eine selbstbestimmte Entscheidung gegen eine Impfung, gehört – neben allgemeinen und speziellen vorbeugenden Maßnahmen und dem eventuellen Einsatz einer homöopathischen Vorbeugung – auch die homöopathische Therapie zu den Behandlungs-Alternativen“. Eine Masern-SSPE, eine chronische Hepatitis B oder eine Rötelembryopathie lässt sich nach bisherigem Wissensstand von homöopathischen Rezepturen leider nicht beeindrucken, wohingegen die Impfung eine nachweislich gut wirksame und nebenwirkungsarme Prophylaxe bietet.

Literatur:

Weblinks:





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