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Obelix

Fahren wir fort mit Obelix, der größeren Hälfte des unzertrennlichen Duos, das im Mittelpunkt dieser Abenteuer steht. Der Name dieses Hinkelsteinlieferanten, erfunden wie alle anderen gallischen Namen in diesem Comic, kommt vom Obelisken, einer langen Säule, mit der die alten Ägypter ihre Monumente dekorierten. „Obelix“ lässt sich dabei auf zwei Arten deuten: Zum einen könnte der Name auf die Statur seines Trägers anspielen. Zum anderen könnte er auf die Hinkelsteine hinweisen, die sein Träger produziert und verkauft. Wie dem auch sei, das griechische Wort obelos macht noch eine ganz andere Verbindung zwischen dem dicken Wildschweinesser und seinem Namen vorstellbar. Es bedeutet „Bratspieß“ und verweist so auf sein Lieblingsgericht, gebratenes Wildschwein.

Obelix übt den Beruf des Hinkelsteinlieferanten aus. Weil man die Hinkelsteine lange mit den Galliern in Verbindung gebracht hat, erscheint dieser Beruf dem Leser nicht allzu absurd. Doch in Wirklichkeit wurden die Hinkelsteine keineswegs von diesem Volk geschaffen. Diese steinernen Monumente wurden – leicht zu erraten – in der Steinzeit errichtet, in einer Vergangenheit, die von Obelix so weit entfernt ist, wie seine Zeit von der unseren. Die Idee, einen Hinkelsteinlieferanten in einem gallischen Dorf zu platzieren, ist also nicht mehr als ein Scherz.

Wenn auch der Hinkelstein eigentlich nicht zu Obelix gehört, ist das bei seinem zweiten unverzichtbaren Begleiter, dem Hund Idefix, keineswegs der Fall. Historiker haben herausgefunden, dass die Gallier bereits Haushunde besaßen, die zumindest ein wenig dem besagten Hund ähnelten. In Belgien wurde eine kleine Statue gefunden, die die Existenz von Haustieren wie Idefix bestätigt. Sein Name geht übrigens auf die „fixe Idee“ zurück und wurde im Rahmen eines Wettbewerbs des Magazins Pilote erfunden, in dem die Abenteuer des Asterix von 1959 bis 1973 vorab veröffentlicht wurden. Der Name wurde vorgeschlagen von Hervé Ambroise, Dominique und Anne Boucard und Rémi Dujat, die dafür von den Autoren signierte Asterix-Alben gewannen.

Die Rasur des Obelix auf Seite 6 stellt ein weiteres kurioses Detail dar. Erstaunlicherweise hat Uderzo diese Tätigkeit auf nahezu authentische Weise gezeichnet. Das Messer, das der Gallier verwendet, ist kaum von denen zu unterscheiden, die Archäologen in keltischen Siedlungen gefunden haben. Das Ergebnis seiner Rasur stellt auch die Historiker zufrieden. Poseidonios zufolge, einem antiken Autor griechischer Herkunft, rasierten sich die Landsleute des Obelix, vor allem die Edlen, die Wangen, ließen aber einen Schnurrbart stehen, der oft den Mund bedeckte. Um besser sehen zu können, was sie taten, verwendeten sie metallische Spiegel, die Männer polierte Schilde, die Frauen verzierte Handspiegel. Unser Gallier benutzt einen Pfannenboden. Ein Unterschied zwischen Fiktion und historischer Realität besteht allerdings: Die Gallier des Jahres 50 v. Chr. kannten noch keinen Rasierschaum.

Natürlich müssen wir uns auch mit dem Aussehen des Obelix abseits seines Schnurrbarts beschäftigen. Antike Schriftsteller bezeugen die außergewöhnliche Größe und Körperkraft der Gallier. Offensichtlich entspricht Obelix diesen Beschreibungen. Sie sagen jedoch auch, dass die Männer dieses Volkes sehr viel Wert darauf legten, nicht dick zu werden. Das erklärt, weshalb unser Hinkelsteinlieferant immer wieder bekräftigt: „Ich bin nicht dick.“ Was seine Kleidung angeht, den Helm, die Hose und den Gürtel, so hätten sie genauso von einem historischen Gallier getragen werden können. Lediglich der Mantel fehlt, auf den aber der Großteil der Dorfbewohner verzichtet.

Vergessen wir sein Leibgericht nicht, gebratenes Wildschwein. Diese Vorliebe unterscheidet ihn von seinen historischen Landsleuten, die als Bauern lieber Hausschweine aßen. Sie servierten sogar Fisch, eine absurde Idee für Obelix. Wahrscheinlich kauften sie woanders als bei Verleihnix ein. Dennoch spielte das Wildschwein eine gewisse Rolle in der keltischen Kultur jener Zeit, als Symbol von Kraft und Macht. Deshalb wurden sehr viele Bilder und Figuren dieser Tiere gefunden. Aber diese Meisterwerke der Handswerkskunst hätten unseren gut entwickelten Gallier kaum zu trösten vermocht, denn sie sind nicht essbar.

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