Asterix: Das gallische Dorf

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Das gallische Dorf

Um die Authentizität des gallischen Dorfes zu beurteilen, muss man zunächst wissen, wo es sich eigentlich befindet. Unglücklicherweise ist es nicht möglich, seine genaue Lage anzugeben, weil es auf allen Karten mit einer großen Lupe betrachtet wird. Wahrscheinlich liegt es im Norden jener Halbinsel, die heute als Bretagne bekannt ist und in der Antike den Namen Aremorica trug.

Caesar zufolge wurde dieses Gebiet vom Volk der Veneter beherrscht. Ist es also möglich, dass Asterix und seine Freunde zum Stamm der Veneter gehören? Historiker glauben das nicht, weil die Lebensweise dieses Stammes eine ganz andere war als die unserer Gallier. Die Veneter waren Seeleute, deren Haupterwerbszweig der Handel mit Britannien war. Sie lebten in Städten, die sowohl vom Meer aus als auch vom Land nur schwer zu erreichen waren und befassten sich kaum mit Landwirtschaft. Kurz, Asterix und die seinen gehörten nicht zu den Venetern. Aber gab es überhaupt Menschen in Aremorica, die ihnen ähnelten? Es ist erneut Caesar, der diese Frage beantwortet: Es gab sogar sehr viele. Die ganze Küste entlang gab es Gallier, die in kleinen Dörfern lebten, ohne sich weiter um das Meer zu kümmern. Folglich hätte es durchaus einen Stamm des Majestix geben können, wie er in den Comics beschrieben wird.

Mag das Dorf nun historisch sein oder nicht, ein schwerwiegendes Problem bleibt bestehen: Wie bestritten seine Bewohner ihren Lebensunterhalt? Obelix arbeitet als Hinkelsteinlieferant, das ist bekannt, aber ein Dorf, das nur aus einem Dutzend Häuser besteht, ist kein ausreichend großer Markt für ein so langlebiges Produkt wie den Hinkelstein. Automatix übt das Schmiedehandwerk aus, aber offensichtlich verbringt er mehr Zeit damit, den Barden Troubadix vom Singen abzuhalten, als mit Schmieden. Im ganzen Album Der Sohn des Asterix sieht ihn der Leser nicht ein einziges Mal hinter seinem Amboss stehen. Sein Gegner in vielen Prügeleien, der Händler Verleihnix, verkauft zwar gelegentlich ein paar Fische, der Großteil seiner Ware bleibt aber unverkauft oder wird jemandem ins Gesicht geworfen. Es ist also wenig wahrscheinlich, dass Verleihnix genug Geld einnimmt, um den Einkauf und den Transport seiner Ware zu finanzieren. Seine Fische sind für ihn deshalb so teuer, weil sie nicht aus dem Meer in der Nähe des Dorfes kommen, sondern aus Lutetia. Ein weniger bekannter Dorfbewohner, Appendix, zeigt uns, womit Asterix und seine Freunde ihren Lebensunterhalt sichern, mit der Landwirtschaft. Die Dorfbewohner, die keinem offensichtlichen Beruf nachgehen, arbeiten als Bauern.

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