Aristoteles und die Physik
Dieses Buch steht im Regal Philosophie.
Hinweise für Koautoren, Eingrenzung des Buchumfangs und der Zielgruppe.
Einleitung
BearbeitenDieses Buch versucht möglichst kompakt und dennoch so verständlich wie möglich Aristoteles’ Theorien und Argumente in den Büchern seiner Physik zu beschreiben. Es wird allerdings nicht der ganze Inhalt beschrieben, sondern die Schwerpunkte liegen hier auf der Naturtheorie und seiner Bewegungslehre, zwei Kerngedanken seiner Physik. Dem aufmerksamen Leser wird schnell auffallen, dass das Buch VII fehlt. Das hat einen einfachen Grund: Es wird bis heute bezweifelt, ob Aristoteles wirklich der Urheber dieses Buches war. Die in diesem Rahmen wichtigen Punkte im Buch VII werden im Buch VIII wiederholt und klarer dargestellt. Damit ist das Weglassen dieses Buches der Physik kein Verlust für unser Unterfangen. Zum besseren Verständnis sind wichtige Schlüsselbegriffe fett markiert, der griechische Ausdruck eines Wortes steht stets in Klammern und kursiv hinter der deutschen Übersetzung, Beispiel: das Seiende (on).
Es ist für ein genaueres Verständnis ratsam, zuerst die Bücher selbst zu lesen und dann die Kapitel zu den Büchern zu betrachten. Schlüsselbegriffe werden in Griechisch oder zumindest umgeschriebenen griechischen Wörtern gegeben, da sie durchaus von Übersetzung zu Übersetzung variieren können. Das Buch orientiert sich größtenteils an der Übersetzung Zekls.
Eine Gliederung mit Schlagworten zu jedem Buch der Physik
Aristoteles erklärt zu Beginn seines Werkes über die Natur sein Verständnis der Prinzipien. Er ordnet vorangegangene Philosophen schematisch in seine Unterkategorien der archae, also Prinzipien, ein. Danach begegnet er der eleatischen Herausforderung, die besagt, dass keine Bewegung möglich sei. Er muss sie widerlegen, um seine Theorie der Bewegung darstellen zu können. Am Ende widerlegt er noch das Argument des Melissos, das alles Ungeborene keinen Anfang habe.
Aristoteles untersucht in diesem Buch zuerst zu Grunde liegende Dinge der Natur: Stoff und Form, ihre Zielgerichtetheit. Das führt ihn zur Begründung für die Selbstbewegung der Natur: seine Vier-Ursachen-Lehre. Des weiteren wird der teleologische Naturbegriff näher beleuchtet und die Arbeit eines Naturforschers erklärt.
In diesem Buch erläutert Aristoteles die als Bedingung für die Naturdinge selbst verursachte Bewegung und teilt sie in verschiedene Kategorien ein, setzt sie in Bezug zu Seinsmodi. Weiter wird eine genauere Definition des Begriffs „Bewegung“ gegeben und sein scheinbarer Gegenbegriff „Ruhe“ angesprochen. Kapitel 3 weist auf mögliche Probleme dieser Einteilungen hin.
Hier geht Aristoteles auf die Begriffe Raum, Ort, Zeit und vor allem das Volle ein. Im Gegensatz zu den Atomisten (z. B. Demokrit) ist er der Ansicht, dass nicht die Leere, sondern die Fülle Vorbedingung für Bewegung ist.
Hier werden die im Buch III angesprochenen Bewegungsarten noch einmal genauer definiert. Es wird unterschieden in substantieller Bewegung (metabole) und nicht-substantiellen Bewegungsarten (kinesis). Ferner werden auf die Bewegung angewandte semantische Begriffe analysiert.
Der Hauptteil des Buches besteht aus Aristoteles’ Widerlegungen der vier Bewegungsparadoxien von Zenon. Im Weiteren wird der für die Physik grundlegende Begriff des Kontinuums eingeführt und analysiert.
Nachdem Aristoteles seine Vorgänger nach ihren Positionen über die Bewegung eingeteilt hat, führt er in den Begriff des Unbewegten Bewegers ein. Danach streift er mit seiner Erklärung der ewigen Kreisbewegung der Gestirne am Schluss das Gebiet der Kosmologie.
Literaturhinweise
BearbeitenAllgemeine Einführung in die Philosophie
- Disse, Jörg: Kleine Geschichte der abendländischen Metaphysik. Von Platon bis Hegel. Darmstadt: WBG, 2001.
Deutschsprachige Übersetzungen:
- Weiße, Ch.: Aristoteles: Physik. Leipzig 1829.
- Prantl, K.: Aristoteles acht Bücher über die Physik. Leipzig/Aalen 1854/1978.
- Gohlke, P.: Aristoteles Physik. Paderborn 1956.
- Wagner, H.: Aristoteles Physikvorlesung. Darmstadt 1967.
- Zekl, G.: Aristoteles' Physik. 2 Bd., Hamburg 1987.
Kommentare
- Ross, W.D.: Aristotele’s Physics. A Revised Text with Introduction and Commentary. Oxford 1955.
- Höffe, Ottfried: Praktische Philosophie: das Modell des Aristoteles. 2. Auflage. Berlin: Akad.-Verlag, 1996.