Arabisch: Schrift und Aussprache: Schreibübungen

Hayati

Einleitung

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Hier wird eine an die heutzutage in den meisten gedruckten Texten verwendete Schrift angelehnte Schrift verwendet, die Euch in die Lage versetzt, alle Zeitungen, Bücher und sonstige Druckwerke zu lesen und auch Eure eigenen Gedanken zu Papier zu bringen.

Das Arabische wird (zumindest für den Anfang) auf einer Grundzeile geschrieben. Obwohl es keine Groß- und Kleinschreibung gibt, sind die Buchstaben doch unterschiedlich groß. Es gibt nicht wie bei der lateinischen Schrift zwei Buchstabenhöhen, sondern jeder Buchstabe hat seine eigene Ausprägung. Die richtigen Größenverhältnisse gehen mit etwas Übung schnell in Fleisch und Blut über. Es gibt mehrere Buchstabengrundformen, die durch darüber oder darunter gesetzte Punkte abgewandelt werden. Das bedeutet einerseits, dass man nicht so viele neue zu schreibende Formen erlernen muss. Andererseits aber auch, dass man die einzelnen Buchstaben anfangs leicht verwechseln kann. Hier hilft nur viel Übung.

Schreiben kann man mit Füller, Faserschreiber oder Bleistift. Kugelschreiber sind anfangs weniger geeignet, weil man mit ihnen schlecht die diakritischen Punkte setzen kann. Geschrieben wird mit der rechten Hand (Linkshänder: linke Hand). Die Stifthaltung entspricht unseren Gewohnheiten.


Nun zur Praxis:

Miradi

Das Alif ist ein äußerst vielfältiger Buchstabe. Es kann für sich alleine stehen oder Träger des Hamza sein. Dies kann entweder unter dem Alif oder darüber stehen. Das Alif besteht aus einem meist leicht nach links geneigten Strich von oben nach unten über die gesamte Schreibhöhe bis zur Grundlinie.

Wichtig ist, dass das Alif niemals nach links verbunden wird. Der Folgebuchstabe wird immer neu angesetzt.

Das isolierte Alif wird von oben nach unten, das (nach rechts) verbundene Alif dagegen von unten nach oben geschrieben.

ﻥ, ﺙ, ﺕ, ﺏ und

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Schreibübung Ba - Ja

Obwohl und erst später im Alphabet folgen, werden sie hier mit beschrieben, da diese fünf Buchstaben alle dieselbe Grundform haben. Im Wort oder am Wortanfang bestehen sie nur aus einem kleinen Häkchen, das etwa bis zu einem Viertel der Schreibhöhe über die Grundzeile geht und leicht nach links geneigt ist. Danach werden die jeweiligen Punkte mittig über oder unter das Häkchen gesetzt.

ﺕ, ﺏ und haben dieselbe End- und Einzelform bestehend aus einer harmonisch geschwungenen "Badewanne" auf der Grundzeile. Die Pünktchen werden, nicht wie bei der Mittelform über oder unter dem Häkchen, sondern mittig über oder unter der "Badewanne" gesetzt.

Das in End- und Einzelstellung wird unter die Grundzeile gezogen und ist nicht ganz so breit wie die "Badewanne". Die Enden des Bogens liegen jeweils knapp über der Grundzeile. Der Punkt wird niedriger gesetzt als bei und , fast zwischen die beiden Enden des Bogens.

Das in Endstellung besteht aus einem eleganten Schnörkel. Erst geht man in einem kleinen Bogen nach oben und danach zieht man einen relativ großen Bogen unter die Zeile und wieder darüber. Der Buchstabe ist etwa so breit wie die "Badewanne".

ﺡ, ﺝ und

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Schreibübung Dschim - Cha

Hier beginnt man sowohl in Anfangs- wie in Mittelstellung (wo man neu ansetzen muss) etwas links über der Grundzeile, zieht einen doppelt geschwungenen Bogen bis zur Grundzeile nach rechts und geht dann auf der Grundzeile nach links.

In isolierter Stellung beginnt man ebenso, bleibt dann allerdings nicht auf der Zeile, sondern zieht einen eleganten, großen Bogen unter die Zeile.

Für die Endstellung muss nicht neu angesetzt werden, sondern man fährt auf der Grundzeile nach links, dann im Winkel zurück nach rechts, von wo aus man zum großen Endbogen ansetzt.

Zum Schluss wird, wenn nötig der Punkt über den Buchstaben für das oder in den Bogen beim gesetzt.

und

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Schreibübung Dal und Dhal

Die Form von د und ذ ist ähnlich wie die von ب usw. in Anfangs- bzw. Mittelstellung, aber sie sind ein klein wenig größer. Der wichtigste Unterschied besteht darin, dass د und ذ nicht weiterverbunden werden, d.h., man beginnt bei د und ذ mit einem Strich nach links oben, fährt dann auf diesem zurück bis kurz vor die Grundlinie, da biegt man nach unten ab, fährt auf der Grundlinie entlang nach links und macht, wenn der Buchstabe etwa so breit wie hoch ist einen sehr kleinen Endbogen nach oben und lässt danach eine Lücke vor dem nächsten Buchstaben. Die Schreibung ist am Anfang, in der Mitte und am Ende gleich. Als letztes wird beim ذ der Punkt in Fortsetzung des Schrägstriches nach oben der Punkt über den Buchstaben gesetzt.

und

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Schreibübung Ra und Zai

Ebenso wie د und ذ werden und nicht weiterverbunden. Der Buchstabe beginnt ein klein wenig über der Grundzeile (in Mittel- und Endstellung fährt man dazu etwas hoch)und läuft in einem langen, leicht gebogenen Strich schräg unter die Zeile. Es braucht etwas Übung, bis man das schwungvoll hinbekommt. Aber keine Angst, bis es soweit ist, ist der Buchstabe trotzdem zu erkennen. Als letztes wird der Punkt über das gesetzt.

und

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Schreibübung Sin und Schin

und bestehen auch wieder aus kleinen Häkchen wie ب usw. in Anfangs- bzw. Mittelstellung. Diesmal sind sie ein winziges Stückchen kleiner und liegen etwas enger beieinander, wobei der Abstand vom zweiten zum dritten etwas größer sein kann als der vom ersten zum zweiten. In End- und Einzelstellung erhalten beide Buchstaben einen schönen großen Bogen unter die Grundlinie. Als letztes erhält das seine Punkte; und zwar immer mittig über die drei Häckchen.

und

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Schreibübung Sad und Dad

und ähneln und . Sie werden jedoch nicht mit drei kleinen Bögen sondern wie ein liegender Tropfen geschrieben. Der Buchstabe beginnt links von der aktuellen Position auf bis etwas unter der Zeile, wird dann nach rechts oben und in einem Bogen nach unten auf die Grundlinie gezogen. Dort geht man nach links bis hinter den Anfang des Buchstaben. In End- und Einzelstellung erhalten die Buchstaben den gleichen Schlussbogen wie und .

und

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Schreibübung Ta und Za

und bestehen aus dem gleichen Tropfen wie und . Aber sie sind in allen Formen ohne Schlussbogen. Über dem Tropfen steht ein senkrechter Strich, der den Tropfen berührt oder auch nicht, und etwa bis zur Höhe des Alif gezogen wird. Beim wird rechts des Striches zusätzlich noch der Punkt gesetzt.


und

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Schreibübung ʿAin und Ghain

und werden in Anfangsstellung als nach rechts offener Halbkreis geschrieben, der etwa so hoch ist, wie die Träne des . In isolierter Stellung wird an diesen Halbkreis noch ein großer Bogen unter die Zeile angefügt, wie er auch beim geschrieben wird. In Mittelstellung werden sie als auf die Spitze gestelltes Dreieck geschrieben und in Endstellung wird an dieses Dreieck nach unten der selbe Bogen angefügt wie in isolierter Stellung. Zum Schluss wird der Punkt über das gesetzt.

und

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Schreibübung Fa und Qaf

und bestehen aus einem Kreis von der Größe des Halbkreises beim , wobei das um ein Winziges größer sein kann als das . Die Punkte werden in allen Formen über den Kreis gesetzt. Die beiden Buchstaben unterscheiden sich voneinander (abgesehen von der Anzahl der Punkte) in ihrer End- bzw. isolierten Stellung. Da bekommt das ebenso eine Badewanne wie . Das dagegen erhält so einen Bogen unter die Zeile wie beim , allerdings etwas breiter.

Schreibübung Kaf

Das tanzt mit seinen eckigen Formen etwas aus der Reihe. In Anfangs- und Mittelstellung beginnt man entweder rechts oben auf der Höhe des Alif, zieht einen Strich nach links unten über die halbe Strecke bis zur Grundlinie, kehrt dort um und geht nun nach rechts unten bis auf die Grundlinie auf der man nach links weiter fährt bis zum nächsten Buchstaben oder man beginnt in der Mitte, zieht den Strich nach rechts unten und den auf der Grundlinie entlang, bevor man nocheinmal am Anfang ansetzt und den Strich nach rechts oben hinzufügt. In isolierter und Endstellung ist das ziemlich groß. Es besteht aus einem senkrechten Strich von der kompletten Schreibhöhe bis zur Grundlinie, gefolg von einem Strich auf der Grundlinie entlang. Der Buchstabe wird nicht ganz so breit wie hoch. Beendet wird er mit einem kleinen Häkchen nach oben wie beim . Als letztes setzt man in den Buchstaben noch ein kleines ء.

Schreibübung Lam

Das sieht eigentlich aus wie ein أ. Der wichtige Unterschied, den man sich gut merken muss, weil es sonst zu Verwechslungen kommt, ist, dass das nach hinten verbunden wird und das أ eben nicht. In Anfangs- und Mittelstellung geht man dazu, nachdem man den senkrechten Strich geschrieben hat, auf der Grundzeile weiter zum nächsten Buchstaben. Da der Buchstabe in isolierter und Endstellung natürlich nicht nach hinten verbunden werden kann, besteht da der Unterschied zum أ darin, dass das wie viele andere Buchstaben einen Abschlussbogen erhält. Dieser ist ungefähr von der Größe des und wird am Ende auch deutlich über die Grundzeile gezogen.

Das besteht aus einem Kringel wie das . In Anfangs- und Mittelstellung kann man es ebenso wie das schreiben oder aber, weil es dann so leicht mit diesem verwechselt werden könnte, entgegen dem Urzeigersinn. Dazu beginnt man an der obersten Stelle des Kringels (bei Mittelstellung zieht man den Anstrich von der Grundzeile über dem zukünftigen Kringel nach oben), malt den Kringel und geht dann wieder über dem Kringel zurück auf die Grundzeile. In isolierter und Endstellung geht man nun noch ein ganz klein wenig auf der Grundzeile entlang, bevor man den langen Abstrich senkrecht nach unten in etwa der Länge des Alifs daran setzt.

Das hat viele verschiedene Formen. In isolierter Stellung ist es einfach ein der Dreiecksform ein klein wenig angenäherter Kreis ein klein bisschen über der Grundzeile. In Anfangsstellung ist es ein Dreieck mit abgerundeten Ecken, das etwas größer ist als der Tropfen vom . Man beginnt etwas links auf der Grundzeile, zieht einen Strich nach rechts oben, daran einen ebenso langen Strich nach rechts unten bis zur Grundzeile und dann auf der Grundzeile entlang bis zum Ausgangspunkt. Dort macht man in die Ecke des Dreiecks noch ein kleines Kringel wie beim nur etwas kleiner. Damit ist der Buchstabe fertig. In Mittelstellung wirds vielfältig. Entweder das sieht aus wie ein unter die Grundzeile geführtes v, oder man schließt nach dem v noch einen kleinen -Kringel über der Zeile an, oder man lässt das v ganz weg und beginnt bereits mit einem nicht ganz so kleinen und etwas lang gezogenen Kringel gegen den Uhrzeigersinn und unter die Zeile und schließt daran wieder den kleinen Kringel über die Zeile an. Welche Form man wählt ist Geschmackssache. In Endstellung zieht man einen senkrechten Strich bis etwa 2/3 أ -Höhe und fügt dann einen schrägen Strich nach links unten bis ein Stück vor die Grundzeile und daran einen waagerechten bis an den senkrechten Strich führenden Strich an. Das ganze kann man sich als wehende Fahne vorstellen.

Das besteht mal wieder aus einem Kringel wie das und daran wird ein Schlussbogen wie das angeschlossen. Das gehört genauso wie dieses zu den Buchstaben, die nach hinten nicht verbunden werden können.

So, damit könnt Ihr das ganze Alphabet. Um die arabische Schrift jedoch zu vervollständigen, fehlen noch ein paar Zeichen:

Die Vokalzeichen

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Und wie geht es weiter?

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Da Ihr nun die arabische Schrift lesen und schreiben könnt, seien nun auch die Unterschiede dieser meist im Druck verwendeten Schrift zu der handgeschriebenen Schrift erwähnt.

Genauso wie wir in der ersten Klasse die Ä-Pünktchen als einzelne Pünktchen gelernt haben und diese jetzt zusammenziehen, machen es auch die Araber. In der Schreibschrift werden zwei Punkte durch einen waagerechten Strich ersetzt; Drei Punkte werden durch ein Häckchen (wie die drei Punkte verbunden) ersetzt. Das vereinfacht das Schreiben ungemein. Das und wird nicht mit den drei kleinen Bögen geschrieben sondern als langer Strich, und zwar als sehr langer, denn es muss deutlich zu erkennen sein, dass das ein Buchstabe ist und nicht nur die Verbindung zwischen zwei Buchstaben.

Die Schreibschrift zeichnet sich gegenüber der Druckschrift auch dadurch aus, dass weit mehr Ligaturen, d.h. einfacher zu schreibende Verbindungen zwischen zwei Buchstaben, verwendet werden. Die einzige Ligatur, die für die Druckschrift obligatorisch ist, ist das Lam-Alif لا. Durch die Ligaturen ist ein weit flüssigeres Schreiben möglich.