Applied Behavior Analysis (ABA): Praxis


Verfahrensweisen

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Bei ABA werden drei Faktoren angewandt: Stimulus discrimitativus (SD), Prompt und Motivating operations.

Stimulus discriminativus (SD)

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Ein SD ist ein Hinweis, in der Regel eine Aufforderung, die Verstärkung in der Zukunft signalisiert. Ein SD geht über die klassische Konditionierung (Pawlow) hinaus, indem er die spezifisch menschliche Fähigkeit anspricht, die Zukunft vorauszuplanen. Ein Mensch ist in der Lage, sein Verhalten ohne sofortige Verstärkung zu verändern, indem er auf eine Verstärkung in der Zukunft hofft. Ein typischer SD ist Geld. Man kann einen Geldschein nicht essen (sofortige Verstärkung), aber man kann sich was davon zu Essen kaufen (Verstärkung in der Zukunft).

John arbeitet in einem Büro. Eines Tages erfährt er, dass ein neuer Abteilungsleiter gesucht wird (SD). In der Folgezeit ist John auf Arbeit besonders fleißig, weil er gerne Abteilungsleiter werden möchte.
Tim möchte einen Keks. Seine Mutter sagt: "Wasche Dir bitte zuerst Deine Hände." Tim wäscht sich die Hände.

Ein Problem bei Autisten ist, dass sie ein SD oft nicht verstehen. Prompt bedeutet "Hilfestellung", also dem Autisten zu zeigen, welches Verhalten gewünscht ist.

Tim möchte einen Keks. Seine Mutter sagt: "Wasche Dir bitte zuerst Deine Hände." Tim reagiert nicht. Die Mutter geht zum Waschbecken, dreht den Wasserhahn auf und wäscht sich selber die Hände, um Tim zu zeigen, was er tun soll.

Motivating operations. (MO)

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Motivationg operations dienen der Berücksichtigung, dass ein Verstärker nicht immer denselben Erfolg hat und damit je nach Bedingungen variiert werden muss.

Die Mutter sagt zu Tim: "Wenn Du Dir die Hände wäschst, dann bekommst Du einen Keks."(SD) Ob Tim dieser Aufforderung nachkommt hängt auch davon ab, ob er seit Tagen keinen Keks gegessen hat oder gerade eine ganze Tüte Kekse verspeist hat.