Analysis: Kurvendiskussion
Unter einer Kurvendisskusion versteht man das vollständige Analysieren einer Funktion oder einer Kurvenschar.
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BearbeitenBei einer Kurvendisskusion wird die Funktion/Kurvenschar auf Symmetrie zur y-Achse oder zum Koordinatenursprung, Grenzwerte, Nullstellen, Monotonie mit Hoch-, Tief- oder Sattelpunkten, Wendepunkte und Polstellen untersucht.
Symmetrie einer Funktion
BearbeitenUm die Symmetrie zu berechnen setzt man anstelle von x den Wert -x ein. Wenn das Ergebnis gleich -f(x) ist liegt Punktsymmetrie zum Koordinatenursprung vor. Ist das Ergebnis gleich f(x) so liegt Achsialsymmetrie vor. Trifft keines der beiden zu kann die Funktion aber immer noch symmetrisch sein zum Beispiel zu einem anderen Punkt, oder zu einer Parallelen der y-Achse.
Beispiel 1:
Gegeben ist die Funktion
.
Für x setzt man nun -x ein, also
Damit haben wir gezeigt, dass die Funktion (bzw. das Schaubild der Funktion) symmetrisch zur y-Achse ist.
Beispiel 2:
Gegeben ist die Funktion
.
Für x nun -x einsetzen ...
Also ist die Funktion (bzw. das Schaubild der Funktion) punktsymmetrisch zum Ursprung.
Grenzwerte
BearbeitenUnter einem Grenzwert versteht man das Verhalten einer Funktion für den Fall, dass x entweder immer größer oder immer kleiner wird. Zur Berechnung der Grenzwerte setzt man am Besten drei größere Zahlen (z.B. 100, 1.000 und 10.000) in die Funktionsgleichung ein und guckt, ob das Ergebnis immer größer oder kleiner wird.
Beispiel 1:
Gegeben ist die Funktion
Die Grenzwerte lauten:
Beispiel 2:
Gegeben ist die Funktion
Die Grenzwerte lauten:
Nullstellen
BearbeitenZur Berechnung der Nullstellen einer Funktion setzt man diese gleich Null. Die Werte, die beim Auflösen nach x rauskommen, sind die Nullstellen.
Beispiel:
Gegeben ist die Funktion
Diese setzt man nun gleich 0:
Als Lösung erhält man x1=4 und x2=-4. Die Nullstellen lauten also N1(4|0) und N2(-4|0).
Extremstellen
BearbeitenDie Extremstellen sind die Hoch- bzw. Tiefpunkte einer Funktion. Man berechnet sie, indem man die 1. Ableitung einer Funktion mit 0 gleichsetzt. Erhält man ein Ergebnis, setzt man dieses in die 2. Ableitung ein, um zu überprüfen, ob es sich um einen Hoch- oder Tiefpunkt handelt. Ist das Ergebnis beim Einsetzen in die 2. Ableitung positiv, so handelt es sich um ein lokales Minimum, ist es negativ, handelt es sich um ein lokales Maximum.
Beispiel:
Gegeben ist die Funktion
Die 1. Ableitung lautet:
Setzt man sie gleich Null, erhält man x1=1 und x2=-9. Diese x-Werte in setzt man in die 2. Ableitung ein, welche lautet:
Man erhält für x=1 das Ergebnis 10. Anhand dessen lässt sich sagen, dass die Funktion ein lokales Minimum T(1|-8,6) hat. Für x=-9 erhält man -10. Somit hat die Funktion auch ein lokales Maximum H(-9|158).
Wendestellen
BearbeitenZur Berechnung der Wendestellen muss man die 2. Ableitung einer Funktion mit 0 gleichsetzen. Das erhaltene Ergebnis setzt man in die 3. Ableitung ein. Erhält man dabei eine Zahl, die ungleich 0 ist, handelt es sich um eine Wendestelle.
Beispiel
Gegeben ist die Funktion
Die Ableitungen lauten:
Setzt man die 2. Ableitung gleich Null, erhält man x=0. Setzt man dies in die 3. Ableitung ein, erhält man 6. Somit lautet der Wendepunkt W(0|-7).
Polstellen
BearbeitenPolstellen treten nur bei gebrochenrationalen Funktionen auf. Es sind Definitionslücken. Es gibt 2 Arten von Polstellen: Die echten Polstellen und die behebbaren Definitionslücken.
Polstellen
BearbeitenEine Polstelle errechnet man, indem man den Nenner eines Bruchs mit 0 gleichsetzt. Hat man die Polstelle errechnet, muss man sie auf Vorzeichenwechsel (VZW) überprüfen. Dafür bildet man den links- und den rechts-limes an der Polstelle.
Beispiel 1:
Gegeben ist die Funktion
Der Nenner wird für x = 1 und x = -1 Null, also ist die Polstelle bei 1 und -1.
Überprüfung auf VZW bei x = 1:
Es ist also eine Polstelle bei x = 1 mit VZW.
Überprüfung auf VZW bei x = -1 ist analog wie bei x = 1.
Beispiel 2:
Gegeben ist die Funktion
Die Polstelle ist 0.
Überprüfung auf VZW:
Hier liegt also kein VZW vor.
Behebbare Definitionslücken
BearbeitenEine behebbare Definitionslücke lässt sich durch verändern des Bruchs -wie der Name schon sagt- beheben.
Beispiel
Gegeben ist die Funktion
Die Funktion ist für -1 nicht definiert, da in dem Fall der Nenner 0 wäre. Kürzt man diesen Bruch nun, so erhält man die Funktion
Diese Funktion hat keine Definitionslücke mehr, sie ist also behoben.