Amateurfunklehrgang – HB9 Essentials/ Frequenzen, Modulation und Sprache
Nutzung von Frequenzbereichen nach Artikel 44 VNF[1]
BearbeitenHB9
BearbeitenFrequenzbereich | Status für terrestrische Verbindungen | Status für Verbindungen über Amateurfunk-Satelliten | Maximale Senderleistunga |
135,700–137,800 kHz | sekundär b | nicht zulässig | 1 W ERP |
472,000–479,000 kHz | sekundär b | nicht zulässig | 5 W EIRP |
1810,000–1850,000 kHz | primär | nicht zulässig | 1000 W |
1850,000–2000,000 kHz | sekundär b | nicht zulässig | 1000 W |
3500,000–3800,000 kHz | sekundär b | nicht zulässig | 1000 W |
5351,500–5366,500 kHz | sekundär b | nicht zulässig | 15 W EIRP |
7000,000–7200,000 kHz | primär | primär | 1000 W |
10100,000–10150,000 kHz | sekundär b | nicht zulässig | 1000 W |
14000,000–14250,000 kHz | primär | primär | 1000 W |
14250,000–14350,000 kHz | primär | nicht zulässig | 1000 W |
18068,000–18168,000 kHz | primär | primär | 1000 W |
21000,000–21450,000 kHz | primär | primär | 1000 W |
24890,000–24990,000 kHz | primär | primär | 1000 W |
28000,000–29700,000 kHz | primär | primär | 1000 W |
50,000–52,000 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 100 W |
70,000–70,0375 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 25 W ERP |
70,1125–70,500 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 25 W ERP |
144,000–146,000 MHz | primär | primär | 1000 W |
430,000–435,000 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 1000 W |
435,000–438,000 MHz | primär | sekundär b | 1000 W |
438,000–440,000 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 1000 W |
1240,000–1260,000 MHz | sekundär c | nicht zulässig | 1000 W |
1260,000–1270,000 MHz | sekundär b | sekundär b, d | 1000 W |
1270,000–1300,000 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 1000 W |
2300,000–2308,000 MHz | sekundär c | nicht zulässig | 100 W |
2308,000–2312,000 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 100 W |
2312,000–2400,000 MHz | sekundär c | nicht zulässig | 100 W |
2400,000–2450,000 MHz | sekundär c | sekundär c | 100 W |
5650,000–5670,000 MHz | sekundär c | sekundär c, d | 100 W |
5670,000–5725,000 MHz | sekundär c | nicht zulässig | 100 W |
5725,000–5850,000 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 100 W |
10000,000–10450,000 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 100 W |
10450,000–10500,000 MHz | sekundär b | sekundär | 100 W |
24000,000–24050,000 MHz | primär | primär | 10 W |
24050,000–24250,000 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 10 W |
47,000–47,200 GHz | primär | primär | 10 W |
76,000–77,500 GHz | sekundär b | sekundär b | 10 W |
77,500–78,000 GHz | primär | primär | 10 W |
78,000–81,500 GHz | sekundär b | sekundär b | 10 W |
122,250–123,000 GHz | sekundär b | nicht zulässig | 10 W |
134,000–136,000 GHz | primär | primär | 10 W |
136,000–141,000 GHz | sekundär b | sekundär b | 10 W |
241,000–248,000 GHz | sekundär b | sekundär b | 10 W |
248,000–250,000 GHz | primär | primär | 10 W |
a Die Spitzenleistung beim Senderausgang ist die Durchschnittsleistung, die ein Sender während einer Periode der Hochfrequenzschwingung bei der höchsten Spitze der Modulationshüllkurve maximal abgeben darf (PEP).
b Frequenzbereich, der auch anderen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung steht, die bei der Nutzung Vorrang haben.
c Frequenzbereich, der nur nach erfolgter Meldung beim BAKOM nach Art. 33 Abs. 1 Bst. d VNF benutzt werden darf.
d Nur für Verbindungen von der Erde zum Satelliten.
HB3
BearbeitenFrequenzbereich | Status für
terrestrische Verbindungen |
Status für Verbindungen über Amateurfunk-Satelliten | Maximale
Senderleistunga |
1810,000–1850,000 kHz | primär | nicht zulässig | 100 W |
1850,000–2000,000 kHz | sekundär b | nicht zulässig | 100 W |
3500,000–3800,000 kHz | sekundär b | nicht zulässig | 100 W |
21000,000–21450,000 kHz | primär | primär | 100 W |
28000,000–29700,000 kHz | primär | primär | 100 W |
144,000–146,000 MHz | primär | primär | 50 W |
430,000–435,000 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 50 W |
435,000–438,000 MHz | primär | sekundär b | 50 W |
438,000–440,000 MHz | sekundär b | nicht zulässig | 50 W |
b Frequenzbereich, der auch anderen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung steht, die bei der Nutzung Vorrang haben.
Bandbreite [2]
BearbeitenFür eine gegebene Sendeart diejenige Breite des Frequenzbandes die gerade ausreicht, um die Übertragung der Nachricht mit der Geschwindigkeit und Güte sicherzustellen, welche unter den gegebenen Bedingungen erforderlich ist.
Die in Ziffer 1.152 definierte erforderliche Bandbreite wird durch drei Ziffern und einen Buchstaben ausgedrückt. Der Buchstabe nimmt die Stelle des Kommas ein und stellt die Einheit für die Bandbreite dar. Das erste Schriftzeichen darf weder die Ziffer Null noch einer der Buchstaben K, M, oder G sein.
Intervall | Einheit | Trennkürzel |
---|---|---|
0,001 - 999 Hz | Hz | H |
1,00 und 999 kHz | kHz | K |
1,00 und 999 MHz | MHz | M |
1,00 und 999 GHz | GHz | G |
Beispiele: 0.002 Hz = H002 6 kHz = 6K00 1.25 MHz = 1M25 0.1 Hz = H100 12.5 kHz = 12K5 2 MHz = 2M00 25.3 Hz = 25H3 180.4 kHz = 180K 10 MHz = 10M0 400 Hz = 400H 180.5 kHz = 181K 202 MHz = 202M 2.4 kHz = 2k40 180.7 kHz = 181K 5.65 GHz = 5G65
Sendearten
BearbeitenDie Sendeart wird durch eine Kombination von drei Zeichen bezeichnet. Das erste Zeichen bezeichnet die Modulationsart des Hauptträgers, das zweites Zeichen (Ziffer oder X) die Art der Signale, die den Hauptträger modulieren und das dritte Zeichen (Buchstaben) die Art der zu übertragenden Information.
Unmoduliert | |
N | Aussendung eines unmodulierten Trägers |
Aussendung, bei welcher der Hauptträger amplitudenmoduliert ist (einschliesslich der Fälle, in denen Hilfsträger winkelmoduliert sind) | |
A | Zweiseitenband |
H | Einseitenband, voller Träger |
R | Einseitenband, verminderter Träger oder Träger mit variablem Pegel |
J | Einseitenband, unterdrückter Träger |
B | Voneinander unabhängige Seitenbänder |
C | Restseitenband |
Hauptträger winkelmoduliert | |
F | Frequenzmodulation |
G | Phasenmodulation |
Hauptträger amplituden- und winkelmoduliert | |
D | gleichzeitig oder in einer zuvor festgelegten Reihenfolge |
Pulsaussendung – Impulsserie1 | |
P | unmodulierten Impulse |
K | moduliert in Amplitude K |
L | moduliert in Breite/Dauer L |
M | moduliert in Lage/Phase M |
Q | Träger während der Impulsperiode winkelmoduliert ist |
V | Kombination des Vorangehenden oder andere Variante |
Andere | |
W | andere und Hauptträger Amplitudenmodulation, Winkelmodulation, Pulsmodulation |
X | Sonstige Fälle |
1Aussendungen, deren Hauptträger direkt von einem Signal moduliert ist, das in quantisierter Form codiert worden ist (z.B. Pulscodemodulation), müssen nach Kennzeichen, die amplituden- oder winkelmodulierte Kennzeichen zugewiesen haben, gekennzeichnet werden.
0 | Kein modulierendes Signal |
1 | Ein einziger Kanal, der quantisierte oder digitale Information2 enthält, ohne Verwendung eines modulierenden Hilfsträgers |
2 | Ein einziger Kanal, der quantisierte oder digitale Information enthält, unter Verwendung eines modulierenden Hilfsträgers2 |
3 | Ein einziger Kanal, der analoge Information enthält |
7 | Zwei oder mehr Kanäle, die quantisierte oder digitale Information enthalten |
8 | Zwei oder mehr Kanäle, die analoge Information enthalten |
9 | Zusammengesetztes System mit einem oder mehreren Kanälen, die quantisierte oder digitale Information enthalten, sowie einem oder mehreren Kanälen, die analoge Information enthalten |
X | Sonstige Fälle |
2Dies schliesst Zeitmultiplex aus.
N | Keine Information |
A | Telegrafie - für Hörempfang |
B | Telegrafie - für automatischen Empfang |
C | Faksimile |
D | Datenübertragung, Fernmessen, Fernsteuern |
E | Fernsprechen (einschliesslich Ton-Rundfunk) |
F | Fernsehen (Video) |
W | Kombination von vorstehenden Fällen |
X | Sonstige Fälle |
3In diesem Kontext hat das Wort "Information" eine einschränkende Bedeutung, d.h. es schliesst eine Information konstanter und unveränderlicher Art wie im Falle der Aussendung von Normalfrequenzen, von Dauerstrichradar und Pulsradar usw. aus.
Bandplan[3]
BearbeitenDas Funkfrequenzspektrum ist in neun Frequenzbänder unterteilt. Diese sind von Vier bis Zwölf durchnummeriert. Die Frequenz wird bis und mit 3000 kHz in Kilohertz (kHz), zwischen 3 MHz bis und mit 3000 MHz in MHz und zwischen 3 GHz bis und mit 3000 GHz in GHz ausgedrückt.
Band | Abkürzung | Frequenzbereich (von, bis und mit) | Metrische Einteilung | Metrische Abkürzung |
---|---|---|---|---|
4 | VLF | 3 bis 30 kHz | Myriameterwellen (Längstwellen) | B.Mam |
5 | LF | 30 bis 300 kHz | Kilometerwellen (Langwellen) | B.km |
6 | MF | 300 bis 3000kHz | Hektometerwellen (Mittelwellen) | B.hm |
7 | HF | 3 bis 30MHz | Dekameterwellen (Kurzwellen) | B.dam |
8 | VHF | 30 bis 300 MHz | Meterwellen (Ultrakurzwellen) | B.m |
9 | UHF | 300 bis 3000 MHz | Dezimeterwellen | B.dm |
10 | SHF | 3 bis 30 GHz | Zentimeterwellen | B.cm |
11 | EHF | 30 bis 300 GHz | Millimeterwellen | B.mm |
12 | 300 bis 3000 GHz | Dezimillimeterwellen |
Buchstabiertabelle [4][5][6]
BearbeitenUm schwer verständliche oder oder seltene Wörter korrekt zu übermitteln behilft man sich mit der Verwendung einheitlicher Hilfswörter welche unmissverständlich einem bestimmten Buchstaben zugeordnet werden können. Diese Bilden die sogenannten Buchstabiertabelle.
Einige Schlüsselwörter werden anders geschrieben als der verwendete Begriff im Englischen: Der Grund für die abweichende Schreibung „Juliett“ (anstatt „Juliet“) liegt darin, dass frankophone Sprecher sonst auf die Idee kommen könnten, das „t“ wäre stumm. Aus ähnlichem Grund wird auch „Alfa“ statt „Alpha“ geschrieben, weil nicht in allen Sprachen die Aussprache von „ph“ wie „f“ selbstverständlich ist.
Die korrekte Schreibung und Aussprache ist folgendermassen festgelegt:
Buchstabe | Wort | Aussprache (IPA) | Betonung |
---|---|---|---|
A | Alfa | [ˈælfə] | AL FAH |
B | Bravo | [ˈbɹɑːvoʊ] | BRAH VO |
C | Charlie | [ˈtʃɑːɹli] oder [ˈʃɑːɹli] | CHAR LEE oder SHAR LEE |
D | Delta | [ˈdɛltə] | DELL TAH |
E | Echo | [ˈɛkoʊ] | ECK OH |
F | Foxtrot | [ˈfɒkstɹɒt] oder [ˈfɑːkstɹɑːt] | FOKS TROT |
G | Golf | [gɒlf] oder [gɑːlf] oder [gɔːlf] | GOLF |
H | Hotel | [hoʊˈtɛl] | HOH TELL |
I | India | [ˈɪndiə] | IN DEE AH |
J | Juliett | [ˈdʒuːliɛt] | JEW LEE ETT |
K | Kilo | [ˈkiːloʊ] | KEY LOH |
L | Lima | [ˈliːmə] | LEE MAH |
M | Mike | [maɪk] | MIKE |
N | November | [noʊˈvɛmbəɹ] | NO VEM BER |
O | Oscar | [ˈɒskə] oder [ˈɑːskəɹ] | OSS CAH |
P | Papa | [pəˈpɑː] | PAH |
Q | Quebec | [keɪˈbɛk] oder [kwɪˈbɛk] | KEH BECK |
R | Romeo | [ˈɹoʊmioʊ] | ROW ME OH |
S | Sierra | [siˈɛɹə] | SEE AIR RAH |
T | Tango | [ˈtæŋgoʊ] | TANG GO |
U | Uniform | [ˈjuːnɪfɔːɹm] oder [ˈuːnifɔrm] | YOU NEE FORM oder OO NEE FORM |
V | Victor | [ˈvɪktəɹ] | VIK TAH |
W | Whiskey | [ˈwɪski] | WISS KEY |
X | X-ray | [ˈɛksɹeɪ] | ECKS RAY |
Y | Yankee | [ˈjæŋki] | YANG KEY |
Z | Zulu | [ˈzuːluː] | ZOO LOO |
Ziffern
BearbeitenAuch für Ziffern ist aufgrund der Verwechslungsgefahr (z. B (2) zwei und (3) drei) ähnlich klingender Zahlen eine solche Tabelle und besondere Ausspracheregelungen gebräuchlich.
Zur Vermeidung von Ausspracheproblemen und Missverständnissen werden einige Ziffern von der Schreibung abweichend ausgesprochen: Die Schlüsselwörter für „4“ und „9“ werden zweisilbig ausgesprochen, also „fower“ ([foʊɝ] oder [fɑʊɝ]) statt „four“ ([fɔː(ɹ)]) und „niner“ ([naɪnɝ]) statt „nine“ ([naɪn]), und die „th“ bei „3“ und „1000“ werden durch „t“ ersetzt ([tɹiː] statt [θɹiː] und ['tɑʊznd] statt ['θɑʊznd]).
Eine weitere Regel gibt es für das Dezimaltrennzeichen, ganz gleich ob es ein Punkt oder ein Komma ist, wird es stets „Decimal“ ausgesprochen. Der Punkt als Satzzeichen dagegen wird durch das Schlüsselwort „Stop“ wiedergegeben. [6][5]
Ziffer | Wort | Aussprache (IPA) | Betonung |
---|---|---|---|
0 | Zero | ZE RO | |
1 | One | WUN | |
2 | Two | TOO | |
3 | Three | [tɹiː] | TREE |
4 | Four | ['foʊɝ] oder ['fɑʊɝ] | FOW ER |
5 | Five | FIFE | |
6 | Six | SIX | |
7 | Seven | SEV EN | |
8 | Eight | AIT | |
9 | Nine | ['naɪnɝ] | NIN ER |
. | Decimal | DAY SEE MAL | |
100 | Hundred | HUN DRED | |
1000 | Thousend | TOU SAND |
RST
BearbeitenDas RST (Readability, Strength, Tone) ist eine Methode zur Bewertung der Funkverbindungsqualität. Es misst die Lesbarkeit, Signalstärke und Tonqualität einer Funkübertragung. Höhere Werte stehen für eine bessere Verbindungsqualität.
Readability (Verständlichkeit)
BearbeitenCode | Beschreibung |
---|---|
R1 | schlecht |
R2 | mangelhaft |
R3 | ausreichend |
R4 | gut |
R5 | ausgezeichnet |
Strength (Signalstärke)
BearbeitenCode | Beurteilung |
---|---|
S1 | kaum hörbares Signal |
S2 | sehr schwaches Signal |
S3 | schwaches Signal |
S4 | mittelmässiges Signal |
S5 | ausreichendes Signal |
S6 | gut hörbares Signal |
S7 | mässig starkes Signal |
S8 | starkes Signal |
S9 | äusserst starkes Signal (KW: 50 µV bzw. UKW: 5 µV am 50-Ohm-Antenneneingang) |
Als äusserst starkes Signal gilt 50 µV bei KW bzw. 5 µV bei UKW (50 Ohm Antenneneingang). Der Abstand der einzelnen S-Stufen beträgt 6 dB.
Ton (nur bei Telegrafie)
BearbeitenCode | Beurteilung |
---|---|
T1 | äusserst roher Wechselstrom |
T2 | äusserst roher unmusikalischer Wechselstrom |
T3 | roher Wechselstrom leicht unmusikalisch |
T4 | leicht roher Wechselstrom mittelmäßig musikalisch |
T5 | musikalisch modulierter Ton |
T6 | modulierter Ton leichter Triller |
T7 | unstabiler Ton |
T8 | gefilterter Ton mit z. B.: etwas Brummmodulation |
T9 | reiner Ton |
- ↑ [1]SR 784.102.11 Verordnung des BAKOM über die Nutzung des Funkfrequenzspektrums (VVNF) Anhang 4
- ↑ https://life.itu.int/radioclub/rr/ap01.pdf Radio Regulations APPENDIX 1 (REV.WRC-12)
- ↑ https://life.itu.int/radioclub/rr/frr.htm Radio Regulation Article 2 Section 1
- ↑ Wikipedia: Buchstabiertafel
- ↑ 5,0 5,1 ICAO: Annex 10 to the Convention on International Civil Aviation VOL II
- ↑ 6,0 6,1 ITU: [2] Radio Regulations, edition of 2016