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Was ist es?

Stoffige, wiederverwendbare Binden funktionieren genau wie herkömmliche Binden, aber anstatt sie nach Gebrauch wegzuschmeißen, werden sie ausgekocht und wieder benutzt. Ich empfehle, dass du sie, wenn sie vollgesogen sind, von Hand mit kaltem Wasser auswäscht und am Schluss deiner Periode alle zusammen in kochendes Wasser schmeißt oder in der Waschmaschine (am besten mit biologischem Waschmittel) mitwäschst.
Du kannst sie im Laden (Bioläden, Frauenzentren und auch einigen Drogerien) kaufen oder selber herstellen. Normalerweise sehen sie aus wie herkömmliche Binden mit Flügeln, zusätzlich haben manche noch kleine Knöpfe, um sie besser zu befestigen. Am besten sind die Binden geeignet, die eine Hülle haben und eine herausnehmbare Einlage. Somit kannst du je nach Stärke deiner Blutung entscheiden, wie dick deine Binde sein muss und über Nacht dickere Einlagen verwenden. Es gibt auch die Möglichkeit, die Binde direkt in eine Unterhose einzunähen, somit fällt eine weitere Schicht Stoff zwischen deinen Beinen weg.
Ich persönlich empfehle, sie selbst herzustellen. Achte darauf, dass du atmungsaktive, natürliche Stoffe verwendest. Am besten geeignet sind Baumwolle, Frottee und Flanell. Sie sind gut waschbar und verziehen sich nicht so schnell. Synthetische Stoffe bringen dich mehr zum Schwitzen und die Gefahr, dass du sie in dieser sensiblen Gegend nicht verträgst, ist größer. Außerdem würde ich verschiedene Farben verwenden, weil Weiß viel schneller schmuddelig aussieht und einfach, weil es mehr Spaß macht.

Positives

  • wieder verwendbar.
  • Selbstgemachte Binden sind fast kostenlos, gekaufte anfangs eher teuer, jedoch durch die Möglichkeit sie jahrelang zu verwenden sehr günstig.
  • Dein Blut fließt aus der Scheide heraus, so wie es eigentlich sein sollte. Aber trotzdem hast du keine Flecken in der Unterwäsche.
  • Selbstgemachte Binden machen dich jeden Monat glücklich und stolz, weil du sie ja selbst hergestellt hast, um dir etwas Gutes zu tun. Außerdem machen die farbigen Binden viel mehr Spaß als die weißen, vorproduzierten Binden.
  • Weil du die Binden auswaschen musst, hast du direkten Kontakt zu deinem Blut und lernst somit deinen Körper, deinen Zyklus, die Zusammenhänge zwischen deinem Blut und deinem körperlichen Zustand (Schmerzen, Depressionen, ...) besser kennen.
  • weich und bequem – Benutze für die Herstellung die Art von Stoff, die dir am liebsten ist.
  • kein Risiko am Toxischen Schocksyndrom (TSS) zu erkranken.
  • luftdurchlässig.
  • Durch den Gebrauch von biologischer Baumwolle oder auch alter, schon lange benutzter Kleidung befinden sich keine Pestizide in den Binden.

Negatives

  • Du musst sie immer gut auswaschen.
  • Sie sind vielleicht nicht so praktisch, wenn du länger aus dem Haus gehst, weil du die gebrauchten und vollgesaugten Binden in einem Plastiksack wieder nach Hause nehmen musst.
  • Gekaufte, wiederverwendbare Binden können sperrig und nicht auf deine Größe passend sein.
  • Wenn du sie nur von Hand auswäschst, werden sie hart und steif, somit ist eine Waschmaschine von Vorteil.

Bastelanleitung

→ Binden – Do it yourself! – eine Bastelanleitung für wiederverwendbare Stoff-Binden