Adventskalender 2004: Türchen 15
Also in der Hoffnung, dass ihr noch nicht aufgestanden seid und der Adventskalender ja gaaaanz bestimmt erst kurz vor dem Zähne putzen morgens geöffnet wird, leg ich nochmal etwas rein, da ich dazu einige Email-Anfragen zum Adventskalender 2004: Türchen 4 erhalten habe. Und auf diese Weise erwischt man genau diese Leser ja wohl auch. So...
Wie war das jetzt mit dem Schwibbogen? Und was hat das mit Paula Jordan auf sich?
Ursprünglich, so behauptet man, soll die Idee der Schwibbögen aus Johanngeorgenstadt kommen. Wie schon erwähnt, sind Schwibbögen aus Metall auch zu finden. So verwundert es auch nicht, dass der Bogen von dem man vermutet, dass es der erste seiner Art war, durch Johann Teller so im 18. Jahrhundert handgewerkelt wurde.
Angeblich sollten die dort ansässigen Bergleute bei der Rückkehr aus ihrer Mettenschicht ihrer Gruben ihre Lampen halbkreisförmig am Stolleneingang gehängt haben. Und wenn man sich jetzt den traditionellen Schwibbogen nochmal ansieht: Halbkreisförmig und zwei Bergleute am Stolleneingang der Grube.
Es gibt auch andere Erklärungsmodelle, aber IMHO ist das die Schönste und Passenste.
Und jetzt ein Sprung in der Zeit: 1937 hatte eine Paula Jordan den Schwarzenberger Schwibbogen entwickelt. Das Motiv setzt sich so einigermaßen wie folgt zusammen:
Der abgebildete Engel mit Kerze ist natürlich zum Schutz der zwei Bergleute. Die Bergleute tragen festliche Kleidung. Um das Handwerk der Region zu ehren, sind des Weiteren eine Klöpplerin und einen Schnitzer dargestellt, der Spielzeuge anfertigt (Das Pferdchen oder Esel, den Nussknacker und Holzfällerfigur). Die Leuchterspinne oberhalb der Klöpplerin ist ebenfalls typisch. Insgesamt zeigt sich die wohl die Vorliebe und Wichtigkeit des Lichtes für die Bergleute nicht nur durch die Kerzen auf dem Schwibbogen. Die abgebildeten gekreuzten Kurzschwerter sind dem kursächsischen Wappen entnommen. Die gekreuzten Hämmer natürlich als „Gildenzeichen“ der Bergleute.
Das Originalmotiv von der Designerin Paula Jordan ist ein wenig anders im mittleren Teil entworfen. Anstatt des Nadelbäumlas sind dort die gekreuzten Hämmer in einer größeren wappenähnlichen Abbildung zu sehen. Dieses Schwibbogenmotiv wird dann als Schwarzenberger Schwibbogen bezeichnet. Also die eine Antwort muss daher lauten: „Nein! Das in Türchen 4 war nicht nicht der Schwarzenberger Schwibbogen“. Der sieht leicht anders aus.
In erzgebirgischen Schwarzenberg fand 1937 die Feierohmdschau statt. Anlässlich dieser durfte Paula Jordan ihren Schwibbogen entwerfen. Praktisch als Werbemotiv für die Ausstellung! 7 auf 4 Meter groß, so heißt es.
Meineswissens ist der weltgrößte Schwibbogen ist auf dem Markt in Zschopau zu bewundern: 12 Meter auf 6,5 Meter. Also: „Nein! Chemnitz hat auf dem Weihnachtsmarkt nicht den größten Schwibbogen stehen.“ Höchstens den größten Schwibbogen des Weihnachtsmarktes.
So und jetzt nehm ich mal eine Fotografie von meinem Schwibbögelchen und stell die mit hierein. Von wegen, ich habe so einen ja gar nicht...
Aber mal ein Adventquiz, einfach weil ich es nicht weiß: Was für eine Pflanze (vermutlich Blume) ist das hinter der Klöpplerin und was soll die da? Jemand eine Antwort?
Das Türchen vom 14. Dez. 2004 | Adventskalender 2004 | Das Türchen vom 16. Dez. 2004 |