A Poem a Day/ 2. September: Vergänglichkeit der Schönheit (Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau)

Vergänglichkeit der Schönheit Bearbeiten

Es wird der bleiche Tod mit seiner kalten Hand
Dir endlich mit der Zeit um deine Brüste streichen /
Der liebliche Corall der Lippen wird verbleichen;

Der Schultern warmer Schnee wird werden kalter Sand /
Der Augen süßer Blitz / die Kräfte deiner Hand /
Für welchen solches fällt / die werden zeitlich weichen /
Das Haar / das itzund kann des goldes Glanz erreichen /
Tilgt endlich Tag und Jahr als ein gemeines Band.

Der wohlgesetzte Fuß / die lieblichen Gebärden /
Die werden teils zu Staub / teils nichts und nichtig werden /
Denn opfert keiner mehr der Gottheit deiner Pracht.

Dies und noch mehr als dies muss endlich untergehen /
Dein Herz kann allein zu aller Zeit bestehen /
Dieweil es die Natur aus Diamant gemacht.


Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616-1679)


Hach,... traurig