Die Geistliche Akademie Dupzk wurde 886 von einer Gruppe kirchenslawischer Christen aus Böhmen und Sorabien gegründet. Diese mußte vor den römisch-katholischen Verfolgungen im Großmährischen Reich flüchten und begab sich deswegen bis an die damals westliche Peripherie des slawischen Sprachgebietes, an die Saale, und fand Aufnahme und großzügige Unterstützung durch den elbsorbischen Fürsten von Dupzk.

Seitentitel: 1020-2020: Tausend Jahre Dresdner Frauenkirche/ Geistliche Akademie Dupzk
(1020-2020: Tausend Jahre Dresdner Frauenkirche/ Geistliche Akademie Dupzk)

Diese kirchenslawischen Flüchtlinge gründeten im Schutze der Grenzburg Dupzk unter ihrem Abt Kliment etwa am Standort des heutigen Kügelgenhauses (Pfarrhaus der Schlosskirche) das Kloster "Sveti Pantelejmon" (Heiliger Pantaleon) und erbauten sogleich am Standort der heutigen Schlosskirche St. Aegidien das Katholikon (die Klosterkirche). Zugleich entstand nach dem Muster der durch die Lateiner zerstörten Großmährischen Akademie mit diesem Kloster eine neue Geistliche Akademie als Priesterschule, die Akademie Dupzk.

Der Gründungsabt Kliment von Dupzk starb am 3. Oktober 909 und wurde mit einem imposanten Begräbnis in der Nähe des Altares der Klosterkirche beigesetzt. Er galt den Elbsorben als Lichtbringer und Apostel. Zu seinem Nachfolger wurde der Mönch Ioannis gewählt, wie Kliment ein Elbsorbe, der 886 aus Mähren in seine Heimat zurückgekehrt war.

Als Abt förderte Ioannis von Dupzk insbesondere den Weiterbau des Klosters für die stark gewachsene Mönchsgemeinschaft und die den Bau zwei neuer Häuser für die Geistliche Akademie, womit der Akademie dann ebenso viele Gebäude zur Verfügung standen wie durch fürstliche Unterstützung zur Zeit der Gründung der bulgarischen Akademie in Devoll.

Nach 23 Jahren der Existenz hatte die Geistliche Akademie Dupzk bereits 450 Absolventen, wobei die Stärke der Ausbildungsjahrgänge regelmäßig angestiegen war.

Burg Dupzk als Fluchtort des suebischen Fürsten und seines treu gebliebenen Adels wurde am 10. Mai 927 von den Truppen Thietmars von Ostfalen zerstört. Dabei wurde auch das Kloster Pantaleon verbrannt und die zwölf nicht geflohenen Mönche und ihr Abt Ioannis getötet. Damit endete auch die Geistliche Akademie Dupzk.