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Seitentitel: 1020-2020: Tausend Jahre Dresdner Frauenkirche/ 750
(1020-2020: Tausend Jahre Dresdner Frauenkirche/ 750)

Im Jahr 750 befand sich der ehemalige Hausmeier Karlmann, der erbberechtigte ältere Bruder des fränkischen Hausmeiers und späteren Königs Pippin der Jüngere in der 529 durch Benedikt von Nursia gegründeten Abtei Montecassino[1]. Die Quellen sind sich nicht darüber einig, ab wann sich der seiner Position beraubte Karlmann dort befand. Es werden die Jahre 746 bis 749 genannt. Hierdurch wurden entscheidende Entwicklungen ermöglicht, so

  • die Absetzung des letzten merowingischen Königs und die gleichzeitige Annexion des Frankenreiches durch Pippin im darauffolgenden Jahr 751 - mit dem Dynastiewechsel zu den Karolingern begann eine Stärkung und eine Phase der Ostexpansion des Fränkischen Reiches, welche auch für den Gau Nisan Folgen hatte
  • durch die Verbündung des fränkischen Hausmeiers und späteren Königs mit dem Orden der Benediktiner wurden die Weichen für die religiöse Entwicklung des Frankenreiches und seines Einflußbereiches gestellt, so auch für das spätere Sachsen

Der Abt Hormung von Maroilles legte am 17. August 750 in Attiniaco villa[2] dem Hausmeier Pippin gefälschte Urkunden angeblich der Könige Childebert und Chlothar und eine von einem Abt Chillard vor, die Pippin als gefälscht erkennt, da das Kloster erst 652 durch den fränkischen Mönch St. Humbert von Maroilles, einem Freund von Aldegundis, gegründet wurde. Hier beginnt schon drei Jahre vor der angeblichen Pippinschen Schenkung der Betrug von römisch-katholischen Geistlichen zur persönlichen Bereicherung, ein Prinzip, welches nach dem Übergang des Gaues Nisan an den deutschen König im Jahre 1142 auch das Hochstift Meißen exzessiv und erfolgreich angewandt hat, um sich in den Besitz bedeutender Ländereien im Gau Nisan zu bringen. Die römisch-katholische Kirche hat ihr Privileg auf Schriftlichkeit und Verschriftlichtung jahrhundertelang zu ihren Gunsten weidlichst ausgenutzt, besonders intensiv um 1250, als ein ganzer Fälschungskomplex von Urkunden das Hochstift Meißen im Raum Dresden bedeutend begünstigte. Erst 1581 wurde dieser jahrhundertealte Betrug beendet und das Hochstift reformiert. Dem blieb danach nur noch der Meißner Dom und mit einigem Umland.


Anmerkungen Bearbeiten

  1. RI I n. 53c, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0750-00-00_1_0_1_1_0_193_53c (Abgerufen am 03.02.2023).
  2. RI I n. 58, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0750-08-17_1_0_1_1_0_220_58 (Abgerufen am 03.02.2023).