Thaddäus Ignatius Wiskotschill (* 1753 in Prag; † 21. Januar 1795 in Dresden), auch Wiskotschil oder Wiskotzil, tschechisch Tadeáš Ignác Vyskočil, war ein Dresdner Bildhauer und Mückenberger Kunstgießer, der den Kunstguss in Europa bedeutend verbesserte. Als Bildhauer wirkte er insbesondere bei der ersten Restaurierung[1] des Dresdner Zwingers mit, woraufhin er 1789 zum Hofbildhauer ernannt wurde.

Seitentitel: Reisen in das Alte Dresden/ Dresden in der Frühromantik/ Dresdner Persönlichkeiten um 1800/ Thaddäus Ignatius Wiskotschill
(Reisen in das Alte Dresden/ Dresden in der Frühromantik/ Dresdner Persönlichkeiten um 1800/ Thaddäus Ignatius Wiskotschill)

Leben Bearbeiten

Herkunft Bearbeiten

Thaddäus Ignatius Wiskotschill wurde 1753 in Prag als Sohn eines Bildhauers geboren und ging zeittypisch bei diesem in die Lehre. Kurz nach dem Erhalt seines Lehrbriefes etwa 1768 oder 1769 starb sein Vater.

Bildhauer in Dresden Bearbeiten

Wiskotschill ging daraufhin wohl noch 1769 als „freigesprochener Geselle“ auf die ohnehin berufsbedingt notwendige Wanderschaft, nach deren Abschluß er in der Kunststadt Dresden, dem sogenannten Elbflorenz, bei dem Hofbildhauer Langbein 1772 Anstellung fand. Aus dieser Zeit sind keine eigenständigen Arbeiten bekannt.

Kunstgießer in Lauchhammer Bearbeiten

Frühestens 1776, spätestens aber 1781 stellte ihn Detlev Carl von Einsiedel als Medailleur und Leiter der Gusswerke der Eisengiesserey in Mueckenberg (heute: Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer) im Mückenberger Ländchen ein.[2] Einsiedel, Vater des 1773 geborenen Detlev von Einsiedel, war von 1764 bis 1775 Kreishauptmann des Leipziger Kreises und hatte nach dem 26. Juli 1776 als Universalerbe seiner Patentante Benedicta Margareta von Löwendal die Kunst- und Glockengießerei übernommen. Ab 1777 war Graf von Einsiedeln Präsident der Leipziger Ökonomischen Sozietät.

Das Eisenwerk Lauchhammer war am 17. Juli 1725 nach der Entdeckung von großen Mengen Raseneisenstein[3] durch die 38-jährige von Löwendal gegründet worden, der Gattin des sächsischen Oberhofmarschall und wirklichen Geheimrates Woldemar Freiherr von Löwendal[4]. Als sie 1776 starb, hatte sie ihren Mann um 36 Jahre überlebt und erreichte ein Alter von damals seltenen 93 Jahren.

Von 1776 und 1778 sind kleinformatige Vollgußbüsten nach antiken Vorbildern überliefert, eine Kopfreplik der Artemis von Versailles und eine des Hermes. Durch Jahreszahlen an den Büsten ist ihre Entstehungszeit verbürgt. Möglicherweise gehören sie zu den ersten Arbeiten von Wiskotschill.

1781 ließ Graf von Einsiedel die ersten Versuche im Eisenhohlguss vornehmen, welche Wiskotschill als künstlerischem Leiter für den Guß oblagen. Grundlage für diese Versuche war die eigens hierfür im Mückenberger Schloss seit 1776 angelegte Sammlung der besten Antiken in Gips. Als Konferenzminister hatte der Graf wohl auch Zugang zur Dresdner Antikensammlung. Die Mückenberger Gipsabgußsammlung diente als Vorlage für den freiplastischen Eisenguß. Diese jahrelangen Versuche machten den Hohlguß großformatiger Plastiken erst möglich. Entscheidend für einen Erfolg war wohl das verwendete phosphorreiche und damit sehr dünnflüssige heimische Raseneisenerz um Lauchhammer.

Neben der Sammlung von Antiken begann Graf von Einsiedel ab 1776 auch mit dem Sammeln von Fachleuten der Eisengießerei und der Bildhauerei.

Wiskotschill fuhr Versuchsreihen mit dem Wachsausschmelzverfahren mit verlorener Form. Er fertigte zunächst einen Gußkern aus verschiedensten Erden, Sanden, Zuschlagstoffen und organischen Beimengungen (mit wohl geheim gehaltener Zusammensetzung) über einem Gerüst aus Eisenstäben an. Darüber modellierte er die geplante Figur in Wachs. Über dem Wachs trug er einen lufttrocknenden Formenmantel aus einer besonderen Lehmmischung auf. Danach mußte die ganze Form nochmals mit einem Gerüst aus Eisenstäben und Draht in der überdachten Gießgrube stabilisiert werden.

1784 gelang unter Hinzuziehung von Joseph Mattersberger der erste Guß einer Figur, einer Bacchantin. Der Medailleur mußte auf einem Gußkern die Vorlage frei in Wachs auftragen und nachmodellieren, so dass die spätere Wandstärke entstand. Die Plastiken dieser Anfangsphase waren in der Regel zusätzlich farblich gefaßt, um andere Materialien nachzuahmen. Diese Methode des Wachsausschmelzverfahrens und Abformens in Lehm wurde etwa 25 bis 30 Jahre benutzt und ist bis heute noch nicht im Detail erforscht, da es sich offensichtlich um ein Werksgeheimnis handelte. Zumindest die Arme und der Kopf einer Figur wurden separat gefertigt. Während es keine erhaltenen Körpermodelle gibt, finden sich im Kunstgußmuseum Lauchhammer eine ganze Reihe von erhaltenen Kopfmodellen. So bleibt es unklar, ob es überhaupt Körperformen gab, welche beispielsweise aus Platzgründen nicht aufgehoben wurden, nachdem diese Figuren aus der Mode kamen, oder ob jeder Körper einzeln modelliert und gegossen wurde.

In Frühphase des Lauchhammer Kunstgusses ab 1784 wurden Antikenkopien produziert, worauf man seit 1781 hingearbeitet hatte. Ein Verzeichnis von 1825 führt solche bekannten und beliebten Figuren wie den Apoll vom Belvedere, die Venus von Medicis (von Florenz), die Ildefonso-Gruppe (Castor und Pollux) und den Betenden Knaben (Ganymed) an.[5] Erhalten haben sich hiervon der Apoll vom Belvedere in Wolkenburg (um 1800 entstanden) und drei Exemplare der Ildefonso-Gruppe (zwei in Weimar und eine in Freienwalde). Eine Kapitolinische Flora befindet sich in Potsdam. Bei einem Eisenguß des Hercules Farnese in Leipziger Privatbesitz handelt es sich möglicherweise ebenfalls um eine frühe Arbeit aus Lauchhammer, er wäre dann aber mit einer Höhe von 88,5 cm die einzige bekannte Verkleinerung. Die Gipssammlung des Kunstgußmuseums Lauchhammer (KGML) ergänzt diese Palette noch um Figuren der Nike[6], 1787 und 1789 gegossen, des Dresdner Diadumenos[7] oder die Köpfe Laokoons[8] und seines älteren Sohnes[9].

Als erster Eisenhohlguß gelang 1784 die Figur einer Bacchantin nach einem Original aus der Antikensammlung des Fürsten Agostino Chigi, welche 1728 von Rom nach Dresden gelangt war. Die tanzende Frauenfigur mit einem Schellenring in der erhobenen Linken setzte sich eigentlich aus drei verschiedenen Teilen zusammen und war im Geschmack des Barocks zusammengestückelt und damit vollkommen umgestaltet worden.[10] Die Figur von 1784 ist nicht mehr erhalten, lediglich ein Teilnachguß in Eisen vom Ende des 18. Jahrhunderts ist aus Schloss Neschwitz überliefert[11]

Ab 1781 wurde das Japanische Palais für die Dresdner Antikensammlung umgebaut, und ab 1786 war die Sammlung der Öffentlickeit zugänglich. 1785 traf die Mengsche Sammlung von Gipsabgüssen in dresden ein, welche ebenfalls ab 1786 auf der Brühlschen Terrasse ausgestellt wurde.

In Wolkenburg, dem alten Familienschloss derer von Einsiedel, ist des Weiteren ein Apollino (der Lykische Apoll) in einem Eisenguß von 1789 erhalten. Das Original in Marmor steht in den Uffizien in Florenz, ist aber auch nur eine Kopie der griechischen Statue des Apoll Lykeios. Diese Eisenfigur ist 150 cm hoch hoch, der eiserne Apoll von Belvedere von 1800 maß bereits 220 cm. Der letztere steht obendrein auf einer 184 cm hohen Sockelung immer noch an seinem Aufstellungsort im Park, die vier anderen antikisierenden Eisengussfiguren wurden zum Schutz vor Diebstahl, Vandalismus und Umwelteinflüssen aus restauratorischen Gründen in den Museumssaal des Schlosses geholt. Eine kurz nach 1800 gegossene Figur eines Einschenkenden Satyrs stand an der Treppe von der Allee zum Konzertplatz. Satyren wurden als Schutzgötter der Gärten bereits in der Antike aufgstellt. Das Original dieser Figur befindet sich in der Skulpturensammlung Dresden. Hier wurde also ein Dresdner Original in Lauchhammer abgegossen und in Wolkenburg aufgestellt. In Dresden steht eine römische Marmorkopie nach dem griechischen Bronzeoriginal aus der Zeit um 370 v. Chr., wahrscheinlich ein Frühwerk des attischen Bildhauers Praxiteles, welches in einer Reihe antiker Kopien erhalten ist. Aus dem Bronzeoriginal entstand so über den Umweg des Marmors die Wolkenburger Eisengussfigur. Auf einer ovalen Terrasse stand eine Eisengussfigur der Flora aus dem Jahre 1792. Ihr Original stammte ebenfalls aus der Skulpturensammlung Dresden, ein Torso der Artemis, welcher bereits im Barock in Italien zu einer vollständigen Figur ergänzt wurde. 1792 hielt man ihn deswegen für eine Flora, der Göttin der Blumen, und passend für die Gartenanlage. Die nur 114 cm hohe Figur wurde im Mai 1989 gestohlen. Rechts an der Schloßauffahrt stand auf einem Sockel die 66 cm hohe und 60 cm breite Eisengussfigur einer Knöchelspielerin aus der Zeitum 1800. Ihr Original stammt aus der Antikensammlung Berlin, eine römische Kopie nach einem griechischen Vorbild des 3. Jahrhunderts vor Christus.[12]

Auch im Seifersdorfer Tal fanden sich ursprünglich viele Lauchhammer Eisengussfiguren, vor allem Büsten. Ein Amor mit einer Sanduhr in jeglicher Hand ist zusammen mit einer eisernen Inschriftentafel erhalten, während der dazugehörige Armortempel fehlt.[13] Da diese Eisengussfigur bereits 1792 in einer Darstellung des Tals erwähnt wird, gehört sie sicher zu den frühen Produkten der Eisengiesserey Mueckenberg. In der Nähe soll es auch einen barocken, wahrscheinlich Bogenschnitzender Amor aus Eisen gegeben haben.

In die Dienstzeit von Wikotschill bei Graf Einsiedel fallen auch seine vom Grafen ermöglichten und sicher auch finanzierten Aufenthalte an der Kunstakademie in Dresden und an einer Akademie in Leipzig, um sich durch das Studium nach den Antiken mehr zu vervollkommnen.[14] Nach alledem ist Wiskotschills Dienstbeginn eher zu 1776 als zu 1781 einzuordnen. Johann Christian Hasche schreibt 1785 bereits von einer langen Zeit.[15]

Deutsche Biographische Enzyklopädie Bearbeiten

Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Thies - Zymalkowski (DBE), Walter de Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-598-25040-8 (ebook: 03.05.2011), S. 688.

Dresden & Sachsen Bearbeiten

Dr. Uwe Miersch, Oßling

Kurzbiographie Wiskotschill

ADB Bearbeiten

Artikel: Wiskotschill: Thaddeus Ignaz W. In: Allgemeine Deutsche Biographie] Band 43: Wilhelm d. Jüngere, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg – Wölfelin. Verlag Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 541–542.


ADB:Wiskotschill, Thaddeus Ignaz


BLKÖ Bearbeiten

Artikel Wiskotschill, Thaddäus. In: Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1856–1891, Band: 57, Wien. Aus der kaiserlich-königlichen Hof- und Staatsdruckerei. 1889, S. 124f.


Wikisource

Allgemeines Künstlerlexikon 1820 Bearbeiten

Allgemeines Künstlerlexikon, oder: Kurze Nachricht von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Kunstgießer, Stahlschneider &c. &c. Nebst angehängten Verzeichnissen der Lehrmeister und Schüler, auch der Bildnisse, der in diesem Lexicon enthaltenen Künstler: Zweyter Theil, welcher die Fortsetzung und Ergänzung des ersten enthält. Eilfter Abschnitt. W. Zürich, bey Orell, Füßli und Compagnie, MDCCCXX. S. 6024


Neues allgemeines Künstler-Lexicon 1851 Bearbeiten

Artikel Wiskotschill, Thaddäus. In: Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, etc. Ein und zwanzigster Band. Vouillemont. - Witsen. München, 1851. Verlag von E. A. Fleischmann. S. 557

[...] stand in Dresden bei Langbein in Condition. Im Jahre 1775 wurde er Medailleur der Eisengiesserei des Grafen Einsiedel in Mückenberg, wo er zugleich auch die Gusswerke leitete. Zum Hofbildhauer in Dresden ernannt [...]

Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten aus dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, etc. 22 Bände. Verlag von E. A. Fleischmann, München 1835–1852.

Johann Georg Meusel Bearbeiten

Erste Ausgabe 1778/1789 Bearbeiten

Johann Georg Meusel: Teutsches Künstlerlexikon oder Verzeichniss der jetztlebenden teutschen Künstler, nebst einem Verzeichniss sehenswürdiger Bibliotheken, Kunst-, Münz- und Naturalienkabinette in Teutschland und in der Schweiz LEMGO, in der Meyerschen Buchhandlung, 1778. (Titel).

  • Zweyter Theil, welcher Zusätze und Berichtigungen des ersten enthält. LEMGO, im Verlag der Meyerschen Buchhandlung, 1789. (Titel).

Erwähnt im ''Zweyten Theil 1789, S. 260.

Zweite umgearbeitete Ausgabe 1808/09 Bearbeiten

  • Zweyte umgearbeitete Ausgabe. Erster Band. Lemgo in der Meyerschen Buchhandlung 1808. (Titel),
  • Zweyte umgearbeitete Ausgabe. Zweyter Band. Lemgo in der Meyerschen Buchhandlung 1809. (Titel).

Nicht mehr erwähnt - vgl. Zweyter Band, S. 553.

Heinrich Keller 1788 Bearbeiten

Keller: Quelle von Johann Georg Meusel

Heinrich Keller: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern. Gesammelt und herausgegeben von Heinrich Keller. Leipzig, im Verlage der Dykischen Buchhandlung. 1788. (dem Grafen Camillo Marcolini unterthaenigst gewidmet, Dresden im May 1788)

Vgl. Vierter Nachtrag zu der vierten Ausgabe des Gelehrten Teutschlandes. Meyer, 1791, S. 334

Angekündigt im Dritten Nachtrag ... als: Heinrich Keller Dresdner Künstlerlexikon

Gest. 26. August 1788 in Prag bey den barmherzigen Brüdern Johann Georg Meusel: Vierter Nachtrag zu der vierten Ausgabe des Gelehrten Teutschlandes. Meyer, 1791, S. 334

Vgl. Georg Christoph Hamberger, Johann Georg Meusel: Das gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller. 5. Auflage, 1796

Vorwort: Gegenwärtiges Künstler=Lexikon sey der Anfang eines fortdauernden Werkes, welches dem Publikum auch in Zukunft von dem Zustande der Künste in Dresden Nachricht giebt. Zum wenigsten alle drey bis vier Jahre wird ein neues Supplement erforderlich seyn. Ich meiner Seits wuensche, daß sich nach mir bestaendige Fortsetzer finden moegen, welche sich gleich viele Muehe, als ich waehrend meinem Aufenthalte in Dresden beynahe drey Jahre lang verwendet habe, nicht moegen davon abschrecken lassen.

Artikel: [204] Wiskotschill, (Thaddaeus,) geboren in Prag 1753, erlernte die Bildhauerkunst von seinem Hrn. Pater daselbst, nach dessen Ableben er verschiedene Reisen machte, auf welchen er auch im Jahre 1772 nach Dresden kam. Hier arbeitete er bey dem ehemaligen Hofbildhauer Hrn. Langbein, wurde im Jahre 1775 von Sr. Exzellenz, dem Herrn Grafen von Einsiedel in Besoldung genommen, und bey der Graeflichen Eisengießerey in Mueckenberg angestellt, da er denn Gelegenheit fand seine Kunst auch [205] in diesem Fache anzuwenden. Man hat von ihm verschiedene in Eisen und Metall gegoßene Figuren und Buesten von ungemeiner Groeße. Seine Exzellenz verschaften ihm auch Gelegenheit, die Akademieen Dresden und Leipzig zu besuchen, um sich durch das Studium nach den Antiken mehr zu vervollkommnen, und hatten ueberdieß noch die Gnade ihn des Herrn Grafen Marcolini Exzellenz bestens zu empfehlen, in dessen besondern Diensten er sich seit 1782 befindet. Seit dieser Zeit hat er verschiedene Werke in Metall, Holz, Stein, Marmor und Helfenbein geliefert, und vorzueglich in folgenden seine Geschicklichkeit gezeigt:

  • 1) Germanicus und Caracalla, zwey kolossalische in Eisen hohl gegossene Buesten, welche in dem Graefl. Marcolinischen Garten aufgestellt sind.
  • 2) Vier Satyren in dem Zwinger unter dem Kunstkabinette.
  • 3) Eine Vase im Hetrurischen Geschmack, in Pillnitz.
  • 4) Das Portraet Sr. Exzellenz des verstorbenen Generalpostmeisters Grafen von Schoenberg in Lebensgroeße, in Metall gegossen. Dieses befindet sich auf einem Monument, welches dem Andenken des verstorbenen Grafen auf einem seiner Gueter errichtet wurde.

[206] Sein neuestes Werk ist eine Gruppe in Stein ueber dem Portale des neugebauten Graefl. Marcolinischen Hauses in der Wilsdrufer Gasse, Apoll und die Musen, nach der Laenge des Steines Hautrelief gearbeitet; nebst zwey andern allegorischen Seitengruppen, deren eine auf die Bildhauer=, die andere auf die Malerkunst sich bezieht.

Christoph Johann Gottfried Haymann 1808 Bearbeiten

Dresdens theils neuerlich verstorbne theils ietzt lebende Schriftsteller und Künstler wissenschaftlich classificirt nebst einem dreyfachen Register von M. Christoph Johann Gottfried Haymann. Dresden In der Waltherschen Hofbuchhandlung 1809. S. 403 Vorrede vom 12. December 1808.

Johann Christian Hasche 1785 Bearbeiten

Wiskotschil in Boehmen, war lange in der Eisengiesserei Sr. Exzell. des Ministers Gr. v. Einsiedel, wo er die Formen modellirte, arbeitet ietzt im Gr. Marcolinischen Garten zu Friedrichstadt, Vasen &c. auch hat er ein Paar Ringer, eine schwarze Marmorgruppe, die man von Balthasarn unvollendet in den Kasematten fand, sehr gluecklich vollendet. Aus: Artikel Wiskotschil In: Johann Christian Hasche: Magazin der Saechsischen Geschichte Zweiter Theil oder dreizehntes bis vier und zwanzigstes Stueck. Dresden, auf Kosten des Verfassers, 1785. S. 690. Vorrede vom 29sten Dec. 1785.

Gustav Otto Müller 1895 Bearbeiten

Gustav Otto Müller: Vergessene und halbvergessene Dresdener Künstler des vorigen Jahrhunderts. Dresden 1895

Herkunft Prag Bearbeiten

Wiskotschill: Thaddeus Ignaz W., Bildhauer, wurde im J. 1753 zu Prag als Sohn eines Bildhauers geboren. Als sein Vater gestorben war, begab er sich auf Reisen [...] ADB 1898

Wiskotschill, (Thaddaeus,) geboren in Prag 1753, erlernte die Bildhauerkunst von seinem Hrn. Pater daselbst, nach dessen Ableben er verschiedene Reisen machte, [...] Aus: Artikel: Wiskotschill, (Thaddaeus,) In: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern. Gesammelt und herausgegeben von Heinrich Keller. Leipzig, im Verlage der Dykischen Buchhandlung. 1788., S. 204 bis 206, hier: S. 204.

Wiskotschill, Thaddäus (Bildhauer, geb. zu Prag 1753, gest. in Dresden 1794). Der Name Wiskotschill würde nach der čechischen Schreibweise der Gegenwart wohl Wyskočil geschrieben werden müssen. Thaddäus, der Sohn eines Bildhauers, bildete sich zu einem solchen zunächst unter Anleitung seines Vaters. Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1856–1891, Band: 57, Wien. Aus der kaiserlich-königlichen Hof- und Staatsdruckerei. 1889, S. 124f.


Dresden 1772 beim Hofbildhauer Langbein Bearbeiten

[...] und kam im J. 1772 nach Dresden, wo er bei dem Hofbildhauer Langbein in Arbeit trat. ADB 1898

[...] auf welchen er auch im Jahre 1772 nach Dresden kam. Hier arbeitete er bey dem ehemaligen Hofbildhauer Hrn. Langbein, [...] Aus: Artikel: Wiskotschill, (Thaddaeus,) In: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern. Gesammelt und herausgegeben von Heinrich Keller. Leipzig, im Verlage der Dykischen Buchhandlung. 1788., S. 204 bis 206, hier: S. 204.

Dann aber ging er nach Dresden, wo er in der Werkstätte des Bildhauers Langbein einige Zeit arbeitete. Aus: Artikel Wiskotschill, Thaddäus. In: Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1856–1891, Band: 57, Wien. Aus der kaiserlich-königlichen Hof- und Staatsdruckerei. 1889, S. 124f.

[...] stand in Dresden bei Langbein in Condition. Aus: Artikel Wiskotschill, Thaddäus. In: Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, etc. Ein und zwanzigster Band. Vouillemont. - Witsen. München, 1851. Verlag von E. A. Fleischmann. S. 557

Die Angabe, daß Wiskotschill bei Langbein seine Lehre fortgesetzt hätte, ergab sich aus dem verderbten Geburtsjahr 1758 statt 1753 und ist demzufolge reine Spekuation.


Mückenberg 1775 Bearbeiten

Drei Jahre später kam er als Modelleur in die gräflich Einsiedel’sche Eisengießerei zu Mückenberg. Hier fertigte er zwei kolossale in Eisen hohl gegossene Büsten des Germanicus und Caracalla an, die in dem Garten des Oberkammerherrn Grafen Marcolini in Dresden-Friedrichstadt aufgestellt wurden, heute aber verschollen sind. ADB 1898

[...] wurde im Jahre 1775 von Sr. Exzellenz, dem Herrn Grafen von Einsiedel in Besoldung genommen, und bey der Graeflichen Eisengießerey in Mueckenberg angestellt, da er denn Gelegenheit fand seine Kunst auch [205] in diesem Fache anzuwenden. Man hat von ihm verschiedene in Eisen und Metall gegoßene Figuren und Buesten von ungemeiner Groeße. Seine Exzellenz verschaften ihm auch Gelegenheit, die Akademieen Dresden und Leipzig zu besuchen, um sich durch das Studium nach den Antiken mehr zu vervollkommnen, und hatten ueberdieß noch die Gnade ihn des Herrn Grafen Marcolini Exzellenz bestens zu empfehlen, [...] Aus: Artikel: Wiskotschill, (Thaddaeus,) In: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern. Gesammelt und herausgegeben von Heinrich Keller. Leipzig, im Verlage der Dykischen Buchhandlung. 1788., S. 204 bis 206, hier: S. 204f.

Im Jahre 1775 trat er als Medailleur in Dienste der Graf Einsiedel’schen Eisengießerei zu Mückenberg, wo er zugleich mit der Leitung der Gußwerke betraut ward. Aus: Artikel Wiskotschill, Thaddäus. In: Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1856–1891, Band: 57, Wien. Aus der kaiserlich-königlichen Hof- und Staatsdruckerei. 1889, S. 124f.

Im Jahre 1775 wurde er Medailleur der Eisengiesserei des Grafen Einsiedel in Mückenberg, wo er zugleich auch die Gusswerke leitete. Zum Hofbildhauer in Dresden ernannt [...] Aus: Artikel Wiskotschill, Thaddäus. In: Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, etc. Ein und zwanzigster Band. Vouillemont. - Witsen. München, 1851. Verlag von E. A. Fleischmann. S. 557


Bei Marcolini in Dresden 1782 Bearbeiten

Offenbar gefielen sie dem Grafen gut, da er W. seit dem Jahre 1782 in seine Dienste nahm und ihm auch bei den kurfürstlichen Bauten Beschäftigung verschaffte. ADB 1898

Seine Exzellenz verschaften ihm auch Gelegenheit, die Akademieen Dresden und Leipzig zu besuchen, um sich durch das Studium nach den Antiken mehr zu vervollkommnen, und hatten ueberdieß noch die Gnade ihn des Herrn Grafen Marcolini Exzellenz bestens zu empfehlen, in dessen besondern Diensten er sich seit 1782 befindet. Seit dieser Zeit hat er verschiedene Werke in Metall, Holz, Stein, Marmor und Helfenbein geliefert, und vorzueglich in folgenden seine Geschicklichkeit gezeigt: Aus: Artikel: Wiskotschill, (Thaddaeus,) In: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern. Gesammelt und herausgegeben von Heinrich Keller. Leipzig, im Verlage der Dykischen Buchhandlung. 1788., S. 204 bis 206, hier: S. 205.

[...] arbeitet ietzt im Gr. Marcolinischen Garten zu Friedrichstadt, Vasen &c. auch hat er ein Paar Ringer, eine schwarze Marmorgruppe, die man von Balthasarn unvollendet in den Kasematten fand, sehr gluecklich vollendet. Aus: Artikel Wiskotschil In: Johann Christian Hasche: Magazin der Saechsischen Geschichte Zweiter Theil oder dreizehntes bis vier und zwanzigstes Stueck. Dresden, auf Kosten des Verfassers, 1785. S. 690. Vorrede vom 29sten Dec. 1785.


Am Dresdner Zwinger 1787/88 Bearbeiten

Als im J. 1787 und 1788 der Zwinger reparirt wurde, erhielt er den Auftrag, vier der im siebenjährigen Krieg durch die Preußen zerstörten Satyrenkaryatiden, die vermuthlich auf Entwürfe von Permoser zurückgehen, zu erneuern, und ebenfalls im J. 1788 versah er die Balustrade am Balcon des Marcolinischen Hauses auf der Wilsdrufferstraße mit Reliefs, die Apollo und die Musen darstellen. ADB 1898


Hofbildhauer 1789 Bearbeiten

Zuletzt wurde er zum Hofbildhauer in Dresden ernannt, wo er, erst 41 Jahre alt, starb. Aus: Artikel Wiskotschill, Thaddäus. In: Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1856–1891, Band: 57, Wien. Aus der kaiserlich-königlichen Hof- und Staatsdruckerei. 1889, S. 124f.

Tod und Begräbnis 1795 Bearbeiten

Er starb, noch ziemlich jung, am 21. Januar 1795 und wurde auf dem alten Dresdner katholischen Friedhofe begraben. ADB 1898

Das oft angegeben Sterbejahr 1794 ergibt sich aus dem Geburtsjahr 1753 und dem erreichten Alter von 41 Jahren, worauf viele Biographen einfach nur addierten.

Zwinger Bearbeiten

Zwinger

  • seit 1728 nicht mehr als Festplatz des Hofes, sondern als Palais de Sciences benutzt (Aufbewahrungsort der Kunstsammlungen und der Kurfürstlichen Bibliothek)
  • 1733 Tod Augusts des Starken
    • im Zwingerhof verkehrten nun auch Fußgänger, Reiter und Bauernfuhrwerke
  • 1737 ein großzügiges Erweiterungsprojekt Richtung Hofkirche (die Hofkirche wurde ab 1728 gebaut)
  • Ende der 1730er Jahre erster Rokoko in Deutschland „Augsburger Geschmack“ -Schloss Amalienburg im Schlosspark Nymphenburg in München 1734 bis 1739 erbaut
  • um 1740 Beginn - der Hof bevorzugte nun eher intime und exklusive Festlichkeiten ohne das Volk (zB Schlösser und Gärten im Dresdner Umland)
  • Friderizianisches Rokoko 1740–1786
  • Bayreuther Rokoko 1740 bis 1760
  • schlechtere ökonomische Verhältnisse
    • Unterhalt des Zwingers mit seinen Wasserspielen wurde als nicht mehr als notwendig erachtet
  • 1746 hölzernes Privattheater von Pietro Mingotti (1748 abgebrannt)
  • Siebenjähriger Krieg
    • von der preußischen Besatzungsmacht als Wirtschaftshof, Werkplatz, Stapelplatz, Lagerplatz und militärisches Magazin genutzt
    • deshalb beim Beschuss durch die Reichsarmee stark beschädigt


  • nach 1763: im Klassizismus gab es für die barocke Baukunst kein rechtes Verständnis mehr am sächsischen Hof
  • 1778: Graf Camillo Marcolini Generaldirektor der Künste und Kunstakademien


  • 1780 erwog der amtierende Oberlandbaumeister Christian Friedrich Exner sogar den Abbruch aller Bildhauerarbeiten des Zwingers
  • Funktion als Aufbewahrungs- und Ausstellungsort für die Dresdner Kunstsammlungen rettete den Zwinger gegen Ende des 18. Jahrhundert vor dem Rückbau
    • ab 1728: Sammlungen der Kurfürstlichen Kunst- und Naturalienkammer
    • bis 1782 auch die Kurfürstliche Bibliothek und bis 1945 das Kupferstich-Kabinett
    • Münz-Kabinett zeitweise
    • Mathematisch-Physikalischer Salon seit 1728 im gleichnamigen Pavillon.
  • erst 1783 Stop des Verfall
  • erste Wiederherstellung, Leitung: Johann Daniel Schade (Schüler der Baumeister Christian Friedrich Exner)
    • neue Skulpturen der Bildhauer Baptista Dorsch, Thaddeus Ignaz Wiskotschill und Johann Ferdinand Feige, am noch unvollendeten Stadtpavillon (dem späteren Glockenspielpavillon) - 1728 bis auf die Bildhauerarbeiten vollendet
    • Sandsteinfassaden mit Ölfarbe gestrichen
  • die Satyrhermen an den sechs Pfeilern der Eingänge zum Innenhof hin wurden 1783 bis 1795 durch Johann Baptist Dorsch, Thaddäus Ignatius Wiskotschill und Johann Christian Feige aus den stehengebliebenen Bossen gemeißelt (Leitung: Hofkondukteur Johann Daniel Schade [1730–1798]), dazu das Wappenschild am Giebel des Stadtpavillons - Fritz Löffler: Der Zwinger in Dresden. VEB E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1976, S. 36, 64.


1783–1795 1. Zwinger-Restaurierung - 36 Großfiguren, 1 Putto und zahlreiche Vasen ergänzt

Kollege: Johann Christian Feige der Jüngere, 1785

  • Laubegast Laubegaster Ufer ♁51° 1′ 28″ N, 13° 50′ 24″ O Neuberin-Denkmal (mit Friedrich August Krubsacius) 1776

Glockenspielpavillion: Pomona (mit Fruchtschale), Viktoria oder Nike, Hebe (mit Krug), Allegorie der Nacht (hier als Grazie)

1784: Apollo (Allegorie der Mäßigung) + Marsyas (Pan) (Allegorie der Mäßigung) - (Wallpavillion)

1785: Oinone (Allegorie der Gerechtigkeit) - (Wallpavillion)

1785: Paris (Allegorie der Gerechtigkeit) - (Dorsch, Wallpavillion)

um 1785: Spes (Allegorie der Hoffnung) + Spes oder Leucothea mit Anker (Allegorie der Hoffnung) - (Wallpavillion)

um 1785: Hekate mit Hund und Schlüssel (Allegorie der Treue) + Erigone (Allegorie der Treue) - (Dorsch, Wallpavillion)


um 1785: Diana (mit Hund und Bogen) / Luna (Allegorie: Abend) - (Porzellanpavillion)

um 1785: Kleopatra (Allegorie: Tod) + [Jüngling mit dem Stein der Weisen – Äskulap (Allegorie: Leben)] + Nacht oder Selene (Allegorie: Nacht) + Aurora (Allegorie: Mittag) + Alektryon (mit Hahn) (Allegorie: Morgen) + Phoibos Apollon (Allegorie: Tag) + Demeter / Ceres (Allegorie: Tag) - (Dorsch, Porzellanpavillion)

um 1785: Malerei + Bildhauerei + Architektur + Archäologie (Kunstwissenschaft) + Arithmetik (Rechenkunst) + Urania (Astronomie) - (Dorsch, Mathematisch-Physikalischer Pavillon)

um 1785: Baukunst + Bildhauerei + Malerei + Archäologie + Urania (Mathematisch-Physikalischer Pavillon) + Nacht oder Selene (Porzellanpavillion)) Hekate (Wallpavillion) - (Dorsch, 1979 auf die Hauptstraße in der Neustadt)


(um) 1786: Putto mit Füllhorn (Glockenspielpavillion), Hektor (Mars) und Andromache (Venus) Glockenspielpavillion,

(um) 1786 Dorsch: Löwe (sächs. Wappentier, Glockenspielpavillion, Dorsch)

1787: Fama (mit Fanfare), Fama (mit Fanfare)

Wiskotschill fertigte Ersatz für beschädigte Permoserskulpturen, eine Originalskulptur von Permoser wurde ihm sogar zur Fertigstellung anvertraut - er arbeitete unter der Leitung von Dorsch am Zwinger 1785 bis 1787 - angestellt beim Civiloberbauamt

Gerd-Helge Vogel (Hrsg.): Joseph Mattersberger. Ein klassizistischer Bildhauer im Dienste der Grafen von Einsiedel und der sächsische Eisenkunstguss um 1800, Lukas Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-86732-225-6, S. 172

ab 1789 bekam er die Stelle von Dorsch, der verstorben war


https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Skulpt-C6-C8-C92.jpg Glockenspielpavillion

  • Concordia mit Rutenbündel (Allegorie der Einigkeit, W. 1787)
  • Minerva mit kursächsischem Wappen (Allegorie der Wehrhaftigkeit, W. 1787)

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Skulpt-C9-C11-C91.jpg

  • Fortitudo mit Keule (Allegorie der Stärke, W. 1787) Glockenspielpavillion

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Skulpt-C14-C15.jpg Glockenspielpavillion

  • Amor (W. 1787)
  • Psyche (W. 1787)

Vier Satyren, in dem Zwinger unter dem Kunstkabinette. Aus: Artikel: Wiskotschill (Thaddäus). In: Allgemeines Künstlerlexikon, oder: Kurze Nachricht von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Kunstgießer, Stahlschneider &c. &c. Nebst angehängten Verzeichnissen der Lehrmeister und Schüler, auch der Bildnisse, der in diesem Lexicon enthaltenen Künstler: Zweyter Theil, welcher die Fortsetzung und Ergänzung des ersten enthält. Eilfter Abschnitt. W. Zürich, bey Orell, Füßli und Compagnie, MDCCCXX. S. 6024

Vier Satyren, in dem Zwinger unter dem Kunstkabinete. Aus: Artikel WISKOTSCHILL (Thaddäus). In: Johann Georg Meusel: Teutsches Künstlerlexikon oder Verzeichniss der jetztlebenden teutschen Künstler, nebst einem Verzeichniss sehenswürdiger Bibliotheken, Kunst-, Münz- und Naturalienkabinette in Teutschland und in der Schweiz. Zweyter Theil, welcher Zusätze und Berichtigungen des ersten enthält. LEMGO, im Verlag der Meyerschen Buchhandlung, 1789. S. 260.

Seine Exzellenz [der Graf von Einsiedeln] verschaften ihm [Thaddaeus Wiskotschill] auch Gelegenheit, die Akademieen Dresden und Leipzig zu besuchen, um sich durch das Studium nach den Antiken mehr zu vervollkommnen, und hatten ueberdieß noch die Gnade ihn des Herrn Grafen Marcolini Exzellenz bestens zu empfehlen, in dessen besondern Diensten er sich seit 1782 befindet. Seit dieser Zeit hat er verschiedene Werke in Metall, Holz, Stein, Marmor und Helfenbein geliefert, und vorzueglich in folgenden seine Geschicklichkeit gezeigt:

[...] 2) Vier Satyren in dem Zwinger unter dem Kunstkabinette.

Aus: Artikel: Wiskotschill, (Thaddaeus,) In: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern. Gesammelt und herausgegeben von Heinrich Keller. Leipzig, im Verlage der Dykischen Buchhandlung. 1788., S. 204 bis 206, hier: S. 205.

Als im J. 1787 und 1788 der Zwinger reparirt wurde, erhielt er den Auftrag, vier der im siebenjährigen Krieg durch die Preußen zerstörten Satyrenkaryatiden, die vermuthlich auf Entwürfe von Permoser zurückgehen, zu erneuern ADB 1898


Pillnitz Bearbeiten

Henkelvase auf der Maillebahn im Schlosspark in Dresden-Pillnitz von Thaddäus Ignatius Wiskotschill (1785)

(um) 1785: Henkelvase im Schlosspark Pillnitz (Skulptur) ♁51° 0′ 37″ N, 13° 52′ 3″ O

mit Rosskastanien besetzte bis zu 35 Meter breite Allee: von 1725 (Hochzeit von Auguste Constantine Reichsgräfin von Cosel, verh. Augusta Constantia von Friesen, mit Heinrich Friedrich von Friesen, geb. 1681, 1719 Oberfalknermeister am sächsischen Hof)

    • von der geplanten Verbindung zwischen dem Schloss Pillnitz und dem Residenzschloss wurde jedoch nur ein 760 Meter langes Stück Richtung Hosterwitz gebaut
    • hier stand im 18. Jahrhundert das “Französische Dorf”, eine kleine Hüttensiedlung für die Unterbringung der bei Hoffesten benötigten Komödianten, Musiker und Sänger

Maille-Bahn, Teil der 760 Meter langen Pillnitz-Hosterwitzer Allee, ab 1766 als Spielfläche für das Ballspiel Paille-Maille genutzt, einem Vorläufer des Krocket. Ein hoher Bretterzaun begrenzte die Spielbahnen

Eine Vase im etruscischen Geschmack, in Pillnitz. Aus Artikel Wiskotschill (Thaddäus). In: Allgemeines Künstlerlexikon, oder: Kurze Nachricht von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Kunstgießer, Stahlschneider &c. &c. Nebst angehängten Verzeichnissen der Lehrmeister und Schüler, auch der Bildnisse, der in diesem Lexicon enthaltenen Künstler: Zweyter Theil, welcher die Fortsetzung und Ergänzung des ersten enthält. Eilfter Abschnitt. W. Zürich, bey Orell, Füßli und Compagnie, MDCCCXX. S. 6024

Eine Vase im etruscischen Geschmack, in Pillnitz. Aus: Artikel WISKOTSCHILL (Thaddäus). In: Johann Georg Meusel: Teutsches Künstlerlexikon oder Verzeichniss der jetztlebenden teutschen Künstler, nebst einem Verzeichniss sehenswürdiger Bibliotheken, Kunst-, Münz- und Naturalienkabinette in Teutschland und in der Schweiz. Zweyter Theil, welcher Zusätze und Berichtigungen des ersten enthält. LEMGO, im Verlag der Meyerschen Buchhandlung, 1789. S. 260.

Seine Exzellenz [der Graf von Einsiedeln] verschaften ihm [Thaddaeus Wiskotschill] auch Gelegenheit, die Akademieen Dresden und Leipzig zu besuchen, um sich durch das Studium nach den Antiken mehr zu vervollkommnen, und hatten ueberdieß noch die Gnade ihn des Herrn Grafen Marcolini Exzellenz bestens zu empfehlen, in dessen besondern Diensten er sich seit 1782 befindet. Seit dieser Zeit hat er verschiedene Werke in Metall, Holz, Stein, Marmor und Helfenbein geliefert, und vorzueglich in folgenden seine Geschicklichkeit gezeigt:

[...] 3) Eine Vase im Hetrurischen Geschmack, in Pillnitz.

Aus: Artikel: Wiskotschill, (Thaddaeus,) In: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern. Gesammelt und herausgegeben von Heinrich Keller. Leipzig, im Verlage der Dykischen Buchhandlung. 1788., S. 204 bis 206, hier: S. 205.

Im Pillnitzer Schloßgarten rührt eine kolossale Steinvase mit schwer zu enträthselnden Reliefs von ihm her. ADB 1898


Johann Baptist Dorsch

Marcolinipalais und Garten Bearbeiten

Weibliche Herme

Hofseite um 1750

Johann Baptist Dorsch

Marcolinipalais auf Dresdner Stadtteile.de

Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt

nach 1774: Statue des Feldherrn Themistokles Friedrichstadt Friedrichstr. 41 ♁51° 3′ 32″ N, 13° 43′ 5″ O

Themistokles

nach 1774: Statue der Skythenkönigin Tomyris mit dem Kopf des Perserkönig Kyros II. ♁51° 3′ 32″ N, 13° 43′ 3″ O

Tomyris + Kyros II.

nach 1774: Sockelvase (Henkelvase) im Krankenhauspark Friedrichstadt Friedrichstr. 41 ♁51° 3′ 31″ N, 13° 43′ 3″ O


Küferbrunnen, Friedrichstraße 41, Friedrichstadt (auch Winzerbrunnen), von Thaddäus Ignatius Wiskotschill, im Park des Krankenhaus Friedrichstadt

Küfer

um 1789 Germanicus und Caracalla, zwey colossale in Eisen gegossenen Büsten in dem Gräflichen Marcolinischen Garten. Aus: Artikel: Wiskotschill (Thaddäus). In: Allgemeines Künstlerlexikon, oder: Kurze Nachricht von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Kunstgießer, Stahlschneider &c. &c. Nebst angehängten Verzeichnissen der Lehrmeister und Schüler, auch der Bildnisse, der in diesem Lexicon enthaltenen Künstler: Zweyter Theil, welcher die Fortsetzung und Ergänzung des ersten enthält. Eilfter Abschnitt. W. Zürich, bey Orell, Füßli und Compagnie, MDCCCXX. S. 6024

Germanicus und Caracalla, zwey kolossalische in Eisen hohl gegossene Büsten, in dem gräfl. Marcolinischen Garten. Aus: Artikel WISKOTSCHILL (Thaddäus). In: Johann Georg Meusel: Teutsches Künstlerlexikon oder Verzeichniss der jetztlebenden teutschen Künstler, nebst einem Verzeichniss sehenswürdiger Bibliotheken, Kunst-, Münz- und Naturalienkabinette in Teutschland und in der Schweiz. Zweyter Theil, welcher Zusätze und Berichtigungen des ersten enthält. LEMGO, im Verlag der Meyerschen Buchhandlung, 1789. S. 260.

Seine Exzellenz [der Graf von Einsiedeln] verschaften ihm [Thaddaeus Wiskotschill] auch Gelegenheit, die Akademieen Dresden und Leipzig zu besuchen, um sich durch das Studium nach den Antiken mehr zu vervollkommnen, und hatten ueberdieß noch die Gnade ihn des Herrn Grafen Marcolini Exzellenz bestens zu empfehlen, in dessen besondern Diensten er sich seit 1782 befindet. Seit dieser Zeit hat er verschiedene Werke in Metall, Holz, Stein, Marmor und Helfenbein geliefert, und vorzueglich in folgenden seine Geschicklichkeit gezeigt:

[...] 1) Germanicus und Caracalla, zwey kolossalische in Eisen hohl gegossene Buesten, welche in dem Graefl. Marcolinischen Garten aufgestellt sind.

Aus: Artikel: Wiskotschill, (Thaddaeus,) In: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern. Gesammelt und herausgegeben von Heinrich Keller. Leipzig, im Verlage der Dykischen Buchhandlung. 1788., S. 204 bis 206, hier: S. 205.

Germanicus + Caracalla

[...] arbeitet ietzt im Gr. Marcolinischen Garten zu Friedrichstadt, Vasen &c. auch hat er ein Paar Ringer, eine schwarze Marmorgruppe, die man von Balthasarn unvollendet in den Kasematten fand, sehr gluecklich vollendet. Aus: Artikel Wiskotschil In: Johann Christian Hasche: Magazin der Saechsischen Geschichte Zweiter Theil oder dreizehntes bis vier und zwanzigstes Stueck. Dresden, auf Kosten des Verfassers, 1785. S. 690. Vorrede vom 29sten Dec. 1785.


Bürgerwiese (secundär) Bearbeiten

1938 Bearbeiten

Mucius Scaevola, Gaius. Sandstein (1785; T. I. Wiskotschill). Dresden-Altstadt, Bürgerwiese

Statue von 1785 (Freie Plastik), Photographie von 1938 (Deutsche Fototek)

2013 Bearbeiten

Alkibiades/Thalestris/Perikles

nur noch der Sockel von Gaius Mucius Scaevola

1854 wurden die Statuen vom Marcolini-Palais an die Bürgerwiese versetzt

Gaius Mucius Scaevola

Undatiert Bearbeiten

Perikles

Alkibiades

Das schöne Detail Bearbeiten

Blüherpark und Bürgerwiese


Blüherpark Bearbeiten

1782 bis 1783 entsprechend dem damaligen Zeitgeschmack vom Prinzen Anton zu einem englischen Landschaftsgarten umgestaltet

Palais der Sekundogenitur Lange Gasse 24 (= Zinzendorffstraße 4) 1764 bis 1770 für den Chevalier de Saxe Johann Georg

Statue, Freie Plastik möglicherweise von Thaddäus Ignatius Wiskotschill

Figurenschmuck von Thaddäus Ignatius Wiskotschill Garten der Sekundogenitur (englischer Garten)

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Herkules-Megara-DD.JPG


Category:Statue of Hercules, Blüherpark


Category:Statue of Megara, Blüherpark


Category:Venus and Mars in Blüherpark


Wohnhaus Marcolinis Wilsdruffer Gasse Bearbeiten

Eine Gruppe in Stein über dem Portal des Gräfl. Marcolinischen Hauses in der Wilsdrufer Gasse. Apollo und die Musen, nach der Länge des Steines Hautrelief gearbeitet; nebst zwey andern allegorischen Seitengruppen, deren eine auf die Bildhauer= und die andere auf die Malerkunst sich bezieht. Aus: Artikel Wiskotschill (Thaddäus). In: Allgemeines Künstlerlexikon, oder: Kurze Nachricht von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Kunstgießer, Stahlschneider &c. &c. Nebst angehängten Verzeichnissen der Lehrmeister und Schüler, auch der Bildnisse, der in diesem Lexicon enthaltenen Künstler: Zweyter Theil, welcher die Fortsetzung und Ergänzung des ersten enthält. Eilfter Abschnitt. W. Zürich, bey Orell, Füßli und Compagnie, MDCCCXX. S. 6024.

Eine Gruppe in Stein über dem Portal des gräfl. Marcolinischen Hauses in der Wilsdrufer Gasse. Apollo und die Musen, nach der Länge des Steines Hautrelief gearbeitet; nebst 2 andern allegorischen Seitengruppen, deren eine auf die Bildhauer- und die andere auf die Mahlerkunst sich bezieht. Aus: Artikel WISKOTSCHILL (Thaddäus). In: Johann Georg Meusel: Teutsches Künstlerlexikon oder Verzeichniss der jetztlebenden teutschen Künstler, nebst einem Verzeichniss sehenswürdiger Bibliotheken, Kunst-, Münz- und Naturalienkabinette in Teutschland und in der Schweiz. Zweyter Theil, welcher Zusätze und Berichtigungen des ersten enthält. LEMGO, im Verlag der Meyerschen Buchhandlung, 1789. S. 260.

Seine Exzellenz [der Graf von Einsiedeln] verschaften ihm [Thaddaeus Wiskotschill] auch Gelegenheit, die Akademieen Dresden und Leipzig zu besuchen, um sich durch das Studium nach den Antiken mehr zu vervollkommnen, und hatten ueberdieß noch die Gnade ihn des Herrn Grafen Marcolini Exzellenz bestens zu empfehlen, in dessen besondern Diensten er sich seit 1782 befindet. Seit dieser Zeit hat er verschiedene Werke in Metall, Holz, Stein, Marmor und Helfenbein geliefert, und vorzueglich in folgenden seine Geschicklichkeit gezeigt:

[...] [206] Sein neuestes Werk ist eine Gruppe in Stein ueber dem Portale des neugebauten Graefl. Marcolinischen Hauses in der Wilsdrufer Gasse, Apoll und die Musen, nach der Laenge des Steines Hautrelief gearbeitet; nebst zwey andern allegorischen Seitengruppen, deren eine auf die Bildhauer=, die andere auf die Malerkunst sich bezieht.

Aus: Artikel: Wiskotschill, (Thaddaeus,) In: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern. Gesammelt und herausgegeben von Heinrich Keller. Leipzig, im Verlage der Dykischen Buchhandlung. 1788., S. 204 bis 206, hier: S. 205f.


Schloss Helfenberg (secundär) Bearbeiten

Nach einer weiteren Vermutung (zB durch Cornelius Gurlitt) wird Pettrich auch die Gestaltung von drei Reliefs am Giebel des alten Herrenhauses von Helfenberg zugeschrieben. Dabei scheint das große Mittelrelief älter zu sein. Es zeigt die Götter Griechenlands in einem früklassizistischen Stil. Auf dem linken Seitenrelief stellt eine weibliche Figur vor einer Staffelei in einer Landschaft mit Palme und drei Putten Die Malerei dar, auf dem rechten Seitenrelief eine auf ein Männertorso gestützte weibliche Figur inmitten ebenfalls dreier Putten Die Bildhauerei. Hier finden sich bereits Gestaltungsmittel, welche eher dem Biedermeier zuzuordnen sind. In Dresden gab es zur fraglichen Zeit wohl keinen Künstler außer Pettrich, welcher als Schöpfer dieser Arbeiten in Frage käme.

Nach neuerer Erkenntnis stammen die Reliefs von Wiskotschill:

  • „Die Malerei“
  • „Die Bildhauerkunst“
  • „Apoll und die Musen“

und wurden für das Wohnhaus Camillo Marcolinis in der Wilsdruffer Gasse geschaffen. Vgl.

  • Rainer [G.] Richter: Die Kunst in Sachsen unter Einfluss des Ministers Camillo Craf Marcolini, in: Keramos, Zeitschrift der Gesellschaft der Keramikfreunde e. V. Düsseldorf, Heft 126, Oktober 1989, S. 7–26 (mit Abb.).

[...] ebenfalls im J. 1788 versah er die Balustrade am Balcon des Marcolinischen Hauses auf der Wilsdrufferstraße mit Reliefs, die Apollo und die Musen darstellen. Da diese Schöpfungen nicht erhalten sind, muß man sich zu seiner Beurtheilung an seine Arbeiten vor [542] dem städtischen Krankenhause in Friedrichstadt und in dessen Gärten, sowie an die Standbilder auf der Bürgerwiese halten [...] ADB 1898

Katholische Schule zu Dresden Bearbeiten

Denkmal für König Friedrich August von Sachsen in der Katholischen Schule zu Dresden von Thaddäus Wiskotschill SKD - Stecher: Johann Balzer, um 1781 tätig) Kupferstich im Kupferstich-Kabinett Inventarnummer A 2015-106, 1827

Gleich nach der Osterwoche ist auch die im Zwinger neu erbaute katholische Normalschule eröffnet und eingeweyhet worden. Man zaehlt, daß gegen 150 Kinder darinne unterrichtet werden. Zur Bezeugung ihrer waermsten Dankbarkeit hat die Schuldirecktion durch Taddaeus Wiskotschill ein steinern Monument aus einem einzigen Block Pirnaischen Sandsteins gehauen, in der Schule selbst dem Landesherrn errichten laßen: eine auf drei Stufen ruhende Saeule, an welcher 2 Genien den Medaillon des Chsten und der Chstin befestigen. Ueber dem Kapitael stuetzt sich ein Genius (der Sachsen vorstellen soll *), auf das Saechß. Wappen, neben welchem der Kuhrhut liegt, und eroeffnet ein Pappier, auf welchem man die Worte lieset: Es lebe Friedrich! Alles dies ist Hautrelief. An den Stufen stehn zwei andere Knaben, welche aus zerstreut herumliegenden Lettern den Namen des Landesfuersten zusammen setzen wollen, waehrend daß links ein Katechet die um ihn herum stehenden Kinder zu belehren scheint, wem sie diese Wohlthat zu verdanken haben. Rechts sitzt ein Maedchen unter einem Baume, welche mit einem Kranze die Medaillonportraits kroenen will. Alles dies ist Haut= und Basreliefarbeit zugleich. Dieses Monument wuerde vielleicht mehr gefallen, wenn man die natuerliche Farbe des Steins lieber beibehalten und es nicht mit einem bunten Lacke ueberzogen haette. Das Gebaeude selbst hat uebrigens der Hofkond. Kuntsche erbaut. *) Sachßen wird in der Allegorie sonst allemal als ein Frauenzimmer abgebildet, und ohne Noth sollte man von allgemein angenommenen Gesetzen nicht abgehn: so wenig, als man Gellerts und Weißens schoene Verse, des Metrums wegen in dem Einladungsbogen haette waeßern und stuemmeln sollen: doch das ganze Monument haelt keine strenge Kritick aus. Aus: Dresdner Merckwuerdigkeiten. In: Johann Christian Hasche (Hrsg.): Magazin der Sächsischen Geschichte aufs Jahr 1786. §. Jahrgang (III. Theil oder 25 bis 36tes Stück.), Dresden im Selbstverlag (Dresden, auf Kosten des Autors.), Heft 1786. May. S. 257 ff. , hier: S. 316 bis 318.

Nach ihm hat Capieux das neu errichtete Monument in der katholischen Schule zu (Friedrichsstadt=) Dresden in Fol. gestochen. Aus: Allgemeines Künstlerlexikon, oder: Kurze Nachricht von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Kunstgießer, Stahlschneider &c. &c. Nebst angehängten Verzeichnissen der Lehrmeister und Schüler, auch der Bildnisse, der in diesem Lexicon enthaltenen Künstler: Zweyter Theil, welcher die Fortsetzung und Ergänzung des ersten enthält. Eilfter Abschnitt. W. Zürich, bey Orell, Füßli und Compagnie, MDCCCXX. S. 6024

1789 bei Johann Georg Meusel im Artikel WISKOTSCHILL (Thaddäus) kein Hinweis auf das Monument oder den Stich.

Johann Stephan Capieux: * 8. Januar 1748 in Schwedt/Oder, ab 1782 Zeichenlehrer an der Universität Leipzig, 1801 Magister, † 8. Juni 1813 in Leipzig


Der Leipziger Kupferstecher Joh. Steph. Capieux (geb. 1748, [125] gest. 1813) stach nach Wiskotschill ein Monument (Fol.). Aus: Artikel Wiskotschill, Thaddäus. In: Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1856–1891, Band: 57, Wien. Aus der kaiserlich-königlichen Hof- und Staatsdruckerei. 1889, S. 124f.


Moritzburg Bearbeiten

Walther Bachmann: Sandsteinfiguren (Permoserschule ?) stammen aus kriegsverwüsteten Anlagen (Brühlsche Gärten, Großer Garten) - Umsetzung durch Graf Marcolini

Bildhauer Carl Friedrich Schäfer: vermutlich die großen Sandsteinvasen mit Sockel am Venusbrunnen und Hafenbereich (aus dieser Zeit stammen aber auch die Steinvasen in ähnlichem Duktus für die Marcolinigärten und das Palais der Sekundogenitur von Johann Baptist Dorsch und Thaddeus Wiskotschill)

Link, Vgl. S. 55.

Eisenkunstguß Bearbeiten

Kunstgießerei Lauchhammer Bearbeiten

Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer

Der Lauchhammer Eisenkunsguss

Schloss Mückenberg + Mückenberger Ländchen + Lauchhammer-West + Woldemar Freiherr von Löwendal + Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer + Lauchhammer + Benedicta Margareta von Löwendal

Wiskotschill (Wiskotzil), Thaddäus Ignatius und weitere Kurzbiographien

Thaddäus Ignatius Wiskotschill nach Lauchhammer für die künstlerische Leitung für den Guß von Freiplastik berufen

Im Mückenberger Schloß hatte Einsiedel eine Sammlung der besten Antiken in Gips angelegt - als Konferenzminister wohl auch Zugang zur Dresdener Antiken- und Gipsabgußsammlung

  • Vorlage für den freiplastischen Eisenguß

Experimente mit dem Wachsausschmelzverfahren mit verlorener Form - ein Gußkern aus verschiedensten Erden, Sanden, Zuschlagstoffen und organischen Beimengungen (mit wohl geheim gehaltener Zusammensetzung) über einem Gerüst aus Eisenstäben

über dem Wachs ein luftgetrockneter Formenmantel aus einer besonderen Lehmmischung, danach mußte die ganze Form nochmals mit einem Gerüst aus Eisenstäben und Draht stabilisiert werden

später regelmäßiger Austausch von Modellen mit den Königlich Preußischen Eisenhütten Gleiwitz (Eisenkunstguß seit 1798) und Berlin ((1804 gegründet)

erster (nicht erhaltene Eisenguß): eine Bacchantin

  • auf Grundlage einer zusammengesetzte Marmorfigur aus drei nicht zusammengehörigen antiken Fragmenten
    • die Lauchhammer Bildhauer Wiskotschill und Ullrich haben wohl Figuren vervollständigt
  • Methoden des Wachsausschmelzverfahrens und Abformens in Lehm wurden etwa 25 bis 30 Jahre benutzt - Werksgeheimnis! - zumindest Arme und Kopf separat gefertigt (Kopfmodelle!) - auf einem Gußkern mußte der Modelleur die Vorlage frei in Wachs auftragen und nachmodellieren, so entstand die spätere Wandstärke
    • kleinere Stücke im Abformverfahren in Sand an (durch die Experimente Wilhelm Stilarskys bald auch in die Großplastik)

auf die Figuren wurde Firnis aufgetragen, es gab auch die Möglichkeit des Bronzierens oder Vergoldens - beim gefirnißten und polierten Eisen war zeittypisch (vor allem um 1800) der schlichte Effekt bestimmend - Eisens als schlichtes vaterländisches Material

entscheidend war wohl das verwendete phosphorhaltige und damit sehr dünnflüssige heimische Raseneisenerz um Lauchhammer


Sammlung der Gipsmodelle in Lauchhammer Bearbeiten

Kopf des Apoll von Belvedere Bearbeiten

Kopf des Apoll vom Belvedere, Gips, KGML ABG 029

  • Römische Marmorstatue etwa 130 bis 140 vor Christus nach einem griechischen Bronzeoriginal um 330/320 vor Christus, Vatikanische Museen, Cortile del Belvedere (Belvederehof), Rom

Wolkenburger Apoll

Weitere Kopien

  • Apoll von Belvedere im Schloßpark Machern, vor 1796, Bild auf WM Commons, vgl. Schloss Machern und Carl Heinrich August von Lindenau
Kapitolinische Flora Bearbeiten

Kopf der Kapitolinischen Flora, Gips, KGML ABG 022

  • Original in den Kapitolinischen Museen in Rom
    • Kapitolinische Flora In Hadrian's Villa im Palazzo Nuovo der Kapitolinischen Museen in Rom, Bild auf WM Commons

eiserner Figurenofen im Palmensaal der Orangerie des Neuen Gartens in Potsdam 1791/92 bronziert, gefaßt

weitere Kopien

Laokoon-Gruppe Bearbeiten

drei Varianten eines Kopfes des älteren Sohnes des Laokoon KGML ABG 028, ABG 032, ABG 045

  • Laokoon-Gruppe, römische Marmorkopie zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts vor Christus nach einem griechischen Bronzeplastik um 200 vor Christus aus Pergamon, Vatikanische Museen Rom


Weitere Kopien

  • Laokoon-Gruppe Bronzeguß des 16.Jahrhunderts, Palazzo Grimani a Santa Maria Formosa in Venedig, Bild auf WM Commons
  • Laokoon-Gruppe Bronzeguß der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, Warschauer Königsschloss
  • Laokoon-Gruppe, Bronzeguß des 17. Jahrhunderts im Musée des Beaux-Arts de Valenciennes
  • Laokoon-Gruppe Bronzeguß vor 1781, vor dem Landhaus Welgelegen, Bild auf WM Commons

Werkverzeichnis von Trautscholdt 1825 (1996) Bearbeiten

Werksverzeichnis 1784 bis 1825

1784 bis 1794 - über sechzig nachgeformte Antiken

erste Figur eine Bacchantin - Original bestand aus drei nicht zusammengehörigen antiken Marmorfragmenten

Unternehmen im regionalen und lokalen Raum: 1750-2000

Mägdesprung ab 1646 Bearbeiten

Eisenguss Mägdesprung

„Eisenhütte unterm Mägdesprung " 1646: Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

Eisenhüttenverein Mägdesprung

Gedenkmedaille Saecularfeier Klopstock

Maschinenfabrik Carlswerk in Mägdesprung (Harzgerode)

Leipziger Kunsthandlung Rost Bearbeiten

Warenangebot 1786 (Anzeige Rosts im »Journal des Luxus und der Moden« über alle Kunstwerke der Rostischen Kunstsammlung 1786: »[...] antique kleine Gruppen, Figuren und Büsten in Meißner Biscuitmasse [...].«)

  • Nachbildungen antiker Figuren in Porzellan
  • Abgüsse und Nachbildungen antiker und neuzeitlicher Plastiken aus Gips und Stein

Warenangebot 1794

  • »von Künstlern in das Kleine modellierte Figuren und Gruppen«

Konkurrenz: umherziehende Gipshändler

der Handel originaler Antiken hatte sich fast erschöpft, es gab bereits Ausfuhrverbote

Valentin Kockel: »Dhieweilen wier die Antiken nicht haben können...« Abgüsse, Nachbildungen und Verkleinerungen antiker Kunst und Architektur im 18. und 19. Jahrhundert, in: Antikensammlungen des europäischen Adels im 18. Jahrhundert, S. 40.

für den Handel wurden Antiken ergänzt, weil das mehr Geld brachte - diese Praxiswurdeauch für die Kopien übernommen

Kunst der bewunderten Antike - Bildungsreisen des aufgeklärten Bürgertums nach Rom

die billigen Kopien der Kopien erreichten eine enorme Verbreitung

Literatur Bearbeiten

Charlotte Schreiter: Antike, Kunst und das Machbare. Früher Eisenkunstguss aus Lauchhammer. In: Antike, Kunst und das Machbare. Früher Eisenkunstguß aus Lauchhammer. in: Pegasus. Berliner Beiträge zum Nachleben der Antike. ([Begleitband zur] Ausstellung in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik Berlin, 24. Januar bis 14. März 2004; Ein Projekt der „Lauchhammer-AG“ am Kunstgeschichtlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin und des Kunstgußmuseums Lauchhammer), In Kommission bei Biering & Brinkmann, Heft 5, 2004, ISBN 1436-3461, S. 7-32.

Gregor Döhner, Nadja Rüdiger: Vom Original zur Nachbildung. In: Antike, Kunst und das Machbare. Früher Eisenkunstguß aus Lauchhammer. in: Pegasus. Berliner Beiträge zum Nachleben der Antike. ([Begleitband zur] Ausstellung in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik Berlin, 24. Januar bis 14. März 2004; Ein Projekt der „Lauchhammer-AG“ am Kunstgeschichtlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin und des Kunstgußmuseums Lauchhammer), In Kommission bei Biering & Brinkmann, Heft 5, 2004, ISBN 1436-3461, S. 49-65.

Marcolinischer Garten Bearbeiten

um 1789 Germanicus und Caracalla, zwey colossale in Eisen gegossenen Büsten in dem Gräflichen Marcolinischen Garten. Aus: Artikel: Wiskotschill (Thaddäus). In: Allgemeines Künstlerlexikon, oder: Kurze Nachricht von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Kunstgießer, Stahlschneider &c. &c. Nebst angehängten Verzeichnissen der Lehrmeister und Schüler, auch der Bildnisse, der in diesem Lexicon enthaltenen Künstler: Zweyter Theil, welcher die Fortsetzung und Ergänzung des ersten enthält. Eilfter Abschnitt. W. Zürich, bey Orell, Füßli und Compagnie, MDCCCXX. S. 6024

Germanicus und Caracalla, zwey kolossalische in Eisen hohl gegossene Büsten, in dem gräfl. Marcolinischen Garten. Aus: Artikel WISKOTSCHILL (Thaddäus). In: Johann Georg Meusel: Teutsches Künstlerlexikon oder Verzeichniss der jetztlebenden teutschen Künstler, nebst einem Verzeichniss sehenswürdiger Bibliotheken, Kunst-, Münz- und Naturalienkabinette in Teutschland und in der Schweiz. Zweyter Theil, welcher Zusätze und Berichtigungen des ersten enthält. LEMGO, im Verlag der Meyerschen Buchhandlung, 1789. S. 260.

Seine Exzellenz [der Graf von Einsiedeln] verschaften ihm [Thaddaeus Wiskotschill] auch Gelegenheit, die Akademieen Dresden und Leipzig zu besuchen, um sich durch das Studium nach den Antiken mehr zu vervollkommnen, und hatten ueberdieß noch die Gnade ihn des Herrn Grafen Marcolini Exzellenz bestens zu empfehlen, in dessen besondern Diensten er sich seit 1782 befindet. Seit dieser Zeit hat er verschiedene Werke in Metall, Holz, Stein, Marmor und Helfenbein geliefert, und vorzueglich in folgenden seine Geschicklichkeit gezeigt:

[...] 1) Germanicus und Caracalla, zwey kolossalische in Eisen hohl gegossene Buesten, welche in dem Graefl. Marcolinischen Garten aufgestellt sind.

Aus: Artikel: Wiskotschill, (Thaddaeus,) In: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern. Gesammelt und herausgegeben von Heinrich Keller. Leipzig, im Verlage der Dykischen Buchhandlung. 1788., S. 204 bis 206, hier: S. 205.

Schloss Wolkenburg Bearbeiten

Schloss Wolkenburg

seit 1635 im Besitz derer von Einsiedeln (Heinrich Hildebrand von Einsiedel, 1586–1651, aus Scharfenstein)

um 1790 Schlosspark im englischen Stil mit Eisenkunstgussplastiken aus der Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer


Eisenguß des Apollo von Belvedere - einziger Lauchhammer Eisenguß an seinem ursprünglichen Standort im englischen Garten von Schloss Wolkenburg.

Antike, Kunst und das Machbare. Früher Eisenkunstguss aus Lauchhammer. Ausstellung in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik Berlin. 24. Januar bis 14. März 2004

Link zur Ausstellung, Humboldt Universität Berlin


Antike, Kunst und das Machbare. Früher Eisenkunstguß aus Lauchhammer, in: Pegasus. Berliner Beiträge zum Nachleben der Antike ([Begleitband zur] Ausstellung in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik Berlin, 24. Januar bis 14. März 2004; Ein Projekt der »Lauchhammer-AG« am Kunstgeschichtlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin und des Kunstgußmuseums Lauchhammer), In Kommission bei Biering & Brinkmann, Heft 5, 2004, S. 7-32. Link

Jana Wierik: "Gärten sind Zeugen des öffentlichen Geschmacks ..." Der Wolkenburger Schlosspark und seine Eisenkunstguss-Plastiken. In: Antike, Kunst und das Machbare. Früher Eisenkunstguß aus Lauchhammer. in: Pegasus. Berliner Beiträge zum Nachleben der Antike. ([Begleitband zur] Ausstellung in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik Berlin, 24. Januar bis 14. März 2004; Ein Projekt der „Lauchhammer-AG“ am Kunstgeschichtlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin und des Kunstgußmuseums Lauchhammer), In Kommission bei Biering & Brinkmann, Heft 5, 2004, ISBN 1436-3461, S. 173-196.

Schloss Reichstädt Bearbeiten

Seine Exzellenz [der Graf von Einsiedeln] verschaften ihm [Thaddaeus Wiskotschill] auch Gelegenheit, die Akademieen Dresden und Leipzig zu besuchen, um sich durch das Studium nach den Antiken mehr zu vervollkommnen, und hatten ueberdieß noch die Gnade ihn des Herrn Grafen Marcolini Exzellenz bestens zu empfehlen, in dessen besondern Diensten er sich seit 1782 befindet. Seit dieser Zeit hat er verschiedene Werke in Metall, Holz, Stein, Marmor und Helfenbein geliefert, und vorzueglich in folgenden seine Geschicklichkeit gezeigt:

[...] 4) Das Portraet Sr. Exzellenz des verstorbenen Generalpostmeisters Grafen von Schoenberg in Lebensgroeße, in Metall gegossen. Dieses befindet sich auf einem Monument, welches dem Andenken des verstorbenen Grafen auf einem seiner Gueter errichtet wurde.

Aus: Artikel: Wiskotschill, (Thaddaeus,) In: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern. Gesammelt und herausgegeben von Heinrich Keller. Leipzig, im Verlage der Dykischen Buchhandlung. 1788., S. 204 bis 206, hier: S. 205.


Das Porträt des verstorbenen Generalpostmeisters, Grafen von Schönberg in Lebensgröße, in Metall gegossen, auf einem Monument, das zum Andenken des Grafen auf einem seiner Güter errichtet wurde.

Allgemeines Künstlerlexikon, oder: Kurze Nachricht von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Kunstgießer, Stahlschneider &c. &c. Nebst angehängten Verzeichnissen der Lehrmeister und Schüler, auch der Bildnisse, der in diesem Lexicon enthaltenen Künstler: Zweyter Theil, welcher die Fortsetzung und Ergänzung des ersten enthält. Eilfter Abschnitt. W. Zürich, bey Orell, Füßli und Compagnie, MDCCCXX. S. 6024

Adam Rudolf von Schönberg mit alter Photographie der Büste

Schloss Reichstädt (südwestlich von Dippoldiswalde im Tal des Reichstädter Baches)

Schloss Reichstädt im Besitz der Familie von Schönberg

Schloss Reichstädt seit 1998

Adam Rudolph von Schönberg - * 31. Mai 1712 in Maxen, 1763 zum Generalpostmeister ernannt (diese Charge wurde vom Grafen Callenberg käuflich erworben) - Bestallung ohne Besoldung und ohne Ausübung einer Funktion - Gesuch (wie die Generalpostmeister in anderen Landen) das Posthorn führen zu dürfen und vom Porto befreit zu werden, wurde abgeschlagen, 17.02.1771 zum Wirklichen Geheimen Rat ernannt (mit Minister-Rang und dem Titel Exzellenz), † 8. Februar 1795 in Dresden als der letzte Generalpostmeister am kurfürstlich-sächsischen Hof zu Dresden, am 13.02.1795 in der Kirche zu Reichstädt beigesetzt


Monument 1858 (secundär) Bearbeiten

Die Büste wurde 1858 secundär zu einem Monument verwendet, welches nach 1945 verschwand, aber nach 1998 wieder errichtet wurde.

Orangerie Neuer Garten Potsdam Bearbeiten

1791/93 erbaut

  • 1780 Lauchhammer die erste europäische Gießerei, die lebensgroße, hohle Skulpturen in Eisen gegossen hat
  • Jahr 1784 Joseph Mattersberger und Thaddäus Ignatius Wiskotschill gießen eine antike Bacchantin nach
  • 1792 Entwurf des preußischen Architekt Carl Gotthard Langhans für einen Ofen für die Orangerie im Neuen Königlichen Garten (Neuer Garten)
    • eine Vorrichtung zur Erleichterung der Wärmezirkulation in Form der antiken Skulptur der Flora [aus den Kapitolinische Museen, von einem Gipsabguss der Königlichen Sammlung in Berlin kopiert wurde und in Lauchhammer in Eisen gegossen

German Art Gallery

Figurenofen 1791/92, Eisen

  • bronziert gefaßt
  • Palmensaal der Orangerie

Joseph Mattersberger Bearbeiten

Gerd-Helge Vogel (Hrsg.): Joseph Mattersberger. Ein klassizistischer Bildhauer im Dienste der Grafen von Einsiedel und der sächsische Eisenkunstguss um 1800, Lukas Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-86732-225-6

Joseph Mattersberger

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Die erste Restaurierung des Zwingers war nach der Vernachlässigung der Gebäude ab den 1740er Jahren, den Schäden durch den Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) und weitergehender Vernachlässigung dringendst erforderlich und wurde durch den Grafen Marcolini ab 1783 durchgesetzt.
  2. Das seit Heinrich Keller 1788 überlieferte Jahr 1775 kann so nicht stimmen, da Einsiedel erst nach dem Tode seiner Patentante Benedicta Margareta von Löwendal am 26. Juli 1776 die Verantwortung für das Erbe einschließlich der Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer übernommen hatte. Von Heinrich Keller schrieben Johann Georg Meusel 1789, Christoph Johann Gottfried Haymann 1808 und alle weiteren wie die Künstlerlexiken von 1829 und 1851 oder auch BLKÖ von 1897 und ADB von 1898 ab, lediglich Johann Christian Hasche hatte sich bereits 1785 auf kein Jahr festlegen lassen und schrieb: Wiskotschil in Boehmen, war lange in der Eisengiesserei Sr. Exzell. des Ministers Gr. v. Einsiedel, wo er die Formen modellirte [...]. Auch bei dem Ende der Beschäftigung von Wiskotschill durch den Grafen von Einsiedel gibt es durch Heinrich Keller eingeführte Widersprüche.
  3. Vgl. Raseneisenstein.
  4. Vgl. Woldemar Freiherr von Löwendal.
  5. Verzeichniß der Kunstguß- und andrer merkwürdigen Gußwaaren, welche in nachstehenden Jahren zu Lauchhammer gefertiget worden [...] In: Oberfaktor Johann Friedrich Trautscholdt: Geschichte und Feyer des ersten Jahrhunderts des Eisenwerks Lauchhammer. 1825.
  6. KGML ABG 016.
  7. KGML ABG 014.
  8. KGML ABG 027.
  9. KGML ABG 028, ABG 032, ABG 045.
  10. 1. Bacchantin, Kopf, Skulpturensammlung Dresden, Inv. Hm 165; 2. Bacchantin, Oberkörper, Skulpturensammlung Dresden, Inv. Hm 185; 3. Bacchantin, Beine, Skulpturensammlung Dresden, Inv. Hm 119.
  11. Heute im Stadtmuseum Bautzen, Inv. 10058.
  12. Jana Wierik: "Gärten sind Zeugen des öffentlichen Geschmacks ..." Der Wolkenburger Schlosspark und seine Eisenkunstguss-Plastiken. In: Antike, Kunst und das Machbare. Früher Eisenkunstguß aus Lauchhammer. in: Pegasus. Berliner Beiträge zum Nachleben der Antike. ([Begleitband zur] Ausstellung in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik Berlin, 24. Januar bis 14. März 2004; Ein Projekt der „Lauchhammer-AG“ am Kunstgeschichtlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin und des Kunstgußmuseums Lauchhammer), In Kommission bei Biering & Brinkmann, Heft 5, 2004, ISBN 1436-3461, S. 173-196.
  13. Bild auf Wikimedia Commons: Tempel des Amor im Seifersdorfer Tal. Kupferstich von J. A. Darnstedt. In: Wilhelm Gottlieb Becker: Das Seifersdorfer Thal. Leipzig bei Voß und Leo, 1792; Bild auf Wikimedia Commons: Amor im Seifersdorfer Tal. Moderne Photographie von 2011.
  14. Seine Exzellenz verschaften ihm auch Gelegenheit, die Akademieen Dresden und Leipzig zu besuchen, um sich durch das Studium nach den Antiken mehr zu vervollkommnen [...], Aus: Artikel Wiskotschill, (Thaddaeus,) In: Heinrich Keller: Nachrichten von allen in Dresden lebenden Künstlern. Gesammelt und herausgegeben von Heinrich Keller. Leipzig, im Verlage der Dykischen Buchhandlung. 1788. S. 204 bis 206, hier: S. 204.
  15. Wiskotschil in Boehmen, war lange in der Eisengiesserei Sr. Exzell. des Ministers Gr. v. Einsiedel, wo er die Formen modellirte, arbeitet ietzt im Gr. Marcolinischen Garten zu Friedrichstadt [...] Aus: Artikel Wiskotschil In: Johann Christian Hasche: Magazin der Saechsischen Geschichte Zweiter Theil oder dreizehntes bis vier und zwanzigstes Stueck. Dresden, auf Kosten des Verfassers, 1785. S. 690. Vorrede vom 29sten Dec. 1785.