Die Tschechen im 9. Jahrhundert

Tschechen 803
BearbeitenJohann Mehler (Fuerstlich Colloredo=Mansfeldischer Hofrath): Urspruengliche, chronologische Geschichte Boehmens. Erster Theil. Von der Ankunft der Slawen in Boehmen, im Jahre Christi 480, bis zur Regierung Kaiser Karls des Vierten 1346. Prag, verlegt und zu haben bei Johann Diesbach. 1806. S. 40
- Neklan[1] - [achter] Herzog ab 803 (bis Hostivit 839)
Tschechen 805
BearbeitenJohann Mehler (Fuerstlich Colloredo=Mansfeldischer Hofrath): Urspruengliche, chronologische Geschichte Boehmens. Erster Theil. Von der Ankunft der Slawen in Boehmen, im Jahre Christi 480, bis zur Regierung Kaiser Karls des Vierten 1346. Prag, verlegt und zu haben bei Johann Diesbach. 1806. S. 40
- 805 beklagten sich die Awaren bei Karl d. Gr. über die Bosheit der Böhmen - Krieg 805 und 806, wo die Böhmen besiegt wurden und einen Tribut von 120 Ochsen und 500 Mark oder 200 Nummos zahlen mußten
Anmerkungen
BearbeitenTschechen 806
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- 805 beklagten sich die Awaren bei Karl d. Gr. über die Bosheit der Böhmen - Krieg 805 und 806, wo die Böhmen besiegt wurden und einen Tribut von 120 Ochsen und 500 Mark oder 200 Nummos zahlen mußten
Anmerkungen
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Tschechen 824
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- 824 wurde Mähren zum Christentum bekehrt
Anmerkungen
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Tschechen 833
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- 833: Borziwog geboren
Anmerkungen
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Tschechen 839
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- 839 starb Herzog Neklan (seit 803)
- Hostivit Herzog (bis zum Borzivog 869) - auch Milehost genannt (=gastfrei, leutselig)
- Hostivit reiste mit seinem Onkel Celedrucho nach Frankfurt zu Kaiser Ludwig zur (damals üblichen) Bestätigung seiner Herrschaft - freundschaftliches Verhältnis zu den Franken
- Hostivits Bruder Mstibog, auch Ctibog, konnte mangels Rückhalt bei den Ältesten keines der Fürstentümer (pragerisch, lucenisch[1] oder saatzer) erlangen und störte deswegen die öffentliche Ruhe
- und griff zu den Waffen, wurde aber von Hostivit besiegt - aber Hostivit verhalf ihm dennoch zum curimenischen Herzogtum (welches nach dem Tod von Leslaus verwaist war) und versprach ihm obendrein die Nachfolge
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Vgl. [[w:de:Lutschanen<Lutschanen]].
Tschechen 850
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- Hungersnot in Thüringen wegen vernachlässigtem Ackerbau (lt. Fuldaer Annalen)
- evtl. auch in Böhmen (nach Hayek 486 wegen zu vieler Bergleute, die ins Land geholt worden)
Anmerkungen
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Tschechen 862
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- Cyrill und Method nach Böhmen und Mähren [überwiegend nach 863 datiert und zunächst nach Mähren]
Anmerkungen
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Tschechen 863
Bearbeiten- 10. Mai 863 Lutschanenkrieg/Wiesenkrieg zwischen den Tschechen und Lutschanen - unter Neklan "in campo qui dicitur turzko" (Chronica Boemorum) gegen die Truppen des Fürsten Vlastislav - Turzkoer Feld - in Tursko[1] - Flurname: Na zabitém (slowakisch?: Auf die getötet [worden?])
[Cyrill und Method nach Mähren und später nach Böhmen (nach anderer Lesart zu 862 datiert)]
Anmerkungen
BearbeitenTschechen 867
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- Cyrill und Method gingen nach Rom
Anmerkungen
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Tschechen 868
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- Method in Rom zum Bischof ordiniert
Anmerkungen
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Tschechen 869
BearbeitenJohann Mehler (Fuerstlich Colloredo=Mansfeldischer Hofrath): Urspruengliche, chronologische Geschichte Boehmens. Erster Theil. Von der Ankunft der Slawen in Boehmen, im Jahre Christi 480, bis zur Regierung Kaiser Karls des Vierten 1346. Prag, verlegt und zu haben bei Johann Diesbach. 1806. S. 44
- die Böhmen fallen häufig in Bayern ein, zünden Dörfer an und entführen die Frauen - König Ludwig schickt gegen sie die lokalen Führer von Bayern, bis er sich selbst kümmern kann
- Tod des Hostivits (nach Pubitschka) - kurz vor der Vermählung des Borzivog (wahrscheinlich 872)
- nach Stransky 859
- nach Balbin 856
- nach Hagek 890
- nach dem Tod des Hostivits wählen die Böhmen Borzivog, einen mächtigen Fürsten von Prag, zum Herzog (mit Ludmilla verheiratet, einer Tochter des Dynasten von Melnik Slavibor
[Stammsitz der Přemysliden[1]: Levý Hradec[2] zehn Kilometer nordwestlich vom Zentrum Prags auf einem Felsen über dem linken Ufer der Moldau an der Einmündung des Flusses Žalovský potok
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Vgl. Přemysliden.
- ↑ Vgl. Levý Hradec.
Tschechen 872
BearbeitenJohann Mehler (Fuerstlich Colloredo=Mansfeldischer Hofrath): Urspruengliche, chronologische Geschichte Boehmens. Erster Theil. Von der Ankunft der Slawen in Boehmen, im Jahre Christi 480, bis zur Regierung Kaiser Karls des Vierten 1346. Prag, verlegt und zu haben bei Johann Diesbach. 1806. S. 45
- Hochzeit Borzivog und Ludmilla - Tochter Slavibors, des Grafen von dem Schlosse Bssow; an dessen Stelle nachmalig das heutige Melnik erbauet geworden ist
- nach Cosmas und Christian Graf Borzivog
- Bunzlauer Geschichte: Ludmilla = Hrabienka
- nach Pulkawa Tochter eines Fürsten von Lezna, welchen Namen ehemals, dem Zeugnisse des Cosmas zufolge, das Schloss Bsoww geführt haben
Anmerkungen
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Tschechen 873
BearbeitenJohann Mehler (Fuerstlich Colloredo=Mansfeldischer Hofrath): Urspruengliche, chronologische Geschichte Boehmens. Erster Theil. Von der Ankunft der Slawen in Boehmen, im Jahre Christi 480, bis zur Regierung Kaiser Karls des Vierten 1346. Prag, verlegt und zu haben bei Johann Diesbach. 1806. S. 46
- die Böhmen und Mähren begingen Räubereien - Kaiser Ludwig II. gab seinem Sohn Karlmann den Befehl, gegen die Winidos zu ziehen und unterstützte ihn dabei - dieser brachte die Winidos durch Gesandte wieder auf seine Seite (Bertinianische Jahrbücher)
Anmerkungen
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Tschechen 874
BearbeitenJohann Mehler (Fuerstlich Colloredo=Mansfeldischer Hofrath): Urspruengliche, chronologische Geschichte Boehmens. Erster Theil. Von der Ankunft der Slawen in Boehmen, im Jahre Christi 480, bis zur Regierung Kaiser Karls des Vierten 1346. Prag, verlegt und zu haben bei Johann Diesbach. 1806. S. 49
- Taufe Borzivogs (nach Pubitschka) - Einladung des Borziwogs durch Swatopluck (mit 30 seiner Untertanen)
- Regelung des Verhältnisses zu Mähren - Behauptung gegen die Deutschen (ostfränkisches Reich)
- Ansprache des Method wegen des Sitzens am Boden - daraufhin ließ sich Borzivog taufen
- zur Verbreitung des Christentums ließ Borzivog bei dem Schloss Hradetz (Lewy [linkes] Gradecz) [=Levý Hradec[1] anderthalbe Meile von Prag, […] auf der linken Seite der Moldau eine Clemens-Kirche bauen (und einen Priester Rauh aus Mähren anstellen)
- Borzivog nutzte Schloss Hradetz als Landgut, um in der Stille zu leben - jetzt gehört es den Benediktinerinnen bei St. Georg in Prag, zur Pfarrei Auneticz
- Ludmilla wurde nach der ersten Reise des Borzivogs getauft (nach anderer Meinung: nach der zweiten Reise 875)
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St.-Clemens-Kirche in Levý Hradec
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Okno presbytáře (Fenster der Sakristei)
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Kirchhof
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St.-Clemens-Kirche in Levý Hradec
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Kirchhof
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Vgl. Levý Hradec.
Tschechen 875
BearbeitenJohann Mehler (Fuerstlich Colloredo=Mansfeldischer Hofrath): Urspruengliche, chronologische Geschichte Boehmens. Erster Theil. Von der Ankunft der Slawen in Boehmen, im Jahre Christi 480, bis zur Regierung Kaiser Karls des Vierten 1346. Prag, verlegt und zu haben bei Johann Diesbach. 1806.
- die Boehmen waren wider diese neue Religion sehr erbittert - Borzivog mußte nach Mähren flüchten
- die Böhmen wählten zum Fürsten Ztroymir (nach Hagek: Zreimir), der in Böhmen geboren, aber viele Jahre schon unter den Deutschen als Flüchtling herumirrte und seine Muttersprache vergessen hatte (weswegen sie ihn 877 verjagten)
- Geburt des Spitignäus, des ersten Sohn des Borzivogs
- Die Slawen sollen den Swatowit abgötterisch verehret haben. Der Zulauf des Volkes zu diesem Bilde war sehr zahlreich: man fragte es um Rath, und viele slawische Provinzen überhäuften es mit jährlichen Geschenken.
- Lomonossow (russische Geschichte): Swatovit war ein aus Holz geschnitztes Götzenbild mit vier Gesichtern und einem kurzen Kleid
- Swantowit war in einem Tempel aufgestellt, in der linken Hand einen Bogen, in der rechten Hand ein Trinkhorn mit Wein gefüllt, an der Seite ein Schwert mit silberner Scheide - neben ihm hing eine Satteldecke und ein Pferdezaum - die vier Gesichter zeigen die vier Jahreszeiten
Anmerkungen
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Tschechen 877
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- die Böhmen wählten zum Fürsten Ztroymir (nach Hagek: Zreimir), der in Böhmen geboren, aber viele Jahre schon unter den Deutschen als Flüchtling herumirrte und seine Muttersprache vergessen hatte (weswegen sie ihn 877 verjagten)
- die Böhmen riefen ihren frommen Fürsten (nach zehn Monaten) zurück [widersprüchlich - von 875 bis 877 sind es mehr als zehn Monate]
Anmerkungen
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Tschechen 879
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- Swatopluk schickt den Priester Johannes mit fälschlichen Beschuldigungen einiger salzburgischen Geistlichen gegen Method von Saloniki zu Papst Johannes VIII. nach Rom - Method leistet dem päpstlichen Berufungsbrief Folge
Anmerkungen
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Tschechen 880
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- Method in Rom - er rechtfertigt sich - der Papst erklärt ihn in einem Brief an Svatopluk (Spendepulcrum) von allen Anklagen frei und bestätigt ihn sogar als Erzbischof auf Lebenzeit
- denn davor [53] hat man ihn nur aus Verehrung so genannt; weil bisher in Mähren kein Bischof gewesen war
- Der Gebrauch der slawischen Sprache wird bei dem Gottesdienste zugelassen. - Evangelien zuerst in Latein gelesen oder abgesungen, dann in einer guten slawischen Uibersetzung
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Tschechen 881
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- Method mußte trotz erwiesener Unschuld viel Ungemach ausstehen
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Tschechen 886
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- Method unterrichtet die Böhmen in der Prager Teinkirche in der Lehre des Christentums
- Gedächtniß Ivani (bei den alten Geschichtsschreibern keine Nachricht)
Anmerkungen
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Tschechen 887
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- Wratislaus, der Vater des hl. Wenzel, geboren (berechnet nach der Nachricht Chistians, er wäre 33 Jahre alt geworden)
- Method mußte trotz erwiesener Unschuld viel Ungemach ausstehen
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Tschechen 889
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- erstes Auftreten der Ungarn in Deutschland (nach Pubitschka)