Lehren, Lernen und Bildung metaphorisch verstehen/ Vorstellungen/ Lehren und Lernen ist wie eine Blumenwiese


Metapher

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Man stelle sich einen großen bunten Park vor. Dieser Park hat einen Hauptweg, der vom Anfang bis zum Ende des Parks führt. Doch es gibt immer wieder Abzweigungen die zu einzelnen Blumenwiesen führen. Die Blumenwiesen sind alle verschieden. Keine Wiese gleicht der anderen. Einige haben wunderschöne gepflegte Rosen und Tulpen, wiederum andere haben ganz außergewöhnliche seltene Blumen. Manche Blumen sind verdorrt manche erblühen kräftig und wiederum andere fangen gerade erst an ihre wahre Schönheit zu entfalten.

Überall in diesem Park tummeln sich Kinder und Gärtner. Die Gärtner pflegen die Blumenwiesen mit unterschiedlichem Engagement. Einige Gärtner sind dabei Pflanzen zu gießen, während andere Gärtner anpflanzen. Ein Gärtner streut sogar ganz frische Samen einer seltenen Pflanzenart an. Einige Kinder lachen und spielen zwischen den Blumenwiesen. Andere Kinder haben kleine Schaufeln in der Hand und graben einzelne Blumen aus. Dies ist in diesem Park erlaubt, sofern die Blumen mit nach Hause genommen werden und dort in persönliche Blumenbeete verpflanzt werden. Die Kinder bekommen von den Gärtnern gezeigt, wie man am besten die Pflanzen pflegen kann. Hin und wieder sieht man sogar Kinder, welche mitgebrachte Pflanzen einpflanzen.

Überblick

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Metapher Bedeutung
Park Schule
Hauptweg Schullaufbahn
(Blumen-)wiese Kompetenzangebot einer Schulklasse
Gärtner LehrerIn
Blumen Kompetenzen und Fähigkeiten
Blumenarten Vielfältigkeit der Kompetenzen
Zustand der Blumen Engagement des/ der LehrerIn
Kinder SchülerIn
persönliches Blumenbeet Kompetenzansammlung des/ der SchülerIn
Schaufel Unterstützung jeglicher Art
Pflege der eigenen Wiese stetige Kompetenzsicherung und Weiterbildung

Erläuterungen

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Um unsere Methapher "Lehren und Lernen ist wie eine Blumenwiese" verstehen zu können, muss eingangs erwähnt werden, dass es sich hierbei um einen "Soll-Zustand" handelt. Wir verstehen darunter eine Perfektionierung des jetztigen Schulsystem ("Ist-Zustand"), bei der der individuelle Kompetenzerwerb das Hauptziel ist. Dabei wird die Individualität eines jeden Schülers beachtet, d.h. dass nicht jede bereitgestellte Kompetenz angenommen werden muss. Da es sich hierbei um eine Perfektionierung des Schulsystem handelt, sind die Blumenwiesen im bestmöglichen, wenn auch individuellem, Zustand.


Lehren und Lernen ist wie eine Blumenwiese.

Der Park ist eine Metapher für die Schule. Dieser Park besteht aus mehreren abgetrennten Blumenwiesen, einem Hauptweg und kleinen Abzweigungen, die zu den verschiedenen Blumenwiesen führen. Ebenso verfügt die Schule über einen klar vorgegebenen Weg für die Schülerinnen und Schüler. Der Hauptweg ist somit vergleichbar mit der Schullaufbahn aller SuS (Schülerinnen und Schüler). Er ist vorgegeben und kann von den SuS nur bedingt verändert werden. Jedes Jahr befinden sich die SuS in einer nächsten Klassenstufe, die ihre eigene Blumenwiese hat.

Diese Blumenwiese steht sinnbildlich für das dargebotene Kompetenzangebot für eine Schulklasse. Auf dieser Wiese pflanzen größtenteils die Gärtner neue Blumen an.
Der Gärtner ist eine Metapher für die Lehrperson. In erster Linie zählen zu seinen Aufgaben die Pflege und Anpflanzung neuer Blumen. An der Qualität und der Vielfältigkeit der Pflanzen kann man erkennen, wie viel Mühe sich der Gärtner gegeben hat und wie vielfältig seine Kompetenzen im Hinblick auf das Lehren sind. Im übertragenden Sinne bedeutet das, dass die quantitative und qualitative Kompetenzvermittlung vom Engagement des Lehrers abhängt. Es ist allerdings nicht nur der Lehrer allein der Blumen anpflanzen darf. Jedes Kind, beziehungsweise jeder SuS, kann auch etwas zur Vielfalt der Blumenwiese beitragen.

Die Blume ist eine Metapher für jegliche Kompetenzen und Fähigkeiten. Dabei steht jede Blumenart für eine andere Kompetenz. So symbolisiert die Tulpe beispielweise die Kompetenz des Lesens, die Rose hingegen symbolisiert soziale Kompetenz. Eine Blume kann groß oder klein werden, schön oder weniger schön. Je nachdem wie sehr sie gepflegt wird. Ebenso ist es mit den Kompetenzen und Fähigkeiten eines Menschen. Sie können sehr vielfältig sein oder eher eintönig. Einzelne Kompetenzen eines Menschen können besser oder schlechter ausgeprägt sein. Ebenfalls ist das Wachstumspotenzial auch von dem jeweiligen Garten abhängig. Manche Blumenarten können sogar in manchen Gärten gar nicht gedeihen. Es ist demnach einem/r SuS nicht möglich jede vorstellbare Kompetenz und Fähigkeit zu erlangen. Ebenfalls reicht es nicht, sich die Kompetenzen einmal anzueignen und sie danach nicht zu verwenden. Sie wird verblassen und irgendwann verwelken.

Im übertragenden Sinne stehen die Kinder für die SuS. Jeder SuS gehört einer Klassengemeinschaft an und kann sich an dem Kompetenzangebot für seine Klasse bedienen. Sie können mit Hilfe von einer Schaufel, die metaphorisch gesehen für Unterstützung jeglicher Art steht, Blumen ausgraben. Dies kann sowohl Materialunterstützung als auch seelische Unterstützung der Eltern sein. Deshalb haben einige Kinder sehr stabile und große Schaufeln, mit denen sie selbst die größten Blumen ausgraben können. Andere hingegen haben eher kleine Schaufeln, die sofort verbiegen und mit denen es ihnen nicht möglich ist jede Pflanze auszugraben. Jedes Kind gräbt die Pflanzen aus, die ihm am besten gefallen und die er mit nach hause nehmen möchte, um sie daheim wieder einzupflanzen und ein eigenes Blumenbeet anzulegen. Dies bedeutet für die SuS, dass sie sich aus einem großen bereitsgestellten Kompetenzangebot das für sie Interessanteste herausnehmen können.

Bei den persönlichen Blumenbeeten handelt es sich um eine Ansammlung von Kompetenzen der eigenen Person der SuS. Das persönliche Beet beinhaltet viele verschiedene und andersfarbige Blumenarten. Diese Vielfalt rührt nicht nur aus dem Schulleben, sondern ebenfalls aus dem außerschulischen Privatleben. Unterschiedlich ausgeprägte Kompetenzen, welche mehr oder weniger stark in dem Einzelnen verankert sind, werden dadurch ausgedrückt.

Mit der Pflege der eigenen Blumen ist die stetige Kompetenzsicherung und Weiterbildung gemeint. Wird das eigene Blumenbeet nicht ausreichend gepflegt verwelken die Blumen. Gemeint ist damit, dass sich das Individuum nicht auf den einmalig erworbenen Kompetenzen ausruhen kann. Denn die erworbenen Kompetenzen müssen genutzt werden, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Darüber hinaus kann eine Weiterbildung zu bestimmten Kompetenzen im Rahmen des eigenen Blumenbeetes stattfinden. Voraussetzung ist neben der Nutzung der Kompetenzen ebenfalls die Bereitschaft, sich weiter und tiefer mit dieser auseinanderzusetzen.

Die Metapher stellt den Kompetenzerwerb in den Vordergrund und drückt diesen durch das Ausgraben der Blumen aus.

Diese Kompetenzen werden durch unterschiedliche Blumenarten und deren Zustand ausgedrückt und bergen großes Potential. Durch ihren Zustand kann metaphorisch verdeutlicht werden, inwiefern die Lehrperson, oder auch später die SuS, mit den Kompetenzen umgehen. Das Hauptaugenmerk liegt somit auf den Kompetenzen, deren Erwerb, deren Entwicklungsstand und deren Pflege.

Somit fehlt in dieser Metapher das Bewertungssystem, welches in der Schule tief verankert ist. Theoretisch können die SuS ohne Blumen nach Hause gehen. Sie brauchen auch keine bestimmte Anzahl an Blumen um zur nächsten Blumenwiese gelangen zu können. Das Bewertungssystem fließt jedoch absichtlich nicht in die Metapher ein, da diese Metapher unsere "Soll-Vorstellung" der Schule darstellt. Die SuS stellen sich individuell ihren Kompetenzerwerb zusammen, so dass der Wettbewerbsgesellschaft entgegengewirkt wird. Es steht für die SuS nicht der Erwerb einer möglichst guten Schulnote im Vordergrund, sondern die selektierte Kompetenz als Solches.

Des Weiteren geht die Metapher nicht über den Park (die Schule) hinaus. Was außerhalb der Schule passiert, wird hierbei nicht betrachtet. Der Lehrplan und auch die Rolle des Kultusministerium in der Metapher nicht mit eingebracht. Ebenso ist nicht die Rolle von anderen Bildungseinrichtungen geklärt.

Dies wurde alles außer Acht gelassen, um einen speziellen Blick auf die Schule als Solche zu richten. Und wenn wir uns diese in einem bestmöglichen "Soll-Zustand" vorstellen, dann ist "Lehren und Lernen wie eine Blumenwiese".

Einzelnachweise

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