Lehren, Lernen und Bildung metaphorisch verstehen/ Vorstellungen/ Lehren und Lernen ist wie der Garten des Lebens

Überblick Bearbeiten

 
Metapher Bedeutung
Garten Bildungsinstitution
Gärtner lehrende Person
Gärtnern Wissensvermittlung durch strukturiertes Vorgehen
Pflanze lernende Person
Wachstum Wissensaufnahme durch Lernen
Umwelteinflüsse Beeinflussen das Wachstum (Lernen); Sonne, Regen, Wind; Folgen sind eine Über- bzw. Unterforderung des Lernenden
Schädlinge Beeinflussen das Wachstum; familiäre bzw. gesellschaftliche Einflüsse

Erläuterung Bearbeiten

Im Alltag gibt es einige Ausdrücke bzw. Redewendungen, die thematisch Bezug zu dieser Metapher nehmen: ein Gebiet beackern, den Boden bereiten, die Spreu vom Weizen trennen, Kindergarten, Seminar, Wissen säen, Früchte tragen, auf fruchtbaren Boden fallen, hegen und pflegen usw.

Lehren und Lernen im Unterricht ist wie der Garten des Lebens. Diese Metapher skizziert einen Garten, in dem verschiedene Pflanzen wachsen, die von einem Gärtner gepflegt werden. Auch heute findet diese Metapher noch Ausdruck in Begriffen wie „Kindergarten“ oder auch „Seminar“ (lat. für Pflanzenstätte).

In diesem Sinne ist der Garten als eine Bildungsinstitution zu sehen. In ihm wachsen und gedeihen die Pflanzen, welche die Lernenden darstellen. Die Pflanzen werden von dem Gärtner bzw. dem Lehrenden gepflegt, wobei auch mehrere Gärtner einen gemeinsamen Garten bewirtschaften können. Dabei kann man drei Entwicklungsstadien festhalten:

  1. das Stadium des Säens oder das Aufkeimen des Samens,
  2. das Stadium des Wachsens,
  3. das Stadium des Früchtetragens oder des Blühens.

Das erste Stadium kann entweder als Kultivierung angesehen werden, wenn der Samen von einer Person ausgesät wurde, oder als ein natürlicher Prozess, wenn der Samen einer Pflanze z. B. durch den Wind weitergetragen wurde. Diese Unterscheidung findet sich auch im zweiten Stadium wieder. Hierbei kann man zwischen der Pflege der Pflanze oder dem bloßen Wachsenlassen unterscheiden. Je nachdem, ob das Wachstum ein natürlicher Prozess ist oder ein Kultivierungsakt, kommen der Schule und dem Gärtner unterschiedliche Aufgaben zu.

Wenn wir von einem Kultivierungsakt ausgehen, so dient der Garten als ein Ort der Ruhe, des Friedens und des Schutzes, in dem sich die Pflanzen nach ihren von innen gegebenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln können. Erst dadurch wird ein unbeeinträchtigtes Wachsen möglich. Dem Gärtner kommt die Aufgabe zu, Samen zu säen und die wachsenden Pflanzen zu pflegen, sie vor äußeren Störfaktoren zu schützen und ihnen ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle ihre Anlagen frei entfalten und gedeihen können. Dazu muss der Gärtner die Pflanzen zurechtstutzen, Unkraut jäten, düngen, bewässern usw. Das bedeutet, dass dem Lehrenden Aufgaben wie das Schaffen einer Lernumgebung, das Befähigen und Unterstützen von Lernprozessen, aber auch Zurechtweisung zukommen.

Der Gärtner muss darauf achten, dass das Wachstum der Pflanzen nicht gestört wird. So kann es sein, dass eine Pflanze langsamer wächst als andere. Dadurch können ihr die anderen Pflanzen zum Beispiel die Sonne verdecken, die sie für ihr Wachstum benötigt. Damit die Pflanze nicht eingeht, muss der Gärtner sie gegebenenfalls umpflanzen. Dies kann man beispielsweise mit dem „Sitzenbleiben“ in der Schule vergleichen.

Zur Erntezeit wird deutlich, wie viele Früchte die Pflanzen tragen. Der Gärtner überprüft, wie viele Früchte eine Pflanze erbringt. In der Schule wäre dies mit den Prüfungen gleichzusetzen, wenn die Lehrenden überprüfen, wie viel Wissen in den Lernenden steckt. Die Früchte können auch mit Qualifikationen gleichgesetzt werden, die im Wachstums- bzw. Lernprozess erhalten werden. Sowohl die Früchte als auch die Qualifikationen können Profit erbringen.

Das Wachstum kann durch verschiedene Umwelteinflüsse beeinträchtigt werden. Entweder bekommt die Pflanze zu viel Wasser oder zu wenig. Falls die Pflanze überwässert ist, würde dies auf ein Überforderung hindeuten, die eventuell durch zu viel Wissen in zu kurzer Zeit oder unstrukturierten Lernstoff ausgelöst wird. Bei einer zu geringen Bewässerung käme es zu einer Unterforderung des Lernenden. Auf diesen Zustand kann der Gärtner reagieren, indem er bewässert und den Lernenden unterstützt.