Lehren, Lernen und Bildung metaphorisch verstehen/ Vorstellungen/ Lehren und Lernen ist wie Häuser bauen ohne konkreten Bauplan
Überblick
BearbeitenMetapher | Bedeutung |
---|---|
Baumanagement | die Lehrkraft |
Handwerker | heterogene Gruppe von Lernenden |
Bauplan | Lehrplan |
Bauziel/ fertiges Bauprojekt | Lernziel |
Bauamt | Kultusministerium/ Schulamt |
Material | individuelles Feinziel |
Bauprozess | Lernprozess |
überwachen | zum Lernziel hinführen |
Erläuterung
BearbeitenDie Metapher lautet:
„Lehren und Lernen im Unterricht ist wie … Häuser bauen ohne konkreten Bauplan.“
Die ausgewählte Metapher für Lehren und Lernen im Unterricht lautet „Häuser bauen ohne konkreten Bauplan“. Dementsprechend, bezieht man sich nun wieder auf die oben angeführte Metapher, sollen Häuser nach einem groben Bauplan gebaut werden (Villa, Hochhaus, Appartement). Dieser Bauplan (Lehrplan) dient zur Orientierung, um gewisse Ziele zu erreichen, die vor dem Baubeginn formuliert wurden. Während des Bauprozesses ist es von Bedeutung, dass das Lehren und Lernen unter Vorgabe des Lehrplans (Bauplans) stattfindet, jedoch ist die Umsetzung hinsichtlich eines individuellen Feinziels frei gestaltbar. Dieses individuelle Feinziel wird von jedem Schüler, der im Fall des Bauprozesses als Handwerker fungiert, in einem individuellen Prozess gestaltet. Das Baumanagement (Lehrer) überwacht den gesamten Bauprozess und wird wiederum selbst vom Bauamt (Kultusministerium/Schulamt) überwacht. Außerdem stellt er die nötigen Materialien, wie zum Beispiel die Ziegel, bereit und gibt, wenn nötig, Hilfestellung und Tipps.
Beispiel: Es ist ein Haus geplant, welches unbedingt eine Wendeltreppe enthalten soll. Unklar ist sowohl, wie groß die Wendeltreppe ist, als auch wie hoch der Abstand zwischen den einzelnen Stufen sein soll und welches Material verwendet werden soll (individuelles Feinziel). Das bedeutet, der Bauplan gibt lediglich den Einbau einer Wendeltreppe vor, jedoch nicht ihr detailliertes Aussehen. Auch beim Lehren im Unterricht dient der Lehrplan dazu, Lernziele zu erreichen. Welches Ausmaß und welche Ausprägung das Lernen annimmt, zeigt sich bei jedem Schüler unterschiedlich (in Form des entstandenen Hauses). Genauso liegt die individuelle Ausführung des Einsatzes von Materialen zum Bau der Wendeltreppe bei jedem einzelnen Handwerker.
Der Lernprozess bzw. Bauprozess ist demnach nicht in allen Einzelheiten, sondern nur in einer groben Form planbar. Das Bauziel bzw. das Lernziel ist durch den langfristigen Stand des Hauses bei seiner Abnahme, bzw. durch die bestandene Prüfung im Unterricht nach Abschluss der Unterrichtsreihe überprüfbar. Der Bau des Hauses sollte allerdings nicht nur für den Bauleiter abgeschlossen werden, sondern dient langfristig der individuellen Weiterentwicklung. Die von dem Schüler gebauten Häuser (Lernziele) sind folglich von diesem bewohnbar und gehören ihm. Die Stabilität, die Größe und die Besonderheiten des Hauses sind also für den Handwerker/Schüler langfristig von besonderer Bedeutung. Während des Bauprozesses (Lernprozess) sollte das Oberziel dementsprechend nicht nur die Erfüllung der Aufgabenstellung, sondern auch die individuellen Lernziele und der zukünftige Nutzen aus diesen sein.
Für die Schüler ist es möglich, das Haus alleine oder mit anderen Schülern zusammen zu bauen. Jeder Schüler kann sich beim Bauen spezialisieren und ist bspw. als Fliesenleger, Dachdecker oder Zimmermann tätig. Des Weiteren können die Schüler Unterstützung bei anderen Hausbauern suchen. Ist der Lernprozess des Hausbaus abgeschlossen, kann der Schüler neue Wege gehen. Eine Option ist ein weiteres Haus zu bauen oder sich am Städtebau zu beteiligen, wie beim Bau von Turnhallen, Krankenhäusern, Schulen oder Straßen; die Wege sind beliebig auszudifferenzieren. Das Erbauen eines Hauses stellt somit ein Etappenziel dar. Folglich ist der gesamte Lernprozess nach Fertigstellung eines Hauses nicht abgeschlossen.
Die Metapher „Häuser bauen ohne konkreten Bauplan“ weist jedoch auch Grenzen auf. Eine Grenze ist mit der eher passiven Rolle, die der Lehrende einnimmt, zu benennen. Außerdem ist unklar, was mit Handwerkern/Schülern gemacht werden sollte, welche den Bau des Hauses gar nicht oder nicht in vollem Maße bewältigen.