Lehren, Lernen und Bildung metaphorisch verstehen/ Vorstellungen/ Lehren und Lernen ist wie Fußball

Überblick Bearbeiten

 
Metapher Bedeutung
Verband Schule (schulische Einrichtung)
Verein Klasse
Mannschaft Lernender
Spieler Fähigkeiten
Trainer Lehrender
Taktik (Lern-)Konzept
Schiedsrichter Höhere Instanz
Spiele Herausforderungen
Gegner spezifische Eigenschaften einer Herausforderung
Sieg/Niederlage Herausforderungen bewältigen/nicht bewältigen
Turniere

-> ausscheiden

Lebensziele

-> scheitern

Training Unterricht
Fans Unterstützer (Familie, Freunde,...)
Form Laune/Lust
Equipment/Gegebenheiten ) Bedingungen
Wetter Nicht beeinflussbare Faktoren
Regelwerk Lehrplan

Erläuterung Bearbeiten

Eine mögliche Metapher für das Verständnis von Lehren und Lernen im Unterricht ist wie die Sportart Fußball. Mithilfe dieser Metapher bilden wir den "Ist-Zustand" des Bildungssystems ab. Wir versuchen zu verdeutlichen, dass es auf Seiten der Lehrenden und auch der Lernenden kreative Freiheiten gibt. Diese werden jedoch individuell von allen Akteuren und in verschiedenen Ausprägungen genutzt. Das Schulsystem mit vielen Regeln und höheren Instanzen bildet einen einschränkenden Rahmen.

Die Fußballmannschaft symbolisiert in diesem Fall einen Lernenden. Einzelne Spieler stehen für verschiedene Fähigkeiten des Lernenden. Der Trainer steht für den Lehrer, er hat einen Blick für Stärken und Schwächen seiner Mannschaft und trifft taktische Entscheidungen. Das Fußballtraining ist in dieser Metapher der Unterricht. Hier wird Einfluss auf die fußballerische, beziehungsweiße schulische Entwicklung der Lernenden genommen. Die Entwicklung und Verbesserung (oder auch der Auftieg in eine höhere Liga) stellen den Lernprozess dar. Der Rasen und das Equipment (wie Fußballschuhe oder Ausrüstung) sind die Bedingungen unter denen der Unterricht stattfinden muss (bspw. Nachmittagsunterricht oder Unterricht bei Baustellenlärm). Das Wetter ist beim Fußball ein nicht beeinflussbarer Faktor, genauso wie in der Schule bspw. die Verspätung des Schulbusses aufgrund eines Staus.

Ein wichtiges Fußballspiel symbolisiert eine große (schulische) Herausforderung für den Lernenden (bspw. eine Matheklausur), die gegnerische Mannschaft sind also einzelne Eigenschaften der Herausforderung (bspw. der Zeitdruck oder die Formulierung der Textaufgaben). Niederlage/ Sieg sind dementsprechend das Nicht-/ Bewältigen der Herausforderung. Die Tagesform, die eine Fußballmannschaft haben kann spiegelt Lust und Laune im Schulkontext.

Ein geschossenes Tor ist vergleichbar mit einem Lernerfolg, ein Tor zu schießen ist der sportliche Antrieb sowohl im Training als auch im Spiel. Spielregeln des Fußballs stehen für den Lehrplan und der Schiedsrichter stellt eine höhere Instanz wie bspw. eine Prüfungskommision dar. Ein Fußballturnier symbolisiert ein Lebensziel oder einen Meilenstein (bspw. das Abitur zu schaffen), wer aus dem Turnier fliegt, ist dabei gescheitert das Lebensziel zu erreichen. Die Fußballfans einer Mannschaft sind die Unterstützer und Gönner eines Lernenden wie bspw. die Oma, die immer Beistand leistet. Der Fußballverein symbolisiert die Schulklasse, der Fußballverband die Schule selbst.

Es ist ein schwieriges Unterfangen, eine bekannte Sportart wie Fußball bis in das letzte Detail als Metapher für das Bildungssystem zu sehen. Dadurch entstehen Probleme bei der Übertragung der Struktur des Fußballs auf die der Bildung. Die Metapher hakt beispielsweise an der Stelle, dass eine Fußballmannschaft nur quantitativ einen Lernenden repräsentiert und damit im übertragenden Sinn nicht Klassenunterricht, sondern Einzelunterricht beschreibt. Jedoch bieten das fußballerische Training und das Fußballspiel an sich viel kreativen Freiraum für Trainer und Spieler, genau wie eine Schulstunde für Lehrer und im optimalen Fall auch für die Schülerinnen und Schüler kreativen Freiraum bietet. Eine weitere Schwachstelle dieser Metapher ist, dass die Fähigkeiten eines Lernenden nicht ausgewechselt werden können, so wie ein Fußballspieler. Darüberhinaus sind die Herausforderungen und deren spezifische Eigenschaften nicht als Rivalen anzusehen, so wie die Gegner im Fußballspiel. Auch der Konkurrenzgedanke des Fußballs lässt sich nicht auf individuelles Lehren und Lernen übertragen.