Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler: Funktionstypen

Besonderheit einer Funktion


Abschnittsweise definierte Funktion Bearbeiten

Der Definitionsbereich wird in Intervalle eingeteilt, denen verschiedene Funktionsgleichungen zugeordnet werden.

Beispiel:

Briefporto im Land Postalien: f(x) Taler für eine Postsendung von x Gramm. x setzt sich aus den Intervallen 0 bis 20; über 20 bis 100; mehr als 100 zusammen.

 

Typen von Funktionen Bearbeiten

Algebraische Funktionen Bearbeiten

Allgemein wird die algebraische Funktion folgendermaßen dargestellt:


 

mit  .

Da es hier keine explizite unabhängige und abhängige Variable gibt, nennt man diese Art der Darstellung implizit. Häufig ist es algebraisch unmöglich, eine implizite Funktion nach einer Variablen aufzulösen.


Beispiel:

 .

Polynome Bearbeiten

Beispiel:

  ist ein Polynom 4. Grades.


Allgemein:

  mit   ist ein Polynom nten Grades.

ai nennt man die Koeffizienten des Polynoms.


Beispiele:

 
 

Unten folgt die Grafik der Funktion

 .


Man sieht, dass sich durch Ausmultiplizieren wieder ein Polynom ergibt, und zwar fünfter Ordnung.


 

Bestimmte Eigenschaften kann man Polynomen an der "Nasenspitze" ansehen:

Ist der Grad des Polynoms ungerade, ist die Funktion nach oben und unten unbeschränkt. Ist der Koeffizient   positiv, verläuft die Funktion tendenziell von links unten nach rechts oben, gewissermaßen von Südwesten nach Nordosten. Ist dagegen   negativ, verläuft die Funktion tendenziell von links oben nach rechts unten, also gewissermaßen von Nordwesten nach Südosten. In der obigen Grafik ist   positiv.

Polynome lassen sich sämtlich faktorisiert darstellen, also in der Form


 .

Die   sind die Nullstellen des Polynoms.

Spezielle Polynome Bearbeiten

1. Konstante Funktion f(x) = a

 
Funktion  

Beispiele

In einem Restaurant kann man bei einem Salatbüffet für einen Preis (y) von 15 € soviel Gramm (x) Salat essen, wie man möchte.

Eine bekannte ökonomische Anwendung der konstanten Funktion sind die fixen Kosten, die auch für alle produzierten Mengen x gleich bleiben.

Die Rechteckverteilung oder stetige Gleichverteilung, die aus der Statistik bekannt ist, hat auch eine konstante Funktion als Dichtefunktion.


2. Lineare Funktion f(x)= a + bx.

Die lineare Funktion wird aufgrund ihrer einfachen Handhabung häufig für wirtschaftswissenschafliche Anwendungen verwendet.

Eine Gerade wird durch zwei Punkt eindeutig bestimmt. Sind die Wertepaare (x1;y1) und (x2;y2) gegeben, errechnen sich die Steigung b als

 

und das Absolutglied als  .


3. Quadratische Funktion  


Beispiel

 .

Gebrochen rationale Funktion Bearbeiten

Die gebrochen rationale Funktion ist der Quotient zweier Polynome

Beispiele:

  für   ist f(x) nicht definiert.
  für  
  für  .
 
  für  .


Wurzelfunktionen Bearbeiten

Eine Wurzelfunktion ergibt sich, wenn eine implizite algebraische Funktion nach y aufgelöst wird.


Beispiel für Auflösung einer algebraischen Funktion:

 
 


Beispiel einer volkswirtschaftlichen Produktionsfunktion:

  mit y: Produktion, A: Arbeit und K: Kapital, 0 ≤ β ≤ 1.


Beachten: Im allgemeinen ist bei einfachen Wurzelfunktionen  


Transzendente Funktionen Bearbeiten

Alle Funktionen, die nichtalgebraisch sind, werden transzendente Funktionen genannt. Im Folgenden werden ausgewählte transzendente Funktionen behandelt.

Exponentialfunktionen Bearbeiten

Beispiele

  •  
  •  
  •  

Spezialfälle sind die elementaren Exponentialfunktionen   für a > 0.

Exponentialfunktionen werden häufig bei stetigen Wachstumsfunktionen verwendet.


Beispiel: Wachstum der Bevölkerung einer Stadt

Zu Anfang, im Zeitpunkt t=0, zählt man 1200 Einwohner. Die Wachstumsrate ist 0,1. Ber Bestand im Zeitablauf kann beschrieben werden als

 

Bestand im Jahr 10:  .


Beispiel für die Entwicklung der Nachfrage eines neuen Gutes im Zeitablauf:

 .

Das ist die logistische Funktion

 ,

wobei a der Sättigungswert ist.


Eigenschaften von Exponentialfunktionen:

Für x ≥ 0 sind ax streng monoton steigend und a-x streng monoton fallend. Sie sind nach unten beschränkt und haben keine Nullstelle.

Logarithmusfunktionen Bearbeiten

Die einfache Logarithmusfunktion ist die Umkehrfunktion der einfachen Exponentialfunktion. Es ist mit   und  

z. B.:

 .

Allgemein:

 .

Logarithmusfunktionen sind streng monoton steigend und unbeschränkt. Alle einfachen L-Funktionen sind nur für x > 0 definiert und schneiden die Abszisse im Punkt 1.

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