Gitarre: CAGED-Skala F-Dur-Form

Die (E-) F-Dur-Form Bearbeiten

Intervalle C-Dur-Tonleiter Subdominante Dominante
       
Grundakkordform Mollparallele Subdominanten­ parallele Dominanten­parallele
       
Zugrundeliegende Dur-Tonleiter

 

mit ihren Hauptakkorden
     
     
Aufgabe

Versuche die 6 Akkorde der Tonleiter in den Skalen zu entdecken. Sowohl die einfachen Akkorde in der F-Dur-Tonleiter, als auch die Barré-Formen in der Skala der F-Dur- bzw. Dm-Form.

A-Dur- bzw. F#-Moll-Tonleiter Bearbeiten

in der F-Dur- bzw. Dm-Moll-Form
 

Die Skala beginnt mit dem ersten Fingersatz, gefolgt von dem zweiten Fingersatz. Beim dritten Fingersatz hebt sich der Lagewechsel nach links durch den Übergang der G- und H-Saite mit dem Lagewechsel nach rechts auf. Daher ist diese Skala rein Fingertechnisch recht leicht zu spielen.

 

Bei dieser Skala ist sowohl die Barré-Form des Grundakkord, als auch die Skalenform sehr einfach zu greifen. Wir haben keinen Lagewechsel, und auch kein Überstrecken eines Fingers. Du musst nur beachten, dass der Barré-Finger des Grundakkords einen Bund weiter ist, als der Beginn der Skala.

Sequenzen Bearbeiten

Lässt du die unbetonten Zählzeiten weg, so hast du nur eine Terz, die sich nicht eindeutig einem Akkord zuordnen lässt. Es könnte Grundton und Terz sein, aber auch Terz und Quinte und sogar Quinte und Septime. Daher lässt sich jede der eintaktigen Sequenzen zwei bis drei Akkorden zuordnen.

 

Arpeggios und Tonleiter Bearbeiten

Hier werden zuerst die Töne eines Dur- oder Moll-Akkord gespielt (Arpeggio), und anschließend folgt eine Tonleiter abwärts, gefolgt vom Grundton des vorher gespielten Arpeggio. Manchmal ist die Akkordform des Arpeggios gut zu erkennen. Ein anderes mal Mal sollte man sich einen Ton wegdenken. Manchmal erkennt man nur den Powerchord des umspielten Akkord.

 

Dreiklänge Bearbeiten

Es ist fast die gleiche Übung wie für die C-Form (CAGED). Die Sequenzen wurden zur Abwechslung nur leicht verändert. Wie vorher schon gesagt, ist die Übung eher für Fortgeschrittene gedacht, die sich schon gut in der F-Form auskennen. Es kommen wieder Überstreckungen und kleinere Lagewechsel vor.

Zur Wiederholung (insbesondere für die Quereinsteiger, die noch nicht die vorherige Übung gemacht haben):

Mit der Pachelbel Akkordfolge lässt sich nach einer kleinen Modifikation alle 7 Stufenakkorde einer Tonleiter darstellen. Das zweite C aus dem Original wurde durch ein Am ausgetauscht. Lasse dich von dem F#dim nicht allzu sehr irritieren. Das ist ein D7 ohne den Grundton D, und erfüllt hier die selbe Funktion, wie der vollständige Dominantseptakkord. Die Übung wurde vom Klavier auf die Gitarre übertragen. Doch was auf der Tastatur eine einfache Übung ist, das ist auf dem Griffbrett eine kleine Herausforderung. Du lernst hier alle Akkordumkehrungen in der Skala kennen.

 

E- oder F-Form? Bearbeiten

Warum bevorzugen wir hier die Bezeichnung F-Form und nicht E-Form? Die Skala entspricht eher der F-Dur-Tonleiter in den ersten drei Bünden. Die E-Dur-Tonleiter in den ersten 4 Bünden lässt sich nur schwer mit der Skala der F-Form vergleichen.

  E-Dur-Tonleiter 
E ||---|-F#|---|-G#|---|
H ||---|-C#|---|-D#|---|
  ||-G#|-A-|---|-H-|---|
  ||-D#|-E-|---|-F#|---|
A ||---|-H-|---|-C#|---|
E ||---|-F#|---|-G#|---|

Die von E-Dur abgeleitete Skala müsste folgendermaßen aussehen:

 

Sie findet zwar auch ihre Anwendung, wirft aber das ganze Konzept der CAGED-Skalen mit den drei Fingersätzen und dem Lagewechsel durcheinander.

Akkorde abgeleitet von der E-Dur-Tonleiter wären
A E B(7) F#m C#m G#m

Die Durakkorde machen als Akkordformen weniger Probleme, aber unter den Mollakkorden kann man sich schwer eine unverwechselbare Form vorstellen.

Akkorde abgeleitet von der F-Dur-Tonleiter
Bb F C(7) Gm7 Dm Am

Die Namensgebung der Akkordformen ist in F-Dur völlig schlüssig (s.o.). Die Gm7-Form mag zwar noch ungeläufig sein, aber sie wird oft im Jazz eingesetzt.

Wie schon bei der Bb-Form gesagt, sollte man die Eselsbrücke des CAGED-Systems durch die Basics der Harmonielehre ergänzen.

Tipps
 
Verschiebbare Dm/F-Form

Die Dm-Barré-Form wird in der Grundform nur selten genutzt. Jedoch lässt sie sich als Dm/F-Form recht komfortabel über das Griffbrett verschieben. Versuche mal diesen Akkord in den 3. Bund zu setzen (xx5435) und du erhälst einen Em/G-Akkord. In dem besondern Fall könntest du sogar noch die tiefe E-Saite mitspielen. (0x5435) Auch diese Akkordform wäre eine praktikable Möglichkeit in die Skala hineinzufinden.

 
Verschiebbare C7-Form

Hier in der Skala der F-Form ist die C-Akkordform die Dominante. Dämpft man die beiden E-Saiten, muss man nicht den Fingerbrecher der C-Form greifen, sondern man kann die viel bequemere C7-Form verwenden. Hier im 5. Bund müssen wir noch nicht einmal die E-Saiten dämpfen, denn wenn wir ein C7 in den 5. Bund verschieben, haben wir ein E7.

Anwendung

Die Dm- bzw. Dm/F-Form dürfte wohl ungeläufig sein, so dass sie weniger bei Liedern in Moll eingesetzt wird. Diese Skala ist wohl die erste Wahl bei Dur-Liedern, die mit einem Barré der F-Form beginnen.

Übungsbeispiel

Versuche die Skala mal bei dem Lied "Easy Like Sunday Morning" von Lionel Richie (Cover von Faith No More). Das Lied steht in Ab-Dur. Ab-Dur wird im 4. Bund gegriffen. Also kommt die Skala dann in den 3. Bund. Achte hier nochmal besonders auf die Grundtöne des Barré-Akkords und die Grundtöne der F-Dur-Skalenform, und du weißt, warum du einen Bund zurückrücken musst.

  Ab  Cm Bbm7 Eb9
|-4-|-3-|---|----|
|-4-|-4-|-6-|-6--|
|-5-|-5-|-6-|-6--|
|-6-|-5-|-6-|-5--|
|-6-|-3-|---|-6--|
|-4-|---|-6-|----|

Und hier noch ein schönes langes Lied in G-Dur.