Biochemie und Pathobiochemie: Biotinidase-Mangel



Definition Bearbeiten

Der Biotinidase-Mangel (Multiple Carboxylase-Defizienz, late-onset, MCD) beruht auf Mutationen im Biotinidase-Gen und führt zu einer Störung des Biotin-Stoffwechsels.

Epidemiologie Bearbeiten

Ca. 1 : 80.000.

Ätiologie Bearbeiten

Ursächlich sind Mutationen im Biotiniase-Gen BTD (3p25). Mehr als 60 verschiedene Mutationen sind bisher bekannt.

Pathogenese Bearbeiten

Biotin nimmt als Cofaktor an verschiedenen Carboxylierungsreaktionen teil. Die Biotinidase spaltet Biotin aus degradiertem körpereigenem und Nahrungsprotein ab. Ein autosomal-rezessiv erblicher Enzym-Mangel führt dazu, dass zuwenig Biotin wiederverwertet bzw. aus der Nahrung gewonnen werden kann.

Pathologie Bearbeiten

Klinik Bearbeiten

  • Entwicklungsverzögerung, Hör- und Sehstörungen, Ataxie, Hypotonie.
  • Therapieresistente epileptische Anfälle.
  • Seborrhoische Dermatitis, Ekzeme, Haarausfall einschl. Augenbrauen.

Diagnostik Bearbeiten

  • Neugenborenen-Screening.
  • Biotiniase-Aktivität im Serum.
  • Genetische Diagnostik.

Differentialdiagnosen Bearbeiten

  • Alimentärer Biotin-Mangel z.B. bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.
  • Holocarboxylase-Synthetase-Mangel.
  • Defekte der einzelnen Carboxylierungs-Enzyme.

Therapie Bearbeiten

  • Lebenslang Biotin p.o..
  • Humangenetische Beratung.

Komplikationen Bearbeiten

Prognose Bearbeiten

Geschichte Bearbeiten

Die Erkrankung wurde 1983 von Wolf et al. erstmals beschrieben.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten




 

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